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Parmakit E.C.V. -was kann er


Empfohlene Beiträge

Das Topic soll sich um den Parmakit ECV gehäusegesaugt drehen (Cilindro Parmakit 130cc ECV Ø57 in alluminio aspirato al carter candela laterale per Vespa Primavera - ET3 57200.00)

 

Da ich kaum bis nichts über diesen Zylinder finde würde ich gerne wissen wer sowas verbaut hat, Daten, Tuning, Setups, etc.

 

Steuerzeiten:

Die Kollegen aus dem Forum et3.it haben den ECV (out of the Box) vermessen und kommen auf:

Auslasszeit 178

Überströmerzeit 122

(angaben ohne Gewähr)

Auslasszeit 175

Überströmerzeit 120

gemessen von @wheelspin

 

Auslassbreite:

32,5mm Sehnenmaß (35,0mm Portmap), das wären 57%

gemessen von @herm1

 

 

Ich mache mit meinen Setup mal den Anfang:

 

Parmakit 130 ECV (unbearbeitet, QK auf 1,2mm)

Polini CP24 Vergaser ohne Luftfilter mit passenden Ansaugstutzen

Drehschieber und Einlass geöffnet und angepasst

Überströmer am Block (auf DR-Größe aufgefräst)

Rennkurbelwelle Stoffi´s Garage

Piaggio ET3 Banane mit 30mm Edelstahlkrümmer

ZZP derzeit 18°

Dreischeibenkupplung mit Polinifeder

Polini Primär 2,56 mit originalen Viergang Getriebe

GPS Topspeed derzeit bei ~93km/h

 

Ich persönlich finde den Zylinder und seinen Kopf sehr wertig gearbeitet. Der beschichtete Vertex Kolben wirkt auch ziemlich schnell.

Fährt sich wirklich gesteckt sehr gut und kräftig vor allem von unten raus. Nach oben hin dreht er nicht mächtig raus was wahrscheinlich an der Banana liegt. Hier wäre interessant ob schon mal jemand die Steuerzeiten gemessen hat und ob er sich mit einer Tröte à la LTH Road verträgt.

Mich wundert dass der schöne Aluminiumzylinder scheinbar kaum verbreitet ist (oder niemand darüber spricht) weil er in Italien (vor kurzem auch bei Stoffi in Aktion) sehr günstig zu haben ist.

 

Grüße Flo :cheers:

 

 

 

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Bearbeitet von greenfrog
Steuerzeiten ergänzt
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Muss ich mal schauen. Ich habe irgendwo noch Kurven von dem Ding.

Der sollte so um 10hp  12PS produzieren.

Mit 24 PHBL und Polini - Banane.

Den Zylinder hatte ich auf meine K5 gesteckt. Der Motor hat mit einem Grauguss Polini 15PS und mit dem ECV eben um die 12PS.

Schwierig an dem Ding finde ich, dass die Kerze in einer ungewöhnlichen Position steht und sehr nah an den vorderen, rechten Stehbolzen steht.

Da hatte ich Probleme beim befestigen der Kerze. Werden lange Stehbolzen verwendet, dann bekommt man den Kerzenschlüssel nicht mehr angesetzt.

Bekommt man den Zylinder günstig, ist das ein haltbarer Ersatz und spielt eher so in der DR133 Liga. 

Bearbeitet von wheelspin
Erinnerung durch Fakten korrigiert
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Stimmt, das mit der Kerze und dem Stehbolzen ist mir auch aufgefallen... etwas eng das Ganze. Ich denke das ist den zusätzlichen Verschraubungen am Kopf geschuldet. Leistungsmässig finde ich ihn um einiges potenter als den DR. Interessant wäre was der mit einen RAP wie den LTH oder VSP road kann.

Bearbeitet von greenfrog
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vor 7 Stunden schrieb HELL:

Da hätte ich jetzt auch mehr erwartet , das schafft mein bearbeiteter DR130 auch mit SHBC20L und Original PK125XL Auspuff. Hab den Zylinder auch gesehen ist schon fast ein schnäppchen.

Also out of the Box hat der schon mal um einiges mehr Dampf.

riesen Vorteil is dass er eine Dichtung am Kopf hat und Fussdichtungen zum einstellen der Quetschkante.

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Ich habe kürzlich auch so einen sehr billig hier im GSF geschossen.

Allerdings mit vom Laufspiel passendem Polini 133 GG Kolben.

Hab den dann mit PL170 Welle auf kleinem DS Einlass (gefräst und verlängert auf ca. 190°), SHB20L und ETS Banane verbaut.

Den Kompressionshöhenunterschied des Kolbens habe ich mit 5mm Fuß und 1.5mm Kopfdichtung ausgeglichen. Ist also quasi 1.5mm tiefergelegt als original.

Läuft wie ne gute PX200 original. Also irgendwas wie 9-10PS.

Steuerzeiten habe ich nicht gemessen.

Den Zylinder habe ich mir vor dem Verbauen allerdings schon ein wenig angesehen. Dabei fielen mir die unsymmetrischen Überströmer auf. Vor allem bei den Nebenüberströmern konnte man das gut sehen.

