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Ups - Pinasco und kein 200er Original


stoschi

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Moin,

habe vor einigen Wochen eine 200er PX alt von ‘nem älteren Herren 70+ gekauft der sie seid 15 Jahren besaß.

Angeblich Original...

 

Da sie mit Mühe und Not 90 lief, und gefühlt wenig Kompression hat eben mal den Zylinder ab genommen. Auf dem Kopf steht Pinasco, auf Zylinder und Kolben kann ich nichts finden. Gehäuse ist gefräßt aber unbearbeitete Dichtung verbaut. Auspuff ist dicht, jedenfalls klötert das da ordentlich drin. Vergaser ist wie folgt bedüst:  190-BE4-118, 50-120, Luftfilter ohne Löcher.

 

Was tun? Auspuff besorgen, Teile Reinigen, Dichtung bearbeiten, Zündung einstellen und bedüsen oder lohnt sich das bei dem Pinasco nicht?

 

 

 

Gruß,

Maik

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Also ein alter Pinasco hat meines Wissens nut einen Ü-Strömer.

Manche haben den auf drei umgearbeitet...

Mach mal ein Foto vom Kopf, hier hat Pinasco auch ganz seltsame DInge verkauft, was die Brennraumgeometrie angeht...

Wenn der auspuff zu ist, hol dir nen Tuningbox (Sip Road, Polini Box... etc)

Die laufen feiner als ein ori pott und sind sehr unauffällig.

 

Deine Fragen sind sehr allgemein, kommen wahrscheinlich wenige sinnvolle antworten.

Und die Frage ist ja, was du willst... Fahren? dann schau dir die Komponenten an, tauscht defekte aus, dichtest den motor neu, neue Ringe,  ZZP blitzen und Go!

Nach oben ist natürlich alles offen...

 

 

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Super, das sind ja gute Nachrichten! 

 

Welchen Kopf nehme ich denn?

Neuer Kolbenring reicht oder lieber/besser neuen 2 Ring Kolben?

 

Spricht was gegen Reso- statt Box-Auspuff? Mag die Optik und den Klang. 

 

 

Danke und Gruß,

Maik

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Reso pott ist halt mit SI Vergaser jetzt nicht soo sinnvoll meiner Meinung...

Schwimmerkammer kann zu klein sein und saugt sich leer.

 

Kopf kannst du in den einschlägigen shops einfach mal schauen, wird kein riesen unterschied sein, wenn er passend für den Kolben ist.

Kolben kommt ein bisschen auf die Laufleistung an, neu und Übermaß wäre die sauberste Lösung.

 

  • Confused 1
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Da soll mal wer behaupten, dass alle Polini Kolben (tatsächlich Asso) Schrott sind. Von der Form der Überströmer im Zylinderkopf sieht das aus wie ein Polini. Dazu noch die Einkerbung im Zylinderfuss gegenüber Auslass. Das kann nur ein Polini sein. Am Kolben erkenne ich Ablagerungen unter dem Kolbenring. Stoßspiel messen. Sollte bei 0,25mm liegen. Ansonsten neuer Kolbenring. Als Kopf würde ich den nehmen, welcher von Polini jetzt angeboten wird. (Edit: So lange Du den Polini Kolben weiter benutzt).

 

Resoauspuff macht auf dem Zylinder Spaß. Der Zylinder zieht dir bis 4000 U/min. immer noch die Arme lang und legt oben herum noch etwas drauf bei entsprechendem Resokörper. Dazu empfehle ich aber einen größeren Vergaser mit 28-30 mm Bohrung. Dazu noch der Tip von Uncle Tom. Die Steuerzeiten kannst du an deiner originalen Welle verlängern (Mein Vorschlag 120 vor OT bis 75  nach OT).

Bearbeitet von Schaltfreund
  • Like 1
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Mach mal ein Foto von den seitlichen Kanälen an der Laufbahn. Könnte aus dieser Perspektive auch ein Eurocilindro 207 sein. Ich wüsste außerdem nicht, dass diese Kolbenbauart mal mit Polini 207 ausgeliefert wurde. Könnte natürlich ausgetauscht worden sein.

  • Thanks 1
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Ihr seid ne Top Hilfe! Habe jetzt erstmal wieder alles zusammengebaut um das Wetter zu genießen bis die Teile da sind. Werde heute Abend mal wie empfohlen bestellen.

