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Vespa PX 125 E Lusso Elestart auf PX 200


schuetze

Empfohlene Beiträge

Alles (Grundplatte, CDI ("Zündspule"; sofern unterschiedliches Aussehen); incl. des Lüfterrades. Du brauchst u. a. einen Polradabzieher (eigentlich: Abdrücker).

Abblitzen = mit Zündzeitpunktmeßeinrichtung (ugs: Blitzpistole) den Zündzeitpunkt (ZZP) kontrollieren und ggf. auf korrekten Wert einstellen.

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So, heut abend fang ich endlich an mit dem Umbau.

Eins ist mir noch nicht ganz klar:

Welche Teile genau soll ich alle von der Lusso-Zündung übernehmen?

Das Schwungrad auch?

Oder einfach nur das Zündkästchen, welches an die Kerze geht, inklusive der Kabel dran?

Was ist Zündung blitzen?

Danke und schönen Gruß,

Daniel.

Ohoho,

Schreibe mal wo du wohnst, das evtl. jemand aud dem Forum hier dir etwas über die Schulter schauen kann.

Denke nicht das du ein Abzieher/Blitzer besitzt, bzw damit umgehen kannst.......

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Ohoho,

Schreibe mal wo du wohnst, das evtl. jemand aud dem Forum hier dir etwas über die Schulter schauen kann.

Denke nicht das du ein Abzieher/Blitzer besitzt, bzw damit umgehen kannst.......

Das wär natürlich toll.

Wohnort: Unterschleißheim, Münchner Norden.

Wie schauts eigentlich mit der Zündung von dem 200er PX alt Motor aus? Weshalb ist es denn nicht so gut, bzw geht es nicht, dass ich die benutze?

Bearbeitet von schuetze
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PX alt Zündung ist nicht "schlechter", paßt aber vorauss. nicht zu Deinem Lusso Kabelbaum / Regler... Wechseln auf die vorh. Lusso-Grundplatte ist die einfachere Lösung.

Wenn Du garnicht mehr weiterkommst, melde Dich. Abzieher, Blitze etc. liegt ca. 10 km südlich von Dir. :wasntme:

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  • 2 Wochen später...

Hey ho,

ich bin da! Ich habs geschafft, ich bin am Atlantik! Wow, wow, wow, wow, wow... !? ;-)

Zeiten

Start: Do. 10.08.06, 21:00 Uhr

Stop: Sa. 12.08.06, 6:30 Uhr

Strecke:

1428km.

Ausrüstung:

- ne Hand voll Schraubenzieher

- Schraubschlüssel

- Kombi-, Spitzzange

- 2 Ersatzzündkerzen

- genug zu Futtern fürn Tag

- 15kg Rucksack (incl. Schlafsack)

Meine Reise:

- Meine Vespa heißt Gregor.

- 20:00 Uhr noch schnell beim Rainer blitzen gewesen.. :-D

- ab auf die Autobahn; Freu! bin schneller als die blöden LKW und fleißig überholt und Sprit verheizt.. ;-)

- war die erste längere Fahrt mit der Vespa. Tank war halb voll. Erst mal mit der Reserve total verschätzt.

-> vor Augsburg liegen geblieben. Zum nächsten Autohof geschoben und vollgemacht. Liter Öl kaufen. (warn nur 10min joggen ;-) )

- Schauer zwischen Augsburg und Gruibingen.. :-(

-> Rast in Gruibingen. Tanken. Kaffee zum Aufwärmen und Schal, Handschuhe, und Kragen mit meinem Fön getrocknet. Der Fön war Gold wert!

- In Pforzheim seh ich zum ersten mal den Mond. Freu mich auf die weitere Reise -> trocken... :-D

- Bei Volllast geht mir Gregor in die Knie.?? Keine Ahnung was das sein Könnte. Hm, hab schon Angst, aus Frankreich wirds nix. :-(

- Beim Blinker setzen ist es mit dem Leistungseinbruch noch schlimmer. Da kommt mir die Geschicht von Rainer in den Kopf, der sein Motorrad mit Rück- und Bremslicht ausgerüstet hat und nach der Fahrt den Akku laden muss. Warum soll das bei mir nicht auch sein? Schließlich hab ich als Rücklicht 10Watt drin... ;-) Tja, machste mal Licht aus, fährt se wie ne 1! Toll!

