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Was ist denn jetzt los?


Lebowski

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Dein Optimismus in Ehren, aber glaubst du wirklich, daß jeder die Fähigkeit besitzt, sich selbständig zu machen?

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Natürlich nicht, aber es muß ja schließlich auch Leute geben, die bei Mc..... die Burger umdrehen. Und wer nun mal nichts anderes kann, der darf halt auch nicht erwarten, daß er damit genauso viel verdient, wie jemand, der in der Lage ist anspruchsvollere Tätigkeiten auszuführen und dies vor allem auch tut

Der Ruf nach mehr Eigenverantwortung kommt komischerweise immer am lautesten  aus den gesellschaftlichen Bereichen, die in Verhältnisse und Netzwerke geboren wurden bzw. leben, in denen eine Absturz nahezu unmöglich ist (nicht auf dich bezogen).

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Der Ruf kommt durchaus auch von mir und ich komme nun wirklich aus ganz einfachen Verhältnissen. Letzendlich ist es doch so, daß jeder nach freier Entfaltung schreit, Volksabstimmungen zu jedem Quatsch u.s.w., aber andererseits muß der Staat das rundum sorglos Paket liefern. Alles geht halt nicht

Ich halte es übrigens für absolut legitim und marktwirtschaftlich korrekt, wenn die arbeitende Bevölkerung langsam mal wieder an den steigenden Gewinnen der Konzerne und der steigenden Produktivität beteidigt werden will. Das macht auch volkswirtschaftlich Sinn (Stichwort Binnennachfrage) Wenn du auf deinen Lohn verzichten möchtest, weil es dir eigentlich gut geht und die Leute früher noch weniger hatten, ist das je nach Blickwinkel ehrenhaft, aber deine persönliche Entscheidung.

Ich möchte für meine Arbeit angemessen entlohnt werden, ob nun als Angestellter oder als Selbständiger.

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Im Prinzip hast Du recht, aber auch hier pranger ich wieder die Bequemlichkeit und mangelndendes Engegement der breiten Masse an. Z.B.: Für jeden Arbeiter ist es selbstverständlich, daß er von den Tarifverträgen profitiert, die die Gewerkschaften aushandeln. In den letzten Jahren sind aber mehr und mehr Mitglieder dort ausgetreten, weil sie sich den Mitgliedsbeitrag sparen wollen. Beschweren sich aber, daß die Arbeiter immer weniger Durchsetzungsvermögen haben. Die Gewerkschaften waren mal eine Macht, die die Interessen der Arbeiter vertreten hat. Aber wenn die Arbeiter selber nicht mehr hinter diesem Zusammenschluß stehen, dürfen sie sich anschließend nicht beschweren, daß Ihre Position geschwächt wird.

Ich sage ja auch nicht, daß heute alles toll ist, aber es ist halt auch nicht alles schlechter als früher. Hast Du Dir mal die Villa Hügel in Essen angeschaut? Dieses kleine "Häuschen" hat sich der Krupp-Klan seinerzeit gebaut. Wenn man das mal mit den Lebensumständen der Arbeiter vergleicht, die dieses Bauvorhaben finanziert haben, darf sich heute beileibe kein Arbeiter / Angestellter in Deutschland beschweren. So etwas kann sich heute noch nicht mal der zur Zeit so viel gescholtene Vorstand der Deutschen Bank leisten. (ich übrigens auch nicht)

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Is doch egal wen man wählt, am Ende machen die das Land doch alle früher oder später kaputt (Wo wir bei schlimmer werden sind, muss ich immer an so ne Idee von son paar alten sozialistischen Knackern denken, die am Ende dann doch net so das gewünscht Ergebnis hatte....wolln wa ja wohl auch nicht :-D ). Bevor sich was verbessert muss schon was wirklich weltbewegendes geschehen.

