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Geschrieben

Hallo!

Ich brauche eure Hilfe! Ich habe mir nen alten Holzstuhl gekauft, den ich neulackieren möchte!

Da der Stuhl Verzierungen hat und stark gelackt ist, wird mir das Ganze mit Sandpapier und meinen zarten Händchen ;o) zu anstrengend und nicht gut genug!

Da kam mir die glorreiche Idee, ob man den auch sandstrahlen könnte? Würde das funktionieren? Wird sowas teuer? Oder hat jemand sogar eine andere Idee ( Die Idee mit Schleifmaschine kommt nicht in Frage, da sich so ein Teil nicht für einen einzigen Stuhl lohnt!)

Freue mich auf fundiertes und geballtes Wissen! ;o)

Natascha

Geschrieben

Sandstrahlen bei Holz ist ein gestalterisches Mittel, weil holz einen weichen und einen härteren Teil an den Jahresringen aufweist. Den weichen Teil trägt man dabei stärker ab, als den harten Teil. Sieht scheisse aus, also würd ich das nicht machen. Schonmal überlegt, nen Abbeizer zu verwenden?

Geschrieben

Abbeizen ist die Lösung.

Frag mal in ner Schreinerei, ob die evtl. ein Abbeizbad haben, wo man den eben reinschmeißen kann.

Aus welchem Holz ist der Stuhl denn?

Abbeizbäder können einen Möbelstück auch gut entwerten und zerstören. Ist zwar die einfachste Variante, aber je nach Alter und Besonderheit

eines Stuhls (wenn es eine Antiquität ist), macht man damit auch viel kaputt.

Die Abbeizbäder bestehen in der Regel aus Ätznatron (Natriumhydroxid). Wenn Du einen Eichenstuhl zB da reinwirfst, hast Du eine komplette

Verfärbung des Holzes nach der Behandlung. Sieht man häufig bei alten Eichen Bauernschränken, die zT sehr starke farbliche Maserungen

aufweisen...teils etwas blass, dann wieder mit dunklerer Maserung. Je nach Art des Schrankes, oder Möbels allgemein, hat man den Wert damit gut zerstört. Wissen aber leider nicht viele...stehen so immer noch zuhauf bei Antikhändlern.

Zudem müssen und werden die Abbeizbädermöbel nach der Salzkur im Bad erst einmal wieder entsalzt werden, sprich die werden oft mit Dampfstrahlern gesäubert und in Wasserbäder getaucht. Wenn die dann nicht richtig getrocknet und gelagert werden verzieht sich das Holz oft sehr oft.

Sieht man auch viel bei alten Weichholzmöbeln, so dass auf einmal eine Schublade oder Schranktür nicht mehr richtig passt oder krumm ist.

Zudem können sich bei unzureichender Entsalzung später noch Salzkrusten auf dem Holz bilden.

Ein professioneller Restaurator würde das anders machen, bzw andere Mittel nehmen.

Gegen Abbeizer von Hand aufgetragen ist ansich nix zu sagen, sollte man dann nur nicht großartig in das Holz einziehen lassen und in kleinen Schritten machen.

Aber auch mit dem Heissluftfön kann man vor allem an den geraden Stellen den Lack gut entfernen, bzw anweichen und dann abziehen....,

kann man mit dem Spachtel, oder besser sogar mit einer Ziehklinge machen.

Und es gibt wie gesagt verschiedene Abbeizer. Den ein oder anderen Abbeizer bekommt man heute leider nicht mehr als Privatperson....

Aber das ganze Prozedere hängt zT wirklich von der Holzart ab.

Eiche ist hart, da kann man auch mit Heissluftfön und feiner Messingdrahtbürste vorsichtig den Lack entfernen. Muss hinterher natürlich immer noch feingeschliffen werden. Weichholz wäre dafür zu weich. Wenn es funiertes Holz ist wird es natürlich sehr schwierig...da gab es auch tieferliegende Muster und Verzierungen....

Geschrieben

Wow! Vielen Dank für eure Hilfe!

Ich wusste, ihr könnt mir helfen!

Ich finde die Abbeizmethode am interessantesten! Der Stuhl ist nicht antik und deshalb droht kein hoher Wertverlust!

Was für ein Holz? Gute Frage...

Braunes! ;o)

Hatte über das Abbeizen nur Hinweise zum selbermachen gefunden, das war mir zu gefährlich und die Sauerei zu gross für meine Wohnung!

