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Stottern bei wenig Last nach Neuaufbau, bitte um Adstimmtipps


Empfohlene Beiträge

Hallo, 

 

hab über den Winter folgendes Erstlingswerk fertiggestellt:

 

Basis: v50 special vb3t

DR133, nur entgratet sonst unbearbeitet

Mazzu Rennwelle Langhub

Gehäuse unbearbeitet

Vergaser: Dellorto 19/19 - ND 45 - HD 85

Zündkerze: NGK B8ES

12v Zündung - 18° vor OT

BGM Road Banane

 

Ich hab bisher noch keinen Vergaser abgestimmt. Was die Düsen betrifft hab ich einen Mittelwert aus der Heep Datenbank genommen. Sie läuft erstmal, allerdings bei wenig Last mehr schlecht als recht und stottert und ruckelt ziemlich. Bei etwas mehr Gas läuft sie recht gleichmäßig. Beschleunigung ist für mein Empfinden ganz gut, wenn sie erst mal am Gas hängt.

 

Gemischschraube ist ca. 2 Umdrehungen raus. Allerdings merke ich bei +/-1 Umdrehung an ihr keine deutliche Veränderung. Wenn ich mit Ruckeln fahre und den Choke ziehe säuft sie ab. Kerze: tendenziell fett.

 

Mit ner 40er ND ist die Leerlaufdrehzahl einmal in den Begrenzer gelaufen und ich musste sie mit dem ersten gang wieder einfangen.

 

Hat jemand einen Tip für die Vergasereinstellung?

Achso: wegen dem Zündzeitpunkt war ich mir nicht sicher ob 17 oder 19°. Jetzt lieg ich irgendwo dazwischen. Hab aber mit dem Akkuschrauber abgeblitzt, weil ich nur so eine uralte Blitzlampe die ich in Reihe basteln musste. 

 

Grüße 

Christian

 

 

 

 

 
Bearbeitet von H.san
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vor 4 Minuten hat H.san folgendes von sich gegeben:

Yoke

Choke bitte. ;-)

vor 4 Minuten hat H.san folgendes von sich gegeben:

40er ND

Und bei einer 42er? Und mit der dann Leerlauf/Standgas richtig einstellen:

Zitat

Zuerst muss der Motor warm gefahren werden (mind. 3km).
Roller gerade aufbocken (Hauptständer).
Die seitliche Leerlaufgemischschraube ganz herein drehen, Motor geht aus.
Schraube wieder 3 Umdrehungen rausdrehen. Motor starten, obere Standgasschraube etwas reindrehen, bis man leicht erhöhtes Standgas hat.
Seitliche LLG ganz langsam reindrehen. Die Drehzahl sollte sich langsam erhöhen. So lange reindrehen, bis der höchste Punkt bei der Drehzahl erreicht ist und diese nicht mehr steigt, auch bei weiterem Reindrehen.
An diesem Punkt wieder 1/4 Umdrehung rausdrehen.
Nun die obere Standgasschraube langsam rausdrehen, die Drehzahl sinkt. So weit herunter regulieren, bis der Motor schön ruhig und gleichmäßig das Standgas hält. Zwischendurch mit dem Gas spielen, um zu prüfen, ob er sauber von der Drehzahl runter kommt und nicht gleich ausgeht, sondern weiter das Standgas hält. Hier können auch 1/8 Umdrehungen viel ausmachen.

Richtig eingestellt hat man einen ruhigen Leerlauf und der Motor verschluckt sich nicht beim Hahnaufreißen.

Die Einstellung bezieht sich nur auf das Standgas, Startverhalten (warm und kalt) und den unteren Lastbereich.

 

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vor 2 Minuten hat Spiderdust folgendes von sich gegeben:

Choke bitte. ;-)

Und bei einer 42er? Und mit der dann Leerlauf/Standgas richtig einstellen:

 

 

42er ist mittlerweile auch vorhanden. Werde ich mL probieren, wie beschrieben. Mir fehlt das Gefühl, wie sensibel das mit der Einstellung ist, aber wenn ich das so lese kommt es am Ende offensichtliich aufs letzte 1/8 an. Danke erst mal.

 

Was das stottern betrifft: das war sowohl mit 40er als auch mit 45er vorhanden. Machte nicht wirklich einen Unterschied. Von daher hatte ich eigentlich vor ober- und unterhalb zu suchen... Unsinn?