Habn schonmal angedacht nach Skandinavien auszuwandern. Da is bestimmt alles besser (für die, die sich errinnern: da war vor nen paar Monaten mal son schönes Topic in F&S :-D). Gibt da leider nur nen paar Gründe, die mich daran hindern sofort von hier zu verschwinden:

1. Freunde

2. Keine fertige Ausbildung

3. Sprache

4. Der Alkohol daoben is teuer.

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oh mann ... hab einiges durchgelesen und auch zum Teil interessantes gefunden, leider auch viel Gelaber. Ich wohne seit Ewigkeiten in Deutschland, bin hier auch geboren, bin dennoch Ausländer und habe somit kein Wahlrecht. Dennoch möchte ich einfach mal meine Meinung äussern :-D

Es ist immer dasselbe: alle ärgern sich über ihre Regierung, hoffen dass eine andere es besser macht. Aber tut schon aktiv was und wer will verstehen was nötig ist? Egal welche Partei an die Macht kommt, sie werden alle durch ihre eigenen Wähler an ihrer Arbeit behindert! Die Reformen, die notwendig sind, um das Land wieder auf Vordermann zu bringen, akzeptiert kein Schwein, weil keiner auch nur einen Cent dazu beitragen will, dass es bergauf geht. Ich wohne im Süden und muss sagen, dass es den meisten hier doch sehr gut geht. Viele haben ihr eigenes Haus, manche auch Kinder und ein paar Autos. Und das ist echt die Mehrheit. Worüber klagen sie also? Der Grund, weshalb hier auch alles bergabgeht und die Ärmeren ärmer werden ist auch, dass viiiieel zu lange Zeit alles Subventioniert wurde (Häuslebauer, Ruhrpott etc. etc.) und sich nie jemand getraut hat dem ein Ende zu setzten. Man weiß seit LANGEM, dass es uns nicht mehr so gut geht und man Maßnahmen einleiten muss, um den Standard zu halten. Jedoch wurde unser heutiger Lebensstandard auf Pump finanziert. Kein Regierung hatte den Mumm, notwendige Veränderungen durchzusetzten, weil dann alle anfangen zu Jammern (allen voran die Gewerkschaften) und diese Parte(en) bei den kommenden Wahlen abstrafen. Und sobald mal ein Betrieb oder eine Branche Gewinn verzeichnet, müssen die Löhne erhöht werden, damit die "Dreckskapitalisten nicht noch reicher werden". (Beispiel Stahlindustrie: die haben letztes Jahr ordentliche Gewinne gemacht, weil China eine hohe Nachfrage hatte. Nun hat die Gewerkschaft eine deftige Lohnerhöhung und einmalige Zahlungen durchgesetzt um den "Gewinn auszugleichen". Löhne sind aber Spätindikatoren. Mittlerweile baut China ihren eigenen Stahl und braucht den Deutschen nicht mehr. Keiner braucht mehr deutshcen Stahl => weniger Gewinn => aufgrund zu teurer Arbeitskräfte Entlassungen (Lohnkürzungen verhindern ja Gaywerkschaften ... SUPER!)

Jeder der behauptet, dass Politik fürn Arsch sei und man eh nichts bewegen können sollte echt (sorry) das Maul halten! Wer sich absichtlich regieren lässt sollte sich nicht beklagen.

An die, die meinen, dass es damit getan sei, alle 4 Jahre ihr Kreuz zu machen und dann aufmucken dürfen, wenn was nicht passt: ihr seid auch nicht viel besser. Was hier nötig ist, ist Volksinitiative. die Leute müssen Veränderungen im politischem System fordern, damit sie besser mitbestimmen können. Ich darf in der Schweiz wählen und bin froh drüber. ca 3 mal im Jahr bekomme ich Stimmzettel und darf über Gesetze abstimmen. Das nenne ich schon viel mehr Demokratie. Ich kann so - zumindest teilweise - direkt (drum heißt das auch direkte Demokratie) mitentscheiden, was beschlossen werden soll und wähle nicht einfach alle 4 jahre irgendwelche Heinis, die das dann für mich machen.

Und ja: jedes Volk verdient seine Regierung.

es ist schon etwas spät ich hoffe ich hab alles korrekt geschrieben und vorallem inhaltlich keine Fehler gemacht, sodass ich missverstanden werden kann.

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Blödsinn, wir zahlen keine Reparationen mehr.

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Das stimmt so nicht ganz.

Alle Reparationszahlungen, die Deutschland je zahlen mussten waren NUR für den 1. WK (Young-Plan).

Die Frage der Reparationszahlungen für den 2. WK ist bis heute offen. Da es bislang keinen Friedensvertrag, sondern nur eine Kapitulationsurkunde gibt, ist diese Frage nicht geklärt und vakant, da Reparationszahlungen erst nach einem Friedensvertrag verhandelt werden dürfen. Es könnte also rein theoretisch sein, dass D eines Tages zu neuen Zahlungen verdonnert wird, was wohl Öl auf das verdammte Feuer der Rechtsextremen sein dürfte... Aber dazu wird es wohl nie kommen - hoffentlich!

