Ich find's immer noch am besten, sich erst gar nicht in solche Situationen zu begeben. Doch manchmal geht es nicht anders. Deshalb ist meiner Meinung nach die zweitbeste Möglichkeit, den 'Gegner' so abzulenken, dass er seine ursprüngliche Absicht vergisst. So geschehen: Ich hatte eine Luftfracht- Kurierfahrt Frankfurt-Berlin-Frankfurt vor mir und da bot sich ein netter Helfer an, mich zu begleiten. Um die Geschichte zu verstehen, muss man wissen, das dieser Jemand vor kurzem gewaltsam aus einer Gefängniszelle befreit worden war und nun nach einiger Zeit des sich Versteckens und immer wieder wilden Verfolgungsjagten entkommed mal endlich wieder 'raus' wollte. Bisher schlief er immer mit einer Wumme unterm Kopfkissen und wenn nur eine Katze durch den Garten schlich, saß er unvermittlet aufrecht und mit gezogener Waffe im Bett.... Da war so eine Tour nach Berlin eine willkommene Abwechslung... Er hatte wohl einen Führerschein aber aus verständlichen Gründen wollte er ihn nicht benutzen und machte sich eben nützlich, in dem er mir beim Be- und Entladen half, Karten las, mich mit Kaffee, Kippen und lauter Musik versorgte und aufpasste, dass ich nicht einschlief, denn diese Tour hat am Ende insgesamt 42 Stunden gedauert, von denen wir nur 2 Stunden Schlaf bekommen hatten... (meine Güte - sowas würde ich heute nicht mehr machen :plemplem: ) Naja, jedes Mal, wenn Polizei in Sicht war, war er hellwach, super aufmerksam aber cool - und wenn einer auch nur den Verkehr geregelt hat, konnte ich die Anspannung knistern hören. Jede Verkerskontrolle hätte ihn für die nächsten Jahre zurück in den Knast befördern können.. Auf dem Rückweg im dunkeln fuhren wir also mit 80 (Transporter + Hänger) auf der Autobahn, als vor uns ein unbeleuchteter PKW daherschlich mit 50 oder 60 km/h, auf den ich um ein Haar aufgefahren wäre. Wir kamen näher und sahen, dass das linke Hinterrad ganz schräg am Auto hing und so fuhren wir weiter hinter ihm her, damit nicht ein anderer hinten auffährt, denn unser Fahrzeug war immerhin beleuchtet. An der nächsten Tankstelle gelang es mir, den Fahrer vor uns zum abfahren zu zwingen. Doch statt anzuhalten fuhr er weiter, um geradewegs wieder auf die Bahn aufzufahren. Kurz vor der Auffahrt stand zufällig ein Polizeiwagen und neben dem angelangt, hielt ich an, mein Beifahrer riss die Tür auf und rief ganz aufgeregt und wild auf den fliehenden Wagen zeigend: "Hey, da fährt einer ohne Beleuchtung mit 50 und einer gebrochenen Hinterachse". Die Polizisten guckten ganz verduzt, sahen den Wagen, das Blaulicht ging an und dann preschten sie auch schon hinterher... Phuuh! Das war aufregend...