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Vespa vs. Alps


kanuflo

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yeah ich steig ein! hab mich vorhin kurz spontan entschlossen am sonntag morgen einfach mal drauf loszufahren! ziele sind unter anderem der tegernsee, dann starnberger see, danach gardasee und anschließend mailand n kumpl besuchen und wieder zurück gegen freitag! mal schaun ob die vespa so hält wie ich mir das vorstell, ach egal, man sollte immer vertrauen in seine arbeit haben! :thumbsdown: Alpen ich komme (auch)! dieses topic hat mich echt angesteckt... :crybaby:

Bearbeitet von elwood288
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Sooo Rollergemeinschaft,

um an den letzten Beitrag vor dem Urlaub anzuknüpfen erstmal zu Thema Tüv. Nach dem Einbau des Zylindersatzes am Montag stand am Dienstag der Tüv an um dann direkt am Mittwoch den Urlaub zu beginnen, soweit der Plan !

Der Prüfer hatte allerdings auch seine "gewissensprobleme" bei der Eintragung des DR135 konnte sich schließlich mit viel Mitleid und Herzschmerz aufgrund meines Zeitdrucks dazu überzeugen lassen seinen Segen zu geben, zum Glück !

Dann war da noch ein kleines aber feines Problem der Logistik da ich aufgrund einer Wohnsitzänderung die Vespa in Ulm zulassen musste. Konkret also 110km ohne richtige Zulassung. Mit viel Bauchweh und einem Begleitfahrzeug auf Sichtschutzabstand gings dann bei Nacht, Nebel und Regen nach Ulm (nicht besonders vorbildlich, ich weis). Und siehe da der erste Langstreckentest erfolgte ohne Probleme.

Am Mittwoch Morgen wurde das Gerät dann zugelassen, geputzt und meiner Freundin präsentiert.

Die Glückgefühle ihrerseits reichten von :thumbsdown: über :crybaby: zu :crybaby: und folgte mit ;-) was auch immer dann bedeuten kann.....

Damit war nur noch ein Problem höherer Instanz, das Wetter !

Egal ob in Deutschland oder der gesamten Alpenregion war Regen bzw. Schneeschauer angesagt und damit etwas sportlich für die Aktion. Somit warteten wir etwas ab um alle Vorbereitungen zu treffen, vor allem aber auf bessere Witterungsverhälnisse zu warten.

Zu den Vorbereitungen gehörte auch die Helmaktion, welche ich stilecht mit uralten Nostalgiehelmen Baujahr anno 1960 gedacht hatte. Eine kurzer Weg zu Polizei um die Europäische Tauglichkeit abzuchecken, erfolgte positiv. "Das ist überhaupt kein Problem egal ob Deutschland oder Rest der Welt" danke Herr Wachtmeister. Bei einem beiläufigen Stopp für neue Zündkerzen bei Louis hörte ich zufällig verschiedene Erfahrungsberichte von Reisen ohne zugelassene Helme und deren kostspielige Folgen. Damit also das aus für die alten Schüsseln. Ich selbst hatte noch einen Moppedhelm für meine Freundin wurde dann noch ein Helm besorgt, naja.

Als die Wettervorhersagen auf Sonntag etwas besser wurden beschlossen wir direkt Sonntag morgens loszufahren um nicht noch mehr Zeit im kalten Deutschland zu verlieren. Fertig gepackt und motiviert sah das ganze dann so aus

Zum Bedget hat es leider meine Leidensgrenze deutlich gesprengt, so das sich die Resamtinvestitionen mit Zulassung, Nummernschil usw. auf knapp 800? belaufen hatten.

Soviel vorab, weitere Berichterstattung folgt

gruß flo

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Hallo Rollerfreunde,

So, jetzt meldet sich mal die "bessere Hälfte" von Flo zu Wort - ich bin Susi.

Habe gerade amüsiert den Missionsbericht hier gelesen und beschlossen, die restliche Story mal aus meiner Sicht zu berichten.

