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"Ein Herz für Inder" Neuaufbau LML NV


Randy

Empfohlene Beiträge

Moin!

Gefühlt ewig war ich nicht mehr hier im Forum unterwegs. 

Der ein oder andere kennt mich bestimmt noch. 

Nach meiner goldenen PK und einer Star Deluxe 150, die bei einem Unfall zerschellte, bin ich vor knapp 10 Jahren bei einer 4-Takt LML gelandet.

Da dieses Fahrzeug im Alltag einfach nur immer funktioniert und es nix zu tun oder tunen gibt, gibt es da auch nix zu erzählen. 

Jetzt kommt sie langsam in die Jahre, Ersatzteile werden Aufgrund der Insolvenz nicht einfacher zu  beschaffen und jeden Tag kommen im Schnitt so 50 km dazu...

 

Es wird also Zeit sich nach einem neuen Projekt umzuschauen und da bin ich (wie so oft, durch Hernn Kölle ;-) ) auf das folgende Schätzchen gestossen

 

LML NV 125, Bj. 98, logischerweise 125 ccm 2-Takt mit Getrenntschmierung. 

Im Prinzip genau dass, was ich für den Alltag brauche.

Angeboten bei Kleinanzeigen als Bausatz mit folgendem Text: 

 

"Komplette LML 125 abzugeben, Deutsche Papiere Baujahr 1998, hat Rostschäden, dafür aber komplett...."

 

Kurzum hingefahren, angesehen, mitgenommen

 

Jetzt geht es Ihr an den Kragen und ich möchte sowohl den Neuaufbau hier dokumentieren als auch die ein oder andere Technikfrage stellen...

 

Bisher geplant ist ein kraftvoller Tourenmotor mit schönem Drehmomentverlauf für den Alltag auf Basis BGM 177

 

Fotos gibts unten in meiner Signatur ( Link zu Instagram) 

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ok, wenn das so ist dann ab jetzt auch hier mit Bildern...

Ich wusste nicht dass ihr da so abgeneigt seid!

Halte mich ja schon für nen alten Sack, der nicht auf den Fortschritt steht :-)

 

Hier mal ein Erster Eindruck: 

 

Im Moment sind die Blecharbeiten im Gange: 

 

Das mit den beschriebenen Rostschäden war nicht gelogen, teilweise wurde die Karosse auch schon Laienhaft geflickt, wahrscheinlich um noch mal tüv zu bekommen.

So wurde die hintere Strebe aussen abgetrennt, hochgebogen, ein blech drunter gehftet und wieder angebraten. Das kann so natürlich nicht bleiben und so musste das alles erst mal runter.

 

Der Rost hat am ganzen Trittbrett genagt, da er hier unter den LML typischen Fussmatten im Verborgenen arbeiten konnte.

Desweiteren ist der Vordere Tunnel Papierdünn gewesen, weil das innen aufgedoppelte Blech keinerlei Korrosionsschutz aufweist. Also raus damit...

 

 

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Bearbeitet von Randy
Text ergänzt
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vor 1 Minute hat T5Rainer folgendes von sich gegeben:

Ausgerechnet die oberflächliche Schmink- und fashion-Plattform als "Fortschritt" zu betrachten finde ich bemerkenswert. :dontgetit:

 

Ansonsten viel Erfolg bei Deinem Projekt. :cheers:

 

Naja, stimmt schon, viel Schrott gibts da auch... aber man kann sich ja auch nur den für einen persönlich interessanten Inhalt ansehen...

 

Hab aber verstanden, dass es hier noch so wie früher auch laufen soll und werde gerne ausgewählte Bilder vom Progress hier zeigen :cheers:

 

 

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Hier der Zwischenstand von Gestern: 

 

Ein aufgedoppeltes Reparaturblech für den vorderen Tunnelbereich habe ich nach Schablone angefertigt. 

Dieses wird jetzt, genau wie der Tunnel selbst vor Korrosion geschützt und dann eingeschweißt.

 

 

0045.jpg

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vor 5 Stunden hat Randy folgendes von sich gegeben:

Ich wusste nicht dass ihr da so abgeneigt seid!

Halte mich ja schon für nen alten Sack, der nicht auf den Fortschritt steht

 

Das hat nichts mit Abneigung zu tun, wenn der Diskurs gerade hier stattfinden soll. Oder wolltest du lediglich Instakram-Click-Like-Köder auslegen? ;-) Das GSF ist hier, nicht auf Instagram.

