Bevor weiter von "Schwachköpfen" und "Vollidioten" die Rede ist, darf ich bitten sachlich zu bleiben und möchte versuchen etwas Licht in die Sache zu bringen.
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass ich selbst öfter mit den Autoreisezügen unterwegs und mit der Sache vertraut bin. Ich gebe zu, derart laienhafte Befestigungen habe ich eigentlich noch nie gesehen.
Vespas und Piaggios sind mit den vorhandenen Gurten zumeist schwer bis gar nicht transportsicher zu befestigen. Und die Dinger müssen schon ordentlich halten, da die Züge ja bis zu 160 Km/h unterwegs sind und z.B. bei Zugbegegnungen in Tunnels heftige Druckwellen auf die offenen Transportwagen einwirken.
Das Problem bei den Vespas (stellvertretend für Alle aus dem Konzern) ist, dass es anders als bei "normalen" Motorrädern schlicht und einfach keine Anschlagpunkte gibt. Der Lenker scheidet aus mehreren Gründen aus (zu schwach, Gasgriff, Schaltgriff,...). Man könnte möglicherweise eine Gurtschleife um den "Hals" legen. Da besteht aber die Gefahr, dass dann die Gurte in den schmalen Schlitz zw. Lenkerverkleidung und Frontblech rutscht. Dort verlaufen aber Seilzüge und Kabel. Außerdem würde man den Gurt wohl nie mehr herausbekommen. Gabel bzw. Gabelbrücke an der man Gurte sicher befestigen kann, gibts ja bekanntlich nicht. Ähnlich an der Rückseite. Sehr viele Modelle haben keine Haltegriffe oder ausreichend stabile Gepäckträger. Wie also das Moped verzurren, ohne das irgendwas beschädigt wird?
Ja. Bei manchen Ausführungen wird es vielleicht möglich sein. Aber wie weiß die Buchungsstelle, ob man nun eine "geeignete" Vespa hat, zumal die meisten Fahrzeuge ja online gebucht werden?
Warum sind dann nicht alle Roller vom Transport ausgeschlossen? Nun, die meisten China-Kracher haben eine Telegabel und zumeist auch Haltegriffe an denen man Gurte befestigen kann. Die indischen Lizenzbauten (LML Star) unterscheiden sich von den Originalen geringfügig aber für diesen Zweck entscheidend. So haben diese einen sehr schlanken "Gabelhals", um den man die Gurte legen kann. Abgesehen davon sind die hierzulande sehr selten.
Es stimmt. Sehr schade, dass man die Vespas nicht mehr mit dem Zug mitnehmen kann. So manche Reise fällt damit aus. Aber ich denke dass es besser ist, ein bestimmtes Angebot nicht mehr nutzen zu können, als nach jeder Fahrt eine teure Reparatur einplanen zu müssen (auch wenn es die Bahn wohl bezahlt). Damit wäre niemandem gedient.