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PX225E - weltbester Tourer auf Pinasco-Basis


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So, ein neuer Motor steht bevor. Damit mein altes, seit 2008 stets treu und zuverlässig laufende Setup auch der Nachwelt zur Verfügung steht werde ich es nun hier verewigen.

 

Rahmen

Anfänglich meine Alltagsreuse, eine PX 200 E Lusso Bj. '85 in ranzigem Anthrazit. Zum Winter 2008 habe ich dann einen 82er P80X-Rahmen in O-Lack Orange ergattert, wodurch ich auch in den Genuss einer Batterie kam. Beste Basis für Spielereien wie Navi, Handy laden, Alarmanlage etc. 

 

Fahrwerk

Die Stoßdämpfer wurden hinten durch einen angenehm straffen Sebac und vorne durch einen STELLA Stoßdämpfer von LML ersetzt - ein sehr angenehmes Fahrwerk!

 

Bremsen

Brauch man nicht viel zu sagen. Eine Scheibenbremse am Vorderrad ist irgendwie Pflicht, nicht nur bei getunten Rollern... Vollhydraulisch, versteht sich. Hinten ist original, jedoch mit T5-Bremszug und -hebel.

 

Motor

Als Basis kam ein nagelneues PX 200 Lusso-Gehäuse zum Einsatz. An Veränderungen wurden einzig der hintere Überstromkanal an den Pinasco angepasst sowie die Öffnung des Drehschiebereinlasses erweitert und an den Malossi-Drehschieberstutzen angeglichen.

 

Als Kurbelwelle kam erst die Langhubwelle von MecEur, später die Pinasco-Welle zum Einsatz. Selbst nach 7000km läuft sie noch ohne Probleme  :thumbsup:

 

Die Kupplung ist soweit original übernommen. Einzig die Federn sind von Pinasco und die Andruckplatte ist Kugelgelagert. Die erste Kupplung (vier Scheiben mit DR-Federn) erwies sich als nicht praxistauglich da die Scheiben viel zu dünn waren und sich regelrecht aufgerollt haben. Mit den Pinasco-Federn und originalen drei Scheiben komme ich gute 3000km hin. Warum keine verstärkte oder Cosa-Kupplung? Mir ist bis heute noch kein 200er Korb gerissen oder aufgebogen und die 24/63er Primär gibts in erschwinglich nur für die alte Kupplung.

 

Das Geriebe ist 1:1 von der 200er übernommen. Der 4. Gang ist wieder der normale lange der 200er, die Primär die 24/63 von Malossi. Und keine Angst, der vierte dreht aus und Ganganschlussproblem ist für mich ein Fremdwort  :-D

 

Als Vergaser ist ein 28er PHBH im Einsatz. Versuche mit 30mm oder mehr Durchmesser haben ergeben dass es keinen wirklichen Nutzwert ergibt. Die SI-Vergaser fallen voll raus da diese im unteren Drehzahlbereich zu empfindlich auf den Blowback reagieren und dementsprechend fürchterlich bis gar nicht einzustellen sind - jedenfalls hab ich es bis heute nicht hinbekommen. Ausserdem haben SI-Vergaser doofe Ohren.

 

Vergaser: Dell'Orto PHBH 28 BS
Gasschieber: 50
Mischrohr: AS264
Nadel: X3, Clip zweiter von oben
Leerlaufdüse: 55
Hauptdüse: z.Zt. 116, sonst 118 (Sommer), 120 (Winter)

 

Da mir der Mahle-Kolben geschrotet wurde und der Vertex mit dem flachen Kolbendach interessanterweise mit dem Pinasco-Kopf "große Kugel" nicht läuft habe ich mir von gravedigger einen an den Vertex-Kolben angepassten Zylinderkopf ausdrehen lassen.

 

Zwischendurch konnte ich in England noch einen Mahle-Kolben auftreiben, nun läuft wieder alles zufrieden mit dem alten Setup.

Verbrauchsübersicht auf Spritmonitor.de: http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/270374.html

 

Das Herzstück des Ganzen ist ein echter alter Pinasco 213ccm mit Mahle-Kolben, den ich in Süditalien auftreiben konnte. Anders als damals hier in Deutschland wurde er dort mit einem ab Werk aus abgedrehten Zylinderkopf ausgeliefert um ihn ohne Langhubwelle fahren zu können. Hier in Deutschland wurde er mit dem sogenannten "große Kugel"-Zylinderkopf verkauft, weshalb er mit 57mm Hub natürlich unfahrbar war. Mit 60mm Hub sieht das aber schon ganz anders aus :-)

 

Auspuff

Ausatmen tut das Motörchen jetzt über den guten alten PM20, was noch mal einen kleinen Schub brachte. Die Leistungsmessung für die Eintragungen wurde noch mit dem PM-EVO gemacht.

