Hallo Gemeinde, habe mich auf Anregung von Hassla jetzt auch hier angemeldet, jetzt könnt ihr also aktiv auf mich "einschlagen". Der Grund für den brachialen Umbau war, dass die Batterie nie voll geladen wurde und der E-Starter immer Anlaufhilfe brauchte. Dann noch diese flackernde Licht und die Schwankungen beim Blinken. Klar, zuerst habe ich mal nach Kabelfehlern gesucht, die Lima geprüft, die Massen auch mal parallel nachgezogen ... Nach erfolglosen Versuchen mit alten Reglern, aber auch Neuware, habe ich dann mal die Arbeitsweisen untersucht. Als Radio und Fernsehtechniker habe ich nicht nur das Multimeter bemüht, sondern auch mal ´nen Oszi. So habe ich überlegt, wie man die Elektrik etwas aufpeppen kann. OK, nach 20 Jahren Cosa-fahren vielleicht nicht ganz zeitnah, aber besser spät als nie ... Um dann mal auf die Fragen einzugehen: Dass die Vespa-Ingenieure nicht schlecht arbeiten ist klar, aber sie hatten auch damals schon Kollegen, die sich Kaufmänner nannten. Da entscheidet wohl auch hin und wieder der Preis und nicht die Machbarkeit. Von den Verbesserungen lebt dann die Tuningindustrie. So war die realisierte Lösung erstmal die eindeutig günstigere. Die Lichtspule muss für die Aktion erstmal umgerüstet werden, aber das ist eher gering vom Aufwand. Nach dem Handbuch ist sie mit ca. 65 Watt angegeben, aber es geht natürlich noch mehr. Die 80 bis 120 Watt sind aber nur bei höheren Drehzahlen ab ca. 5000 U/min abrufbar, also habe ich damit erstmal nicht kaluliert. Klar ist auch, dass es fertige Schaltregler-IC´s gibt. Aber wie lange muss man Listen nach den richtigen Spezifikationen durchsuchen, und wie lange sind die Teile danach noch im Markt verfügbar? So habe ich erstmal überlegt, wie die Schaltung funktionieren soll und was sie an Leistung hergeben muss. Der nächste Schritt war der Blick ins private Lager nach dem Bestand an möglichen Komponenten. So habe ich dann einfach losgelegt. Das einzige tatsächlich nachgekaufte Teil war das Gehäuse, es sollte schon robust und wasserdicht sein und vor allem an den angestammten Platz passen. Den Rest hatte ich daheim. Mir war schon vorher klar, dass die Beleuchtung nicht umgebaut wird. So habe ich dem Regler noch eine gesunde Reserve verpasst, und lasse dann die Überlastsicherung greifen. Denn eines ist klar, der herkömmliche Thyristorregler ist gegen Überstrom erstmal unempfindlicher. Aus praktischer Erfahrung weiss ich, dass der Regler auch bis etwa 120 Watt noch arbeitet (so mit 55/60W-H4 =115W getestet), dann steigt aber die Wärmentwicklung. Diese entsteht primär an der Speicherdrossel, was sich durch einen entsprenden Ersatz aber vermutlich kompensieren lässt. Folgendes ist noch anzumerken. Ich habe natürlich nicht alle „Cosa-Regler“ untersucht, die so auf dem Markt angeboten werden. So hatte ich nur vier Regler prüfen können, darunter auch meinen „alten“, aber eben auch zwei neue, die jetzt vermutlich bald in Ebay zu finden sind. Bei der Untersuchung des alten Reglers habe ich ermittelt, dass tatsächlich nicht nur die negative, sonder auch die positive Halbwelle über die Phasenanschnittsteuerung begrenzt werden, das sagt zumindest mein Oszi. Dadurch wird zwar die effektive Spannung für das Licht sicher begrenzt, aber auch die verbleibende Leistung für die Batterieladung extrem begrenzt. Zuerst hatte ich überlegt, wie man diese Wechselspannungssteuerung verbessern kann, aber es endete immer wieder in der gleichen Sackgasse, erst die Spannung fürs Licht begrenzen, um dann zu wenig Batterieladung zu erhalten. Wie schon vorher richtig festgestellt, arbeitet die Schaltung wie ein Schaltregler. Das hat dann auch gleich den Vorteil, dass die Leistung besser umgesetzt, und zu hohe Spannungswerte nicht einfach „verbraten“ (nach Masse abgeleitet) werden. Nach dem Umbau gibt es ja auch ein paar Annehmlichkeiten. ALLES läuft über die Batterie, also mit Gleichspannung. Nach dem Einschalten der Zündung sind das nicht nur das Licht, Blinker usw., jetzt funzt auch gleich die Tankanzeige und der Benzinhahn macht sofort auf. Zudem wird die Batterie nicht mehr langsam entladen, wenn die Cosa mal mehr als einen Monat steht. Wer dieses Problem hat, kann die Relaischaltung die dem Regler angehängt ist auch beim alten Regler nachbauen. Der Drehzahlmesser braucht aber dann doch noch ein wenig Wechselspannung für die Anzeige. Dafür gibst im Vespa-Forum auch schon einen Thread von mir. Da sind dann auch der alte DZM und meine Modifikation mit der jeweiligen Innenbeschaltung beschrieben. Vor allem ist da dann auch die Anleitung dabei, wie man den DZM nach einer Reparatur wieder ganz exakt justiert !!! ... und mein Profil werde ich bei Gelegenheit wohl auch noch etwas anpassen ...