Zum Inhalt springen

Benzinhahn fast flow selbst gebaut


Pholgix

Empfohlene Beiträge

Ist sicher ein alter Hut, hatte aber nirgends gefunden, wie man den Original-Benzinhahn optimiert.

So hab ichs gemacht, man braucht:

 

- Messschieber

- Zange

- Bohrer 5 mm

- Bohrer 6mm (oder kleiner, je nach Entlüftungsrohr)

- idealerweise guter Rohrschneider

- Ruhige Hand

- M7 Gewindeschneider

- alte Motorschraube M7

- alten Benzinhahn, am besten finde ich Paioli (es gibt hier bessere und schlechtere Hähne, sie unterscheiden sich zum Teil in den Bohrungs-D und auch im Siebteil das oben drauf steckt. PX vor 1980 hatte da so ein Blechding drauf, der taugt nicht so richtig)

 

  1. Röhrchen alle vorsichtig raus ziehen(drehen), Achtung: Das Entlüftungsrohr wird für die Reserve noch benötigt!
  2. die Entlüftungsbohrung mit M7 Gewinde versehen (nicht zu tief rein!)
  3. das andere Loch (der normale Zulauf, wo das winzige Rörchen sass) komplett 5mm durchbohren bis zum Abgang
  4. Entlüftungsrörchen vermessen (haben meist D=6mm, manchmal weniger)
  5. dann mit scharfem 6mm Bohrer nachbohren (ca 7mm tief). Ab und an mal linksrum bohren, um Späne abzubrechen
  6. Alles reinigen  und entgraten - ist eh klar...
  7. Entlüftungsrohr passend mit Rohrschneider ablängen, so dass es zum Sieb oben gerade herausschaut (der Rohrschneider macht nen kleinen Wulst der klemmt besser)
  8. Alte Motorschraube absägen, schlitzen und in die Entlüftungsbohrung drehen bis Anschlag (Gewinde sollte so dichten)
  9. Rörchen reindrehen - hält so bombenfest, kleber brauchts keinen.
  10. Sieb drauf (das klemmt ganz gut an der M7 und dem Röhrchen

Für die normalen Tunings mit Si Vergaser sollte das m.E. ausreichen :cheers:

Kaufbare Fastflow unterscheiden sich im Wesentlichen nur noch durch noch grössere Bohrungen im Drehteil (s.u.), was fraglich ist, ob das so viel mehr bringt. Bei grossen Vergasern mag das Sinn machen (habe ich keine).

 

-->Da nun die Entlüftung des Benzinschlauches fehlt, sollte man diese am Deckel der Schwimmerkammer ("Chinesenhut") durchführen. Einfach aufschrauben und warten bis Sprit rausläuft.

 

Wer zu geizig für den Gewindebohrer ist: Statt ein M7 Gewinde zu schneiden könnte man auch versuchen, die M7 Schraube in ne 6.5er Bohrung zu drehen, da das Alu aber recht weich und dünnwandig ist, könnte es im oberen Bereich brechen.

Alternativ kann man auch ein kurzes Röhrchen reinstecken, oben zu kneifen und verlöten. Da sollte man dann aber sicher gehen, dass es auch dicht ist, denn sonst kann immer Sprit rauslaufen.

Benzinhahn_fastflow1.thumb.jpg.7d75e7eea08d89f7741358394a5ccb1b.jpg

Benzinhahn_fastflow2.thumb.jpg.2f8306f8d950d5fae3eca0381aeaa6c5.jpg

Benzinhahn_fastflow3.thumb.jpg.e04642490242b0aadafe3bf15562b154.jpg

Die Höhe dieses Röhrchens bestimmt die Reservemenge.

Ich nehme hier in Kauf, dass der Filter nur im unteren Bereich (Reserve) wirksam ist, aber schweres sinkt eh nach unten und im Vergaser sitzt ja noch ein Filter.

