Zum Inhalt springen

Qualität Schaltkreuz - welches taugt?


Pholgix

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

bevor ich mir Mist einbaue: Welches Schaltkreuz (PX Lusso) hat ne gute Qualität und ist preislich attraktiv? Will es in einem 18PS Motor verbauen. Das "originale" (ca 2012 gekauft) sieht nach 3000km ohne Schaltfehler trotzdem recht fertig aus und zwar nicht nur an den Zahnradkontaktpunkten sondern auch an den Anlageflächen der Welle. Es war aber bisher unauffällig...

 

Zur Wahl stehen:

 

CIF

FA Italia

LML

PIAGGIO

CRIMAZ (verrückt teuer! Lohnt das?)

Edith sagt:

BGM Pro

SIP Serie Pro MJ9 (teuer! Lohnt das?)

 

Ich frage, weil die Qualität der originalen PIAGGIO Ersatzteile ja mittlerweile nicht mehr über jeden Zweifel erhaben ist..so ist z.B. die original PIAGGIO Bremstrommel von "KU" oder einem noname Lieferant, aber deutlich teurer, als von diesem. Die Teile sind aber alles andere nur nicht rund ausgedreht...

 

image.thumb.png.c8c4093730ae77e58d443d1d0e453b37.png

Bearbeitet von Pholgix
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Jörg T5Pien glaub ich hatte schon einige von bgm in potenten Motoren verbaut und alles gut, bitte Korrektur falls ich mich täusche

Zumindest meine ich das gelesen zu haben und würde mir wenn auch nur die holen 

Hab allerdings kein Vergleich da ich nicht viele Motoren mache 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das BGM Lusso Schaltkreuz ist sogar auf 2 gegenüberliegenden Armen entgratet,damit mit man es

schön hakelfrei in die Hauptwelle reinklappen kann.Ganz fein finde ich und

sehr detailverliebt.Ich fahr auch eins,nix negatives,schaltet alles butterweich und hält.

Bearbeitet von Mucky Fingers
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hab in letzter Zeit 3 Lusso Schaltkreutze von BGM verbaut.

Die musste ich vorher alle erst entgraten.

also quaitativ war das etwas ärgerlich und musste ich erst mal mit der Feile bearbeiten das es überhaupt sauber passt.

 

da hab ich aber wohl ein paar schlechte erwischt. ;-)

 

ansonste

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, danke für die Zahlreichen Antworten! ist dann ja eindeutig: Ich bestelle mir das BGM Pro!

 

Hab oben was durcheinandergebracht: Serie Pro MJ9 ist ja SIP Lieferant :-)

 

vor 10 Stunden schrieb Elbratte:

Wenn das Schaltkreuz seit 2012 eingebaut ist und seitdem 3 Tkm gefahren wurde, wirst Du es bis zu Deiner Rent weiter benutzen können.
Im Ernst, sieht doch gut aus.

Also ich finde das sieht übel aus und ich bau das sicher nicht mehr ein...die PX alt Schaltkreuze meiner Ü-30`000km Hobel sahen so aus...

 

vor 10 Stunden schrieb Crank-Hank:

Wer rät denn von O Piaggio ab??

Nie Probleme gehabt: laufen bei mir 10Stk auch in 20PS Motoren

 

In meinem 244er fahre ich seit 5tkm ein BGM Schaltkreuz: keine Probleme 

 

Das ist mal Masse! :-)

 

Landsberg rät davon ab, weil die Dinger mittlerweile aus Indien kommen, so heisst's am Telefon und hier:

 

Zitat

 

Wir führen Schaltkreuze unterschiedlicher Hersteller und Preisklassen um, je nach Anforderungen, das richtige Schaltkreuz liefern zu können:

-PIAGGIO: lange Zeit das beste Schaltkreuz auf dem Markt. Inzwischen schwankt die Qualität leider sehr stark.

