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Klemmer 150km nach Revision - leichte? Spuren


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Servus,

 

nach der letzten Revision habe ich nach 150km nun einen kurzen Klemmer gehabt.

 

Eingefahren wurde immer mit Vollgas und wechselnden Geschwindigkeiten. Keine Orgien, aber der Hahn immer auf. Das klappte bis dato auch immer ganz gut.

Folgendes Setup:

51mm Mazzu Rennwelle, ohne wietere Bearbeitung

130er DR Zylinder ohne Bearbeitung, nur Entgratet

Kurbelgehäuse ÜBerströmer auf DR angepasst, Ansaugstutzen ebenfalls.

19.19 Vergaser, 90er HD.

Sito +

 

Hergang: 15km gefahren, dann auf der Ebene bei Vollgas Leistungsverlust bzw. keine Gasannahme mehr festgstellt und direkt Kupplung gezogen.

Lief im Anschluss aber sofort weiter und 10km Problemlos nach Hause.

 

Hab mal das Endoskop reingehalten und zwei "hochauflösende" Bilder gemacht. 

 

Erschrocken bin ich primär an der Kolbenbodenfarbe, verglichen mit der Kerze.
Kerzenbild ist nach kurzer Vollgasstrecke und danach aus, sollte einigermaßen representativ sein.

Was sagt ihr zu den Spuren?

 

Zylinder runter? 
Dann die HD noch etwas rauf?

Gruß und Danke für eure Meinungen

 

20220627065128121.jpg

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Bearbeitet von MarcN55
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War der Zylinder neu?

 

Motor dicht?

 

Ich vermute da auch, dass entweder der ZZP nicht stimmt oder der Motor (deutlich) zu mager läuft (Falschluft oder unpassende Bedüsung).

 

Das Ganze sieht ja schon wüst aus. Vor allem nach 150 km...

 

Theoretisch könnte auch Zylinder/Kolben nicht optimal zueinander passen, vermute ich beim DR aber nicht als Ursache. Dafür müsste man aber auch mal beide Teile vermessen.

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Danke für eure fixen Antworten.

 

ZZP war/ist auf 17° oder 18° geblitzt. Müsste ich zuhause nachsehen.

Zylinder und Kolben war neu. Laufspiel war i.O.

Falschluft kann ich denke ich ausschließen.

Zum einen sind Dichtungen  alle neu.

Fällt auch schön ins Standgas zurück, lässt sich mit der Schraube schön einstellen und läuft sonst top.

 

Gemäß eurer Erfahrung:

 

- Zylinder runter und genauer anschauen/nacharbeiten?

- ZZP später?

- HD paar Nummern dicker? 96?

 

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So, wie das klingt, was du hier schreibst, liest sich das, als hättest du eine Internet-Wurfbedüsung da reingeworfen und bist losgefahren.

Hast du von fett nach mager abgedüst? Wie war das Verhalten, als du eine 92er, 95er etc. drin hattest? Wurden die Düsen vermessen?

Bearbeitet von Spiderdust
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Nein, ich habe mit einer 100er begonnen, orientiert aber an der smallframe setup tabelle.

Das lief sehr sehr fett, war rabenschwarz und hat stark geviertaktet.

 

Dann bin ich auf eine 94 runter, das lief besser, viertaktete aber immer noch gefühlsmäßig zu stark und früh.


Dann auf die 90 runter, das lief dann sauber und ich bin voller Euphorie losgefahren.

Was ich aber verbummelt habe, Asche auf mein Haupt, war das Vermessen der Düse (mangels Düsenlehre) und den Choke Test habe ich nicht gemacht.

 

Möglich, dass die 90er jetzt eben keine 90er sondern eine zu kleine ist....
 

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Nachdem der ZZP eingestellt wurde, die Bedüsung auch durch Abdüsen eingestellt wurde und er sauber ins Standgas etc zurückgeht, würde ich Mal die Spritzufuhr checken und nochmal die Blitzpistole draufhalten.

 

Evtl hat es die CDI zerschossen oder es kommt nicht genug Sprit hinter.

 

  • Thanks 1
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Danke euch nochmals für eure Antworten.
 

Mache ich, glaube ich ziehe alleine fürs Gewissen den Zylinder auch nochmal runter und schau mir den Kolben an.

Die Variante, dass die 90er Düse dann doch ein Tick zu klein war, oder doch mehr als einen Tick wegen nicht Vermessen, wäre ja auch noch möglich.

 

Nun hoff ich einfach, dass der Kolben noch brauchbar ist und dann nochmal auf Los.


Bezüglich des ZZP: SIP schreibt beim DR130 was von 16°. Im Wiki stehen 18°. Komisch...

 

Ich prüfe das nochmal und Ziele auf 17°.

Bedüsung wird diesmal vermessen und nochmal von Anfang abgedüst.


Aufgrund des Klemmers bei Vollgas, gehe ich mal davon aus, dass ich die ND unangetastet lassen kann.
 