However - bis heute zahlen wir Deutschen gemäß dem London-Dept-Agreement Zinszahlungen für nach dem 1. WK aufgenommene Kredite, natürlich eine indirekte Folge der Reparationszahlungen. 1953 wurden diese Schulden erstmals wieder "eingefordert", wenn auch in extrem gemilderter Form. Es geht um Kredite, die z.T. noch von Preußen aufgenommen worden waren. Was wir bis 2010 zahlen müssen, sind vorallem die Zinszahlungen (1945 - 1953), die mit der Wiedervereinigung plötzlich fällig wurden. Sie stehen unter "Schattenquote" auch im aktuellen Haushaltsplan des Bundesfinanzministeriums...

Es wird immer viel über die Kosten gejammert, die uns die Wiedervereinigung eingebrockt hat. Die einen sagen Kohl wär schuld, andere sagen, die Ossis wären schuld. Interessanterweise sind ein kleiner, netter Anteil davon Zins-Altlasten (die sog. "Schattenquote") der o.g. Zahlungen, die mit der Wiedervereinigung auf einen Schlag fällig wurden und seit dem munter weitergezahlt werden.

Eigentlich hätte D seine "Schulden" nur bis 1988 zahlen müssen, da aber die Zahlungen während der Nazi-Herrschaft ausblieben, wurde 1949 bestimmt, dass D weiter für die indirekten Folgen (Schulden-Spirale) des 1. WKs zahlen muss.

Ist schon ein interessantes Thema, aber hochkomplex. Man kann sich vorallem schnell die Finger daran verbrennen, sobald man nur andeutet, dass nach fast einem Jahrhundert mal Schluss sein könnte mit den Zahlungen, die a) von 1 Land aufgenommen wurden, das es nicht mehr gibt und b) ein Land bestraften, das mit Ostpreußen usw. ein größeres Leistungsvermögen hatte als heut. Und so weiter...

Es gibt ja auch Reparationszahlungen der "versteckten" Art - an Israel - die bis heute möglich sind. Aber lassen wir dies...

Links zum Dept-Agreement (falls es dich interessiert):

http://www.econ.yale.edu/growth_pdf/cdp880.pdf

http://www.erlassjahr.de/content/mitmachen...die_deutsch.pdf

http://www.suedwind-institut.de/3-016-06.htm

Bearbeitet von Morddeich Mole
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Was soll denn dieser dämliche "nachdenken"-Link?

Denkt auch wer an den Mittelstand?! Wie sieht's denn da aus? Satte Gewinne? Du hast doch den Schuss nicht gehört!

Aber eines kann ich dir sagen, wenn 12 Angestellte eines mittelständischen Unternehmens so auftreten würden, wie diese realitätsfremden Gewerkschaftmitglieder, die du hier zitierst, na dann endgültig Gute Nacht Deutscher Mittelstand!

Ich fass es nicht! :uargh:

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Ist schon ein interessantes Thema, aber hochkomplex. Man kann sich vorallem schnell die Finger daran verbrennen, sobald man nur andeutet, dass nach fast einem Jahrhundert mal Schluss sein könnte mit den Zahlungen, die a) von 1 Land aufgenommen wurden, das es nicht mehr gibt und b) ein Land bestraften, das mit Ostpreußen usw. ein größeres Leistungsvermögen hatte als heut. Und so weiter...

[...]

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Heyde, Philipp: Das Ende der Reparationen - Deutschland, Frankreich und der Youngplan. Paderorn 1998 beziffert die nach dem Londoner Schuldenabkommen ausstehenden Zinsbeträge, die die Bundesregierung in Fundierungsanleihen ausgab, und die bis 2010 aus dem Bundeshaushalt getilgt werden (inkl. Lauf-Zinsen) mit etwa 4 bis 4,5 Millionen Euro pro Jahr. Das ist - volkswirtschaftlich gesehen - ein Witz. Da kostet uns jeder FDP-Wahlkampf mehr.

Zu den "Nachdenk-Seiten": Hättest Du die zitierten Firmennamen mal gelesen! Es geht nicht primär um Mittelständische Betriebe. Es geht um deutlich größere Unternehmen, die ungehindert, ja sogar steuerbegünstigt in Deutschland erwirtschaftete Gewinne in amerikanische Kapitalmärkte transferieren, und damit unserer Volkswirtschaft entziehen. Das ist (neben der durch manche "Einheitsregelungen" verschärften Situation für den Mittelstand) _auch_ ein Problem.