- 2:30 in Baden-Baden, Grenzübergang. Tanken und Rast. Auf Tipp von Rainer hin, schnuckeligen Benzinkanister gekauft. 5L, am Aktentaschenhaken befestigt, mit Draht fixiert. 5W-Rücklicht besorgt.

-> In Zukunft nur noch Licht, wenns nötig war: Bei Gegenverkehr, zu wenig Fremdlicht um die Fahrbahn zu sehen.

- Jo, ne gute Stunde später war ich dann erst mal im schönen Elsass... :-D In Frankreich. Bis dahin habs ich geschafft! :shit:

Frankreich:

- in Frankreich nur Landstraße, ganz wenig Autobahn, keine Péage.

- Vitrimont: Tanken um 7:00 Uhr.

War vorher in so nem Kaff, tanken war aber nur mit CB (CardBleu) möglich (Benzinkanister geleert).

- die Nacht ist rum und ich fühl mich fit. :-D

- Motor kläppert etwas verdächtig. Halt an, gib Gas.. Hm, komisch. Nicht zuordbar. Fahr weiter

- bis Paris immer wieder mal n Schauer :-(

- zwischen durch mal halt, wat essen und Benzin nachfüllen. Blödes Wetter: Nasskalt.

- Sommesous: Tanken, Aufwärmen, Trocknen, 11:00 Uhr

- 12:30 Uhr. Total nass. Die Franzosen haben vorzügliche Handtrockner auf Ihren Toiletten. Gleich mal meinen Kram getrocknet. War versehentlich auf der Frauentoilette, kein Mensch ist reingekommen. Hamm nur doof geguggt. (Vielleicht seh ich aus wie ne komische Frau??)

Noch n Kaffee zum Aufwärmen. Regen hat etwas nachgelassen.

~150km vor Paris.

- 14:00 Uhr endlich Paris! Ich war happy, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen. Ich mit meinem Roller in Paris. Crass! :-)

- Ich find den verflixten Ausgang nicht! Ja, ich bin einmal um ganz Paris rumgefahren. Also: Tanken, zum 2.mal fragen und der sagt nur: Immer gerade aus, Richtung Dreux. Na toll! Aber tatsächlich, um drei hat ichs dann hinter mir... ich war auf der N12!

Ab Paris:

- Rast kurz vor Dreux. Mein Kopf hämmert, ich versteh die Leute kaum. Und sie hören mich nicht, weil ich so leise spreche. Will was warmes zu Mittag essen, aber die Friteuse ist kaputt. Will mich endlich mal daheim melden, aber die verkaufen keine Telefonkarten. Münztelefone existieren in Frankreich scheinbar nicht.

- 16:00 Uhr. Nächste Raststätte: Daheim und an der Uni anrufen, dass ich ca. 20:00 Uhr ankomm. Was warmes Essen. 10min. hinflaggen. Bin total ko.

- 's geht weiter. wenigstens kein Regen mehr. Aber die Wolken schauen verdächtig aus. Also nix wie rauf auf die Kiste.

Jetzt gehts erst richtig los. Der letzte Teil war so ziemlich das Crasseste. Bald gehts an die Nerven und der Weg will nicht mehr aufhören. Das hab ich Dir nicht geglaubt, Rainer, dass sich der Teil ab Paris so hinzieht. Aber es kommt noch ganz anders...

- Mein Sprit geht zu Neige. Der Kanister ist auch schon drin, und ich fahre fast auf Reserve. Ich bete, dass irgendwann auf dem menschenleeren Frankreich noch ne offene Tankstelle kommt.

- Mensch, auf dieser Reise wurden meine Gebete mehr als einmal erhört. Kurz danach eine Esso-Tankstelle. -> Volltanken und ne Cola für die Nacht. 19:30 Uhr.

- Die Straßen, werden klein und ätzend, die Schilder sind doppelt und mit verschiedenen Nummern, ich gugg wie blöd auf die Karte, finde die D928 aber verflixt noch mal nicht. Also gut, fahr einfach zu.

