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Restauration SX200 full LED - ein Erfahrungsbericht


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Nach einigen Vespa Kippel-Moped Restaurationen dachte ich es wäre an der Zeit endlich auch das Kettenfahrzeug-Projekt was seit einigen Jahren in der Ecke liegt anzugehen.
Dass das eine Andere Erfahrung wird war mir bewusst aber das volle Ausmaß kam erst nach und nach ans Tageslicht, darum will ich hier meine Erfahrungen und Erkenntnisse teilen.

 

 

 

Die Frage war wo anfangen, Motor oder Karosserie. Ich hab mir den ganzen Kram angesehen und mich dann für den Motor entschieden, da mich der Kettenantrieb interessiert hat.

Vorerst fast eine Woche alle möglichen Beiträge im GSF kreuz und quer gelesen dann aber auch ziemlich schnell herausgefunden => "RTFM" ^^

 

Na gut, also erstmal den Sticky bestellt :blink:

 

Einerseits war ich ziemlich verwirrt über den Aufbau des Buches, das wirkte wie irgendwie zusammengewürfeltes Chaos mit Werbeanzeigen, andererseits war ich aber auch positiv überrascht über die Fülle und Detailreiche der Informationen.
Keine Sorge, ich hab das System vom Sticky dann durchschaut ;-)

 

Als ich die wichtigen Kapitel gelesen hatte war klar: DAS ist und wird KEINE Vespa!

 

So schön die Mopeds auch aussehen, sind Sie doch auch Belege dafür, dass hier wohl der Designer klar das Sagen hatte.

Form follows function schien damals nicht so angesagt, ebensowenig die Idee Prozessabläufe bei der Produktion zu optimieren.

 

Allein die 26 zu lackierenden Teile, quasi das doppelte wie bei einer Vespa.

Der Horror für jeden Lackierer....

Lambretta_Rahmen.jpg

Bearbeitet von GelbStich
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vor 15 Stunden hat clash1 folgendes von sich gegeben:

Als Erstes mal die Frage warum die Gabel vor dem lackieren nicht zerlegt wurde?

Geduld, das ist der Zwischenstand vor  endgültiger Restaurierung nicht das Endergebnis.

Bearbeitet von GelbStich
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Ich hab mich entschieden mit dem Motor anzufangen und parallel den Rahmen und die Gabel anzugehen, damit ich den Motor dann auch gleich einhängen kann.

Restliche Blechteile folgen danach.

 

Also ran an den Motor, zuerst mal die Trommel runter.... äh nö so wird das nix.

Wir starten mit Lambreta Tool No.1 => Bremstrommelhalter bauen

 

 

Lambretta_brake-drum-tool.jpg

Bearbeitet von GelbStich
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Motor: Seitendeckel runter und mal sehen was sich da so alles verbirgt.

Ein Riß im Gehäuse war offensichtlich, plus abgerockte Stehbolzen-Gewinde, scheint ja wohl der Standard bei Lambretta zu sein. 
Die Kickerwelle sah schon ziemlich mitgenommen aus, das 1. Gang Zahnrad hat reichlich Axialspiel und die Zähne für den Kicker sehen auch nicht gesund aus.

Ok hier gibt's einiges zu tun Lager und Simmeringe ist eh klar.

 

Dann wieder Stop: wie bekomme ich die Kupplung runter ?!?
Kurzer Blick in den Sticky schafft Gewissheit, it's ToolTime again :-)
Ergo, Stahllager durchsucht und schnell einen Kupplungskompressor zusammen gebraten.

Lambreta Tool No.2 => Kupplungskompressor bauen

 

 

Lambretta_clutch-compressor.jpg

Bearbeitet von GelbStich
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vor 9 Stunden hat clash1 folgendes von sich gegeben:

an dem motor ist aber schon mal vor nicht allzu langer zeit geschraubt worden ?

indischer motor?

 

Ja in der Tat, das hab ich auch ziemlich schnell festgestellt, stand nur leider kein Name dran, wer sich da verewigt hat.

Und nein ist ein italienischer Motor nur halt nicht die originale Getriebeplatte drauf.

 

Das ist der Grund warum ich den Motor revidieren wollte.