Da ich den Stuhl danach weiss lackieren möchte, ist die Verfärbung der Maserung nicht so wild!

Werde mich mal nach nem Betrieb umschauen!

Ach schade das jetzt erstmal langes Wochenende ist, kann es nicht erwarten!

  • 7 Jahre später...
Geschrieben

Hole das Thema aus aktuellem Anlass wieder hoch: ich habe mir heute vier Eichenstühle aus der Vorkriegszeit, evtl Gründerzeit gekauft, sind im Farbton "rustikal". Ich denke gebeizt und nicht lackiert. Wie bekomme ich da wieder den Naturton hin? Schleifen dürfte aufgrund der vielen kleinen Stiche und Details erstens viel an der Substanz nehmen und zweitens mich in den Wahnsinn treiben. Ich dachte jetzt an Abbeizen oder sandstrahlen. Beim Thema Beizen bin ich mir nicht so sicher, da ich häufige gelesen habe, dass das nicht fleckenlos bei eiche gehen würde. Einen der Holz sandgestrahlt kenne ich nicht hier in der Gegend um auch keine Vorstellung, was sowas kosten darf.

IMG_20171103_183431_1.jpg

Geschrieben

Geh mit einem der Stühle in einen Farbenhandel und sag denen was du machen willst...kommt auf den Lack an der drauf ist.

Gibt gute Abbeizer die funktionieren aber nicht bei allen Lacken...auf keinen Fall in so ein Bad schmeißen.

Grüße Chris

 

 

Geschrieben

Ist zwar Geschmacksache, aber Eiche Natur sieht sehr trist aus: Eher so weißlich-grau. Das passt m.M.n. überhaupt nicht zum braunen Bezug. Der müsste beim Abbeizen eh runter. Ist der in gutem Zustand, sodass er wieder montiert werden kann, oder muss er eh runter? Auch dran denken: Die Löcher der Polsternägel sind schon mal da - im Bezug und im Holz. Ob die Nägel jemals wieder fest werden? 

 

NB: Das ist kein Gründerzeit-Möbel. Vielleicht spätes Art-Deco. Wahrscheinlich so 30er-Jahre. 

Geschrieben

Beantwortet Deine Frage zwar nicht, aber ich würde die so lassen, der Farbton passt doch zum Leder und sieht stimmig aus, halte ich auch für original :-) Holz strahlen finde ich nicht so toll.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe aber leider eine Eiche-Rustikal-Phobie. Da führt kein weg daran vorbei. Das Leder ist teilweise erneuerungsbedürftig. Ich denke daran, ein patiniertes grünes Leder zu nehmen aus der gleichen Zeit. Ich meine auch, dass die Stühle aus der Vorkriegszeit 20er oder 1930er Jahre stammen, Gründerzeit war vom Verkäufer angegeben. Beim Neupolstern hilft mir ein befreundeter Sattler, bzw. Polsterer.

Bearbeitet von fignon83
Geschrieben

Wäre mal interessant, was da zum Vorschein kommt wenn, die Polster runtergenommen werden. Mein Opa war gelernter Korbmacher und hat sich in den späten 70ern mit dem Erneuern des Geflechts an Sitzfläche und Lehne  von solchen Stühlen ordentlich seine Rente aufgestockt, weil er der Einzige weit und breit war der das noch konnte. Würde mich nicht wundern wenn nach Abnehmen der Polster die Löcher fürs Peddigrohrgeflecht auftauchen. Das Leder ist evtl. nur wegen Fachkräftemangel bzw. aus Kostengründen draufgekommen.

Die Eiche wieder auf Natur zu kriegen wird jedenfalls nicht einfach wenn das ohne großen Substanzverlust oder Fleckigkeit abgehen soll. Ich würde es auch eher so lassen.

Geschrieben

Für Holz eignet sich Nussschalen-Strahlen eigentlich ziemlich gut.

Also anstelle von Sand weichere Nussschalen als Strahlmittel verwenden. Macht man auch öfters bei Fachwerk.

:cheers:

Geschrieben

Peddingrohrgeflecht haben sie nicht (oder evtl. auch: haben sich nicht mehr). Polsterung mit Federn sieht noch sehr gut aus.

 

wenn sie so bleiben "müssen", dann müssen sie weg. passen einfach nicht zum Rest.