Der eine hatte einen 2-3mm starken Kicker Richtung Auslass. Sein gegenüber hatte fast garkeinen. Also kleiner/gleich 1mm.

Was mir ganz gut gefällt ist der 8 fach verschraubte Kopf. Weil der 6.5mm höher liegt, war das mit dem Stehbolzen und der Kerze nicht so das Thema.

 

Mein Fazit: Neu würde ich immer den Polini 133 Racing vorziehen.

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vor 11 Stunden schrieb greenfrog:

Das Topic soll sich um den Parmakit ECV gehäusegesaugt drehen (Cilindro Parmakit 130cc ECV Ø57 in alluminio aspirato al carter candela laterale per Vespa Primavera - ET3 57200.00)

 

Da ich kaum bis nichts über diesen Zylinder finde würde ich gerne wissen wer sowas verbaut hat, Daten, Tuning, Setups, etc.

 

Ich mache mit meinen Setup mal den Anfang:

 

Parmakit 130 ECV (unbearbeitet, QK auf 1,2mm)

Polini CP24 Vergaser ohne Luftfilter mit passenden Ansaugstutzen

Drehschieber und Einlass geöffnet und angepasst

Überströmer am Block (auf DR-Größe aufgefräst)

Rennkurbelwelle Stoffi´s Garage

Piaggio ET3 Banane mit 30mm Edelstahlkrümmer

ZZP derzeit 18°

Dreischeibenkupplung mit Polinifeder

Polini Primär 2,56 mit originalen Viergang Getriebe

GPS Topspeed derzeit bei ~93km/h

 

Ich persönlich finde den Zylinder und seinen Kopf sehr wertig gearbeitet. Der beschichtete Vertex Kolben wirkt auch ziemlich schnell.

Fährt sich wirklich gesteckt sehr gut und kräftig vor allem von unten raus. Nach oben hin dreht er nicht mächtig raus was wahrscheinlich an der Banana liegt. Hier wäre interessant ob schon mal jemand die Steuerzeiten gemessen hat und ob er sich mit einer Tröte à la LTH Road verträgt.

Mich wundert dass der schöne Aluminiumzylinder scheinbar kaum verbreitet ist (oder niemand darüber spricht) weil er in Italien (vor kurzem auch bei Stoffi in Aktion) sehr günstig zu haben ist.

 

Grüße Flo :cheers:

 

 

Magst du mal die Bedüsung vom 24er CP durchgeben? Danke.

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vor 1 Stunde schrieb Brosi:

Mein Fazit: Neu würde ich immer den Polini 133 Racing vorziehen.

 

Das würde ich so unterschreiben.

Aber ich muss mich berichtigen - das Ding hatte 12PS - so gerade eben....

 

Gesteckt auf einen K5 Motor, Polini Membran, PHBL24, Polini Banane

 

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Bearbeitet von wheelspin
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vor 53 Minuten schrieb uLuxx:

 

Magst du mal die Bedüsung vom 24er CP durchgeben? Danke.

Hab noch die Originaldüsen verbaut

vor 18 Minuten schrieb Fahrbrecher:

Das ist doch der gleiche Zylinder nur mit anderem Kopf, oder?

https://www.sip-scootershop.com/de/products/rennzylinder+parmakit+130ccm+_75041300

Dürfte der selbe sein mit anderen Kopf. Verkauft Parma unter „new age“ wenn ich mich nicht irre...

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War jetzt eine etwas abenteuerliche Reise per Googleübersetzer durch italienische Foren.

Kollegen aus dem Forum et3.it haben den ECV (out of the Box) vermessen und kommen auf:

Auslasszeit 178

Überströmerzeit 122

 

werde es im Startbeitrag mit Verweis auf Fremdquelle vermerken bis jemand von hier mal eine Messung durchführt.

 

Was halten die "Steuerzeitenfreaks" von diesen Werten?

 

Bearbeitet von greenfrog
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vor 1 Stunde schrieb greenfrog:

War jetzt eine etwas abenteuerliche Reise per Googleübersetzer durch italienische Foren.

Kollegen aus dem Forum et3.it haben den ECV (out of the Box) vermessen und kommen auf:

Auslasszeit 178

Überströmerzeit 122

 

werde es im Startbeitrag mit Verweis auf Fremdquelle vermerken bis jemand von hier mal eine Messung durchführt.

 

Was halten die "Steuerzeitenfreaks" von diesen Werten?

 

 

Ich müsste jetzt echt mal suchen aber ein Polini hat etwas weniger (118/168?)

Und kann etwas mehr.

Spricht meiner Meinung nach eher nicht für das Überstromsystem des ECV.

Das auf der einen Seite.

 

Auf der anderen Seite ist das ein brauchbarer Wegbegleiter aus Alu.

Wenn man über die kleinen Macken hinweg sehen kann...