- Hey, Jungs den Franzosen sollte man echt mal beibringen, wie man Straßenschilder ordentlich befestigt und dass man die auch groß genug macht, dass man sie auch lesen kann. Im Gras bringen sie nämlich nicht viel.

- Es wird dunkel, Licht an -> Mist, Gregor wird wieder langsam. Also Licht sparen. Tagsüber war es fast nur aus.

- zischendurch mal Tank auffüllen und Cola trinken.

- Kurz nach St. Malo. Hab knapp halb voll, das muss noch bis Dinan reichen. Da gibts Abendessen und vollen Tank für Gregor.

- Tjo, wenn in Frankreich die Tankstellen ab 22:00 Uhr auf der Landstraße auch noch besetzt wären, wäre der Plan aufgegangen, so kam es anders...

- ich geh in Dinan runter in die Stadt, da der Sprit langsam wenig wird. Fragst mal die Leute da, die werden Dir schon noch eine offene sagen können. Nö, nijente. Gibt nix mehr in ganz Dinan nicht. Drei Tankstellen und alle schon zu. Tjo, endweder auf jemand warten, der so eine verflixte CardBleu hat, oder weiter, weiter, weiter...

- ich entscheid mich für das Risiko.... (war das nicht die ganze Fahrt??? ;-) )

- bis St. Brieuc könnte ich es noch schaffen. Ok, rauf auf Gregor und die Landstraße

- Mein Licht fängt an zu flackern. Fällt aus, geht wieder, fällt aus. Ich fahr mit Fernlicht weiter... (tut mir sorry, Gegenfahrer)

- endlich ein Schild: Tankstelle! Juhuu, ich bin gerettet.

- Aber was war das? Tanstelle in SoundSo. Also in einem Ort. Na gut, wenns da steht fahrn wir mal hin. Von der Landstraße runter... und? Nö, keine Tankstelle weit und breit, das kanns doch nicht sein, oder? Ich steh hier mit wenig Sprit, da steht hier gibts ne Tankstelle, und da is keine! Grrrrrrrrrrr.... ich wieder auf die Landstraße zurück und weiter...

- ich werd müde, sau-müde. hab keine Lust mehr. Wenn ein Formul1-Hotel kommt, geh ich raus.

- wieder ein Schild Tankstelle+Hotel. Soll ichs nochmal versuchen? Was bleibt mir anderes übrig? Jo, runter von der Straße.

Hey, so ein Caff hab ich bei uns noch nicht gesehen. Von der Tanstelle ist sowieso weit und breit nix und die Leute und vorallem Jugendlichen laufen dumm über die Straßen. Hotel?! Wo solls hier ein Hotel geben. Vielleicht im Stall?! Nö. Ich geh wieder drauf.

- Bald 12:00 Uhr. Ich muss raus und was solls auf jemand warten, der ne CardBleu hat. Fahre zu ner Tanke bei nem Supermakrt.

Tjo. Warten, .... warten... hm. Ich pack mein Schlafsack aus hau mich unter so n Häußchen, wo die Einkaufswägen drunter stehen und machs mir so gut wies geht bequem. Verflixter Wind, der unten durch zieht. Aber was solls. Bin so müde, dass mir die Augen zufallen. 2 Nächte nicht geschlafen.. !

- Uah!? Was ist das, ein Auto fährt auf dem Parkplatz rum. Hält bei mir, steigt aus, guggt mich nur an. Muss ich ihn verpennt fragen, was es gibt. Er fragt, mich, ob ich schlafe. Was für eine Frage. Ich erzähl ihm meine Geschichte, frag ihn, ob er so ne verflixte CB hat. Wow, er hat eine und tankt für mich ich geb ihm das Geld und bedank mich recht herzlich.

Ess vor lauter Hunger, immer noch kein Abendessen, ein paar Bonbons und Gummibärchen, die ich noch habe. Es ist kalt. 2:00 Uhr.

- Aber es geht weiter. Was für ein tolles Gefühl, was ist da schon Hunger und Kälte. Ich fahre wieder... :-(:-D :-D

- Endlich 80km vor Brest kommt eine offene Total-Tankstelle. Ich halt an, 2 Kaffee, 2 Croissant. Endlich was zu essen. Tanken.