Denn trau keiner Restaurierung/Überholung, die Du nicht selbst gemacht hast !

Ich selber kenne nur genau zwei Leute von denen ich ohne Prüfung einen überholten Motor einbauen würde.

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Nachdem die Kupplungsscheiben raus waren, freier Blick auf die Kupplungsmutter.

... das Sicherungsblech hätte man auch mal erneuern können :thumbsdown:

Lambretta_clutch-nut.jpg

 

Und wer ahnt es Lambreta Tool No.3 => Kupplungshalter

 

Ich hab keinen Wasserstrahlscheider rumstehen und auf wilde Fräs- und Feilorgien auch keinen Bock, Tool notiert für die erste Bestellung.

 

Was brauch ich noch?

Lambreta Tool No.4 => Abzieher Antriebshülse

Ok die ging auch so mit zwei Bohrern in der Hülse und Dreh- Zugbewegungen mit der Zange raus.

 

Für die Kurbelwelle hab ich dann noch schnell einen Ausdrücker auf russisch gebastelt

Lambreta Tool No.5 => Ausdrücker Kurbelwelle

 

Lambretta_clutch-holding-tool.jpg

 

Mach ich halt auf der anderen Seite weiter und bau das Maghouse aus.

Erstmal Polrad runter.... Kiste mit allen Polradabzieher probiert und natürlich passt keiner :censored:

Lambretta Tool No. 6 => Ducati Poolradabzieher M27x1,25

 

Erstmal keine Lust mehr und Kupplungshalter, Polradabzieher, Lagersatz, Wedis und Dichtungen bestellt.

Lambretta_Ducati-flywheel-puller.jpg

 

 

Bearbeitet von GelbStich
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vor 25 Minuten hat T5Rainer folgendes von sich gegeben:

Schade um die zwei Flügel des AF-Polrades.

Ja das war Mist, eins war schon abgebrochen und das zweite ist beim Versuch die Polradmutter zu lösen flöten gegangen.

 

Lesson learned also:

Lambretta Tool No. 7 => Poolradhalter bauen

 

 

Lambretta_Flywheel-holder.jpg

Bearbeitet von GelbStich
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Am 30.8.2019 um 17:48 hat GelbStich folgendes von sich gegeben:

Allein die 26 zu lackierenden Teile, quasi das doppelte wie bei einer Vespa.

Der Horror für jeden Lackierer....

---mein Lackierer moser auch immer rum. Der kennt mich ja in zwischen....

Ich ruf an und sach " Hab nen Roller zum lackieren! was kostet das ungefähr?"

Antwort ca: xx € 

Ich: Ok bringe im laufe der Woche die Teile

Kaum ausgeladen kommt immer der gleiche Spruch:

"ich dachte einen Roller! das ist ja mehr wie an einem Auto!"

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vor 23 Stunden hat T5Rainer folgendes von sich gegeben:

Läßt sich reparieren. Entweder zwei einzelne Flügel anschweißen

Der eine den ich abgebrochen habe muss noch irgendwo liegen, der andere fehlt aber.

Hatte schon überlegt, ob man das nicht mit Laserschweißen wieder herstellen kann.

Werd ich später mal recherchieren.

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vor 13 Stunden hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

Die Kettenspanner sind da aber noch nicht lange drin

Ja kurios, die Kettenspanner waren neu, der Rest eher Schaisee.

 

vor 13 Stunden hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

Den genieteten Kupplungkorb würde ich rausschmeißen.

Ist vorgemerkt :thumbsup: 

Liedolsheim oder Superstrong muss noch warten, die anfänglichen 10PS wird die alte Spinne hoffentlich noch halten. 

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Motor soweit nakt nur noch die Lager raus.

Das der Hauptwelle ist nach erwärmen fast von selbst raus gefallen, das der Nebenwelle no way.

Innenlager Abzieher hab ich keinen also auf die schelle 

 

Lambretta Tool No. 8 => Innenlager Hydrostößel drehen

 

Fett bis zur Hälfte in den Außenring des Lagers Stößel rein, ein Hammerschlag, Lagerring draußen.