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vor 7 Stunden hat H.san folgendes von sich gegeben:

Hallo, 

 

hab über den Winter folgendes Erstlingswerk fertiggestellt:

 

Basis: v50 special vb3t

DR133, nur entgratet sonst unbearbeitet

Mazzu Rennwelle Langhub

Gehäuse unbearbeitet

Vergaser: Dellorto 19/19 - ND 45 - HD 85

Zündkerze: NGK B8ES

12v Zündung - 18° vor OT

BGM Road Banane

 

Ich hab bisher noch keinen Vergaser abgestimmt. Was die Düsen betrifft hab ich einen Mittelwert aus der Heep Datenbank genommen. Sie läuft erstmal, allerdings bei wenig Last mehr schlecht als recht und stottert und ruckelt ziemlich. Bei etwas mehr Gas läuft sie recht gleichmäßig. Beschleunigung ist für mein Empfinden ganz gut, wenn sie erst mal am Gas hängt.

 

Gemischschraube ist ca. 2 Umdrehungen raus. Allerdings merke ich bei +/-1 Umdrehung an ihr keine deutliche Veränderung. Wenn ich mit Ruckeln fahre und den Choke ziehe säuft sie ab. Kerze: tendenziell fett.

 

Mit ner 40er ND ist die Leerlaufdrehzahl einmal in den Begrenzer gelaufen und ich musste sie mit dem ersten gang wieder einfangen.

 

Hat jemand einen Tip für die Vergasereinstellung?

Achso: wegen dem Zündzeitpunkt war ich mir nicht sicher ob 17 oder 19°. Jetzt lieg ich irgendwo dazwischen. Hab aber mit dem Akkuschrauber abgeblitzt, weil ich nur so eine uralte Blitzlampe die ich in Reihe basteln musste. 

 

Grüße 

Christian

 

 

 

 

 

Luftfilter demontieren und HD 100. Von da an runterdüsen.

 

 

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vor 7 Stunden hat H.san folgendes von sich gegeben:

wegen dem Zündzeitpunkt war ich mir nicht sicher ob 17 oder 19°. Jetzt lieg ich irgendwo dazwischen. Hab aber mit dem Akkuschrauber abgeblitzt

 

18º sind okay für den DR. Die Ducati-Zündung und ihre Derivate sollte man >= 2500 UPM abblitzen, da sich der ZZP unterhalb dieser Drehzahl verschiebt (und das ist normal). Wenn das Dein Akkuschrauber packt … :sigh:.

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Erst mal Danke für die vielen Ansätze! Werde morgen mal ausprobieren was machbar ist. Ein Glück hab ich nicht gleich mit dem PHBL 24er angefangen. Das sind mir fürs erste genügend Stellschrauben mit dem 19er. 

 

Noch was fürs Gefühl: von wieviel Drehzahländerung sprechen wir in der Regel wenn man die Gemischschraube um z.B. 2 Umdrehungen verstellt? Gehts da um 10 oder 100rpm? Vorausgesetzt sie reagiert so wie sie soll.

 

 

 

Am 4.6.2021 um 18:53 hat sähkö folgendes von sich gegeben:

 

18º sind okay für den DR. Die Ducati-Zündung und ihre Derivate sollte man >= 2500 UPM abblitzen, da sich der ZZP unterhalb dieser Drehzahl verschiebt (und das ist normal). Wenn das Dein Akkuschrauber packt … :sigh:.

Oh... meine Makita macht in der Tat nur 1900rpm im 2. bei Vollgas. Weiß ich schon wo ich anfange. :thumbsup:

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Ein Stück weiter bin ich mittlerweile: Zündung war mit 20° etwas früh. Hab sie jetzt auf ca. 17° vOT verstellt.

 

100er HD rein

Luftfilter runter

42er ND rein gut warm gefahren

Mit der Gemischschraube gespielt: es gibt nur einen sehr kleinen Bereich in dem sich die Drehzahl leicht erhöht. Findet alles innerhalb einer halben Umdrehung statt. Die höchst mögliche LL-Drehzahl habe ich bei ca. 0,8 Umdrehungen raus (von ganz drinnen aus). Lief so eigentlich ganz gut. Stottern bei Weniglast noch ganz leicht vorhanden. Leerlauf stabil. Bin nur max. 75% Gas gefahren, Kerze ist schön braun. Hab dann einen Tag später den Luftfilter (Blechkasten) wieder drauf operiert und bin nochmal ne Runde gefahren. Weniglast war ne Katastrophe. Innerorts kaum fahrbar, nur am stottern... jetzt steh ich wieder da mit abgesägten Hosen.

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vor 10 Stunden hat H.san folgendes von sich gegeben:

Ein Stück weiter bin ich mittlerweile: Zündung war mit 20° etwas früh. Hab sie jetzt auf ca. 17° vOT verstellt.