Jetzt hab ich wieder den Nerv, nach meinem Licht zu guggen. Oha, tatsächlich ein Wackler am Lichtstecker. Kontakte gereinigt und zusammengeklemmt. Test, hält wieder. Licht funktioniert! :cheers:

- Tja, die letzten Kilometer verliefen dann reibungslos. (Öl ist nu auch ganz knapp leer)

- In Brest angekommen. Muss Tank nachfüllen. Ich fang an zu singen und zu tanzen, ich freu mich wie einer, der grad im Lotto gewonnen hat. ich schau zum Himmel, ich schau in Richtung Brest und ich schau in Richtung wo ich herkomm. Und alles hab ich hinter mir gelassen. Ich habs geschafft! Ich bin in BREST!!! Ich kanns kaum fassen..

Dann gings Richtung Plouzane zum Technopole, wo die Hochschule ist. Hab mich verfahren und bin am Meer (die Hochschule liegt 100m vom Meer entfernt :-D ) gelandet. Bin erst mal abgestiegen und hab das Rauschen der Küste auf mich wirken lassen....

Kurz danach komm ich an der Schule an. Der Wächter zeigt mir mein Zimmer, und ich penn bis zum Sonntag durch... :cheers:

Tanke insgesamt:

8 mal => ca 140km Reichweite

Verbrauch 5.1 Liter

Gesamtkosten: 112 Euro (71.2 Liter verheizt :-) )

Jo, das war meine Story. Ich muss sagen ohne Regen hätts mehr Spaß gemacht. Teilweise sind die Straßen in Frankreich traumhaft zu fahren. Man kommt sich vor wie auf einer großen Rutsche. Bei uns würde man da Brücken bauen ;-). Manchmal ist es aber auch echt ein Acker den ihre Straßen. Ein Grauss.

Bei wärmerem und besserem Wetter, würde ich die Strecke jederzeit wieder machen!

Was würde ich besser machen:

- Card Bleu organisieren, dann ist auch kein Benzinkanister mehr nötig

- wasserdichte Handschuhe

- Sturmmütze

hab kaum noch was gehört, als ich ankam, und heiße Backen, Kopfweh hatte ich auch.

Ganz ehrlich, die Mischerei von Hand ist mir auf die Nerven gegangen.. Und wie!

Es grüßt ganz herzlich aus Brest,

besonders dich Rainer (t5rainer) ohne Dich wärs wohl kaum was geworden,

Daniel.

post-16938-1155670408_thumb.jpg

Bearbeitet von schuetze
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Das curiose an der Geschichte war eigentlich, dass ich im Prinzip gefahren bin, ohne Gregor vorher zu testen.

Am Sonntag hab ich bis 5 Uhr in der früh den Montor plantiert. Montag noch die Züge und Benzinschlauch dran, und die erste Fahrt zum Rainer um zu blitzen.

Er ist mir wegen Kurzschluss stehen geblieben. Also Kabel austauschen und am Donnerstag Abend mit Gepäck zum Rainer, blitzen.

Danach gings gleich weiter, Richtung Westen... :-D

Den 125er-Motor bin ich auch ohne Zwischenfälle 9000km gefahren. Hab nie was gemacht, war nie was dran...

Vespa fahren macht Spaß, und die Franzosen guggen, als käme man vom Mond.. :-D Die fahren nur so popelige Rollerchen.. :-D

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  • 10 Monate später...

Der Daniel ist on the road again. :-D

Man darf darauf gespannt sein hier zu lesen, ob und wie er und Gregor (seine Vespa) die Fahrt back home überstehen.

Bearbeitet von T5Rainer
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Der Daniel ist on the road again. :wacko:

Man darf darauf gespannt sein hier zu lesen, ob und wie er und Gregor (seine Vespa) die Fahrt back home überstehen.