Der jetzt verbaute Pinasco Kopf eignet sich nicht?

 

Danke und Gruß,

Maik

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So, habe ein MMW Kopf, Kolbenring, BGM Box und ein paar Düsen zum neubedüsen bestellt. Mal gucken ob und wenn ja wie das damit läuft wenn alles da ist. Werde berichten.

 

Kolbenring habe ich wenn dann nur im 2ten Übermaß gefunden. Mal gucken ob der passt...

 

Hatte ja gestern alles wieder zusammen gebaut nachdem ich Kolben und Kopf gereinigt und die Fußdichtung entsprechend der Kanäle ausgeschnitten hatte. Standgas ist jetzt gerade so, das der Motor nicht ausgeht. Bekomme das Standgas auch nicht höher. Vermute mal, das er jetzt viel zu fett läuft und es sich mit dem neuen Auspuff und mageren Düsen gibt. Oder?

 

Danke und Gruß,

Maik

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Es wäre sinnvoll den Vergaser noch zu optimieren. Hier gibts es ein ausfürliches Topic dazu...

Mit dem Kolbenring könnte es spannend werden, vorher auf jedenfall das Ringspiel kontrollieren, und gegebenfalls anpassen.

Das Standgasproblem kann mit dem zugerotzten Auspuff zusammenhängen...

 

Vergaser hast du mal sauber gemacht?

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Mit anderen Auspuff auch kein höheres Standgas. Ich warte mal auf den neuen Kolbenring und besseren Kopf. Mit dem alten Kolbenring messe ich 2,5mm Stoßspiel! Wunder, dass der Motor überhaupt noch lief.

Jetzt heißt es auf Teile warten. Anbei noch ein Foto vom bisher verbauten Kopf.

 

Gruß,

Maik

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"Vergaser ist wie folgt bedüst:  190-BE4-118, 50-120"

Gibt mal einer der den alten Polini kennt seine Meinung ab,

aber HD 118 ist original, BE4 original sollte es ein BE 3 sein und 50-120, original 55-160

Wurde da ggf. ein anderes Problem kompensiert also weggedüst, oder ist das bei dem Zylinder normal?

 

Meine Meinung:

Solange du nicht wirklich viel Geld ausgibst und am rumdoktern Spaß hat kannst das ja machen,

aber ohne den Zylinder zu vermessen, und ggf. dann bohren und hohnen lassen, neuer Übermaßkolben usw.

denke ich wirst da nicht wirklich was brauchbares rausholen können.

Aus einem ausgeleierten Schließmuskel ist halt auch kein knackiger Furz zu erwarten.

Kosten dafür werden aber so um die 150-170 Euro sein.

 

Nach so langer Standzeit, auch wenn er aktuell "läuft" wäre auf jeden Fall eine Motorüberholung, neue Lager und Dichtungen obligatorisch

dann was dezentes wie Polini Alu oder Malossi Sport draufgesteckt Polini Box dazu und nach einstellen des Vergasers einfach nur Spaß haben.

  • Like 1
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Kolbenring 2. Übermaß sehe ich persönlich kritisch. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Das Stoßspiel des alten Ring von 2,5 mm erklärt einiges. Spätestens bei 0,8-0,9 mm Stoß sollte ein Ring eigentlich ersetzt werden. Das ist der Hauptgrund, warum der Motor so kompressionslos fährt und so wenig Leistung hat. Der Pinasco Kopf macht für mich einen guten Eindruck. Den Steg zwischen Quetschfläche und Dichtfläche schätze ich auf ca. 1,5 mm. Ob der neue MMW Kopf besser für das Setup geeignet ist, müssen dann Leistungsprüfstand oder Popometer heraus finden. Den schlechteren Kopf für Dein Setup kannst Du dann wieder verkaufen.

 

Ich schließe mich da dem x003 an. Auf Grund des gebrauchten Zustandes des Kolbens und dem dazu nicht unbedingt passenden Kolbenring würde ich den derzeitigen Zustand des Zylinders als nach Gurkenprinzip zusammen geschustert bezeichnen.

vor 3 Stunden schrieb x003:

....

Aus einem ausgeleierten Schließmuskel ist halt auch kein knackiger Furz zu erwarten.

....