-FA: Dieses Schaltkreuz lässt sich optisch nicht von der guten Version der Piaggio Schaltkreuze unterscheiden.

-CIF: Optisch ein wirklich sehr sauber und schön verarbeitetes Schaltkreuz.

-CRIMAZ: Die Schaltkreuze bestehen aus Stahl (16NCD12) der unter Vakuum verfestigt und gehärtet wurde. Die Oberflächenhärte ist mit einer Härte von HRC 58-60 zertifiziert. Die Art der Fräsungen an den Enden des Kreuzes sollen Gänge und Getriebeteile schonen. Das Schaltkreuz ist leicht größer, als das Original. Daher können kleine Nacharbeiten bei der Montage erforderlich sein.

-MJ9: Das Schaltkreuz entspricht in seinen Maßen dem Original und zeichnet sich durch härtere Materialeigenschaften aus, aber dabei mit hoher Flexibilität (geringe Bruchgefahr). MJ9 Produkte werden in Deutschland entwickelt und produziert.

 

https://www.sip-scootershop.com/de/products/schaltkreuz+fur+vespa+px80200_87027000

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb AIC-PX:

hab in letzter Zeit 3 Lusso Schaltkreutze von BGM verbaut.

Die musste ich vorher alle erst entgraten.

also quaitativ war das etwas ärgerlich und musste ich erst mal mit der Feile bearbeiten das es überhaupt sauber passt.

 

da hab ich aber wohl ein paar schlechte erwischt. ;-)

 

ansonste

 

 

Da da gab es mal eine Serie, die nicht entgratet waren. Denke das SCK das aber wieder behoben hat. Die Letzten wo ich bekommen habe, waren wieder TOP

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Habe jetzt das BGM Pro und das CIF bestellt, beide für um die 20 EUR.

 

Fazit: Sehen beide sehr gut aus und an der Fertigungsqulität gibts zumindest beim CIF nichts zu bemängeln! Einbau ging auch ohne Probleme.

Das CIF hat etwas rundere Kanten und wirkt insgesamt etwas "professioneller", weil die leichte Schräge an den Enden nicht angeschliffen wurde, wie beim BGM, sondern schon in einem Fertigungsschritt vorher gemacht wurde.

Beim Drybuilt viel auf, dass das BGM beim "durch die Gänge schieben" etwas mehr hakelt im Vergleich zum CIF, da die Kanten weniger rund sind (sind aber durchaus entgratet!) - vor allem da wo sie an der Welle anliegen. Nachdem ich beim BGM die Kanten mit Polierflies (auf Flex) etwas verrundet habe (da geht wirklich fast nichts weg), flutschte das ebenso gut durch die Gassen!

Würde sagen, die Teile sind beide zumindest optisch ein sehr guter Originalersatz. Beim BGM mit Angabe des Härtegrades (was einem nicht viel bringt ohne den Vergleichswert der anderen und die Info welches Material sie verwendet haben...) Ich werde mal die Tage noch versuchen das CIF zur Härteprüfung zu bringen...

 

image.thumb.png.d10de49b1142677a079778e79d8a7c8c.png

image.thumb.png.043fd6841fb53aa9cc4337b3dc0985c1.png

Bearbeitet von Pholgix
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 3.5.2018 um 22:40 schrieb Pholgix:

 

Landsberg rät davon ab, weil die Dinger mittlerweile aus Indien kommen, so heisst's am Telefon und hier:

 

https://www.sip-scootershop.com/de/products/schaltkreuz+fur+vespa+px80200_87027000

 

 

 

Und gibt es da irgendwelche Beweise zu den Behauptungen oder ist das einfach eine Marketing Strategie? 

Wenn im ganzen Forum noch nie was bekannt wurde muss man da etwas skeptisch sein

 

Der Praktikant hat übrigens im letzten Jahr ein bgm Schaltkreuz in einem Ü45 PS Motor in 2 Teile gebrochen: mit einem O Piaggio ist ihm das noch nicht passiert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Crank-Hank:

 

Und gibt es da irgendwelche Beweise zu den Behauptungen oder ist das einfach eine Marketing Strategie? 