 

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wenn eine originale zündung drauf ist, ist es nicht selten, dass bei höheren drehzahlen und höherer temperatur der pickup oder die cdi aussteigt und mehrfachzündungen macht. das führt dann auch zu ebensolchem bild: 

 

vespa warm fahren, bisschen ballern, stehen bleiben, blitze auf das polrad halten und vollgas bis maximale drehzahl geben. der zündzeitpunkt darf nciht springen, flattern, sich verdoppeln. das blitzbild muss dir dauerhaft ein "stehendes" polrad darstellen.

 

tut es das nicht ist oft pickup oder etwas weniger oft auch die cdi kaputt.

  • Thanks 1
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Danke, das ist ein guter Hinweis den ich auf jedenfall prüfen und Ausschließen will.

Anbei mal Bilder mit gezogenem Zylinder.


Ringe sind freigängig. Mit dem Fingernagel kann ich an den Ringen nichts, am Zylinder nichts lediglich am Kolbenhemd leichte Spuren fühlen.


Sieht auf den Bildern aber deutlich dramatischer aus.

Was tun sprach Zeus?

 

PS: zu meiner Schande bin ich beim Vergaserausbau gerade erschrocken als ich entdeckt habe, dass kein Luftfilter im Plastikgehäuse ist....tolle Sache. Auf alles geachtet, aber nicht auf den Luftfilter...

Nebenbei ist eine 45er ND verbaut.

 

Macht Die Sache mit dem Magerlauf auch wahrscheinlicher denke ich...

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Danke für den Tipp und die beruhigenden Worte.

Aludichtungen habe ich sogar noch welche hier 🙂

 

Zur Nebendüse weiß ich nun auch noch nicht so recht.

Ich gehe mal auf eine 48er oder gar 50er und schaue wie sich das im Leerlauf und der Gasannahme äussert.

 

Wobei Sie wie gesagt schön in den Leerlauf fällt und kalt ohne Choke nicht anspringt. Denke das sollte eigentlich von der Funktionsweise darauf schließen lassen, dass die 45er ND nicht komplett verkehrt ist.

 




 

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Ich baue grad primär auf das Pickup ehrlich Gesagt. Der Widerstand passt zwar, den hab ich als ich neue Silikonleitungen eingelötet hab geprüft, aber ich denke das sagt nichts über das besagte Verhalten bei Temperatur aus.

 

Ebenso die CDI. 

Ich werde jetzt einmal alles wieder zusammenbauen:

- mit Düsenlehre meine bisher durchgegangenen Düsen vermessen

- wieder oben anfangen mit runterdüsen

- Zündung auf 17° blitzen

- Den Luftfilter diesmal verbauen

- sobald das erste mal warmgefahren ist, die Zündung bei max. Drehzahl blitzen um Pickup und CDI zu checken.

Und dann....hoffen dass alles hält.

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vor 1 Stunde hat Spiderdust folgendes von sich gegeben:

Bisschen glätten, wieder mit einer neuen (am besten Alu-) Dichtung verbauen und sauber abdüsen.

 

Grade beim Zylinderfuß bin ich kein Freund von den Papierdichtungen. Die setzen sich und dann hast du dort ein Falschluftproblem.

 

Hast Recht, aber die FuDi von MarcN55 hat sich schon gesetzt und scheint noch in Ordnung. In dem Falle würde ich die sogar wieder verwenden, weil ein weiteres Setzen kaum mehr vorkommen wird. Lediglich mit Dichtungsmasse leicht einschmieren.

Mir scheint als wäre auch der Kopf undicht gewesen - vielleicht auch eine der möglichen Quellen von Falschluft. 

 

MarcN55: Auch wenn die Frage recht unverschämt erscheinen mag, aber hattest du ausreichend Öl dem Sprudel beigemischt? 

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vor 21 Minuten hat MarcN55 folgendes von sich gegeben:

oben anfangen mit runterdüsen

Und mal kleinere Schritte machen. Nicht von 100 auf 94 auf 90, sondern 100, 98, 95 etc.

Grade bei den kleinen Vergasern machen auch Düsen, die nur 1-2 Nummern auseinander liegen, sehr viel aus.

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vor 1 Minute hat Spiderdust folgendes von sich gegeben:

Und mal kleinere Schritte machen. Nicht von 100 auf 94 auf 90, sondern 100, 98, 95 etc.

Grade bei den kleinen Vergasern machen auch Düsen, die nur 1-2 Nummern auseinander liegen, sehr viel aus.

 

Mir erscheinen die Düsengrößen für einen 19er Gaser sehr groß zu sein - für einen 24er PHB oder 25er werden die OK ...
Ev. wurde das Falschluftproblem mit der größeren Düse kompensiert?

 

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vor 2 Minuten hat Primavera-Opa folgendes von sich gegeben:

 

Hast Recht, aber die FuDi von MarcN55 hat sich schon gesetzt und scheint noch in Ordnung. In dem Falle würde ich die sogar wieder verwenden, weil ein weiteres Setzen kaum mehr vorkommen wird. Lediglich mit Dichtungsmasse leicht einschmieren.

Mir scheint als wäre auch der Kopf undicht gewesen - vielleicht auch eine der möglichen Quellen von Falschluft. 

 

MarcN55: Auch wenn die Frage recht unverschämt erscheinen mag, aber hattest du ausreichend Öl dem Sprudel beigemischt? 