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junge, schwere Kost, das Topic....

...Neuwahlen hin oder her, dann kommt ein Schröder, dann ein Stoiber, dann eine Merkel oder vielleicht ein Möllemann (ups.. :-D ), was wirds dran ändern?

1 WEN soll man den wählen? SPD? ...jaja der Aufschwung kommt, braucht nur seine Zeit , nächstes Jahr wirds.....bla bla bla

2 CDU? ich hatt bisweilen den Eindruck, dass die Jungs und Mädels allen und jedem im perfekten Winkel ans Bein pissen können, konstuktive Lösungsvorschläge, Alternativen oder gute Ideen, habe seitens der CDU schon lange nicht mehr mitbekommen

3 FDP? ..Klar die Spassbattei....

4 Die Grünen? Tut mir leid, wenn ichs so ausdrücke, aber da gibt es so ein par Grüne Spitzenpolitiker, die haben das Geld in der Politik gerochen und haben ihre einstig guten Konzepte gegen eine Arroganz und Verlogenheit eingetauscht, dass es einfach nur noch zum :puke: ist!!! NO WAY

...Wird schwierig sich da für etwas zu entscheiden, denn wählen muss man meiner Ansicht nach definitiv ... :plemplem:

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@Lacknase: Ich stimme dir voll zu!

a) Es ging ja nicht um die Höhe, sondern darum, dass D im Prinzip immer noch etwas zahlen muss...

b) Das sehe ich genauso. Aber ist ein entlasteter Mittelstand nicht ein wichtigeres Thema in D? 99% der dt. Unternehmen sind doch klein und mittelständisch - aber ebenso "gewinnorientiert". Sie tragen sicher mehr zum Gemeinwesen bei, als die "Müntefering'schen Heuschrecken", die komischerweise jetzt das Hauptproblem sein sollen. Der Mittelstand kann weder ins Ausland flüchten, noch dort steuergünstig Verlustgesellschaften bilden... Das will er auch gar nicht, denn soziale Verantwortung muss er doch nicht erst vom Staat verschrieben bekommen.

Schaffen die Heuschrecken nicht auch Arbeitsplätze? Es wird ja nicht nur Geld ins Ausland transferiert, sondern sicher auch in D investiert... Die Zahlen, die ich kenne sind 35 Milliarden Verlagerung nach D in den letzten 4 Jahren, 10 Milliarden Investment und 800.000 Arbeitsplätze. Wäre zu klären...

Edith sagt aber noch mal zur Verdeutlichung. Ja, die Namen der großen habe ich gelesen. Ich wiederhole dennoch die Frage: Denkt auch wer an den Mittelstand? Gibt es dazu bei den Nachdenkern auch Threads? Dann her damit!

IMHO das größere Problem, als Arbeiter mit 13. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld, 30 Tage Urlaub und 35-Stunden-Woche, die 5% mehr Lohn wollen. :-D

Sollen sie ja haben. Aber was ist mit dem Mittelstand? :-D

Bearbeitet von Morddeich Mole
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@Mole: Nix für ungut. Der Münte hat m.E. bei seinem Vergleich gezeigt, daß er nix kapiert. (Außer, wie man dumme Slogans durch die Republik drischt.) Ganz platt geantwortet: Marx hat sein Buch nicht umsonst nicht etwa "Die scheiß Unternehmer" sondern "Das Kapital" genannt. (Und Adam Smith, soviel der Fairness halber, redete in Teilen "sozialer" als Herr Bsirske.) Alles Quatsch. Es geht hier doch nicht um ethisches Verhalten einzelner Unternehmen. Es geht um politische Rahmenbedingungen, die man diskutieren kann, und die "unsere Politiker" wohl nicht diskutieren und noch viel weniger einfach umsetzen wollen.

