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BP... Heute und vor 30 Jahren....


Nr_4a

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Da gab's doch auch mal die geile Nummer mit dem Freak, der sich zum 20. Jahrestag als Sprecher von Dow Chemical ausgegeben hat und bei CNN vor laufender Kamera Milliardenzahlungen zusagte. Daraufhin stürzten erst mal die Aktienkurse von Dow ordentlich ab; eventuell ein Hinweis darauf, dass manch einer das zwar voll assig findet, den Indern keine Kohle für Wiedergutmachung zu geben, im Zweifelsfall dann aber doch lieber keine Aktien von 'ner Firma die für so's Quatsch Kohle raus kloppt an der Backe haben will. Übrigens hatte Dow, die normal immer ungefähr drei Jahre brauchen um auf Schreiben der Anwälte der Betroffenen zu reagieren, nach' 'ner Stunde oder so 'ne umfangreichen Schrieb am Start. Inhalt war, dass es ja wohl echt Scheiße sei, die armen Betroffenen mit derlei Fehlmeldungen zu verarschen. Die Betroffenen hingegen 20 Jahre (mittlerweile 25) mit Verschleppung zu verarschen hingegen ist natürlich voll OK. Schließlich geht's um Aktienkurse. Aber auch da sitze ich so ein bißchen im Glashaus. Ich bin nämlich auch mit dem Maul und dem Zeigefinger schneller als mit der nachhaltig sozialen Tat. Das trifft aber, zu meinem Trost, ja durchaus auch auf andere zu.

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Moin moin,

bei dem Druck, unter dem das Öl in seiner Lagerstätte steht, kann man vone iner Größenordnung von mehreren 100bar ausgehen, in 1,5km Tiefe hast du einen Wasserdruck durch die Wassersäule von ca. 150bar, d.h. wenn das Öl mit 151bar an der gebrochenen Ölleitung anliegt, strömt es mit 1bar Druck aus.

Ich habe keine Ahnung, welchen Druchmesser das Rohr hat, aber nehmen wir an, es hätte einen Durchmesser von 1m und das Öl würde mit 650bar am Meeresboden anliegen, dann wären es irgendwas zwischen 500 und 550bar an der Ölplattform (nicht 150bar Differenz wie beim Wasser, sondern weniger, weil Öl ja leichter ist, als Wasser). 1bar = ~1*10^5 Pa und da Druck ncihts anderes ist, als Kraft pro Fläche, gilt, dass bei 550bar * pi * (0,5m)²= 550*1*(10^5)* pi * (0,5m)²= ~43000000N = ~4300000kg = ~4300t. Bei einer Verdrängung von guten 52000t sollte der Druck mit den angenommenen WErten die Plattform schon gut merklich anheben, aber natürlich nciht aus dem Wasser heraus. Wobei ich mir ein 1m Steigrohr auch nicht vorstellen kann.

Gruß, Ralf

Edith halt Blödsinn gerechnet, 1m Durchmesser ist nicht 1m im Radius...

Dann werden es ja fast lächerliche 2800000N ~280000kg ~ 280t Wie langweilig.... Und das Ohen Druckverlsute durch Reibung usw.... ICH WILL EIN 1m STEIGROHR!

Ich hab jetzt mit Druck eher weniger zu tun. Aber wenn ich aus dem kleinen t mal ein großes A mache und mir das Ganze als Elektrotechniker vorstelle, dann sind die Zahlen alles andere als Kindergarten und haben mit dem Strohhalm im McDonalds Milchshake wenig zu tun.

Da kann man doch nicht pi mal Daumen irgendein Ventil draufsetzen?

Diese Vorstellungskraft, die durch Live Bilder Konturen annimmt, geht irgendwie nicht in meine Birne. Mir kann doch niemand erzählen, dass alle Ventile bei diesen Kräften absolut dicht sind! Wir werden doch von vorne bis hinten verarscht!