 

Nachtrag:

Je nach Benzinhahn (Piaggio hat verschiedene eingesetzt) sind die Bohrungen anders positioniert und z. b. der Siebwulst verdeckt evtl. ne Bohrung, aber das ändert nichts am Prinzip. Bei manchen kann man noch die Normalfluss-Bohrung größer bohren und die Ausbuchtung im Drehteller vergrößern. Mach ich aber eher nicht.

 

Den größte Effekt macht das Vergrößern der Bohrungen und der Tausch des mini Röhrchens für Normalzulauf gegen ein grösseres, sowie das Entfernen des Entlüftungsrohrs.

 

- Bei der Gelegenheit gleich weitere kleine (!) Entlüftungsbohrungen am Tankdeckel anbringen, vergrössern der vorhandenen führt zu übermässigem Sabbern!

- Am Vergaser den Stutzen (das Banjo) ebenfalls aufbohren. Vor allem die Spaco Nachbauten sind hier manchmal sehr eng oder haben Reste vom Guss.

 

Hier noch ein Vergleich des SIP (rot) und eines Paioli, wie er original aussieht:

(Ganz links das sehr dünne Röhrchen für Normalstellung)

BenzinhahnSIPV2_c.jpg

 

Das A und O ist das richtge Entlüften der Leitung, da die automatische Entlüftung jetzt fehlt und sich Luftblasen hartnäckig halten können!

--> Dazu den Schlauch vor der Montage am Vergaser nach unten halten, bis es ordentlich fliesst. Dann alles montieren und die mittige Schraube des silbernen Deckels der Schwimmerkammer ("Chinesenhut") mit geöffnetem Benzinhahn solange aufgedreht lassen, bis es nicht mehr blubbert. Den Chinesenhut dabei nach unten drücken, dass die Luft bei der Schraube rauskommt (höchster Punkt).

 

 

Bearbeitet von Pholgix
  • Like 2
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier noch als Ergänzung die Klärung der immer wiederkehrenden Frage:

 

Macht es hinsichtlich Durchflusswiderstand einen Unterschied ob mein originaler 7.5mm-Benzinschlauch 60cm oder 80cm lang ist oder wie er im Roller verlegt ist? - Nein!

 

Warum?

A: https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunizierende_Röhren

B: Der Effekt der Rohrreibung ist so verschwindend klein, dass er sich nicht einmal bei einem 250cm langen Schlauch bemerkbar macht.

 

Entscheidend ist die Differenzhöhe zwischen Spritstand im Tank und Ausflusshöhe in den Vergaser! Aus dieser resultiert die "treibende" Kraft.

Da bei der Vespa der Tank und Vergaser fast auf einer Höhe sitzen und die Differenzhöhe Spritstand-zu-Vergaserhöhe in Richtung Reserve immer kleiner wird, fehlt irgendwann der Druck! Alle Strömungswiderstände, wie z.B. das sehr dünne "Normalstellung"-Röhrchen, kleine Bohrungen mit scharfen Kanten, dieses seltsame Entlüftungsrohr etc. machen sich dann stärker bemerkbar. In meinem Fall, mit dem alten originalen Hahn mit Blechfilter, kam sogar fast nichts mehr heraus.

 

Die folgenden 3 Versuch zeigen das:

  • Schlauch wie original, Di=7.5mm
  • Füllstand etwa knapp 2 Liter (kurz vor Reserve), Ausfluss fast waagerecht auf Höhe des Vergaserstutzens
  • Gemessen mit nem 1.5L Fuelfriend, alle halbe Liter die Zeit gestoppt

 

Versuch 1:

  • Benzinhahn original
  • Schlauchlänge ca. 60cm

-->Sprit brauch eeeewig und kommt nur schubweise, ab Reserve wirds noch übler

 

Versuch 2:

  • Benzinhahn gepimpt
  • Schlauchlänge ca. 60cm

-->Sprit kommt kontinuierlich bis kurz vor Schluss mit ca. 0.5L/min

 

Versuch 3:

  • Benzinhahn gepimpt
  • Schlauchlänge ca. 60cm+190cm (5mm Verbinder)

