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GSFwa: Bauingenieur für Straßenbau


freibier

Empfohlene Beiträge

Moin,

die Straße, an der ich wohne, wird aktuell erneuert, genauer gesagt sind die Arbeiten in der letzten Zügen. Bisher lief alles relativ problemlos, die Notwendigkeit der Arbeiten und die für mich damit verbunden Kosten stelle ich außer Frage. 

 

Die Pflasterarbeiten des Gehwegs an meinem Haus sind aber m.M. nach so schlecht ausgeführt, dass das Pflaster sich durch das Befahren meiner Einfahrt und das Ausweichen von schwerem landwirtschaftlichem Gerät, Bussen usw. auf den Gehweg innerhalb kürzester zeit verschieben wird, da zwischen dem Läufer und dem Klinker eine mit Sand und Pflasterbettmischung aufgefüllte Luft von 10 bis 16 cm vorhanden ist. Die Rückenstütze in Richtung Haus für das Pflaster fehlt also völlig. Die Fugen zwischen dem Brötchenpflaster im Bereich der Einfahrt liegen bei über 6 mm. Der Zuständige Sub sagte mir, dass er vom Planungsbüro angewiesen wurde so zu arbeiten, damit er schnell fertig ist - er muss so keinen einzigen Stein schneiden...

 

Laut Ausschreibung soll die Fuge zwischen Läufer und meinem Klinker mit Silikon abgedichtet werden... Wie soll das bei einer Luft von mindestens 10 cm funktionieren und wie lange soll das halten? Muss ich bei über 200 Jahre altem Klinker hinnehmen, dass man mir da Silikon dranschmiert?

 

 

Ich bin etwas ratlos, wie ich vorgehen soll... Meine Idee wäre morgen beim Bauamt anzurufen und um einen Termin vor Ort zu bitten oder hat von euch jm. eine Idee? 

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Danke, ich habe vorhin mit dem Tiefbauamt telefoniert und für nächsten Dienstag einen Termin gemacht. 

 

Das Gespräch war relativ lustig, da der Leiter mir - bis ich ihm die entsprechende Position abfotografiert aus der Ausschreibung geschickt habe - nicht glauben wollte, dass die Luft mit Silikon abgedichtet werden soll... 

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Am 18.9.2018 um 19:58 schrieb GFW:

Moin,

 

also Silikon hat im Straßenbau alg. nichts zu suchen..... Gibt es von der Stelle mal ein Foto?

 

50 mm Luft :

IMG_20180918_121831.thumb.jpg.c5759416fea8f7d1004b52a58d60cbe7.jpg

 

130 mm Luft :

IMG_20180918_121907.thumb.jpg.3e75a4b01bd169d096f51e84d82a3646.jpg

 

90 mm Luft:

IMG_20180918_121855.thumb.jpg.0a8bb51c1739032c94ab00d9ab73f2dd.jpg

 

Die Fotos zeigen jeweils meinen roten Klinker, an dem der Zöllner anliegt und das graue Brötchenpflaster. Die Luft ist mit dem billigsten Sand zum Einkehren und Pflasterbettmischung gefüllt. Laut Ausschreibung soll diese mit Silikon abgedichtet werden:

 

 

 

Wobei ich bezweifle, dass irgendein Hersteller sein Produkt auch nur für eine 10 mm Fuge in diesem Bereich freigibt. 

 

Bist du vom Fach? 

 

IMG_20180918_121845.jpg

 

Bearbeitet von freibier
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Ja, bin grundsätzlich vom Fach sozusagen, wobei im Bereich Neuerschließung tätig, da hat man selten Anschlüsse direkt am Gebäude.

 

Nach Planung kann ich die Weichschaumplatte nachvollziehen, zur Entkopplung und Schutz der Gebäudemauer.

Die Konstruktion mit der Dichtungsbahn kenne ich so nicht (was erst mal nichts heißt ), gibt es für die eingetragene Dichtungsbahn inkl. "Silikonabdichtung" einen Grund, also war da vorher auch eine Abdichtung?

 

Ansonsten:

Silikon hat im Straßenbau erstmals nichts zu suchen, es gibt spezielle Fugenvergussmasse (die aber eigentlich im Beton-/Asphaltbereich), aber auch die werden auf Sand/Splitt nicht halten, vor allem bei der Breite....

 

Grundsätzlich ist es erst mal i.O. eine durchlaufende Pflasterkannte herzustellen (saubere Sichtkannte), der Anschluss an den Bestand muss dann aber richtig hergestellt werden. Bei 90 mm bis 130 mm "Fuge" sollte noch Pflaster verlegt werden, ansonsten gibt es Zwickelpflaster, bis zu einem Zentimeter Breite, im Anschlussbereich an den Bestand/Bordstein, kann die Fuge dann auch nur mit Sand gefüllt sein (wobei ich alle Toleranzmaße jetzt nicht auswendig weiß).

 

Ich würde erst mal den Termin mit dem Herrn vom Bauamt abwarten und dann sehen wie sich die Bauüberwachung (Ingenieurbüro) und Baufirma (die den Pflasterer beauftragt hat) dazu äußert.... Nach anerkannten Regeln der Technik sieht das so nicht aus. Wenn da wirklich großflächig "Dichtungsmasse" eingebaut werden soll, dann wird das erstmal nicht wirklich toll aussehen und auch nicht bis zum Ende der Gewährleistung (4 Jahre) halten...

 

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Moin, 

das Bauamt war gestern hier, alle Punkte, die ich bemängele sind dokumentiert worden und vom Bauamt als gerechtfertigt und nachvollziehbar bezeichnet worden. 

Zwischenzeitlich haben sich ein paar Nachbarn dazugesellt und ihren Unmut kundgetan, sodass die gesamte Straße vom Bauamt begangen wurde. Am anderen Ende der Straße war der Gute sichtlich geschockt... Was ich mir aber habe erzählen lassen, da ich mich nach der Klärung meiner Angelegenheiten abgesetzt habe. 

 

Ich bin gespannt, ob das Amt Wort hält. 

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