Und wo wir gerade mal dabei sind. Wie bohren die eigentlich? Wenn ich eine Blase mit so einem Druck anbohre, dann zerfetzt es doch alles direkt, oder? Und dann noch nen Ventil "draufschrauben"???

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Die Bedenken sind, glaube ich, nicht ganz von der Hand zu weisen. Bei Tests der zuständen Bundesbehörde haben, glaube ich, 7 von 10 dieser Blowoutpreventer versagt. Das war und ist aber anscheinend bekannt und wird billigend akzeptiert.

Keine Ahnung, wie das technisch genau geht. Das eigentliche Öl ist ja als Flüssigkeit nicht kompressibel. Das Problem ist wohl eher das in den Blasen mit drin sitzende Gas was dann Explosionsartig entweicht; bzw. das Öl so lange aus der Blase drückt, bis ein Druckausgleich statt gefunden hat. Danach wird Seewasser eingepumpt um das Öl auszupressen. Gebohrt wird wohl mit Rohren mit Bohrkrone vorne dran und Hüllrohren die Außen nachgeschoben werden. Damit ist das dann schon recht dicht, und wenn man in die Blase einbohrt wird das ganze dann quasi bis zur Bohrplattform hoch gedrückt. Das mit dem Druck finde ich jetzt aber gar nicht soooo dramatisch, eine handelsübliche Gasflasche hat 200 Bar Druck, die etwas seltenere 300 Bar Variante wird am Druckminderer mit einer gerändelten Überwurfmutter von Hand aufgeschraubt. Gut, das ist auch wenig Fläche, dafür ist das aber nun wirklich kein teures High-End Zeug was da verschraubt ist.

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Naja.... Da halten immerhin gute 50000t Masse gegen, schau dir mal die Größenordnungen im Schiffsbau an, da finde ich 300t nu nicht so wild und selbst 1000bar oder mehr ist noch ein Druck, den du bei manchem Motoren in der Einspritzanlage findest...

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Ich hab's etwas schneller und ausführlicher geschrieben, inhaltlich geht's aber ja in die selbe Richtung. Auf den ersten Blick ist das technisch schon lösbar, praktisch gibt's aber anscheinend, siehe Ausfallquote, doch ein paar Probleme. Im Prinzip sind deshalb ja auch ein paar von den Preventern in Reihe geschaltet, der letzte davon drückt quasi eine Klinge quer durchs Rohr, schneidet das ab und verpresst es dabei. Alles vornedran sind halt Ventile, nach dem, was ich da an Bildern gesehen habe jetzt auch von der Bauform nichts irre Exotisches oder so. Anscheinend aber eben doch nicht narrensicher.

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Doch kann man, hat man bei ähnlichen Unfallen auch schon gemacht, nur braucht man dann auch ewgi bis man in der Blase ist und bis man dann den Druck innerhalb der Blase soweit gesenkt hat, dass aus der ursprünglichen Bohrung nichts mehr entweicht.

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Kann man die blöde Blase nicht einfach daneben an- und abzapfen?

Das iss ja dass, was sie mit "Entlastungsbohrung" meinen. Das dauert aber halt 'ne Weile. Bis Ende Juli will BP aber wohl durch sein damit. Und um noch mal das Thema Schuldzuweisung und eventuelle Eigenleistung aufzugreifen: So weit ich das sehe reißt sich auch keiner drum, BP dabei zur Hand zu gehen.

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Kann mir vorstellen, dass das ordentlich Zeit- und Kostenaufwand ist ? würde bei der derzeitigen Situation aber dann doch durchaus als "Sicherheitsalternative" angemessen sein. Fänd ich jetzt besser, als immer nur zu hoffen, dass die neuen Versuche funktionieren. Aber auf mich hört ja keiner :thumbsdown:

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Ehrlich gesagt ? so frei aus dem Bauch heraus ? finde ich, sollte so ein Ding doch von Anfang an, zweimal angebohrt werden.

