Zum Inhalt springen

boost-bottle Zentrale - wann? warum? wie?


Empfohlene Beiträge

  • 4 Wochen später...

Da die Links zum Boost Bottle berechnen in den alten Beiträgen tot sind, habe ich als Startpunkt etwas zusammengetragen und ausprobiert. Bitte alles als Startpunkt für eigenes Probieren verstehen. Das ist jetzt kein geschlossenes Theoriegebäude, um den Titel Dr.-Ing zu führen. ;)

 

1.) Bereich, der optimiert werden soll, eingrenzen:

Der Motor zeigt das "falsche Viertakten" immer in einem bestimmten Bereich bei wenig Schieberöffnung und typischer Drehzahl. Dies ist meist der Bereich des "Resolochs" bzw. die halbe Resonanzdrehzahl. Wenn man ein Leistungsdiagramm hat, kann man das direkt ablesen. Typisch für Motoren mit RAP ist der Bereich um 4000 Umdrehungen, wenn das Ding bei 8000 peakt. Wenn man Box fährt, wird der Bereich eher bei 3000-3300 Umdrehungen liegen. Man kann es auch genau bestimmen/verififizieren, in dem man im vierten Gang die Geschwindigkeit misst, in der das passiert (Digitaltacho oder GPS z.B.) und dann mit www.Getriebesalat.de die Drehzahl zurückrechnet. Damit hat man den Zielwert des zu optimierenden Bereichs.

 

2.) Boost Bottle und Schlauchlänge passend berechnen:

Als einfache Faustformel ohne Bezug zum Hubraum des Motors funktioniert gut:

Durchmesser Schlauch im Quadrat geteilt durch (Volumen der Bottle mal Drehzahl des zu optimierenden Bereichs im Quadrat) mal 842623700

= Länge Schlauch

 

3.) Hinweise aus der Praxis:

Volumen (Form egal) der Bottle und Schlauchlänge sind entscheidend. Man kann das zu 100% angehen. Dann wird man vermutlich bei einer großen Bottle mit dicken und ggf. langem Schlauch landen. Da die Bottle mit Öffnung nach unten zeigen und über Vergaser-Niveau liegen soll, passt das nicht ohne weiteres unter die Haube. Mir ging es eher um eine Verbesserung ohne Einschränkung im Alltag. Deshalb habe ich als Startpunkt die Polini Bottle genommen, die gut neben den Vergaser passt.

 

Serienmäßig ist die Polini Boost Bottle der Formel nach auf ca. 4000 RPM ausgelegt. Das hat sich bei meinem Motor auch so gezeigt. Da ich Box fahre, wollte ich aber auf 3000 RPM gehen. Dafür muss die Schlauchlänge grob verdoppelt werden, was nicht gut passt, oder aber der Durchmesser des Schlauchs verkleinert werden. In der Theorie ist der dicke Schlauch besser. In der Praxis habe ich beides probiert und die Verbesserung ergibt sich bei meinem Motor auch mit 9mm Innendurchmesser statt 11mm. Dazu ist der dünnere Schlauch nicht so steif und lässt sich sauberer mit Radius verlegen.

 

Bei mir fährt der Motor jetzt gerade im sensiblen Bereich von 50-60 Km/h in der Stadt endlich sauber ohne auf der Autobahn zu mager zu werden und das Blowback hat sich etwa halbiert. Kann sein, dass mit größerer Bottle und größerem Schlauch noch mehr ginge, aber dann wird die Verlegung eben schwieriger.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich spiele auch auch mit dem Gedanken mein Triebwerk mit einer Schubflasche zu bestücken.