:muah:

 

Du musst jetzt nicht einen neuen Malossi Sport kaufen oder einen Polini Alu. Für den alten Zylinder reicht ein neuer 68,5 mm Kolben. Grand Sport wurde genannt, aber auch der neue 2 Ring Malossi Kolben ist gut. Da Du keine 60er Welle fährst, würde der Malossi Kolben eigentlich reichen. Es sei denn, Du willst langfristig noch auf 60 mm Hub.  (Edit: Sowohl GS Kolben als auch der neue Malossi Kolben sind 60mm Hub ready) Dann ab zum nächsten Fachbetrieb und den Zylinder mit Einbauspiel von 13 Hundertstel nach Piaggio Messung aufbohren und honen. Die Kanten der Auslassbohrung und Kanalfenster anschließend mit Schleifvlies brechen. Da freuen sich dann die frischen Kolbenringe und Du hast einen potenten Tourenzylinder, der sich vor den Malossis und Alu-Polinis nicht fürchten muss.

 

Das Geld, was du nicht für einen neuen Zylinder ausgibst, kannst du in den Motor stecken. Neue Wellendichtringe, gegebenenfalls neue Lager, Schaltkreuz, Schulterring etc..

 

Zum Vergaser: Wenn trotz neuem Auspuff immer noch Probleme mit dem Standgas sind, würde ich den Vergaser mal unter die Lupe nehmen. Mögliche Ursachen können Verschleiß sein. Ist die Dichtfläche vom Vergaser noch ok? Ein Ultraschallbad hilft, die Kanäle zu reinigen. Uncle Sam hat es bereits geschrieben:

Am 16.7.2018 um 13:40 schrieb Uncle Tom:

Und ganz wichtig.. DS  Einlass am Gehäuse und an der Welle überarbeiten !!

 

+ Übergang Einlass Vergaser (Ovalisieren)

 

Erst dann würde ich mich mir um eine Neubedüsung des Vergasers Gedanken machen. Mit Reibahle die Düsen checken und ggf. reinigen. Du wirst aber sicherlich komplett neu bedüsen müssen nach dieser Motoroptimierung.

 

Ich orakel mal folgende Bedüsung: 128-132 HD, HLKD 160 Mischrohr BE3, Nebendüse 45-50/160

 

 

 

 

Bearbeitet von Schaltfreund
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Kann ich auch ein 68er GS Kolben für den 208er Polini nehmen ohne Hohnen zu lassen? Oder wäre das am falschen Ende gespart?

... und wenn Hohnen sein muss, dann lieber den Malossi oder GS Kolben?

Der Kolbenring ist eh nirgends Lieferbar... ;o(

 

Die anderen Ratschläge werde natürlich befolgt!

 

Gruß,

Maik

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hohnen ist bei neuem Kolben in GG Zylinder notwendig.

So eine Zylinderbohrung verschleißt ja auch...

 

1. Übermaßkolben bestellen und mit zylinder und Kolben zum Motorbauer gehen und auf 12-14/100 Hohnen lassen

 

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Finger mal mit deinem Daumennagel über das obere Ende der Zylinderlaufbahn im Bereich der Zylinderoberkante. Wenn Du da eine Kante spührst, solltest Du auf jeden Fall einen 68,5 mm Kolben nehmen. Selbst ohne Kante wäre ich skepitsch. Wenn ich mir den Kolben so anschaue, dann wird die Laufbahn dementsprechend sein.

 

Für mich macht der GS Kolben den wertigeren Eindruck. Der hat auch einen höheren Feuersteg. Das hat Vorteile bei Kurbelwellen mit Mehrhub. Da flutschen die Kolbenringe nicht aus dem Zylinder.

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Kannst aber auch nen Polossi drauß machen . neuen kolben vom Malossi auf den zylinder anpassen lassen. sprich hohnen und kopf drauf vom sip orginal welle bearbeiten lassen hier im forum. vergaser bearbeiten box drunter wie schon beschrieben und gut eventuell noch das bgm ritzl mit 24 zähnen und die kiste geht vorran.

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vor 22 Minuten schrieb Schaltfreund:

 

+ Übergang Einlass Vergaser (Ovalisieren) 

nur bedingt.... wichtiger wäre die Welle so zu überarbeiten das ca. 70°nOT bekommst und beim Gehäuse den Einlaß nach hinten maximal zu vergrößern.. das bringt def. mehr als den Vergaser zu ovalisieren.. das mache ich schon lange nimma....

*G* Tom

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    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
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