Servus Leute,

mei Rainer, Du bist mir ja einer. Hasts ja schon verrate... :cheers:

Jipp. letzten Samstag gings endlich wieder Heimwärts: Brest (Bretagne, Frankreich) -> Karlsruhe. Also nicht ganz so weit wies letze mal nach München. Will hier nur mal loswerden, wies mir so auf der Fahrt ergangen ist, war genauso spannend wies letzte mal, um anschließend zu labern, wie ich meinen Roller dann wieder flott krieg.

Also:

Fahrt: Brest -> Karlruhe: 1200km.

Start Samstag 00:00 Uhr

Ankunft: Sonntag 19:00 Uhr

Vorbereitungen:

Tja, damit mein Gregor auch wirklich in Topform ist, muss man ihn ja auch vor so einer langen Fahr schön tätscheln und zureden. Bei mir war das dann in Form von Vorderbremse entglasen, alle(!) Züge ölen und Vergaser reinigen. Das war am Montag und Dienstag dran. Zu allem Überdruss habe ich die zwei Schaltzüge beim einfädeln unten am Schaltkranz ausgefranst. Und mit abgefransten Seilfäden wollte ich die Strecke dann doch nicht machen. Also schnell zum hießigen Rollershop und 2 Schaltzüge kaufen wollen. Wies solls anders sein, der hat nich mal Schaltzüge vorrätig. :cheers: Und Freitag (Nacht) Abfahrt, das kann heiter werden. Dienstag bestellen heißt Freitag bekommen. Ich mach dem Shop ja keine Vorwürfe, bei drei ganzen Vespas die ich in dem Jahr in Brest gesehen habe, würde ich auch kein Lager Vespa-Teile führen... :wacko:

Endlich war es soweit. Abfahrt:

20:00 Uhr Freitag abend hinauen, schließlich soll es um Mitternacht losgehen. Also hab ich mich 4h Bett hin und her gewälzt um verzweifelt zu versuchen auch nur eine halbe Stunde ein Auge zu zu kriegen. Ich weiß nicht wie Euchs bei so nem Ding geht, aber irgendwie war ich aufgeregt...

00:00 Uhr. Wecker klingelt, Aufstehen. Uff, wenigstens die Beine waren etwas erholt und ich noch voll müde. Hilft alles nichts nichts wie raus. Nach einem kräftigen Frühstück geths ans anziehen für DIE Fahrt. Ich kam mir son bißchen vor wie die Ritter, die ihre Rüstung anziehen, bevor sie in den Krieg ziehen. :blink: Hab mir Ohrstöpsel rein, Ninja-haube auf, und Halb-Schalen-Helm. Regenhose, und Halbschuhe, das wars auch schon am Erwähnenswerten. Nach den ersten Metern auf der Landstraße, hab ich mich gefühlt, wie in einem fahrenden Wohnzimmer. Das müsst Ihr auch mal versuchen: Ohrstöpsel, so ne Haube und Helm sowieso. Man hört nur ein _leises_, gleichmäßiges Summen des Motors: Tolles Gefühl. Nachdem ich bei der Hinfahrt nach Paris, einen bomben Brummschädel, mit Höhrfähigkeit 10%, hatte musste ich da auf der Rückfahrt was machen. Und es hat funktioniert.

05:00 Vitry, kurz nach Rennes (ca. 300km). Super gelaufen. Eine heiße Schokolade, war nämlich recht frisch um die Uhrzeit in der Bretagne. Ist da nicht so schön warm wie hier. :cheers: Jo, paar Dehnübungen um meine kalten Füße wieder in Takt zu bringen und ein kräftigen Sandwitch. Was ich noch erwähnen sollte: Hab hier inzwischen ein Konto, sodass es kein Problem mehr ist mit der CardBleu fast in jedem Dorf zu tanken. Nur das dumme, kurz vor Rennes hat sie das letzte mal funktioniert. Für den Rest der Fahrt konnte ich sie mir abschminken, wieso auch immer. :-D

10:00 Uhr Chartres, 100km vor Paris: Wow, super gelaufen bis dahin. Gibt nichts zu erzählen. Wenn das so weiter geht schaff ich die Fahrt in 22h-24h! :rotwerd:

11:30 Uhr: Paris. Ein Verkehrschaos... Was noch viel schlimmer ist, die Motorräder, die immer zwischen den Autos durchfahren sind so schnell, dass Du ständig einen hinten dran hast, wenn Du's genauso machst. Schon irre mit 60 zwischen fast stehenden Autos durchzufahren. Aber ging ganz gut rum. Bis dahin war die Fahrt ganz lustig, entpsannt und langweilig :-D Sollte sie aber nicht länger bleiben... :cheers:

12:30 Uhr Paris durch. Gregor wird auf einmal langsamer. Komisch denk ich mir. Naja, hast ja auch viel schon geschafft, zwischen 500 und 600 km. Also geh ich raus und gönn mir und Gregor eine Stunde Mittag. Leckere Nudeln mit Tomatensoße von meiner Frau.. :cheers:

13:30 's geht weiter. Denkste, Gregor wird schon wieder tun. Hat er auch, zumindest die ersten Kilometer. Dann fängt das langsam werden wieder an. Halt, was ich vergessen habe zu sagen. Gregor ist echt super gefahren. So gut wie sonst nie. Gen Paris waren es konstant 110km/h. Berg hoch 100km/h. Da fahr ich sonst nur 80-90. Na und jetzt das. Habe schon gedacht, er hat sich da gegen Schluss wohl etwas übernommen. Und das mit Folgen... :cheers: Jetzt gehts nur noch mit so um die 100km/h. Selbst den Berg runter: Vorher 120 jetzt nur noch 100. Egal ob Berg hoch oder runter das Tempo geht nimmer drüber. Sobald ich mehr Gas geben will, bricht die Leistung ein. Aber mit 100 kann man auf der Landstraße in Frankreich leben. Also s geht weiter ganz normal.

15:30 Chalons-en-Champagne. Nein ich hab mir keinen Champagner gekauft. Ich war _fertig_, total ko. 800 kilometer, 2/3 der Strecke. Denke mir, wäre vernünftig hier Rast zu machen und morgen weiter zu fahren. Erst mal Eis und so... :cheers: Alsor schreib ich meiner Frau, ob wir uns hier nicht treffen sollen um zu übernachten. Sie selber ist mit nem Golf bepackt bis an die Decke um 9:00 Uhr losgefahren. Sie einverstanden, und ich zum nächsten E.Leclerc Eis und Cola kaufen (hab den Mann hinter der Fischtheke gefragt, er war gerade dabei sein Eis rumzuschaufeln, wo man hier Eis kriegt. Er war am versuchen mir zu erklären, dass man das Eis hier nicht kaufen kann, sondern die das wo anders her beziehen, als ich ihn unterbrech um ihm zu sagen: Eis zum essen. Nach schmunzeln zeigt er mir gerade schräg hinter... Ich war schon ziemlich fertig). Erst mal gemütlich mein Eis geschlüfrt um mich dann langsam Richtung Hotel aufzumachen.

Gegen 16:30 komm ich am ersten Hotel an. Wer schon mal in Frankreich war kennt die Formul1 Hotels. So ziemlich das günstigste was man bekommen kann. Der McDonald für Hotels. Gleich am Eingang ein Schild: Hotel complet. :cheers: Also voll. Gehe ins nächste nebenan: Nein, leider alles belegt. Und das um 16:30? Ich versteh nicht recht und frag nach. "Ja, wir haben hier gerade... " irgendson Fest. Habst nicht verstanden. Man müsste die Geschichte kennen. Meint die nette Dame. Sag ich bin kein Franzose, das hört sie, entgegenet sie mir... ?! Nun ja, sie war dann so nett um das nächste Hotel anzurufen. Ergebnis: Noch ein Zimmer frei, hält sie für 10min. zurück. :-D 10min.?? Die Frau geht sogar noch mit mir raus und erklärt mir den Weg: "Jetzt aber schnell, nur 10min.". Ok, nichts wie in die Handschuhe und los gehts. Nur 800m. :sneaky: Ich heiz los, in den Kreisverkehr rein, und ratsch... :cheers: ich lieg flach. Der Asphalt war warm und verflixt schmierig. Mist. Ich lieg quer über dem Kreisverkehr. Zuerst nach links innen gefallen, links am Beinschild einen knick rein, auf die Insel innen gefahren (durch das Stroh Auprall gedämpft), dann, durch die Fliehkraft, nach rechts aussen gefallen, rechte Ecke vom Beinschild eingeknickt :wow: . Das Beinschild, war das einzige Blechteil ohne Macken... :wallbash: Aber ich konnte noch stehen. Bis auf den kleinen Spiegel unten ist nichts weiter abgefallen. Also fünf mal treten und Gregor fährt wieder. Ach so, ja, und den Lenker musst ich wieder gerade biegen. Dadurch dass ich keine Lenk-Anschläge habe war der um 90° eingeschlagen. Oups... Dann bin ich auch tatsächlich pünktlich im Hotel gewesen. Erst mal duschen aufs Bett flaggen und bis um 22:00 Uhr warten bis meine Frau ankam. (Noch von den ekligen Viechern abgesehen, die im Parkplatz vom Hotel mich überfallen haben. Nicht größer als ein Millimeter, dafür aber hunderttausend Stück. Alle in der Dusche ersoffen... :-D )