Aber unabhängig auch von Stimmungslagen und Polit-Kram: man kann schon fragen, ob die Probleme "Auslandsverlagerung" (_auch_ des Kapitals) und Mittelstandskrise nicht teilweise zusammenhängen. Was man an der "zugekauften" oder ausgelagerten Produktion einspart (Siemens pro Handy 40 Cent, wenn man sie in der Slowakei aus indonesischen Zulieferer-Teilen zusammenbauen läßt, um die Kohle am japanischen Devisenmarkt zu "investieren", um vom theoretischen "Gewinn", den man faktisch verzockt, nach Kapitalverlustabschreibung in Deutschland den Support-, Reparatur- und Umtauschverlust - wieder steuersubventioniert - finanzieren zu können, der sich aus dem Kernschrott, den man da produzieren ließ, ergab), hat früher alles ein deutscher Zulieferer gebaut, ein Österreicher montiert, ein Belgier gewartet, ein Deutscher entsorgt, whatever. Das fällt komplett flach. Und wie Du sagst: der Mittelständler geht meist nicht mit nach China oder Ungarn oder sonstwohin, wo faktisch "investiert" wird. (Nix gegen China oder Ungarn :-D)

Soweit mache ich das alles keinem der Großunternehmer zum Vorwurf. Mich kotzt nur die Regierung an, die ihm dabei "hilft", gleichzeitig aber rumjammert. Die betriebswirtschaftliche Logik, die die Gewinnmaximierung erzwingt, ist ja deswegen, weil die Leute im Unternehmen IHREN Job tun, nicht gleich der gesellschaftlichen Logik, die etwa den Kleinbetriebler oder Angestellten mit Familie zwingt, am Ort zu bleiben. Der Job des Unternehmers ist es sicherlich nicht, gute Produkte herzustellen, das ist für ihn nur Mittel zum Zweck. Es ist nicht sein Job, Arbeitsplätze zu schaffen, es ist auch nicht sein Job, für die Umwelt zu sorgen. Seine Aufgabe als Funktionär des Kapitals seines Unternehmens besteht darin, Gewinn zu maximieren, Gewinn zu maximieren und Gewinn zu maximieren. Ansonsten wird er gefeuert oder sein Unternehmen von der Konkurrenz geschluckt. (So gesehen geht es jedem Politiker besser. Der bleibt trotz übelster Scheiße und Ineffizienz auch nach 5 Untersuchungsausschüssen noch im Amt.)

Etwas daran ändern, sollten sich aus dem betriebswirtschaftlichen Handeln volkswirtschaftliche Probleme ergeben, kann man nur, indem man für alle "Involvierten" erträgliche Grenzen setzt. Solche Grenzen sind (seit Müller-Armack) bis in die 80er des 20. Jahrhunderts hinein beiderseits - volks- wie betriebswirtschaftlich - mühsam von Politikern der unterschiedlichsten Parteien erkämpft worden. Und jetzt wird versucht, das in weiten Teilen (und in weiten Teilen aus Arroganz oder Dummheit) zu beseitigen. Und mit dickster Propaganda, die behauptet, das sei besser; alles auf Kosten unserer Volkswirtschaft. Da wird gelogen, daß sich die Balken biegen.

Nur mal ein Beispiel: Bei der Entwicklung der Lohnstückkosten (= Produkt aus Lohn und Produktivität) bildet Deutschland inzwischen das Schlusslicht nicht nur in der EU. Wir haben in weiterer Perspektive die geringste Steigerung der Lohnstückkosten unter allen OECD-Ländern. Und wir haben in engerer Perspektive in den letzten Jahren sogar sinkende Lohnstückkosten im Unterschied zu den meisten anderen Ländern Europas. Dabei ist in Deutschland gesamtwirtschaftlich gesehen die Produktivitätsentwicklung besser als in fast allen anderen Ländern dieser Welt, was ja übrigens auch die Exporterfolge zu belegen scheint. (Wir machen aus "immer weniger immer mehr".) Nur der Netto-Lohn ... die damit verbundene Inlandsnachfrage ... die "interne" Investitionsbereitschaft ... Kreditvergabe und Sicherheiten ... individuelle Flexibilität, die nicht gleich "soziale Not" oder "nix mehr zu verlieren" heißt ... alles am Sack. (Wehe, die Amis hören mal auf, wie blöde den "Warenflußausgleich" und die Handelsbilanz zu Gunsten unseres Exports zu mißachten. Dann ist Schicht.)