Also los ging für mich die ganze Aktion ja an meinem ersten Urlaubstag, als ich unter einem fadenscheinigen Vorwand in eine fremde Garage gelockt wurde, in der ich dann zum ersten mal das Reisegefährt erblickt habe. Zuerst dachte ich natürlich, ich könnte meinen Augen nicht trauen, aber letztendlich hab ich dann doch schnell kapiert, was das ganze zu bedeuten hatte und hab mich echt total gefreut über diese süße Idee. Die von euch geäußerten Bedenken darüber, ob so eine Aktion denn auch wirklich ein Spaß für mich werden könnte waren sicherlich nur gut gemeint, aber da kennt ihr mich schlecht, mich kann so leicht nichts erschrecken (naja, das einzige was mir etwas Sorgen bereitet hat war vielleicht der Wetterbericht, aber sonst... :crybaby: )

Wir machten dann gleich mal noch die erste Probefahrt, hat auch super geklappt und machte Lust auf mehr. Dann noch die letzten Sachen organisiert, am Samstag Abend noch spontan einen "richtigen" Helm für mich besorgt, Gepäck optimiert, usw. und am Sonntag früh dann die Vespa beladen und los gings Richtung Süden. Achja, die Vespa hatte inzwischen übrigens auch einen Namen - wir tauften sie "Gerti" ;-)

Dank der klirrenden Kälte war der Fahrspaß am ersten Tag doch etwas beschränkt, bei den Tankstops mussten wir uns immer erstmal ein bisschen in den Tankstellen aufwärmen. In Garmisch hatten wir dann die erste (und einzige!) Panne: der Hinterreifen ist geplatzt. Zunächst versuchten wirs mit Pannenspray, dieses war allerdings eigentlich nur für schlauchlose Reifen gedacht und half somit nicht wirklich weiter. Also musste der Reifen gewechselt werden, auch nicht so wild. Es war inzwischen allerdings abend geworden und hatte angefangen zu regnen, so dass wir uns langsam Gedanken über die bevorstehende Nacht machen mussten. Ich war stark dafür, die erste Nacht noch nicht im Zelt zu verbringen, und konnte Flo letztendlich auch überzeugen, nachdem der nächstgelegene Zeltplatz wegen "unzumutbarer Bedingungen" gar keine Zelter aufgenommen hat. Wir landeten schließlich in einer netten und günstigen Pension außerhalb von Garmisch, und ich denke, das war auch die richtige Entscheidung. Am nächsten Tag fuhren wir noch bei einer Werkstatt vorbei um einen neuen Schlauch zu besorgen, damit wir bei einer eventuellen weiteren Panne wieder auf ein intaktes Ersatzrad zurückgreifen könnten.

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Dann gings weiter Richtung Innsbruck, wobei die steile Abfahrt zwischen Mittenwald und Innsbruck schon eine Herausforderug für die Gerti war - die Bremsen haben geraucht und gestunken, so dass wir zwischendurch zwangsläufig spontane Abkühlungspausen einlegen mussten.

Die nächste Herausforderung war dann der Brennerpass, wobei die Gerti uns da so problemlos drübergebracht hat, dass es schon fast langweilig war. Das Fahrttempo war noch recht flott, bergauf so ca. 40km/h. Und wer hätte es gedacht - inzwischen kam sogar die Sonne zum Vorschein! Tja, wenn Engel reisen... :inlove:

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Nachdem der Brennerpass so gut funktioniert hat, wagten wir uns auch gleich noch an den Jauffenpass. Ab 1800 Höhenmetern hat die Vespa doch ein bisschen nach Luft gelechzt, das Tempo reduzierte sich auf ca. 25km/h, und die Tatsache, dass rings um uns Schnee lag war irgendwie "erfrischend". Aber auf dem Abweg wurde es dafür zum Glück wärmer und wärmer, herrlich! In Merano haben wir uns dann einen Snack gekauft und auf der Weiterfahrt irgendwo auf dem Gampenpass ein Picknick gemacht - Urlaubsfeeling pur! Die Gerti meistete die ganze Strecke ohne Murren und Knurren, wer hätte das gedacht!? Wir kamen an diesem Tag weiter als erwartet und suchten uns am Abend ca. 40 km nördlich vom Gardasee im Wald ein lauschiges Plätzchen zum Zelten direkt an einem Wasserfall. Sehr romantisch :thumbsdown:

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Da inzwischen das rote Tanklicht schon ein Weilchen geleuchtet hat, begann der nächste Tag dann auch gleich ganz spannend, aber der Reservetank reichte zum Glück noch bis zur nächsten Tankstelle. Die letzte Etappe bis zum Gardasee verging bei herrlicher Landschaft rings um uns dann wie im Flug, und wir erreichten am späten Vormittag unser ersehntes Ziel, den Gardasee. In Limone fanden wir einen gemütlichen kleinen Zeltplatz, wo wir unser Zelt direkt am Ufer aufbauen konnten und glücklich und entspannt die Sonne genießen konnten.

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Wir verbrachten in Limone wirklich eine sehr schöne Woche, haben einiges unternommen, die Umgebung erkundet, eine Bergtour gemacht, Kanisterweiße Vino getrunken und die eine oder andere Pizza genossen. Naürlich kam auch die Vespa immer wieder zum Einsatz, die kleinen Bergsträßchen rings um den Gardasee laden dazu ja geradezu ein. Und stellt euch vor, die Vespa ist sogar Cross-tauglich! Einer unserer Ausflüge endete nach einer Fahrt, auf der die Straße Kilometer um Kilometer schlechter wurde (schmaler Feldweg - Schotterpiste - Schlaglochpiste - Matschpiste) plötzlich irgendwo im Wald, als die Straße einfach zu Ende war. Also ICH hatte ja schon ne halbe Stunde zuvor gesagt, dass ich nicht denke, dass das der richige Weg ist, aber mir glaubt ja keiner :crybaby: Uns blieb nichts anderes übrig, als den gleichen Weg zurückzufahren, ich sah im Geiste schon den nächsten platten Reifen vor mir, aber auch hier war unsere Gerti unermüdlich und tapfer!

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Am Mittwoch morgen packten wir dann schweren Herzens wieder unsere 7 (??) Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg. Wir hatten beschlossen, den Rückweg über die Schweiz anzutreten, um noch ein bisschen leckere Schokolade kaufen zu können. Wir fuhren auf irgendwelchen kleinen Passstraßen gen Norden, die Landschaft war echt der Wahnsinn und vor lauter Gucken verging die Zeit wie im Flug und wir standen schon bald an der Schweizer Grenze. Dort wurden wir erstmal etwas misstrauisch beäugt aber schließlich nach Gepäck- und Passkontrolle doch durchgelassen und standen dann quasi schon direkt vor der lezten großen Herausforderung, dem Berninapass mit fast 2400 Höhenmetern quasi das Höchste der Gefühle. Ich wollte vor dem Pass den Tank noch einmal voll machen, aber auf mich wurde mal wieder nicht gehört und der Flo erklärte mir im Brustton der Überzeugung, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, da auf dieser Passstrecke ÜBERALL Tankstellen wären. Den Pass an sich bewältigten wir ganz gut, Gerti kämpfte tapfer und brachte uns langsam aber sicher den Berg hoch und dann wieder runter. Der Tank reichte auch - fast zumindest. Den lezten Kilometer im teuersten Skiort Europas, St. Moritz, musste Flo dann schieben. Ich weigerte mich mitzuschieben (ich hatte ihn schließlich gewarnt) und trottete stattdessen mit den Helmen unterm Arm durch den Regen hinterher und ließ mir erklären, dass Flo nur mal überprüfen wollte, ob die Vespa wirklich nur mit Sprit fährt... Inzwischen hatten wir beide keine große Lust mehr, deshalb fuhren wir nur noch den kleinen Julienerpass und suchten uns danach wieder ein ruhiges Fleckchen im Wald zum Zelten, wieder stilecht mit fließend kaltem Wasser natürlich. Die Nacht war sehr sehr nass, ebenso unsere Schuhe am nächsten Morgen, und so langsam freuten wir uns auf zuhause.