Viel Erfolg mit deinem Projekt :cheers:

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Gerade eben hat sähkö folgendes von sich gegeben:

 

...Oder wolltest du lediglich Instakram-Click-Like-Köder auslegen? ;-) Das GSF ist hier, nicht auf Instagram.

Viel Erfolg mit deinem Projekt :cheers:

 

Mitnichten! 

Bin nur zu Faul die Bilder umständlich an mehreren Orten hochzuladen :-)

Fürs GSF muss ich die Bilder erst vom Mobiltelefon aufn PC ziehen, verkleinern, speichern und dann einfügen.

Aber die Message ist angekommen, werde es so handhaben.

 

 

 

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Krass, deine 4Takt-LML gibts noch? Die muss ja inzwischen reichlich Kilometer gelaufen haben. Hatte damals ebefalls überlegt, mir eine zu kaufen, aber als drei Orte weiter für einen fairen Preis eine neuwertige 2Takt Star angeboten wurde, hatte sich das erldigt. Inder zu retten finde ich jedenfalls gut. :thumbsup: Hat die NV auch schon den 5-Kanal-Membran-Motor?

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Ja die 4-Takter rennt noch, wurde vor knapp über einem Jahr mal komplett zerlegt und revidiert, da ein paar salzige Winter ihr nicht gut bekommen sind. 

Seitdem ist sie matt oliv und verrichtet weiter treu ihren Dienst.

Ich hab halt nur Sorge das es mit den speziellen Ersatzteilen irgendwann mau aussieht. 

 

Die NV hat leider noch nicht den Membranmotor, der war echt gut, den hatte ich ja vorher.

Screenshot_20191129-144833.jpg

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Das mit der Teileversorgung kann ich verstehen. Ich hatte einige Jahre später überlegt, mir die 200er 4t zu kaufen. Aber irgendwie war ziemlich schnell klar, dass die ein Exot bleiben wird, und die Teileversorgung ziemlich vom guten Willen des Importeurs abhängen wird. Daher lieber verzichtet... Inzwischen sind bei LML die Lichter ausgegangen?

 

Ist der Rest von der Kiste besser beieinander als der Rahmen? Wirst du die komplett original aufbauen? Also mit Stufensitzbank, Gummimatte, Rückenlehne und co?

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vor 34 Minuten hat Vespa-1978 folgendes von sich gegeben:

Hi

die Bilder kann Ich Leider nicht sehen.....

 

gruß Daniel 

Puh da weiß ich gerade such nicht weiter... Ich sehe sie auf allen Geräten und hab sie direkt hier angehängt. 

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Am 29.11.2019 um 07:14 hat Randy folgendes von sich gegeben:

Moin!

Gefühlt ewig war ich nicht mehr hier im Forum unterwegs. 

Der ein oder andere kennt mich bestimmt noch. 

Nach meiner goldenen PK und einer Star Deluxe 150, die bei einem Unfall zerschellte, bin ich vor knapp 10 Jahren bei einer 4-Takt LML gelandet.

Hi Randy,

wir ist das damals mit der Lml ausgegangen?

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Montag Morgen!

 

Also hier mal der Stand vom Wochenende: 

NAchdem das Bodenblech weg ist ging es an den hinteren Tunnelbereich, der auf der rechten Seite schon mal ein Blech übergebraten bekommen hat. 

Damit sich diese kritische Stelle wieder Positionsgenau herstellen lässt habe ich einen alten Schwwingenbolzen auf der linken Seite festgeheftet, bevor ich das 3 -lagige Blech ausgeschnitten habe.

0051.thumb.jpg.7a4a2601f979e43d1bb8a93655d81d05.jpg0052.thumb.jpg.a3a9df92ba4d74cb643555a6d809aa17.jpg

Das Ganze wird jetzt schichtweise von innen nach außen wieder aufgebaut.

0054.thumb.jpg.c8d915a077f5b2593503e54ea13e2958.jpg0055.thumb.jpg.4d43e4979017306c8a252d7835c63c59.jpg

Nachdem das innere Blech geheftet ist, habe ich noch eine Schablone für die beiden folgenden Schichten erstellt.

0056.thumb.jpg.005ac728e4e55cac5043f223353ba70d.jpg

mehr war an diesem Wochenende leider nicht zu schaffen, es war einfach zu kalt in der Garage ....

 

Dafür habe ich den ersten Schwung Teile geordert: 

- BGM 177

- BGM 60 mm Welle

- BBT

- Lager und Dichtsatz

 

 

 

 

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GEstern Abend nach der Arbeit ging es weiter.