 

PM Evo: 14kW, max: 125km/h

PM "alt": ??kW, echte 131km/h (gemessen mit GPS) sitzend, liegend ist er auch nicht schneller gewesen  :-)

 

Die Steuerzeiten des Motors sehen wie folgt aus:

AÖ: 168° [174°]
ÜÖ: 120° [128°]
VA: 24° [23°]
DS: 189° (109° v.OT bis 80° n.OT)

Die Werte in den eckigen Klammern zeigen exemplarisch die Verwendung einer 1,5mm Fußdichtung. Wegen dem Zylinderkopf "große Kugel" ist bei dem Motor nur die originale Fußdichtung verwendet und keine weitere Kopf- oder Fußdichtung.

 

Die Zündung war anfangs auf 23° Vorzündung eingestellt. Da der Zylinder recht robust ist habe ich mal bei Gelegenheit auf 24° erhöht. Frischluft schaufelt übrigens das gute alte Pinasco-Polrad. Mittlerweile ist auch eine KyTronik verbaut, was an der Ampel noch mal ordentlich Laune bringt  :-D

 

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:cheers:

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    • Moin,   da Österreich und Belgien (meines Wissens nach) E5-Sprit mittlerweile gekippt haben, der Sprit nach der aktuellen Diskussion auch in D auf der Kippe steht und auch das übrige europäische Ausland zumindest grundsätzlich keinen E5-Sprit mehr vorhalten muss, mache ich mir aktuell etwas Sorgen, was meine 87er PX in Zukunft durch den DR 135 jagen darf. Klar, ich könnte auf Premiumsprit umsteigen, aber dafür wird bei den üblichen Markentankstellen auch Premium kassiert, das steht meiner Ansicht nach in keinem Verhältnis. Die Suchfunktion habe ich schon in Anspruch genommen, aber zu dem Thema keine Diskussion gefunden - nur im Zusammenhang mit Simmerringen wurde E10 kurz gestreift.   Meine Fragen in die Runde:   1. Bin ich richtig informiert, dass die PX in Standardausführung kein E10 verträgt? 2. Muss ich für E10 etwas beim Zweitaktöl beachten? 2. Um die Vespa E10-tauglich zu machen, müsste ich nach allem, was bisher diskutiert wurde, auf jeden Fall die Simmerringe wechseln (die BGM vom SCK werben beispielsweise damit, E10-resistent zu sein). Das bedeutet nach meinem bescheidenen Wissen, den Motor zu spalten, um an alle Ringe ranzukommen - ist zwar Arbeit, aber könnte sich langfristig lohnen. Wäre es mit einem Schwung Dichtringe und Gehäusedichtungen getan (wenn ich schon spalten muss, dürfte es sinnvoll sein, die Gehäusedichtungen gleich mitzumachen, die Kosten sind überschaubar), oder übersehe ich irgendwo weitere Bauteile? Nichts machen und Premiumsprit tanken (meine Haustankstellen hier in der Nähe führen leider nur den besonders teuren Sprit mit 100 oder 102 Oktan) wäre höchstens eine letzte Option, wenn der Aufwand für mich als Hobbyschrauber ohne ernstzunehmende Werkstatt nicht umsetzbar ist.   Ich freue mich auf eure Meinungen und Gedanken!
    • Sorry, dass ich mit so einer billigen Spako-Frage kommen.    Hab einen neuen SHB 19.19 Vergaser mit Original-Luftfilter. Leider waren für die Stehbolzen keine Muttern zur Befestigung im Set. Seltsamerweise passen meine normalen M4-Muttern nicht drauf. Hab verschiedene Altersklassen probiert. Fühlt sich an, als sei die Steigung nicht passend. Kommt da was spezielles drauf?  
    • Kannst Du aber sicher auch ablassen und wiederverwenden, falls Einfüllmöglichkeit vorhanden.
    • bin da bezüglich "atmender" welle beim polinizei, kugellager, und gut ist. verstehe daher auch nicht die umrüsterei der malle gehäuse auf das anachronistische t5 lager. beim db patent ging es vermutlich um gleitlager, oder liege ich da falsch?
    • von 11/93, also n ganz junger alter. der bereitet mir ziemliche freude, gutes auto. 
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