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Vespa Sprint aus Pakistan - deutsche Zulassung?


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Servus, 

 

nach so einer schaltfreien Zeit hab ich mir am WE eine Pakistani Sprint gekauft. Das Teil ist „unrestauriert“, schlecht übergestrichen und ich meine frei von Spachtel.

Wenn ich mir die Kiste genau anschaue ein Großbaustelle. Plan ist die komplett zu zerlegen und aufzubauen. Bevor ich anfange möchte ich gerne die Frage zu den deutschen Papieren klären. Da brauche ich Nachhilfe, gibt es Stolpersteine die ich berücksichtigen sollte oder einen guten Tipp wie/wo ich das in München anstelle. Die Vespa ist laut Papieren von 1974 und eine 150er. 

Achja, ich kenne die Grusel-Geschichten zu den Kisten die aus Pakistan und deren Ruf. Aber wurscht, ich rechne mit dem Schlimmsten und leide gelegentlich an Langeweile… also, ich musste das Ding einfach haben. 

 

Viele Grüße 

Olli 

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mach dir nix draus, ich habe auch schon richtig gute Kisten aus Hinterasien gesehen,

solange da noch niemand dran rumgemurkst hat, kann das okay sein. Dieser Roller

hat wohl auch der Tochter des Maharadschas gehört. 

 

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Womit wir beim Thema wären. Die Leute hier sehen gern Bilder? Wie sieht deine Kiste denn aus?

 

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Ist ein T in der Fahrgestellnummer? Falls nicht gibt es zu dem Roller bereits ein eigenes Expertentopic unter F&S.

 

Spaß beiseite: Du brauchst tatsächlich zumindest die Rahmennummer. Noch besser wäre es, wenn zu dem Roller noch originale Papiere in welcher Form auch immer existieren. Nur Kopien bringen dich nicht weiter.

Anhand der Rahmennummer kann entweder Piaggio, zumindest aber ein gewillter TÜV - Prüfer die technischen Daten des Fahrzeugs ermitteln.

Denn vor der Zulassung muss das Fahrzeug in der Regel ohnehin vom amtlich anerkannten Sachverständigen (TÜV) begutachtet werden.

Zur Zulassung musst du deine "Verfügungsberechtigung" über das Fahrzeug nachweisen. Das geht normalerweise über die Zulassungsbescheinigung Teil II. Da diese ja nicht vorhanden ist, muss sie laut Gesetz neu ausgefertigt werden.

Im Rahmen des Antrags auf Ausfertigung einer neuen ZBII musst Du deine Verfügungsberechtigung über das Fahrzeug nun also auf andere Weise nachweisen. Dazu hilft beispielsweise ein Kaufvertrag über das Fahrzeug.

Ein schriftlicher Kaufvertrag vom Verkäufer mit einer „Erklärung an Eides Statt, uneingeschränkter Eigentümer“ zu sein, hilft auch ungemein, falls die Zulassungsbehörde eine eidesstattliche Versicherung über den Verbleib der alten Fahrzeugpapiere haben möchte.

Da dein Roller aus einem Drittland eingeführt wurde, solltest du auch unbedingt die Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Zollamt zur Behörde mitnehmen. Nur so ist nachgewiesen, dass der Hocker auch ordnungsgemäß verzollt wurde.

 

  

 

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Danke für die erste Info, Zollpapiere gibts leider keine mehr, das Ding stand schon einige Jahre in einer Ecke und sollte aufgebaut werden. Die sind leider nicht mehr vorhanden. Fahrgestellnummer und original Papiere sind vorhanden. Die Papiere sind echt der Hammer, gefühlt mit 100 Stempeln und Wertmarken...

 

Zum Preis: Das Versprechen das Fahrzeug auf die Straße zu bringen und mit der Vorbesitzerin eine Runde zu drehen :-) + ein kleines Handgeld.

Bearbeitet von BenutzerMuc
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Du wirst ein Gutachten nach Paragraph 21 vom TÜV machen lassen müssen.

 

Dafür muss deine Vespa den deutschen Vorschriften entsprechen.

 

Da Du keine deutschen, sondern nur pakistanische Papiere hast, die Vespa noch nie in Deutschland zugelassen war, handelt es sich um die Zulassung eines nicht EU-Fahrzeuges in Deutschland.

 

Da weiterhin die Vespa mehr als 125ccm hat und Baujahr 1974 ist (Erstzulassung in Deutschland noch nie und in jedem Fall nach 01.01.1962 liegen wird) brauchst Du definitiv Blinker. Und Du wirst ein Typenschild brauchen.

 

Wie schon Arthur schrieb, ist es am besten, vor ab mit dem TÜV und einem Prüfer das Gespräch zu suchen. Der wird dir sagen, was er alles sehen will und natürlich muss die Vespa technisch tipp topp funktionieren.

 

Sollte das mit dem Gutachten glatt für dich gelaufen sein, kannst du zur Zulassungsstelle und die stellen dir dann im besten Fall deutsche Papiere aus.

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vor 17 Minuten hat Dirk Diggler folgendes von sich gegeben:

, kannst du zur Zulassungsstelle und die stellen dir dann im besten Fall deutsche Papiere aus.