 

Damalige Messung von mir waren 120/175 beim ECV

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Weil ich das Teil vorerst nicht schon wieder auseinandernehmen will. Außerdem stehen noch andere Projekte an. Da die italienischen Kollegen das so in mehreren Beiträgen erwähnen und es so auch in einer Steuerzeitensammlung steht darf man aber sicherlich davon ausgehen dass die Werte stimmen bzw. ein guter Richtwert sind.

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vor 3 Minuten schrieb wheelspin:

 

Ich müsste jetzt echt mal suchen aber ein Polini hat etwas weniger (118/168?)

Und kann etwas mehr.

Spricht meiner Meinung nach eher nicht für das Überstromsystem des ECV.

Das auf der einen Seite.

 

Auf der anderen Seite ist das ein brauchbarer Wegbegleiter aus Alu.

Wenn man über die kleinen Macken hinweg sehen kann...

 

Damalige Messung von mir waren 120/175 beim ECV

dann kommt das ja ganz gut hin mit den Zeiten.

 

Kann man damit schon einen Auspuff wie den LTH oder VSP Road betreiben?

 

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Die Reso-Welt ist für mich noch ein klein wenig Neuland. Kann da garnicht abschätzen was da gehen könnte und was nicht.

laut Beschreibung mag der Ares 130 ja leicht höhere Steuerzeiten:

 

Die empfohlenen Steuerzeiten für die SF-130 Serie:

Überströmersteuerzeit: 123-126°

Auslasssteuerzeit: 185-188°

Definitiv Vorauslasssteuerzeiten zwischen 30-32°.

 

 

@wheelspin ich ergänze oben die Steuerzeiten auf deine gemessenen :cheers:

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der Ares funktioniert auch schon ganz gut mit 121/178 (Polini Evo Mono). Klar, weit entfernt vom Optimum, aber das läuft gut.

wheelspin hatte den Auspuff mal auf seinem gesteckten Polini 133 GG , die Steuerzeiten stehen auch da irgendwo.

 

 

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Ist sicher ein guter Tipp der Ares. Leider sind laut FalkR im Moment nichtmal Vorbestellungen möglich. Preislich, wenn man sich gleich was gutes doppelwandiges kaufen will, auch nicht gerade Einsteigerfreundlich um das mal eben zu testen. Aber wenn das gut gemacht ist, und die sollen qualitativ ja spitze sein, ist der Preis wieder absolut gerechtfertigt.

 

Vielleicht läuft mir ja mal etwas Gebrauchtes über den Weg. 

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Der ovale Auslass bei diesem Zylinder ist halt ziemlich klein, hab grad 32,5 Sehne (35 Portmap) gemessen, das wären 57%

Was hat da ein Gusspolini oder DR?  Steuerzeiten hab ich ähnlich wie Wheelspin mit 174/119 ermittelt.

Desweiteren ist mir aufgefallen, dass die Stehbolzen nicht mittig, in der Vertikalen zum Auslass sitzen.

Wenn man bei der Krümmermontage nicht aufpasst, ist dann so ein Standardkrümmer gleich nocheinmal eingeengt und wird Leistung kosten.

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vor einer Stunde schrieb herm1:

Der ovale Auslass bei diesem Zylinder ist halt ziemlich klein, hab grad 32,5 Sehne (35 Portmap) gemessen, das wären 57%

Was hat da ein Gusspolini oder DR?  Steuerzeiten hab ich ähnlich wie Wheelspin mit 174/119 ermittelt.

Desweiteren ist mir aufgefallen, dass die Stehbolzen nicht mittig, in der Vertikalen zum Auslass sitzen.

Wenn man bei der Krümmermontage nicht aufpasst, ist dann so ein Standardkrümmer gleich nocheinmal eingeengt und wird Leistung kosten.

@herm1 füge deine Auslassmessungen ebenfalls in das erste Posting ein :cheers:

 

 

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  • 3 Monate später...

Ich hab jetzt auch meinen Motor zusammengebaut und hab noch eine Frage bzgl. der Verdichtung.

Also mit der dicksten Fudi bin ich auf 1,2mm Quetschspalt gekommen, so wie von Parmakit empfohlenen.

Ich hab dann noch ca. 10,5 ccm ausgelitert, ergibt 1:13,40 , Parma gibt 1:13 an, also auch gleich. Effektiv sind das dann ca.1:8,3 

Mir kommt das halt ein bisschen viel vor, für einen Alltagsmotor der auch lange Vollgasfahrten aushalten soll.

Läuft das bei den anderen unauffällig oder doch lieber Verdichtung reduzieren? Zündung 19°?

Gefahren wird das Ganze über Drehschieber 110/60 mit 24er, Polinibanane, Primär 2,42 mit kurzem Vierten.IMG_1965.thumb.JPG.f54abdbb869a27b3f9988155ded848ae.JPG

hier sieht man die außermittigen Stehbolzenbohrungen

 

IMG_2159.thumb.JPG.898288c13cfbb82af7910f2ab4bb7c27.JPG

 

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    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
    • Kleiner Tipp: Lesen Denken Schreiben   In der Reihenfolge.
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