Wenn im ganzen Forum noch nie was bekannt wurde muss man da etwas skeptisch sein

 

Sehe ich absolut auch so. Andererseits hatte ich die letzten 15 Jahren immer wieder Teile in der Hand, wo ich mich frage wie man so einen Schrott verkaufen, bzw.  verbauen kann. Im Forum habe ich da oft nichts dazu gefunden. Ne "blacklist" fände ich deshalb super ;-)

 

Zu der Behauptung von SIP zur Qualität der original Piaggio Kreuze: SIP hat auf mein Nachfragen erzählt, dass sie u.a. die Rücklaufstatistik beurteilen.

Und sie haben mir jetzt nicht explizit ein teures "aufgeschwätzt", im Gegenteil, SIP hat mir das CIF als sehr gut empfohlen.

 

Und Achtung: Piaggio "bisher" und Piaggio "neuerdings" ist nicht das selbe! teilweise steckt Indien in den Piaggio Tüten, s.o. die Bremstrommeln...

 

Bearbeitet von Pholgix
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...
vor 11 Stunden schrieb Scooter-Ben:

Serie Pro MJ9 Nach 3000 km

Also auch nicht das gelbe vom Ei.

27 PS

 

Verbau jetzt auch wieder das "Piaggio"

 

IMG_3229.thumb.JPG.74fa0046759b64054cc587cb569fb0bb.JPG

 

Du willst nach 3tkm mit 27PS also lieber das Getriebe kaputt haben?!

 

Bau das Kreuz wieder ein und kauf dir in 10tkm ein neues: das ist ein Verschleißteil!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Sieger Bitburg:

Hatte den Motor jetzt offen u war überrascht wie gut das BGM aus sah. Alle DRT Ritzel wie neu.

Das erstemal das ich kein neues verbaut hab. Davor immer Original drin

 

Das hört sich aber gut an. Nach wieviel KM?

Werde jetzt das original mal testen und mir für die Zukunft auch das BGM holen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 13 Minuten schrieb Revolverheld:

Inwieweit korrespondieren eure Aussagen eigentlich mit Motorleistung, dem Zusammenspiel der anderen relevanten Teile (Schaltraste etc.) und eurem euphorischen Fahrverhalten?

Ebend. Unter vernünftigen Bedingungen hält ein Schaltkreuz 30.000 km und deutlich mehr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 13 Minuten schrieb Revolverheld:

Inwieweit korrespondieren eure Aussagen eigentlich mit Motorleistung, dem Zusammenspiel der anderen relevanten Teile (Schaltraste etc.) und eurem euphorischen Fahrverhalten?

 

Also ich für meinen Teil würde behaupten das der Motor mit höchster Sorgfalt im Frühjahr neu aufgebaut wurde. 

Getriebe mit DRT Ritzeln aus distanziert, neue Schaltraste, Züge vernünftig eingestellt usw.

Ich fahre schon viel und als euphorischen Fahrer würde ich mich jetzt nicht einstufen. Je nachdem was du damit meinst.

Verschalten oder ähnliches hab ich mich kein einziges mal.

Da kann man doch von einem 60€ Schaltkreuz erwarten, dass es nicht so aussieht? Auch nicht mit 28NM oder lieg ich da falsch??!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.



  • Beiträge

    • Vielleicht habe ich es auch überlesen…welche BBS Version ist verbaut? BBS 1 oder BBS 2?
    • @Claudio Ging ja nicht darum, dass er die Eintragungen abschreiben soll, sondern da ich keinen Schein habe, wollte ich Ihm eine Grundlage geben, bezüglich Leergewicht, Reifen/Felgengröße usw.    Die Eintragungen muss er dann schon selbst verantworten können.
    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information