<Achtung - Große Unwissenheit!>

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dieses Ölfeld doch un petit peu größer ist. Und dort in der Region gibt es eine nicht kleine 2stellige Zahl an weiteren Ölbohrinseln!

Ich glaube nicht, dass nur eine Bohrinsel pro Ölfeld pumpt.

Wenn ich das in den Nachrichten richtig verstanden habe, dann versuchen die gerade die existierende Bohrung anzubohren und darüber einen Druckausgleich zu machen, sodass man endlich Golfbälle ins Ventil pumpen kann...

Den Druck aus dem Ölfeld wird man so schnell wohl nicht senken können. Wenn man bedenkt, wieviel da jeden Tag rauskommt und die noch nen paar Monate brauchen, bis die ihren Plan Z fertig haben...Sonst könnte man ja auch einfach warten...

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mag ja sein, dass das größer ist das Dingen. ABER Pro Bohrung könnte man ja grundsätzlich eine Alternativbohrung machen ? eben aus Sicherheitsgründen. Klar wird das teurer. Klar auch, dass das gerne gespart wird.

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Aber das ändert doch nichts am jetzigen Problem ?!

Wenn eins der beiden Bohrungen undicht ist, bringt mir das andere Loch doch nichts?

Ob ich jetzt direkt daneben noch nen funktionierendes Loch habe oder eine Ölplatform weiter. Der Druck nimmt dadurch nicht merklich ab.

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Wie dem auch sei...Das führt ja zu nix. Wir sind nur Laien und haben da eh keine Ahnung von.

Ich würd einfach mal behaupten, dass die :thumbsdown: da unten ordentlich am Dampfen ist.

Wenn jetzt bald auch die Hurricane Saison ist, gayt der Spass glaub ich erst richtig los...

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Was aktuel gebohrt wird ist besagter Bypass zum vorhandenen Bohrloch, aus diesem Bypass hofft man dann, durch eine größere Fördermenge als ursprünglich geplant, denn Druck in dem darüberliegenden beschädigten Teil so weit senken zu können, um es abzudichten.

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Ist ist ja schon zu teuer eine Bohrplattform auf einem normalen Sicherheitniveau zu halten, dann stellen die pro Ölfeld sicherlich keine 2 Bohrplattformen hin, nur wegen der Sicherheit.

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Bisher haben die Ermittlungen ergeben, dass die Explosion auf "das Versagen bei Prozessen, Systemen und Ausrüstung" zurückzuführen ist. Verschiedene Kontrollmechanismen hätten den Unfall vermeiden oder zumindest die Auswirkungen mindern müssen.

"Ich verstehe, dass die Menschen eine einfache Antwort auf die Frage nach den Ursachen und den Schuldigen wollen. Die Wahrheit ist, dass es sich um einen komplexen Unfall handelt, der von einer noch nie dagewesenen Fehlerkombination verursacht wurde", sagte Firmenchef Tony Hayward.

Vor der Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" hat der britische Konzern offenbar Hinweise auf massive Probleme auf der Plattform gehabt. Wenige Stunden vor der Detonation haben Drucktests in einem Bohrloch "sehr große Abnormalitäten" ergeben. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Notiz von zwei US-Abgeordneten hervor, die von dem Unternehmen über interne Untersuchungen informiert worden waren. Zudem habe es Probleme mit der Ausstattung für Notfälle gegeben.

Zeit Online

Ein solcher "Kick" passiert ab und zu bei Bohrungen, sollte aber rasch bemerkt werden: In so einem Fall müsste sich der Flüssigkeitsspiegel in den Tanks auf der Plattform heben und der gemessene Druck müsste steigen. In so einem Fall können die Arbeiter über Druckleitungen einen Schieber betätigen, der das Bohrloch verschließt. Offensichtlich aber bemerkte die Mannschaft das Gas zu spät – oder gar nicht.