Samstag:

11:00h - 19:00. Die letzten 400km...

Da schreib ich morgen weiter...

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Servus,

hier der 2. Teil:

Nach einem gemütlichen und stärkendem Frühstück sollte(!) es wieder weiter gehen. Weil das Tor vom Hotel-Parkplatz nicht funktionierte, konnte ich gar meine hübsche Lady im Empfangszimmer unterbringen, Laminat-Boden. Nu ja, wär ja auch alles gut gegangen, wenn man bei so einem Sturz nicht manches auf den Kopf gestellt wird... :-/ Denn: Am nächsten Morgen stinkt das Empfangszimmer dermaßen nach Benzin, und als die Hoteldame mich kurz nach 8:00 gebeten hat den Roller bald wieder zu entfernen, kommt, jo mei kommt eine 20cm Benzinlache zum Vorschein; schön dunkel, dreckig: Wie peinlich... Da gugg ich, dass das Teil so schnell wie möglich wieder an die frische Luft kommt, und der Fleck ließ sich auch ohne Spuren beseitigen; zum Glück.

Ok, so weit wieder durchs Frühstück gestärkt, gut geschlafen. Also da kanns doch lässig wieder weitergehen.

10:00 Uhr. Ich mach die ersten Start-Versuche auf dem Hotel-Parkplatz. Auf einmal läuft mir am Vergaser-Einstell-Kappe ne Brühe raus. Da wirds mir erst mal ganz anders. Also Bordwerkzeug raus und schauen, was da im Vergaser so lustig rumsprudelt (kann ja im Prinzip nur Benzin sein). Jo, durch den Sturz muss sich der halbe Vergaser mit Benzin gefüllt haben, da er ne Weile flach lag. Hatte mir gestern nämlich erst mal den Straßenbelag angeschaut, warum ich so schnell auf die Schnauze gelegen bin. Und deswegen auch die große Lache im Hotel-Vorzimmer. Normalerweise kommts da nämlich nur tröpfchenweise.

11:00 Uhr. Ok, nach Vergaser Entwässerung und Zündkerzen-wechsel, die andere war total versoffen, gings endlich um 11:00 Uhr los.

12:00 Uhr. Es geht wieder auf die Autobahn. Bis dahin gings einigermaßen. Anfangs war kein Erscheinungsbild von Leistungseinbruch wie gestern. Nach einigen duzend kilometern, gings aber wieder von vorne los. Gute 90 km/h und Gregor fing an zu stottern. :-D Ich sag meiner Frau wenn das so weiter geht und Gregor immer langsamer wird, fahr ich den Rest Landstraße.

