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Serie 3 Lami mit ABS


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Mal wieder eine sinnlose Bastelei, die vielleicht nicht an jeder Ecke steht:

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Der Umbau meiner SX ist schon ca. 4 Jahre her, u. a. habe ich meiner SX200 ein modernes Antiblockiersystem spendiert. 

Das System ist ein Einkanal ABS, dieses System verhindert, dass das Vorderrad beim Bremsen blockiert. 
Mit solchen Systemen wird die aktive Sicherheit beim Bremsen erhöht, möchte keine Diskussion starten, ob man das braucht bzw ob so ein Umbau sinnvoll ist. 
Die verwendete ABS Hydraulik ist das Continental MiniMab, eines der kleinsten Syteme auf dem Markt: (https://www.continental-automotive.com/DE/2-Wheeler/Safe-Mobility/Brake-Systems/MiniMAB). 
Die kleine Bauweise ist nur unwesentlich größer, als eine Zigarettenpackung, diese Systeme sind u.a. bei den aktuellen Vespa Sprint und Primavera Varianten verbaut.

Von Bremsenseite basiert der Umbau auf der älteren Variante der Jockey Bremse mit Momentabstützung (Anti Dive). 001_Jockey_Bremse_1x.thumb.jpg.688265ef78d711b8de823568fca19e79.jpg

Mir war zum Einen wichtig, die originale Optik der SX200 Bremse von der linken Seite zu behalten, zum anderen hat mir der originale Grimeca Sattel die Diskussion beim TÜV erleichtert.
 
Die Anti Dive Abstützung ist für die ABS Funktionalität unbedingt Voraussetzung, eine "modernere Gabelkonstruktion" wie beispielsweise PX funktioniert natürlich auch.
Bei dieser Variante ist die alte Grimeca "Suppenschüssel" verbaut, dadurch war etwas mehr Platz für den Encoderring vorhanden. 002_20150716_170736xx.thumb.jpg.c1d82e44468995ef1c644be6fe83f234.jpg

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Der Sattelhalter wurde als CAD Teil neu konstruiert, um den Radsensor aufnehmen zu können. 

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Die ersten Versuche kamen dem 3D Drucker in Kunststoff, die Maße wurden überprüft, angepasst und weiter optimiert. 

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Das Endergebnis wurde aus hochfestem Aluminium als Einzelteil gefertigt.

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Natürlich musste u.a. die Hydraulikanlage verbaut, ein eigener Kabelbaum gebaut und die Warnlampenansteuerung umgesetzt werden.

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Am Schluß gab es auch noch den Segen vom TÜV.

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In eigener Sache: Ohne das nötige KnowHow sollte man die Finger von solchen Umbauten lassen. 
Hier kann man viel falsch machen, Fehler können beispielsweise dazu führen, dass man temporär gar nicht mehr bremsen kann. 
Durch meinen Job habe ich viele Infomationen, die mir hier sehr hilfreich waren. 

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Das Einkanal ABS hat hinten keinen Radsensor, das macht das System deutlich einfacher. Da die Radgeschwindigkeit nicht mit einer zweiten Sensor plausibilisiert werden kann, blinkt bei diesen Anlagen allerdings dann systembedingt im Stillstand die Warnlampe, wenn die Zündung an ist. Der ein oder andere wird das schon mal bei den aktuellen kleinen Vespamodellen gesehen haben.

 

So ein System kann man nur mit Insiderwissen anpassen, also applizieren/parametrisieren. Habe das Gerät auch wegen der Diskussion beim TÜV original gelassen. Allerdings ist es dann sehr wichtig, möglichst geringe Abweichungen zu Spenderfahrzeug zu haben (Zähnezahl, Abrollumfang, Bremssattel, Sensorart, Radstand, Gewicht etc.), sonst kann es zu diversen Problemen kommen.

 

Man kann grundsätzlich das ABS an vielen Stellen verbauen, der eleganteste und kürzeste Weg ist natürlich an der Gabel. Auch das hat allerdings Nachteile, da die Anlage dann im Spritzwasserbereich liegt und hier auch ein paar Dinge u beachten sind. Am Ende muss man schauen, wo man es am Besten unterbekommt. Es gibt Herstellervorschriften, in welcher Ausrichtung die Anlage montiert werden darf. Bei größerer Leitungslänge empfiehlt es sich, auf Metallleitungen zu gehen und nur die Teile, die beweglich sein müssen, mit Flexschläuchen auszuführen. Dadurch wird das Hebelgefühl direkter, da die Volumenaufnahme vom System kleiner ist.