Die Innere Lage Blech habe ich verschweißt und verschliffen,

0060.thumb.jpg.688caaed763c8d70d5022dd54325e89b.jpg

danach gemäß der Schablone das Mittlere Blech angezeichnet und ausgeschnitten.

0062.thumb.jpg.684a7788b2c80fc3025cc93ad9be89e9.jpg

Dieses dann noch angepasst und eingeheftet...

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zack war der Abend schon wieder rum.

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  • 2 Wochen später...

Am Chassis habe ich Aufgrund einer Erkältung noch nicht weiter gemacht, wohl aber bin ich an den Motor oder besser an die Planung des Motors gegangen. Folgendes soll es nun werden: 

Gehäuse: LML DS mit Getrenntschmierung (kein Membraneinlaß) 

Welle: BGM Pro Touring 105 / 60 

Zylinder: BGM 177 ( also 187ccm) 

Auspuff: BGM BBT 

Vergaser: 26er SI (25 mm) 

 

Zu den angepeilten Zeiten / Fräsarbeiten ( nachdem ich ca. 120 Seiten im BGM Topic gelesen habe)

- Vergaserwanne und Einlass an 26er angeglichen

- Drehschieber bearbeitet (max. möglich ohne Wellenbearbeitung ist 120° vOT / 59° nOT = 179°)

- Überströmer am Gehäuse angepasst

- Überströmer am Zylinder geöffnet 

- Steuerzeiten um 123° / 173° (muss ich noch mit Dichtungen ausmessen)

- VA = 25°

- QS 0,8-1 mm

- Auslass Original

 

Zum Weiteren Vorgehen habe ich einige Fragen und hoffe von Euch eine Antwort zu bekommen: 

1. Der Einlass läßt sich im Gehäuse nicht mehr erweitern, soll ich zusätzlich die Welle bearbeiten um auf 65-67° nOT zu kommen ? 

2. Die Zylinderüberströmer sind komplett offen wahrscheinlich größer als es das Gehäuse ohne Aufschweißen zuläßt. Bringt das noch was oder ist es ausreichend auf das möglich Maß im Gehäuse zu Fräsen? 

3. Soll die Laufbahn im Bereich der Überströmer noch geöffnet werden oder kann das original bleiben? 

 

Ziel ist es einen alltagstauglichen und haltbaren Tourenmotor zu haben, der auch sicher auf der Autobahn bewegt werden kann.

 

Letzte Frage für Heute an die BGM Besitzer : Der mitgelieferte Kolbenbolzen ist minimal zu groß im Durchmesser.

Für die MEssungen habe ich den ORiginalen verwendet denn der BGM bolzen geht sehr stramm in den Kolben, aber gar nicht in das (neue) KoBo Lager. Der Originale 125er Bolzen geht dagegen hervorragen (saugend) in Kolben und Lager. 

Hatte das schon mal einer ? Soll ich das reklamieren ? 

 

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Keiner eine idee zu meinen Fragen? 

War heute wieder einen Schwung Teile abholen. Damit sollte ich jetzt für den Moror so ziemlich alles zusammen haben. 

- Kupplung wird ne originale gut gebrauchte Cosa mit 23 Z und neuen Belägen die dann bei lieferbarkeit maö gegen eine superstrong getauscht wird.

- Primärrad 65Z und repkit 

- Vergaser wird ein überarbeiteter 26er 

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Da ich mir am liebsten selbst antworte hier mal der Stand vom Wochenende: 

 

Vergaser HD Bohrung erweitert, Anschluss an die Wanne angepasst

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Vergaserwanne an den Einlaß angepasst

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Überströmer am Zylinder geöffnet 

20191220_185128.thumb.jpg.a4e0ef83a535693f72b61e19e0120841.jpg

 

Motor mit aufgestecktem Zylinder 

20191220_194428-01.thumb.jpeg.d523b0af6cf3324fc8f4b37c60ccb168.jpeg

 

Nebenwelle mit neuem 65er Rad und Repkit versehen 

 

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Hier noch eine Frage zum Vernieten: Gibts da mittlerweile eine bessere Methode als früher russisch mit dem Schraubstock? 

 

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Es gibt ein spezielles Werkzeug um die Primär sauber mit Durchschlag und Hammer zu vernieten. Lohnt sich aber nicht für eine Primär alle 5 Jahre.
Schraubstock funktioniert weiterhin super wenn es kein Spielzeug ist.

Und nur weil keiner antwortet, heißt es nicht, dass nicht interessiert gelesen wird. Also weiter machen. ;)

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Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
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