 

Und genau darüber würde ich mich vor allen arbeiten an der Kiste erst einmal schlau machen..... man kennt das ja..... is ja schon schwer genug je nach Ortschaft ne Kiste aus Spanien oder Italien in D zuzulassen .... will nicht wissen wie die einen angucken wenn man da Papiere aus Pakistan anschleppt...

 

Denn ne §21 zu bekommen, ist nun mal das kleinste aller Probleme.....

 

aber es gibt ja für alles eine Lösung ;-) das GSF hilft ja immer....

Bearbeitet von dorkisbored
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vor 12 Stunden hat dorkisbored folgendes von sich gegeben:

 

Und genau darüber würde ich mich vor allen arbeiten an der Kiste erst einmal schlau machen..... man kennt das ja..... is ja schon schwer genug je nach Ortschaft ne Kiste aus Spanien oder Italien in D zuzulassen .... will nicht wissen wie die einen angucken wenn man da Papiere aus Pakistan anschleppt...

 

Denn ne §21 zu bekommen, ist nun mal das kleinste aller Probleme.....

 

Absolut richtig.

 

Deshalb schrieb ich ja auch ".....im besten Fall....." stellen die dann deutsche Papiere aus.

 

Der Paragraph 21 ist mit das Einfachste an dem ganzen Vorhaben. Die Vespa muss funktionieren und den Vorschriften entsprechen. Das kann man hinkriegen.

 

Die Zulassungsstellen sind die größere Hürde.

 

 

Bearbeitet von Dirk Diggler
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Check das auf jeden Fall (wie meine Vorschreiber schon angemerkt haben) zuallererst mit der Zulassungsstelle ab, bevor du irgendwas anderes machst.

Meiner Erfahrung nach sind MUC und Umgebung eharte Nüsse Und Roller aus Nicht-EU nochmal eine Nummer.

 

ABER: Mit den Papieren im Original hast du das Wichtigste, was die hinter dem Schalter sehen wollen. Lass dir das damit mögliche problemlose Zulassungsprozedere schriftlich geben und red am besten gleich mit dem Chef.

 

Was da alles drin stand und ob das auf italienisch, spanisch oder sonst einer Frremdsprache war, war denen bei mir immer wurscht. Hauptsache, die Papers waren "echt" und "original" und die Fahrgestellnummer in den Papieren hat am Ende mit der aus dem §21-Bericht übereingestimmt.

 

Achja: Lass dir am Ende der Zulassung die Original-Papiere wieder aushändigen. Gehören ja zur Historie des Rollers. Die behalten die ganz gerne ein :-)

 

Und check die Angaben im §21-Bericht UND dann in den Zulassungspapieren nochmal sorgfältig auf Richtigkeit und moniere Unzulänglichkeiten SOFORT VOR ORT.

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So, ich hab mal zum Telefon gegriffen und bei der Zulassungsstelle in München angerufen. Mmmh, irgendwie hatte ich eine patzige Antwort erwartet. Die Dame war ganz nett, hat mir ne Mailadresse für den ersten Kontakt gegeben. Mail mit allen Fragen zum Ablauf sind raus. 

Parallel versuche ich mal mein Glück in NRW - kenne da noch Jemanden, der da eine passende Person kennen könnte :-) 

Merke das wird spannend!

Aber danke Euch für die ganzen Tipps und Anmerkungen. Melde mich wenn ich die ersten Rückmeldungen habe.

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vor 3 Stunden hat gegenüber folgendes von sich gegeben:

Achja: Lass dir am Ende der Zulassung die Original-Papiere wieder aushändigen. Gehören ja zur Historie des Rollers. Die behalten die ganz gerne ein :-)

 

Werden 6 Monate einbehalten, anschließend kann man die original Papiere (entwertet) wieder abholen.

 

 

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vor 21 Stunden hat BenutzerMuc folgendes von sich gegeben:

Da brauche ich Nachhilfe, gibt es Stolpersteine die ich berücksichtigen sollte oder einen guten Tipp wie/wo ich das in München anstelle.

 

Bin auch aus Minga, hatte ne VBA aus Italien, mit notariell beglaubiten Papieren, und die in der münchner Zulassungsstelle haben nur "gelacht". Denke nach wie vor, hier in München ist der Chef der Zulassungsstelle ein Motorrad-Hasser. Warum gibt es in München nur die XXL Motorradkennzeichen? Überall gibt es die normale Größe, nur in München nicht.

 

Und die VBA war nicht der einzige Roller, wo ich Probleme mit der Zulassung in München hatte. Der Abschuss war, bei einem Einzelgespräch mit einem Abteilungsleiter, ich solle doch nach Italien fahren und mir neue Papiere dort besorgen. Mit diesen könnte ich dann hier wieder aufkreuzen...

 

Kann Dir nur den Tipp geben, bring den fertigen Roller mit allen Papieren zum Rollerladen in Mallersdorf/Pfaffenberg (ca. 80 km von München, nach Landshut).

