Ich denke, dass zu einem nicht unerheblicher Teil der Umstand Schuld ist, dass im alltäglichen Schriftverkehr der heutigen Jungend (junge bin ich schon so alt...?) die Fehlerquote zum einen keinen Stellenwert mehr hat und zum einen die vollständig ausgeschriebene Form kaum noch Verwendung findet. Ich hatte mein erstes Handy mit 17 und habe damit eigentlich nur selten telefoniert und kaum sms geschrieben. Aber schaut euch doch mal die sms an, die sich "moderne" Jugendliche schicken, da kapiere ich vor lauter Abkürzungen, Ziffern statt Buchstaben, halb englisch, halb deutsch, usw. nichts mehr. Darüber hinaus ist der Wert auch ein anderer geworden. Heute geht alles schnell, weiß man etwas nicht, schreibt man irgendwo im Netz seine Frage auf ein mehr oder weniger imaginäres Schwarzesbrett und erhält eine mehr oder weniger korrekte Antwort. Ob man das nun mit richtiger Schreibweise tut, oder nicht, ändert erstmal nichts am Gehalt der Aussagen. Da man sich dadurch aber keine Mühe geben muss, um eine Antwort zu erhalten, weil eben jeder Doof auf eine hingewichste Frage antwortet, verfällt die Qualität der schriftlichen Formulierungen eben auch hier. Ich gebe mir auch bei banalen Fragen die Mühe zumindest eine gewisse Form einzuhalten, nicht nur hier im Forum, sondern auch bei Mails, oder was weiß ich nicht wo. Erschreckend finde ich es aber, wenn ich z.B. einem Professor schreibe, schön mit höflicher Anrede, vollständig ausfomuliert und netten Gruß am Ende und ich dann nur soetwas zurück bekommen wie: "geht klar. gruß, XXX" Wobei hier "geht klar" auch durch "jo", "ja", "jup" oder allmöglichen anderen Scheiß ersetzt werden kann, den ich vllt. in einer mündlichen Konversation - auch als Prof. - benutzen kann, aber bitte doch nicht in einem "Brief". Gruß, ein schriftfrustrierter Ralf Bea entdreht Buchstabendreher