 

100er HD rein

Luftfilter runter

42er ND rein gut warm gefahren

Mit der Gemischschraube gespielt: es gibt nur einen sehr kleinen Bereich in dem sich die Drehzahl leicht erhöht. Findet alles innerhalb einer halben Umdrehung statt. Die höchst mögliche LL-Drehzahl habe ich bei ca. 0,8 Umdrehungen raus (von ganz drinnen aus). Lief so eigentlich ganz gut. Stottern bei Weniglast noch ganz leicht vorhanden. Leerlauf stabil. Bin nur max. 75% Gas gefahren, Kerze ist schön braun. Hab dann einen Tag später den Luftfilter (Blechkasten) wieder drauf operiert und bin nochmal ne Runde gefahren. Weniglast war ne Katastrophe. Innerorts kaum fahrbar, nur am stottern... jetzt steh ich wieder da mit abgesägten Hosen.

Dann fahr ohne luffi :whistling:

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Oder wenn mit Luftfilter, dann entsprechend abdüsen. Ich mein', ist doch klar, dass mit Filter die Kiste fetter läuft. Dann muss halt entsprechend die Bedüsung angepasst werden.

 

vor 11 Stunden hat H.san folgendes von sich gegeben:

Die höchst mögliche LL-Drehzahl habe ich bei ca. 0,8 Umdrehungen raus (von ganz drinnen aus).

Den höchsten Punkt der Drehzahl suchen und dann wieder 1/4 Umdrehung an der Schraube fetter.

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Am 9.6.2021 um 21:35 hat H.san folgendes von sich gegeben:

Ein Stück weiter bin ich mittlerweile: Zündung war mit 20° etwas früh. Hab sie jetzt auf ca. 17° vOT verstellt.

 

100er HD rein

Luftfilter runter

42er ND rein gut warm gefahren

Mit der Gemischschraube gespielt: es gibt nur einen sehr kleinen Bereich in dem sich die Drehzahl leicht erhöht. Findet alles innerhalb einer halben Umdrehung statt. Die höchst mögliche LL-Drehzahl habe ich bei ca. 0,8 Umdrehungen raus (von ganz drinnen aus). Lief so eigentlich ganz gut. Stottern bei Weniglast noch ganz leicht vorhanden. Leerlauf stabil. Bin nur max. 75% Gas gefahren, Kerze ist schön braun. Hab dann einen Tag später den Luftfilter (Blechkasten) wieder drauf operiert und bin nochmal ne Runde gefahren. Weniglast war ne Katastrophe. Innerorts kaum fahrbar, nur am stottern... jetzt steh ich wieder da mit abgesägten Hosen.

 

Warum du auch immer mit Luftfilter fahren willst?

Du wirst dabei Leistung verlieren!

 

Logischerweise wird der Luftstrom negativ beeinflusst, wenn du da irgendwas vorschraubst.

 

 

 

Zündung ist statisch bei ca. 18° am besten für den Motor.

 

45 er ND probiert?

 

Wenn du den Luftfilter unbedingt fahren willst, musst du die HD nach unten korrigieren.

 

 

 

 

 

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vor 22 Stunden hat frankfree folgendes von sich gegeben:

 

Warum du auch immer mit Luftfilter fahren willst?

Du wirst dabei Leistung verlieren!

 

Logischerweise wird der Luftstrom negativ beeinflusst, wenn du da irgendwas vorschraubst.

 

 

 

Zündung ist statisch bei ca. 18° am besten für den Motor.

 

45 er ND probiert?

 

Wenn du den Luftfilter unbedingt fahren willst, musst du die HD nach unten korrigieren.

 

 

 

 

 

 

Ja....  ich kann den Filter auch weglassen. Wenn ihr meint. Keine Ahnung, wie ihr merkt. Ist meine Erste.

 

Hab ich den Zusammenhang vom Prinzip her richtig verstanden: Wenn ich anstatt ohne Luftfilter mit LF abtimme brauche ich tendenziell eine gößere ND, und die LLGS muss weiter raus gedreht sein, während die Gasschieberschraube weiter drin ist? 

 

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vor 4 Stunden hat Spiderdust folgendes von sich gegeben:

Tendenziell mag das stimmen. Wobei ich den SHB Vergaser immer mit Filter fahre.

 

Die Anleitung zum Einstellen von Leerlauf und Standgas hast du gelesen?

 

Ja, hab ich gelesen. Ich versuche nur die Zusammenhänge zu verstehen. 

 

Wenn es z.B. möglich ist sowohl mit einer 42er, als auch mit einer 45er ND eine passende LL \ Standgas Einstellung zu finden, Kann man dadurch doch den Übergang in Richtung Volllast beeinflussen. Das interessiert mich, weil das Ruckeln ja bei ca. 25% Gasgriffstellung verbessert werden soll.

Bearbeitet von H.san
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    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
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