Da die Lami den feststehenden Kotflügel hat, habe ich im direkten Gabelbereich keinen Platz gefunden. Deswegen ist die Minimab auf Höhe des Bremspedals auf die linke Seite unter das Beinschild gewandert. Hier hängt es an einem Eigenbauhalter mit verbauten 4,75er Kunifer- Metallbremsleitungen.

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Grüße

 

Volker

 

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Sehr geil! :inlove:

Kann sowas nicht mal jemand für ne PX (ich weiß, böses Ding hier) umsetzen und mit TÜV anbieten...? :whistling:

 

Ich bin vor gut 20 Jahren mal vom Motorrad abgestiegen, weil ich das Vorderrad im Schreck und leichter Schräglage überbremst habe (ein Auto kam aus ner Einfahrt).

Das hätte ein ABS ziemlich sicher verhindert.

Daher fahre ich am Roller keine Scheibenbremse (und weil mir die Handpumpe am Lenker nicht gefällt - aber das lässt sich ja mit ner Motorini Diavolo machen).

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vor 21 Stunden schrieb Allfred73:

Leider sieht das mit dem Suppentopf nach meiner Info nicht so gut aus, würde mir auch ggf noch einen Neuen hinlegen, wenn mir mal was über den Weg läuft. 

Hier im Forum hat vor Jahren mal jemand einen Adapterring von Suppenschüssel auf flache Scheibe angeboten. Dann passt es aber mit dem Encoderring nicht mehr.

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vor 2 Stunden schrieb arno:

Hier im Forum hat vor Jahren mal jemand einen Adapterring von Suppenschüssel auf flache Scheibe angeboten. Dann passt es aber mit dem Encoderring nicht mehr.

 

 

Das war der Adapter vom @StahlFix

 

 

Das passt aber wieder nicht mit allen Bremszangen und mit dem Ring dürfte es auch eng werden, das stimmt.

Da wäre ggf. eine komplette Neukonstruktion angesagt.

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genau, mit dem Adapter passt das bei mir dann nicht mehr, aber noch ist die Scheibe top und bestimmt wird sich irgendwas finden. Die Scheibe war damals bei der Jockeybremse dabei, die hatte ich glaube 2017 gekauft. Da war das noch nicht absehbar, sonst hätte ich das anders konstruiert. 

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Am 29.7.2023 um 09:57 schrieb Allfred73:

Habe das Gerät auch wegen der Diskussion beim TÜV original gelassen. Allerdings ist es dann sehr wichtig, möglichst geringe Abweichungen zu Spenderfahrzeug zu haben (Zähnezahl, Abrollumfang, Bremssattel, Sensorart, Radstand, Gewicht etc.), sonst kann es zu diversen Problemen kommen.

 

Was für ein Spenderfahrzeug war das in deinem Fall?

Die aktuellen Vespa Sprint/Primavera-Eimer haben ja 12 bzw. 11 Zoll und laufen vielleicht 100 bergab.

Passt das mit der Maximalfrequenz des Sensors bei mal angenommen 130km/h und 10 Zoll-Rädern?

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ähm und das läuft dann mit einem einzigem Sensor vorne?
das heißt das Steuergeräte muss allein daraus die Erkenntniss ziehen ob das rad nun rutscht oder schon steht?

wie reagiert die Vordergabel aufs ABS hoppeln

klar Antidive ist hier dann sicher Pflicht, aber steckt die Gabel das halbwegs kontrollierbar weg?

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vor 2 Minuten schrieb Werner Amort:

ähm und das läuft dann mit einem einzigem Sensor vorne?
das heißt das Steuergeräte muss allein daraus die Erkenntniss ziehen ob das rad nun rutscht oder schon steht?

+ vermutlich Beschleunigungssensoren im Steuergerät.

 

Beim Anhalten ist die Änderung der Drehzahl ja deutlich langsamer als beim Blockieren während der Fahrt. Das sollte kein Problem sein, dass das Steuergerät da unterscheidet.

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Am 30.7.2023 um 21:56 schrieb AAAB507:

 

Was für ein Spenderfahrzeug war das in deinem Fall?

Die aktuellen Vespa Sprint/Primavera-Eimer haben ja 12 bzw. 11 Zoll und laufen vielleicht 100 bergab.

Passt das mit der Maximalfrequenz des Sensors bei mal angenommen 130km/h und 10 Zoll-Rädern?

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Die Zollgröße ist unerheblich, es kommt auf den Reifenumfang an. Und der weicht 6% ab, dass ist im akzeptablen Bereich. Geschwindigkeit und Maximalfrequenz ist kein Thema, auch über 200km/h sollte problemlos gehen.