Der letzte Tag verlief dann wieder ohne größere Zwischenfälle oder Probleme, und wir erreichten am späten Nachmittag wieder heil und müde unsere Heimat.

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Zurückblickend kann ich sagen, dass dieser Urlaub, bzw. die Überraschung von meinem Liebsten absolut gelungen war. Es war ein ungewöhnlicher Urlaub, es war abenteuerlich und nie langweilig, und wir hatten echt jede Menge Spaß zusammen. Ich habe mir vermutlich viel weniger Gedanken darüber gemacht, ob das ganze überhaupt machbar ist, als viele andere im Vorfeld (auch hier im Forum), vielleicht fehlt mir dazu auch einfach das technische Know-how, ich bin voller Zuversicht und voll Vertrauen auf die Einschätzung und Fähigkeiten von Flo in diese Sache gestartet, und ich glaube, dass genau diese unerschrockene und positive Grundeinstellung von uns beiden nötig ist, um so eine Aktion durchzuziehen. Auch wenn uns die meisten Leute, die wir unterwegs getroffen haben, für "leicht bescheuert" oder "durchgeknallt" hielten, wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß und einen Urlaub, den wir so schnell sicher nicht vergessen werden!

Alles in allem kann man nur jedem wünschen, so etwas mal mitzumachen. Ja es ist zeitweise anstrengend und ermüdend, am Abend tut einem der Hintern weh und man muss jederzeit flexibel sein, da man ja nie weiß, was passiert. Aber im Großen und Ganzen ist es einfach ein wahnsinns Erlebnis!

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Geiler Bericht! Muss ich hier echt mal sagen! Und umso schöner wenn es euch beiden gefallen hat!

Und zum Trotz aller Bedenken auch nur ein Reifenschaden!

Wird sicher für den einen oder anderen ein Ansporn sein so etwas auch eimal zu machen!

Alles Gute für euch drei :thumbsdown:

Bearbeitet von schonimmerpx
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respekt ! wirklich schöner und interessanter bericht - klasse das ihr das so durchgezogen habt !

-> wenn du lust hast und noch einwenig tippen und klicken willst - hier gibts sogar ein extra topic für reiseberichte, sollte mit copy and paste fix gehen

und .. ist irgendwann eine wiederholung geplant ?

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Servus!

:crybaby::crybaby:;-):inlove::inlove:

DAS nenn ich mal nen Reisebericht! :cheers:

Prima, das alles so gut geklappt hat!

Und lasst euch nicht von uns "Miesrednern" täuschen, hier im Forum sind halt schon alle Eventualitäten vorgekommen. Wo viel Wissen, dort viel Kritik (oder so). :wheeeha:

Flo hätte halt a BISSI mehr posten können, um Risiken auszuschließen (Das mit dem Hinterrad stand glaub ich irgendwo auf S. 3 oder 4... :thumbsdown: ).

Aber was solls:

Zum Schluß vertraut hier jeder auf seine Vespa, und wenn se euch am Ende für "leicht bescheuert und durchgeknallt" gehalten haben: Willkommen in der Schaltrollerwelt!!! :cheers:

So sind wir hier alle. :-P

Hauptsache euch hats Spaß gemacht, darum gehts eigentlich nur! :rotwerd:

greets,

Jan

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Schöne Sache! :thumbsdown:

Hab' das Topic leider jetzt erst gelesen und hätte auch noch geholfen, aber das hat ja alles gut funktioniert.

Ich mach' die Tour auch alle 2 - 3 Jahre, da die alte Brennerstraße so geil ist! :crybaby:

Stellt' sich jetzt die Frage, was kommt als nächstes ... kleiner Tipp: Bordeaux ist traumhaft mit der Vespa! :crybaby:

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