Find ich gar nicht unverschämt!

Aber ja, artigst 1:50 mit Motul 800.


Ich hab ja schließlich auch den Luftfilter vergessen zu prüfen bzw. nicht bemerkt dass den der Vorbesitzer entfernt hat, da darf man sowas auch in Frage stellen 🙂

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vor 5 Minuten hat Primavera-Opa folgendes von sich gegeben:

 

Mir erscheinen die Düsengrößen für einen 19er Gaser sehr groß zu sein - für einen 24er PHB oder 25er werden die OK ...
Ev. wurde das Falschluftproblem mit der größeren Düse kompensiert?

 


Wenn ich aber im Smallframe Setup schau, dann bin ich da nicht ganz aus der Welt  gewesen.

Aber ja, mit dem Kopf gebe ich euch Recht, hat mich auch gewundert, auch wenn ich mir schon bewusst war, dass die DR Dichtsitze nicht prickelnd sind dachte ich mit ein wenig Dichtmasse sei das getan.

Ich werd beide Seiten nochmal planen vor dem Wiedereinbau.

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Hab das Topic nur überflogen, aber so ein Kolbendach will man nie sehen. 

 

Das Kolbendach ist das Kerzenbild für Insider - das wesentlich mehr zur Bedüsung aussagt.

So Knüppeltrocken und Weiß hab ich selbst noch nie gesehen, auf alle Fälle viel zu mager.

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vor 1 Stunde hat egig folgendes von sich gegeben:

So Knüppeltrocken und Weiß hab ich selbst noch nie gesehen, auf alle Fälle viel zu mager.


mich wundert auch wie furztrocken das Kurbelgehäuse und Kolben aussehen. Keine Spur von Öl

 

Den Kopf auf alle Fälle planen. Ich mach das praktischerweise immer auf einer Glasplatte mit feinem Wasserschleifpapier. Etwas Wasser auf das Glas und das Schleifpapier klebt sich daran fest. Dann mit kreisenden  Bewegungen den Kopf abziehen. Dabei ofters mal um 90Grad versetzt den Kopf greifen. Solange schleifen, bis sich ein gleichmäßiges Schliffbild ergibt.

Ohne Dichtungsmasse verbauen - ich bin bei diesen Köpfen von DR und Polini kein Freund davon, da diese nicht in den Zylinder tauchen und somit auch nicht immer zentriert und fixiert sind.

 

 

 

 

Bearbeitet von Primavera-Opa
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Habe heute den Zylinder mit Alu Fußdichtung wieder montiert.

Bei der Planerei hat es doch eine ganze Weile gedauert bis die Flächen am, Alukopf rundrum sauber waren. Am Gusszylinder hat das eigentlich ganz gut gepasst, der Kopf war aber definitiv nicht plan.

 

Hatte noch eine Düsenlehre im Keller, die geht aber leider nur bis 0.85 und ist nur Zehntelweise gestuft bzw. zwei drei Dorne fehlen auch.

Hab gleich mal Ersatz geordert.

 

In die vermeintliche 90er HD passt nebenbei nicht einmal die 0.85er Lehre rein....

Düsen sind von einem großen Shop mit drei Buchstaben.

Werde weiter berichten wenn die Lehre da ist und die restlichen Düsen vermessen sind. 
 

 

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Den Zylinder habe ich zweimal mit Natronlauge behandelt, das war aber schnell erledigt, da kaum was drauf. 
Bin dann noch einmal mit der Honbürste durchgefahren und danach gründlich gesäubert und nochmal die Entgratung kontrolliert.

Am Kolben hab ich die Ringe auf Freigängigkeit kontrolliert und die Laufspuren, die wirklich deutlich geringer sind als Sie auf dem Bild wirken, in Umfangsrichtung analog zu den restlichen Bearbeitungsspuren "überschliffen".
Die Stellen waren eher vielmehr "poliert" bzw. verfärbt als dass es tief oder so gewesen wäre.

 

Das Laufspiel liegt irgendwo zwischen 0,17 und 0,2mm je nach Stelle.

 

Tante Edith sprach: Kolben ist übrigens von ASSO. Zufällig beim hantieren entdeckt.
Ich denke das sollte für einen P&P DR passen bei dem es nun eher auf Haltbarkeit als auf Leistung ankommt.

 

 

Bearbeitet von MarcN55
Kolbenhersteller hinzu
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Danke, beruhigt mich 😉

Ich schiebs aktuell echt auf die richtig böse daneben gelegene Düse die ich fälschlicherweise nicht kontrolliert habe beim Abdüsen.


Der fehlende Luftfilter wirds nicht besser gemacht haben.

Kämpfe aktuell noch mit der tollen Passgenauigkeit des SITO +.

Der hat mich nun schon so oft geärgert, ich glaube, den verbaue ich nicht noch einmal. 
An der PK leider etwas doof, wenn man eigentlich auf die Bananenoptik verzichten möchte und auch das Ersatzrad erhalten will.

Schätze um eine ETS Banane komm ich nicht drumrum.....

Bearbeitet von MarcN55
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    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
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