12:15 Uhr. Ich denk ich spinn. Jetzt sinds keine 90 km/h mehr. Da muss sich doch was machen lassen. Irgend was muss es doch sein. Also was mach ich? Ich Ruf den alten Spezialisten Rainer T5 an. :-D Bei Rainer war ich immer gut beraten, und der muss mir doch in so ner Situation weiterhelfen können. Nach erster Analyse am Handy: Vielleicht die Zündkerze am A...? Ok. Von denen habe ich eine ganze Auswahl, ganze vier Stück an der Zahl. Die beste war schon drin, aber vielleicht war die gestern am Ende doch zu heiß geworden. Also nächstbessere rein und wieder los. Tja, wenn das so einfach wäre. Ich hab die neue gleich rein gemacht und Gregor im Standgas weiterlaufen lassen, dass sich die neue Kerze an seine heiße Umgebung schon mal gewöhnen kann. Ich pack alles ein steig auf meine Kiste, gib Gas, und ... er würgt ab. Durch die 5min Standgas muss die einfach zu nass geworden sein. Und ich plag mich 30 min. rum bis ich den wieder am Laufen hab. Kerze pusten, andere rein, kicken, kicken, wechseln, geht noch nicht und bla, hecht, schwitz, funktioniert endlich wieder. Weiter...

13:30 Genau die gleichen Macken. Leistung bricht bei 90 km/h ein. Raststätte in Sicht. Ich setzt den Blinker, phenomenal, jetzt tuckert Gregor im Blinkerrythmus. Das muss man sich mal bildlich vorstellen... :-D Also nochmal Rainer anrufen: Vielleicht ein Kurzschluss im Kabelbaum? Hm, Werkzeugkiste ist im Auto. Und Christine, meine Frau, ist bereits vorgefahren. Also gugg ich halt mal unter die andere Haube, was sich da so versteckt. Und tatsächlich ist das linke Kabel am Sicherungskästchen abgerostet. Oder weiß was ich, wie man das nennt, wenn man die Luftfeuchtigkeit vom Meerwasser hat. Nun ja, was mach ich, 1m Isolierband drum, dass das nicht mehr gegen das Gehäuse schleifen kann. Ich schon fast ganz glücklich, dass ichs wahrscheinlich gefunden oder wenigsten vielleicht gefunden hab. Jippie, den Rest der Fahrt wieder richtig Gas geben. Denn das schönste Stück, bergig und kurvig, liegt ja noch vor mir.

Pustekuchen. War nur illusion. Nach den ersten Kilometern wieder das alte Theater. Was bleibt jetzt noch als Alternative? Hm, keine Ahnung, einfach so heim, über Lande tuckern... :cheers:

Also, was soll ich zum Rest der Tour sagen? Es gab bis zum Abend nichts mehr spannendes. Nur war es einfach toll zu fahren, die Landstraßen. Wirklich super. Teils Alleen, teils richt toll den Berg die Kurven runter, Tunnel, Wald, einfach schön. Was den Spaß getrübt hat, waren die 85 km/h. Da war ich in doch den Autos im Weg, auf der Landstraße. Und den vollen Fahrgenuss hat man da auch nicht in den Kurven.

Und die Moral von der Geschicht?

Gregor ist halt doch kein Tourenroller. Wirds ihm so schnell auch nicht mehr zumuten. Obwohl ich so manche Tour die nächste 2 Monate Ferien vorhatte. München, Dresden, Fulda... :wacko: Wer weiß...

Vespa fahren macht einen heiden Spaß, sobald die Route einigermaßen abwechslungsreich ist. Stures gerade aus auf der Autobahn, ist nicht die tolle Strecke für ne Vespa. Dafür die B10 hier in unserer Region um so mehr. :-D

Noch mal vielen Dank an Dich Rainer für Deine Rat. Mein Problem werd ich in einem anderen Topic lösen versuchen. Bis dahin. Toi, toi, toi auf der Vespa,

Daniel.

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Respekt :-D

Gregor ist halt doch kein Tourenroller. Wirds ihm so schnell auch nicht mehr zumuten. Obwohl ich so manche Tour die nächste 2 Monate Ferien vorhatte. München, Dresden, Fulda... :-D Wer weiß...

Das wird sicher nicht deine letzte Tour gewesen sein :) Gregor wird wieder fit gemacht und weiter gehts :-D

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Wahnsinns-Story!!!

Geiiiiiiiiiil! Hast ja ziemlichen Mut...mit der Vespe...zum Atlantik und retour.

Und: "Gregor" wirst schon bald wieder rennen haben...

Viel Spaß bei der nächsten Tour und laß uns mal wieder mit einer Geschichte

daran teilhaben...

:-D

Ciao,

Terror-Alex

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