Alles am Sack auch durch eine in Teilen irrational und "künstlich" herbeigeredete Konkurrenz, der sich ein daheimgebliebener Mittelständler ja nur stellen muß, wenn er mit dem taiwanesischen Zulieferer "einseitig" konkurrieren muß. (Preislich wohlgemerkt. Was der Taiwanese baut, dürfte ein Deutscher oft gar nicht "offiziell" verkaufen, ohne mit einem Fuß im Knast oder bei der Haftpflicht auf der Abschußliste zu stehen.) Würde man hingegen im Inland oder einem nach vergleichbaren Maßstäben regulierten Wirtschaftsraum zu vernünftigen Anteilen (!) investieren und absetzen können, wäre das "Defizit" (mal un-national gedacht) gegenwärtig sicher NICHT größer. Von Steuereinnahmen und mit selbigen wieder "aufbauend" finanzierter sozialer Infrastruktur ganz zu schweigen. Wie hingegen mit "Sparen" allein(!) etwas im volkswirtschaftlichen Kreislauf wachsen soll, hat mir noch keiner erklärt. Und überhaupt: sparen woran denn noch bitte? Leute aus dem Staat entlassen? A la H-IV? Privatisierung nahezu aller Probleme durch die Agentur Westerwelle? Ernsthaft. Da wird soviel (undemokratischer) Unfug getrieben, daß man nur noch kotzen möchte.

Lange Rede, wenig Sinn: Wenn der "Weltmarkt" einmal für Produktionsleistung und Kapitaltransfers genauso abgeschottet bliebe wie der "Markt" der sozialen Verantwortung, oder umgekehrt der Markt der sozialen Verantwortung genauso groß wäre wie der Konkurrenzaum des Kapitals: ich würde sofort "Hurra!" schreien. Ich würde lauter schreien, wenn die Politiker-Renten dort ebenfalls "gehandelt" würden. Ein Fest wäre es schließlich, wenn der Herrgott Hirn vom Himmel schmeißen würde. Bevorzugt in etwas Schweres, Stabiles verpackt. Z.B. einen Tresor. Und wenn er es auf den Bundestag und die Bertelsmannstiftung und Sabine Christiansen schmeißen würde. Von ganz weit oben ... Das wäre der Hit!

Bearbeitet von Lacknase
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"Solche Grenzen sind (seit Müller-Armack) bis in die 80er des 20. Jahrhunderts hinein beiderseits - volks- wie betriebswirtschaftlich - mühsam von Politikern der unterschiedlichsten Parteien erkämpft worden. Und jetzt wird versucht, das in weiten Teilen (und in weiten Teilen aus Arroganz oder Dummheit) zu beseitigen. Und mit dickster Propaganda, die behauptet, das sei besser; alles auf Kosten unserer Volkswirtschaft. Da wird gelogen, daß sich die Balken biegen."

Kannst du das bitte näher erläutern? Was ist erkämpft worden? Und was soll jetzt beseitigt werden? Und vorallem: Wer?

Die "Schattenquote" (Young-Anleihe) beläuft sich lt. Bundeshaushalt 2004 auf insges. 133 Mio. Euro. Wird nicht seit 1996 zurückgezahlt? Dann wären das doch immerhin bis 2010 9,8 Mio. pro Jahr. Wobei offenbar 2002 - 2004 nur ca. 3,8 Mio gezahlt wurden. Ja ich weiß Peanuts... :-D

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In Sachen Reparationen: Bis 1983/84 zahlte die BRD 14 Mrd. DM Schulden zurück. Das war damit auch erledigt, soviel ich weiß. Allerdings wurden noch Zinsen in Höhe von 251 Millionen Mark für die Jahre 1945 bis 1952 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands ausgesetzt und somit schließlich im Jahre 1990 fällig. Seitdem läuft die genannte Zins(eszins)rückzahlung.

Zu Müller-Armack: ich meinte damit die seit den Anfängen in soziale Bindungen eingebettete liberale Marktwirtschaft, die sich beidem verpflichtet weiß: dem Kapitalseigner wie dem "Arbeiter" als "soziale Marktwirtschaft". Ich meinte, daß sie seit Herr Ebert den Müller-Armack zum Strategen berief bis zur fatalen "Wende" unter Kohl, die den Staatshaushalt zum Kreditinstitut erklärte und nebenbei von bestimmten industriellen "Kreisen" abhängig wurde, beständig ausgebaut worden war. Wohlgemerkt: Von allen Regierungen bis dahin (von manchen mehr, von anderen weniger :-D).

Diese wechselseitig anerkannte soziale Verantwortung, die mit dem Besitz, seiner Nutzung (auch durch die "Arbeiter") und seiner Mehrung, an der die Arbeiter teilhaben, verbunden ist, ist de facto wo geblieben? Da plärrt Gewerkschafter XY, als gehöre die Republik nebst Privatsäckel und Arbeitslosenliste ihm, und da scheißt Unternehmer Z auf das "System". Super, gell?

