So kann man es sich dann immer wieder hindrehen..
1. Wenn die Sache Erfolg hat, zahlt der Verkäufer den Anwalt.
2. Wenn der Mandant/Kläger/Geschädigte die Erfolgsaussichten gering einschätzt, sind sie es meistens auch.
3. Ob der Streitwert hoch oder niedrig ist - die Arbeit ist meist die gleiche.
4. Ich hab das Vergütungsgesetz nicht gemacht.
5. Auf die Diskussionen über ein eh schon nicht kostendeckendes Honorar, weil kein Verständnis für die Menge an Arbeit besteht, hab ich ebensowenig Lust wie auf die Außenwirkung, wenn ich aussichtslose Klagen erhebe. Glaub mir, ein fuffi für ein bis zwei Stunden Arbeit deckt vielleicht den verbratenen Toner und das Papier. Bei Versicherung, Kanzleimiete, Sozialversicherung für Angestellte wird's dann meist ein bisserl eng.
Wegen des "Was, so viel? Mehr als nen Fuffi geb ich nicht!" nehm ich die Sache nicht ernst.
6. Es gelingt mir nur deswegen, erfolgversprechende Klagen zu verfassen, weil ich sehr sehr viel Zeit und Geld für die Ausbildung investiert habe. Ich habe jetzt einfach nicht mehr genug davon, um eine Kanzleiinfrastruktur vorzuhalten und draufzuzahlen um ausschließlich für die gute Sache zu kämpfen. Wir alle müssen gelegentlich kleinere Ungerechtigkeiten hinnehmen. Wenn ich was zu Fressen auf dem Tisch haben will, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als das, was ich nicht ändern kann, hinzunehmen, sei es auch noch so ärgerlich.
7. In Japan soll es einen Mindeststreitwert geben, unterhalb dessen Du weder klagen noch vollstrecken kannst. Wie kommen die da durchs Leben?
8. Wieviel Geld bringst Du Deinem Chef immer so mit, damit Du für ihn arbeiten darfst? Was schlägst Du vor? Was soll die Zunft tun, sie wird nicht vom Staat bezahlt?