-->Sprit kommt kontinuierlich bis kurz vor Schluss mit ca. 0.5L/min

 

Den Schlauch hab ich fürs Bild in den Kanister gesteckt und beim Test an den Rand gehalten:

Sprittest.thumb.jpg.1c3069791b5066185e202459e1e29415.jpg

 

Btw: Man sollte bei so einem Test darauf achten, den Schlauch nicht nach unten zu halten, wie das in einigen Videos gemacht wird, denn dann läuft das natürlich ruckzuck durch (sofern die Tankentlüftung nachkommt) - realistisch ist das aber nicht, weil der Differenzdruck Spritstand-Ausflusshöhe so natürlich deutlich grösser ist und der "herabfallende" Sprit quasi "nachsaugt"!

 

 

Bearbeitet von Pholgix
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde hat Pholgix folgendes von sich gegeben:

Btw: Man sollte bei so einem Test darauf achten, den Schlauch nicht nach unten zu halten, wie das in einigen Videos gemacht wird,

Erklär das mal dem Freakmoped…:laugh:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hier noch zum Vergleich die Ausflussgeschw. des "echten" Fastflow von SIP:

-Tankinhalt 3 L

-Reserve Stellung

-1.5l abgelassen und alle 0.5l die Zeit gestoppt.

-Tankdeckel zu, 3 kleine Entlüftungsbohrungen

-Ausfluss diesmal exakt auf Stutzenhöhe, aus dem original Schlauch über ein Winkelstück mit D=5mm in einen 7mm Schlauch der waagerecht liegt.

_20220316_224415.thumb.JPG.c5e66798b0d8d86d6012524ea976933b.JPG

 

Ergebnis:

1.) 51s/0.5l

2.) 54s/0.5l

3.) 58s/0.5l

 

zum Ende hin wird es langsamer wie erwartet. Und sogar gleich langsam wie beim Eigenbau Fastflow (ca. 60s/0.5l). Da waren zu Beginn aber auch nur 2L drin, also auch etwas weniger Druck.

 

Macht offensichtlich keinen wirklichen Unterschied ob Eigenbau oder Kaufteil. ...krass. Habe erwartet, dass beim SIP mit den größeren Bohrungen etwas mehr kommt.

 

 

 

Bearbeitet von Pholgix
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.