Auf die "Wer"-Frage möchte ich antworten, daß "Wer" vor Microphonen redet, vermutlich lügt. :-D

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Gut, wenn die Betonung auf "wechselseitig" und "Verantwortung" liegt sind wir uns einig.

Kohl kann aber nicht so schlimm gewesen sein, wenn "er" 1983/84 die Milliarden ablösen konnte. Oder hatte das die vorherige Regierung "angespart"?

Hui, man denke sich, heute wären diese Milliarden fällig... :-D

IMHO zahlen wir erst seit 1996 die Young-Zinsen zurück. Aber selbst wenn es seit 1990 geschieht, dann wären jährlich doch noch 6,65 Mio. zu zahlen. Egal, ich wollte manni den libero ja eigentlich nur darauf hinweisen, dass es immer noch eine gewisse Form der Reparations-Zahlung gibt. Das in den USA gepumpte Geld wurde ja damals an die Reparationsempfänger direkt weitergeleitet, deshalb die erwähnte "Schulden-Spirale" von damals mit Auslöser 1. WK.

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Gut, wenn die Betonung auf "wechselseitig" und "Verantwortung" liegt sind wir uns einig.

[...]

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Sie trifft aber im sozialen Sinne zuallererst die Politik (in Regierung und Opposition). Nicht die Unternehmer, nicht die Arbeiter und Angestellten. Die handeln nur NACH den Gesetzen. Seien sie national oder "europäisch". Und ich sehe nicht, wo da ein Bemühen um irgendeine Alternative zum fortwährend und seit Blüms Scheitern weiter erfolglos von allen Seiten praktizierten Sparkurs, der die Menge der vom "Gürtel enger schnallen bis wir aus der Hose fallen" verarmten Kreise beständig vergrößert hat, gezeigt wird. Ein Politiker hingegen, der ausnahmsweise mal die Bürger als Konsumenten stärkt, befördert platt gesagt auch den Absatzmarkt jedes Unternehmers ebenso wie die Gründung neuer Unternehmen. Vom sekundären Gewinn aus Steuern, Infrastruktur, Bildung etc. ganz zu schweigen.

Es gab mal von einem Grünen-Abgeordneten in den 80ern die (damals etwas belächelnd aufgenommene) Anfrage bei der damaligen Bundesregierung, ob für den Fall eines Atomkriegs im "Kernland" Evakuierungspläne für die Bevölkerung (etwa nach England) ausgearbeitet worden seien. Ich warte echt auf den Tag, an dem ein FDPler oder ein ganz Schröder-Treuer mal anfragt, ob wir nicht auch die Sozialhilfeempfänger, ja am besten das ganze Volk nach China "evakuieren" könnten. Billiger wäre es auf Dauer. (Man verzeihe den Zynismus ... er gilt der "komischen Logik", nicht dem Problem, das diese "Logik" hervorruft.)

Bearbeitet von Lacknase
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@Dudenhofer....

Keine Partei hat DIE Patentlösung, denn wenn es EINE Lösung für das deutsche Volk gäbe, wäre sie schon irgendeinem eingefallen, dann publiziert, gewählt und umgesetzt worden. Spontis haben das in 1982 so formuliert: "Stell Dir vor, dass da 4 Eimer Scheisse stehen und Du müsstest einen davon austrinken, welchen wählst Du?"

Ich glaube, dass das Problem doch die Gier jeden einzelnen Bürgers ist. Als einfacher Bürger oder als Unternehmer strebst Du immer nach "MEHR" (Wohlstand, persönlichem Nutzen, Gewinn usw., nachzulesen in jedem Skript Vorkswirtschaftslehre I im ersten Semester).

KEINER ist bereit, seinen Besitzstand zu verringern.

Meine Frau arbeitet als Beamtin in NRW mittlerweile statt 38,5 nun 41 Stunden für`s gleiche Geld (ja,ja, jetzt bitte keine originellen Beamtenwitze, oder man klärt sich mal über die "speziellen" Krankenversicherungsmodalitäten für Beamte auf) - gleichzeitig hat sie seit Jahren Nullrunden in der Besoldung erfahren müssen, darf aber trotzdem nicht streiken. In ihrem Amt gibt es nach zahllosen Stellenstreichungen nun Personalunterversorgung. Und?