Lambretta-engine-bushing.jpg

Lambretta_gear-cluster-hydraulic-bush-drift_1.jpg

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Zeit das Aluguss Gehäuse zu schweißen.
Einige Stehbolzengewinde erneuern, einen Riß schweißen und auch einen neuen Bump stop anbraten.

 

Weiträumig ausgefräst, mit Aceton gereinigt und Gehäuse auf ca. 100° vorgewärmt

Keine Ahnung welche Legierung Innocenti damals verwendet hat, also erstmal mit Standard Zusatz AlMg5 testen.
Da sicherlich eine Menge Verunreinigungen im Guss sind, negative Welle auf 80% um ein größere Reinigungswirkung zu erzielen.

Lambretta_case-welding.jpg

 

Feuer frei und Auha, das Zeug ist dreckig. Das Schweißbad ist teilweise silber aber überwiegend dunkle Seen von was weis ich.
Schweizusatz rein und es wird besser, nach und nach wird der Dreck aufgeschwemmt.

 

Danach mit Geradschleifer wieder in Form bringen aber immer noch Poren drin, also nochmal schweißen,
wieder verschleifen und dann plong gerissen :-(

 

AlMg5 ist also nicht unbedingt geeignet. Nächster Test auf Nummer Sicher mit AlSi12. 
Funktioniert, keine Riße aber dunklere Farbe als der Original Guß
Nächster Versuch AlSi5, keine Riße und fast kein Farbunterschied, Bingo! :wheeeha:

 

MotorgehaeuseSerie3_AlSi5.thumb.jpg.a0c81443aa649fe60efe92b6a567cfc2.jpg

 

Lambretta_case-welding_bump-stop-fitting.jpg

 

Lambretta_case-welding_bump-stop-done.jpg

 

AlMG5  - nicht geeignet, kann reißen
AlSi5  - keine Riße im Lambretta Aluguss
AlSi12 - keine Riße im Aluguss aber dunklere Farbe als originaler Guss

 

 

Bearbeitet von GelbStich
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Nebenbei die Gabel fürs entlacken vorbereitet und das Innocenti Tool zum spannen der Federn angesehen.

Hab dann nur was russisches aus ner Auspuffschelle und Resten gebrutzelt.

 

Lambretta Tool No. 9 => Gabel Federspanner 

 

 

 

Lambretta-fork-link-compressor.jpg

Bearbeitet von GelbStich
  • Thanks 1
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Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet, dass die Lambretta wirklich ALLE diese Spezial-Tools benötigt, ok Innenlager Auszieher und Bremstrommelhalter könnte man ausklammern

aber der Rest hat Zeit gekostet. Ich hätte mal gleich einen kompletten Tool-Satz bestellen sollen.

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vor 38 Minuten hat GelbStich folgendes von sich gegeben:

Ich hätte mal gleich einen kompletten Tool-Satz bestellen sollen.

 

Dachte ich mir seit dem 2. Posting vom 31. August an. Aber okay - jeder nach seinem Gusto. :thumbsup:

Vielleicht wird es ja nun lambrettamaßig interessant. :satisfied:

Bearbeitet von M210
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Am 9.9.2019 um 17:32 hat gravedigger folgendes von sich gegeben:

man kann es mit dem spezialwerkzeug auch übertreiben.

polradabzieher und evtl. kulukompressor reicht  doch für eine motorüberholung alle 5-8 jahre.

Klar ist möglich aber wie hast Du das bei Deiner ersten Lambretta gemacht?