In Norwegen und Brasilien ist außerdem ein Notschalter vorgeschrieben, der das Bohrloch ferngesteuert schließt. Die Öllobby in den USA konnte verhindert, dass dieses 500.000 Dollar teure "Acoustic Switch"-System im Golf von Mexiko und Alaska vorgeschrieben ist. Die Ölpest im Golf von Mexiko wird BP jetzt Milliarden kosten.

Bearbeitet von HansDampf
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Ist ist ja schon zu teuer eine Bohrplattform auf einem normalen Sicherheitniveau zu halten, dann stellen die pro Ölfeld sicherlich keine 2 Bohrplattformen hin, nur wegen der Sicherheit.

Soweit ich weiß ist diese Praxis bei Bohrungen in Kanadas arktischen Gewässern vorgeschrieben. Die von Bush/Cheney forcierte "Deregulation" und der Abbau der stattlichen Kontrolle des Explorationsgeschäftes in den USA hat sicher auch ihren Teil zu dieser Katastrophe beigetragen.

Ein solcher "Kick" passiert ab und zu bei Bohrungen, sollte aber rasch bemerkt werden: In so einem Fall müsste sich der Flüssigkeitsspiegel in den Tanks auf der Plattform heben und der gemessene Druck müsste steigen. In so einem Fall können die Arbeiter über Druckleitungen einen Schieber betätigen, der das Bohrloch verschließt. Offensichtlich aber bemerkte die Mannschaft das Gas zu spät ? oder gar nicht.

Ist halt nur ziemlich blöde, wenn man den Bohrschlamm nicht durch die Mudpits leitet, sondern direkt auf ein Schiff zum abtransportieren (geht schneller, spart Geld, denn man muss die teuren Subunternehmer nicht so lange bezahlen...). Da hat der "Mudlogger" (der Mann, der auf der Plattform die Mudpits überwacht, wohl eines der Todesopfer auf der Deepwater Horizon) eben kaum eine Chance, davon noch was mitzubekommen. Als der Kapitän des aufnehmenden Schiffs gemerkt hat, dass sein Schiff viel schneller mit Schlamm beladen war als vorgesehen, da war´s bereits zu spät.

Es wimmelt bei diesem Fall nur so von grober Fahrlässigkeit. Klar, schlechter Zementjob kommt immer mal wieder vor, aber sich das Loch dann "schönzumessen" geht eigentlich gar nicht. Und dann noch aufs Mudlogging verzichten . "Best Practice" ist jedenfalls was anderes. Das der BOP irgendwie nicht so richtig funktionierte, ob nun mit akustischer Auslösung oder ohne, ist m.E. ein Detail am Rande, in die Scheiße geritten wurde der Kram schon vorher.

Ein nettes kleines Bonbon ist auch dieses von Zeugen auf dem Rettungsboot mitgehörte Satellitentelefongespräch eines der nach der Explosion von der Plattform evakuierten Transocean-Managers, der wohl sehr laut gesprochen hat:

"Are you fucking happy? Are you fucking happy? The rig's on fire! I told you this was gonna happen!"

Und nachdem ihn offensichtlich derjenige am anderen Ende der Leitung beruhigen wollte: "I am fucking calm! You realize the rig is burning?"

BP macht zwar Riesenprofite, spart aber wohl offensichtlich zu sehr an der Sicherheit. Auch das ist schon länger bekannt, und Herr Hayward behauptete immer fleißig, diese miese Unternehmenskultur wäre unter seiner Ägide grundlegend geändert worden, jedoch wohl nicht zum Positiven, wie mir scheint.

Kill the bean counters first.

Meine 2 Cent.

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  • 4 Wochen später...

Das Öldesaster-Aufräumen gerade ist für die Arbeiter anscheinend noch gefährlicher als das Tschernobyl-Aufräumen damals für die russischen Arbeiter. So setzen sie z.B. die Formaldehyd-verseuchten Wohnwagen von Katrina als Behausung für die Arbeiter ein. Auch generell ist Ölaufräumen ungesund: von den Exxon-Valdez-Aufräumern lebt fast keiner mehr. Deren Lebenserwartung war 51!!!!

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