Die CDU und die FDP kündigen im Wahlkampf u.a. die baldige Streichung von 35.000 Arbeitsplätzen im Steinkohlenbergbau auf. Ach ja, zu Gunsten von neuen Lehrerstellen - mal sehen, wie viel Unterricht bei meinem Sohn nach der Wahl ausfallen wird. Das ist die Lösung?

Die SPD senkt Unternehmenssteuern Jahr um Jahr, trotzdem lüften die Großkonzerne, in deren Aufsichtsräten alle Parteiprominenz vertreten ist, tausende Arbeitnehmer (shareholder value, dass ich nicht lache) - und der "spezialdemokratische" Kanzler schaut tatenlos zu.

Die Grünen erheben die Ökosteuer und damit die Energiekosten für Unternehmen, ist das wirtschaftsfreundlich?

Ne, ne Freunde, ich sehe höchstens die Gefahr, dass alles nach einem neuen "A.H." strebt...

fürchtet der Paul

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junge, schwere Kost, das Topic....

...Neuwahlen hin oder her, dann kommt ein Schröder, dann ein Stoiber, dann eine Merkel oder vielleicht ein Möllemann (ups.. :-D ), was wirds dran ändern?

Ich denke schon, daß es Unterschiede gibt. Denkt nur mal ein wenig zurück, ist noch nicht sehr lange her, aber Schröder und Co hat in der Irak-Problematik Rückgrat bewiesen und sich gegen die USA behauptet.

Wenn aus der letzten Bundestagswahl Stoiber als Bundeskanzler hervorgegangen wäre, hätte so mancher tote Bundeswehrsoldat im Zinksarg aus dem Irak zurückgeholt werden müssen. Aber hätte sich dadurch im Irak wirklich etwas zum positiven verändert. Inzwischen hat die USA eingeräumt, daß der irak gar keine Massenvernichtungwaffen hatte, ein bedauerlicher Irrtum, der Tausenden das Leben kostete und das Morden dort geht weiter. Tätglich Attentate und Gemetzel, aber es interessiert niemand mehr. Ich glaube durch die Distanzierung Deutschlands von den USA in dieser Frage hat Schröder für den Ruf Deutschlands in der Welt einiges gut gemacht.

@Dudenhofer....

Ich glaube, dass das Problem doch die Gier jeden einzelnen Bürgers ist. Als einfacher Bürger oder als Unternehmer strebst Du immer nach "MEHR" (Wohlstand, persönlichem Nutzen, Gewinn usw., nachzulesen in jedem Skript Vorkswirtschaftslehre I im ersten Semester).

KEINER ist bereit, seinen Besitzstand zu verringern.

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100 % richtig!!! Das sehe ich genauso.

Und warum sollten dann unsere Politiker anders sein?

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Weil sie als "gewählte Vertreter" keine individuellen Interessen zu hegen haben.

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Das wäre sehr löblich, ist aber unrealistisch! Liegt in der Natur der Menschheit. Ich glaube selbst der Papst hat eigene Interesse, die er versucht durchzusetzen (z.B. Machtgier über die Schar der Katholiken, Bewunderung durch eine jubelnde Fangemeinde bei öffentlichen Auftritten etc.).

Du fährst doch auch Roller, um Dir selber eine gutes Gefühl zu vermitteln, und nicht, weil Du damit der Menschheit einen Dienst erweist, oder?

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Rollerfahren mit Politik zu vergleichen ist mal gewagt. Noch dazu: gibst Du CS nur heraus, um egomane "Neigungen" oder sonstige Profilneurosen zu "befriedigen"? Daß bei einer Polit-Karriere sekundäre Zwecke auszuschließen wären, halte ich ebenfalls für unrealistisch. Dennoch wäre offenes Machtstreben und Gewinnsucht jenseits des Volksinteresses für mich ein Grund, die Leute von ihren Ämtern zu entfernen. Die schwache Natur, die Psychologie, die Soziologisierung hat noch niemandem geholfen. Wenn die Politiker Schwachmaten wie Du und ich sind, die sich nicht am Riemen reißen KÖNNEN, dann müssen wir die Selektionskriterien verändern.

Bearbeitet von Lacknase
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Rollerfahren mit Politik zu vergleichen ist mal gewagt. Noch dazu: gibst Du CS nur heraus, um egomane "Neigungen" oder sonstige Profilneurosen zu "befriedigen"?

<{POST_SNAPBACK}>

Unter anderem auch, in erster Linie aber, um meine schwere Kindheit aufzuarbeiten.

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