IMG_20171106_112352.jpg

Geschrieben

Hab mir einen Bauernschrank gekauft, da wurde der alte Lack mit einem Hochdruckreiniger entfernt, ist ganz schön geworden.
Musste jedoch den ganzen Schrank noch "feinschleifen" da die Oberfläche leicht faserig war.

Geschrieben

Ohne jetzt alles gelesen zu haben...

Der Phantasia hat mir vor paar Jahren mal was aus Buche gestrahlt (logisch auch leicht faserig hinterher), wurde dann leicht geschliffen und nochmal geöl und geschliffen.

Perfektes Ergebnis!

Geschrieben

Hallo, hier mein Senf dazu:

 

Holz sandstrahlen ist durchaus üblich. Kommt natürlich wie oben schon erwähnt auf das Holz und das gewünschte ziel an:

 

Von Möbelrestaurateuren habe ich folgendes Feedback bekommen:

Ebene Flächen werden zum Entlacken geschliffen. Die schlecht zugänglichen Bereiche wie Ornamente, Innenecken, Falze, Sicken, usw. werden mit einem kleinen Freistrahlgerät sandgestrahlt.

 

Was Strahlmittel und Druck angeht hat jeder so seine eigene Herangehensweise. Häufig wird sehr feiner Sand (0,1mm, Normalkorund, Granatsand, Glasgranulat - nicht Glasperlen) verwendet. Je nach Härte des Holzes kann der erforderliche Strahldruck durchaus von 1,5 bar (weiches Holz) bis 6 bar (Kernstock für Holzpfeifen) variieren.

 

LG

Günter

 

 

 

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  • Beiträge

    • Halt was man braucht um das Drucken zu lassen..  
    • Das letzte Foto vom Lagersitz des Kurbelwellenlagers, zeugt von der Qualität der Restauration…
    • Hast Du schonmal eine Nebendüse von KMT ausprobiert? Bei mir war in dem Übergangsbereich Leerlauf > Nebendüse eine deutliche Verbesserung zu spüren. Was macht KMT anders? Die Geometrie ist anders. Der Einströmwinkel der Luft wurde im Vergleich zu den Dell Orto Düsen geändert. Dadurch hat man ein anderes Ansprechverhalten. Bei mir hat es funktioniert. Vielleicht klappt es bei Dir ja auch...   Hier ein von einem Anbieter: Der Venturi-Einlasswinkel des Kraftstoffs wurde von 120 Grad auf 65 Grad geändert, um ein besseres Strömungsmuster zu erzielen. Bei hohen Durchflussmengen schränkt das Venturi die Durchflussmenge aufgrund von Einschnürungen nicht ein, wie dies durch die 120-Grad-Originalstrahlen verursacht werden kann - turbulente / Wirbelströme, die sich bilden, wenn die Flüssigkeit - Luft / Kraftstoff gezwungen und auf den Durchmesser des Strahllochs reduziert wird - abrupte Änderung Richtung, insbesondere wenn sich der Durchmesser vom Venturi-Gegenbohrungsdurchmesser zum Strahllochdurchmesser stärker ändert. Die Strömung für den 65-Grad-Leerlaufstrahl ist laminarer und folgt einer gemessenen konsistenten Strömungskurve als Ergebnis einer flacheren Richtungsänderung auf der Einlassseite des Strahllochs / weniger Reibung. CTP / KMT bieten eine größere Auswahl an Größen. Nach dem Bohren der Kraftstoff- und Luftstrahllöcher werden Querlöcher neu gebohrt, um Grate zu entfernen, die durch das Durchbrechen des Bohrers in die Querlöcher verursacht wurden. Dies ermöglicht ein gleichmäßiges Strömungsmuster und eine sauberere, schärfere Kante an der Auslassseite der Strahllöcher, wo sie auf die Querlöcher treffen. Die Querlöcher werden von jeder Seite und in einer Linie mit einem Senker gebohrt, um alle Grate zu entfernen, die sich im Außendurchmesser gebildet haben, und nicht nur von einer Seite gebohrt, wie dies bei Original- und anderen Herstellern der Fall ist, und hinterlassen einen inkonsistenten Grat, der sich zufällig einschränken kann und beeinflussen den Fluss. Die Einlassbohrung von Luft, Kraftstoff und Venturi wird zuerst gebohrt und schließlich mit einer Reibahle geformt, um eine glattere Oberfläche zu erzielen. Reduzierte Reibung.
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