Die machen für Dich jede Zulassung oder Eintragung, ggf. vorher halt telefonisch besprechen:thumbsup:

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....bei der Zulassungsstelle in München bist Du wahrlich der Willkür der dortigen Beamten ausgeliefert und

man kann recht rasch Lust und Laune am Projekt verlieren.

 

Ich lass das ganze Prozedere daher auch seit geraumer Zeit über die Provinz laufen. Ist mir die paar Euro Mehraufwand allemal wert.

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Ich kann noch folgenden Tipp geben.

 

Beim TÜV wie bei den Zulassungsstellen vernünftig auftreten. D.h. vorab freundliche Gespräche führen und hören, was gefordert wird und was wie umgesetzt werden soll. Und wenn der Prüfer sagt "Typenschild bitte überm/neben dem Vespabremspedal vernieten", dann mach es auch so.

 

Sinnlose Diskussionen vermeiden und wenn man gar nicht klar kommt, woanders hingehen, wenn man kann.

 

Unterlagen tipp topp vorbereiten (!) und ordentlich abgeheftet mit selbigen auftreten. Der gute alte Leitz-Ordner lässt grüßen.

 

Die verkotzte Jeans vom letzten Saufabsturz zu Hause lassen und halbwegs seriös gekleidet beim TÜV und bei der Zulassungsstelle auftauchen. Kaugummi raus aus der Kauleiste und auch die Redbull-Dose lässig in der linken Hand getragen, kommt nur bei Bushido gut an.

 

Man kann nun sagen "alles Kack und ich verbiege mich doch nicht". Kann man machen und vielleicht klappt es auch trotzdem.

Klüger ist es, da man derjenige ist der etwas will und der zügig Erfolg haben möchte, ein paar einfache Dinge zu befolgen. 

 

Ich habe verschiedene Typen schon beim TÜV oder bei der Zulassung scheitern sehen, die mit ner großen Fresse auftraten und herum krakelten, "dass das ja wohl möglich sein muss" und "dass ganz andere Karren so und so herumfahren".

Welcher Prüfer und welche Dame/Herr in der Zulassungstelle hat Bock auf solche Typen mit ihren Anliegen? 

Bearbeitet von Dirk Diggler
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vor 6 Stunden hat Dirk Diggler folgendes von sich gegeben:

Ich kann noch folgenden Tipp geben.

 

Beim TÜV wie bei den Zulassungsstellen vernünftig auftreten. D.h. vorab freundliche Gespräche führen und hören, was gefordert wird und was wie umgesetzt werden soll. Und wenn der Prüfer sagt "Typenschild bitte überm/neben dem Vespabremspedal vernieten", dann mach es auch so.

 

Sinnlose Diskussionen vermeiden und wenn man gar nicht klar kommt, woanders hingehen, wenn man kann.

 

Unterlagen tipp topp vorbereiten (!) und ordentlich abgeheftet mit selbigen auftreten. Der gute alte Leitz-Ordner lässt grüßen.

 

Die verkotzte Jeans vom letzten Saufabsturz zu Hause lassen und halbwegs seriös gekleidet beim TÜV und bei der Zulassungsstelle auftauchen. Kaugummi raus aus der Kauleiste und auch die Redbull-Dose lässig in der linken Hand getragen, kommt nur bei Bushido gut an.

 

Man kann nun sagen "alles Kack und ich verbiege mich doch nicht". Kann man machen und vielleicht klappt es auch trotzdem.

Klüger ist es, da man derjenige ist der etwas will und der zügig Erfolg haben möchte, ein paar einfache Dinge zu befolgen. 

 

Ich habe verschiedene Typen schon beim TÜV oder bei der Zulassung scheitern sehen, die mit ner großen Fresse auftraten und herum krakelten, "dass das ja wohl möglich sein muss" und "dass ganz andere Karren so und so herumfahren".

Welcher Prüfer und welche Dame/Herr in der Zulassungstelle hat Bock auf solche Typen mit ihren Anliegen? 


Jupp! Das kleine 1x1 vom „ich möchte was von Dir!“ :-) 

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So, die Kiste ist eingesammelt und zwischengeparkt. Motor dreht und hat Kompression. Sogar ein O-Lack findet sich unter dem blau. Da kommt mit „Anti-Graffiti“ sogar ein wenig silber ans Tageslicht. Das Blech schaut und klopft sich besser als erwartet. 

Eine Fahrgestellnummer hab ich auch gefunden... aber das wird spaßig - passt nicht zu den Papieren. Laut Nummer ist es eine Sprint 150 von 1966. Jetzt wird beim Verkäufer gesucht ob da noch andere Papiere irgendwo rumliegen...  aber auch das wird sich irgendwie lösen. 

 

Next Step: Gespräch beim TÜV, hab da schon schon nen netten Schnack gehabt, mit Bilder ist der Ansprechpartner schon per Mail versorgt. Werden mal gemeinsam abstimmen was er für die Vollabnahme alles haben möchte. 

 

Melde mich wenn es Neuigkeiten gibt. 
Anbei ein paar Bilder. 
 

Viele Grüße 

Olli

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Bearbeitet von BenutzerMuc
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    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
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