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    • Die oben von @VbTuningbeschriebene Kuwe liegt jetzt bei mir. Ich weiß jetzt schon, dies wird ein riesen Fass das ich hier aufmache, aber sei es drum.   Ich weiss auch das einige behaupten und denken, der pr kann nicht messen, aber weit gefehlt!   Eingangs- Rundlaufprüfung beidseitig knapp 1/100mm Schlag, aaaber, ne extreme Spreizung von 15-16/100mm gegenüber vom HZ.   Dann wie mir aufgetragen mit dem "Schonhammer", mein Schonhammer wiegt die Hälfte von dem meines Kunden, 250g! Ein schon kräftiger Schlag auf eine Wange, wie beim richten, schon war die Kuwe um etliche hunderstel mm verdreht, das war schon mal der erste Schock!   Bei einer "harten" Welle wie wir das benennen, musst dich mit dem 1000g Kupferhammer teils zu Tode schlagen! Dann nach Absprache des Kunden erst mal die Kuluwange ausgepresst, erst um's Axialspiel ganz zusammen um die scharfkantig geschliffenen HZ anfasen zu können um keine Riefen in der HZ- Bohrung zu ziehen.   "Meine Herren alles fachgerecht", die Makroaufnahmen belegen das es beim auspressen keine Kratzer oder Riefen gezogen hat!   Nach erstem Blick mit der Lupe kam Schock Nummer 2! Die HZ- Bohrung nicht mal fein, geschweige feinstgebohrt, vom schleifen hält ja dieser Wellenhersteller  überhaupt nicht's, ist ja zu teuer!   Dann ein paar super Makro Aufnahmen gemacht, um die "Gebirgslandschaft" zu dokumentieren. Nun ging ich ans messen, der Innen Ø der HZ- Bohrung wäre mit 0,115mm Untermaß ja nicht sooo schlecht, aber wenn der HZ nur auf einigen radialen Oberflächenlinien aufliegt, bzw. anliegt, kann keine vernünftige Presskraft entstehen. Warum gehen die Wangen immer in Richtung Spreizung, auch hier hab ich die Ursache gefunden. Auf die 12mm Wangenbreite inkl. 1mm Kragen, hängt die HZ- Bohrung gute 10-12mµ, d.h., der HZ sitzt nicht perfekt winklig, und dazu sagen wir in Bayern, das ist schon ein Bauernschuh!   Zu den Abplatzern auch an allgemeinen Stellen der Wangen, die Kuluwange hat an mehreren Stellen teils sehr grosse Abplatzer an dem Kragen wo das Pleuellager an nur mehr kleinster Fläche axial anläuft, die Bruchstellen der Abplatzer sind schon alt.   Das System mit den Kragen um eine längere Presslänge des HZ zu erreichen, wie es unser Meister Falc genial zeigt, sollte aber "bitte" auch dann 1:1 kopiert werden!! Falc lässt den Kragen 9/10mm überstehen, dann werden 1mm AS im Innen Ø auf den Kragen Ø angepasst und erreicht somit gesamt 1,8mm mehr Presslänge auf beide Wangen.   Der Vorteil, Falc hat die AS und mehr Presskraft! Bei dieser besagten Welle arbeitet der Hersteller mit 1mm Kragenlänge, "aber ohne AS"! Das Pleuellager liegt am Kragen an, das Pleuel an der Wange.   So ein System mit dem Kragen, dies vereinfachen zu wollen, keine teure NA der AS, man spart sich die AS usw. ist sehr riskant wenn das Pleuel nicht oben im Kolben geführt wird, vor allem braucht es dann unten "deutlich" mehr Axialspiel!   Fazit, das sündhaft teure Pleuel ist Schrott, von beiden Seiten ca. 4mm weit rein, blau angelaufen!   Das vorerst mal zu der Kuwe, nach Ostern kommt dann eine Messung der Oberflächenrauheit, da hab ich leider bei mir keine Möglichkeit,   pr
    • ich kann deinen ärger darüber nachvollziehen.  du schreibst es solle kein persönlicher angriff sein. wenn du das wirklich sachlich diskutieren willst, dann würde ich da an deiner stelle nochmal drüberlesen und das n bisschen einkürzen. vermutlich entziehst du mit dem kram zwischen den zeilen die sachliche grundlage und stehst damit der von dir gewünschten prävention im weg. nixfürungut
    • Bei mir musste ich nichts ändern. Die Schaltung funktioniert einwandfrei.
    • Kannst ja einfach den alten Membransauger nehmen und die Membran, bzw Plättchen weglassen.
    • Die 1 -1,05 bei Schieber zu sind auf meinem Motor perfekt. Und tatsächlich fängt der Motor bis 1/8 Gas zum fettruckeln an bei 0,9. Da ist wohl jeder Motor ein bisschen anders...
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