  • Beiträge

    • Ja da hast du schon recht, ich hab mir das am schluss dann auch gedacht. Es steckt schon auch viel Emotionen dahinter und ich kann das dann wohl doch nicht ganz trennen... Außerdem ist das eine Sau Arbeit für mich so einen Text zu erstellen !   Aber hey, scheiß drauf ! Es ist doch genau so wie ich es schreibe und dann machen wir eben mal ein Fass auf. Der Spass hat mich jetzt fast schon 2000€ gekostet und könnte nicht mal eine der Wellen mit gutem Gewissen weiter verkaufen.   Vom bekannten Kreis kommen auch schon ähnliche Schadensmeldungen, bin also definitiv nicht alleine 
    • Nur zur Anmerkung, man braucht bei den Ausführungen des @VbTuning"nicht" zwischen den Zeilen lesen, und wer meine kritische Art kennt, egal wem gegenüber, immer die Maßhaltigkeit der Bauteile, der Konstruktion usw. im Auge hat, sogar sehr oft den Hinweis auf das positive und natürlich auch die negative Seite "Ihrer" Bauteile vor Augen führt und beleuchtet.   Dabei braucht und darf man nie persönlich werden, und an diese Regel hat sich der TE vollstens gehalten, hierfür allen Respekt meinerseit's,   pr
    • würd mit diesem Satz auf einmal Sexuell l interessant für mich ..
    • Die oben von @VbTuningbeschriebene Kuwe liegt jetzt bei mir. Ich weiß jetzt schon, dies wird ein riesen Fass das ich hier aufmache, aber sei es drum.   Ich weiss auch das einige behaupten und denken, der pr kann nicht messen, aber weit gefehlt!   Eingangs- Rundlaufprüfung beidseitig knapp 1/100mm Schlag, aaaber, ne extreme Spreizung von 15-16/100mm gegenüber vom HZ.   Dann wie mir aufgetragen mit dem "Schonhammer", mein Schonhammer wiegt die Hälfte von dem meines Kunden, 250g! Ein schon kräftiger Schlag auf eine Wange, wie beim richten, schon war die Kuwe um etliche hunderstel mm verdreht, das war schon mal der erste Schock!   Bei einer "harten" Welle wie wir das benennen, musst dich mit dem 1000g Kupferhammer teils zu Tode schlagen! Dann nach Absprache des Kunden erst mal die Kuluwange ausgepresst, erst um's Axialspiel ganz zusammen um die scharfkantig geschliffenen HZ anfasen zu können um keine Riefen in der HZ- Bohrung zu ziehen.   "Meine Herren alles fachgerecht", die Makroaufnahmen belegen das es beim auspressen keine Kratzer oder Riefen gezogen hat!   Nach erstem Blick mit der Lupe kam Schock Nummer 2! Die HZ- Bohrung nicht mal fein, geschweige feinstgebohrt, vom schleifen hält ja dieser Wellenhersteller  überhaupt nicht's, ist ja zu teuer!   Dann ein paar super Makro Aufnahmen gemacht, um die "Gebirgslandschaft" zu dokumentieren. Nun ging ich ans messen, der Innen Ø der HZ- Bohrung wäre mit 0,115mm Untermaß ja nicht sooo schlecht, aber wenn der HZ nur auf einigen radialen Oberflächenlinien aufliegt, bzw. anliegt, kann keine vernünftige Presskraft entstehen. Warum gehen die Wangen immer in Richtung Spreizung, auch hier hab ich die Ursache gefunden. Auf die 12mm Wangenbreite inkl. 1mm Kragen, hängt die HZ- Bohrung gute 10-12mµ, d.h., der HZ sitzt nicht perfekt winklig, und dazu sagen wir in Bayern, das ist schon ein Bauernschuh!   Zu den Abplatzern auch an allgemeinen Stellen der Wangen, die Kuluwange hat an mehreren Stellen teils sehr grosse Abplatzer an dem Kragen wo das Pleuellager an nur mehr kleinster Fläche axial anläuft, die Bruchstellen der Abplatzer sind schon alt.   Das System mit den Kragen um eine längere Presslänge des HZ zu erreichen, wie es unser Meister Falc genial zeigt, sollte aber "bitte" auch dann 1:1 kopiert werden!! Falc lässt den Kragen 9/10mm überstehen, dann werden 1mm AS im Innen Ø auf den Kragen Ø angepasst und erreicht somit gesamt 1,8mm mehr Presslänge auf beide Wangen.   Der Vorteil, Falc hat die AS und mehr Presskraft! Bei dieser besagten Welle arbeitet der Hersteller mit 1mm Kragenlänge, "aber ohne AS"! Das Pleuellager liegt am Kragen an, das Pleuel an der Wange.   So ein System mit dem Kragen, dies vereinfachen zu wollen, keine teure NA der AS, man spart sich die AS usw. ist sehr riskant wenn das Pleuel nicht oben im Kolben geführt wird, vor allem braucht es dann unten "deutlich" mehr Axialspiel!   Fazit, das sündhaft teure Pleuel ist Schrott, von beiden Seiten ca. 4mm weit rein, blau angelaufen!   Das vorerst mal zu der Kuwe, nach Ostern kommt dann eine Messung der Oberflächenrauheit, der HZ- Bohrungen, da hab ich leider bei mir keine Möglichkeit,   pr
    • ich kann deinen ärger darüber nachvollziehen.  du schreibst es solle kein persönlicher angriff sein. wenn du das wirklich sachlich diskutieren willst, dann würde ich da an deiner stelle nochmal drüberlesen und das n bisschen einkürzen. vermutlich entziehst du mit dem kram zwischen den zeilen die sachliche grundlage und stehst damit der von dir gewünschten prävention im weg. nixfürungut
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information