Grüße

Volker

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vor 23 Stunden schrieb Werner Amort:

ähm und das läuft dann mit einem einzigem Sensor vorne?
das heißt das Steuergeräte muss allein daraus die Erkenntniss ziehen ob das rad nun rutscht oder schon steht?

wie reagiert die Vordergabel aufs ABS hoppeln

klar Antidive ist hier dann sicher Pflicht, aber steckt die Gabel das halbwegs kontrollierbar weg?

Da habe ich bisher kein Problem feststellen können, die modernen ABS Steuergeräte steuern den Bremsdruck gefühlvoller, wie das früher bei den Autos war. Also kein Hoppeln, da verbaute Material muss aber gut gewartet sein (Schwingenlager, Lenkkopflager etc.). Alte Vespa Gabel (Rally und älter bzw PV) würde nicht gehen). Es läuft alles mit einem Sensor und es wird über die Beschleunigungen des Signals geregelt. Funktioniert erschreckend gut, wann alles richtig verbaut ist.

Grüße

Volker

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vor 23 Stunden schrieb AAAB507:

+ vermutlich Beschleunigungssensoren im Steuergerät.

 

Beim Anhalten ist die Änderung der Drehzahl ja deutlich langsamer als beim Blockieren während der Fahrt. Das sollte kein Problem sein, dass das Steuergerät da unterscheidet.

Das Gerät hat keinen weiteren Sensor, das ist ziemlich genial, da einfach und robust. Es wird nur die Geschwindigkeit und die Radbeschleunigung bewertet, ein blockierendes Rad hat eine sehr plötzliche negative Beschleunigung, die sonst nicht möglich ist.

 

Grüße 

 

Volker

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  • 2 Monate später...

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    • Achso, hab ich falsch verstanden. Ich dachte die Fußdichtung sei auch mit Dirko bestrichen worden.   Bzgl. Zündkabel: hab ich das richtig verstanden, dass die Isolierung vom Zündkabel ( das zum Zündkerzenstecker führt) durchschlägt? Eigentlich soll die Isolierung genau das verhindern. Ist die rissig, angeschmolzen oder sowas? Wenn Du da eine gepfeffert bekommst, kann es ja auch sein, dass die im verbauten Zustand (Zündkerze an richtiger Position und Kabel angeschlossen) auch an falscher Stelle durchschlägt. Achte mal darauf, dass sich das betreffende Kabel nicht in der Nähe anderer Kabel oder Metallteile befindet. ggf. Lappen dazwischen o.ä.   Ich bringe gerne nochmal den Kulu-Siri ins Spiel. Im Vergleich zur Kompression spürt man den wahrscheinlich gar nicht, wenn er defekt ist. Man sagt ja, das Getriebeöl rieche dann nach Benzin, war bei mir aber auch nicht der Fall.     
    • Kommt drauf an, wo die die Beläge sitzen. Vorn oder Hinten? Hinten sind sie schnell eingeschliffen. Ein paar mal bremsen und die Sache ist erledigt. Vorne sieht das anders aus. Ich bin noch nicht dazu gekoimmen. Aber ich wollte schon immer mal eingeschliffene Beläge von hinten ausbauen und vorne einbauen, in der Hoffnung auf bessere Bremswirkung vorne mit diesen schon angepaßten Belägen. Hat das das schon mal jemand ausprobiert? Das Problem der schlechten Bremsleistung hat man ja bei der Vorderradbremse der alten PX. 
    • Ich habe die Risse (nach hinten und vorne vom Backenverschluss aus) letzte Woche bei einem Oldi Blech Fachmann schweißen lassen. Er hat WIG und MAG verwendet.   Hingefahren. Tank und Backenverschluss rechts raus, Motor dringelassen, abgedeckt mit Glasfasermatte, Batterie abgeklemmt.  Reingekommen ist innen wie in der Anleitung ein rundes Blech mit abgepasster Biegung. Die Löcher ins Chassis bohren hat gut geklappt, bis auf ganz hinten, da kam man am Zylinder nicht vorbei bzw. der Bohrer ist weggelaufen aufgrund des Winkels. Erst Risse geschweißt, dann Blech von außen verschweißt über die Löcher im Chassis. Am Schluß innen im Tankraum das Blech an den Stirnseiten gepunktet, wo man im oberen Bereich rangekommen ist.  Außen verschliffen. Fertig. 
    • Kann ich dich beruhigen, sind sie nicht. 
    • Trommel innen mit Kreide bestreichen, Beläge rein (markiert, auf/ablaufend) ohne Feder. Mit leicht gezogener Bremse die Bremstrommeln ein paarmal drehen.   Die Stellen an den Belägen abfeilen wo die Kreide haften bleibt. Und das so lange bis du siehst dass die Beläge vollflächig auf der Trommel greifen.   Geht schneller als man denkt und man hat die volle Belagfläche zum Bremsen.
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