Grund: Habe einen Polini 30 (pwk) Gaser. Hatte im 1/4-1/2 Gasbereich 4 Takten. Das habe ich dann durch Abdüsen  Hd142 Nd 42 und einer im dem Breich mageren HKJ Nadel weitgehend in den Griff bekommen. 
Mir ist aber beim Abdüsen aufgefallen das ich die Kerze garnicht schwarz/russig/nass hinbekomme. Sie ist immer Rehhellbraun egal wie Groß die Düse auch ist. Der Sprit landet dann durchs Blaszurück einfach im Rahmenschlauch. 
Sprich ich habe den Eindruck das ich den „mehr“ Sprit gar nicht in den Brennraum befördere. 
Könnte hier die Schubflasche Abhilfe schaffen oder sind das Dielenbretter die ich da betreten will!?

Bearbeitet von SaltNPepper
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Style,wie oder wo hast du die bottle montiert?Habe auf meiner kolbengesteuerten Lammy super Erfahrungen gesammelt mit boost bottle.Da habe ich die 600ml Flasche aber auch gut in derToolbox unterbringen können.Bei meiner Largeframe wäre einfach kein Platz.Wenn du sagst das das mit so ner kleinen Flasche auch schon gut funktioniert,würde ich das da wohl auch verbauen wollen;)auch 260ccm mit Box und mrp Sauger...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe die Polini Bottle einfach neben den Vergaser gelegt, mit Öffnung seitlich oben. Sie wird dann durch den Schlauch, der in der Kabelklemmung der Lüra-Abdeckung steckt, und die Dämmung der Seitenhaube gehalten. Zum Vergaser hin habe ich etwas Dämmung an die Bottle geklebt, damit der Vergaser nicht daran reibt.

 

Ich fahre 187ccm. Für 260ccm könnte man auch versuchen, einen "Fuelfriend" (von Polo oder Louis) anzupassen. Der hat 500ccm und ist recht schmal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...
Am 28.8.2020 um 09:12 hat style63 folgendes von sich gegeben:

Da die Links zum Boost Bottle berechnen in den alten Beiträgen tot sind, habe ich als Startpunkt etwas zusammengetragen und ausprobiert. Bitte alles als Startpunkt für eigenes Probieren verstehen. Das ist jetzt kein geschlossenes Theoriegebäude, um den Titel Dr.-Ing zu führen. ;)

 

HI, bin über dieses Topic zufällig gestolpert. Kenne mich mit Motorresonanzen (Berechnungen) überhaupt nicht aus, allerdings hab ich einen Audiobackground und bin mit dem Bau von Helmholtz-Resonatoren etwas vertraut, und im Prinzip nichts anderes ist eine Boost-Bottle, wenn ich mir das Topic hier so durchlese.

 

Man könnte auch sagen eine leer getrunkene Flasche Bier, die beim darüber Pusten auf Fres resoniert, sprich ein Feder-Masse System. Also Masse der schwingenden Luft im Resonanztunnel (Schlauch/Flaschenhals) auf Nachgiebigkeit des Luftvolumens des geschlossen Gehäuses (Boost-Bottle/Bierflasche).

 

Hier mal ein Link zu einem Online-Berechnungstool  (ich bin nicht der Urheber!):

 

bei Fres Boost-Bottle (Hz) = Motordrehzahl (Problem) x  1/60 sec, z.B. 3800U/min Überfettungsproblem ->Fres BB = 63,33Hz

https://www.lautsprechershop.de/tools/t_helmholtz.htm

 

Habe die Ergebnisse mit meinem Resonator Berechnungs-Tool abgeglichen und der entstehende Rechenfehler durch Aussenverlegung des Schlauchs (Tunnels) vs Innen in das Gehäuse/Boost Bottle hinein ist in diesem Anwendungsfall total vernachlässigbar, weniger als 50 U/Min. Der Einfluss des Schlauchvolumens ist wesentlich ausschlaggebender. Durch die in Relation zum Hubraum groß gewählten Abmessungen (Hubraum x3) des Boostbottlevolumens erreicht man zudem eine geringe Güte = grosse Breitbandigkeit der Bottle im Drehzahlband. Auch durch Dämmung der Tunnelöffnung (z.B. durchlässiges Gewebe) erreicht man in der Theorie eine geringere Güte, also mehr Breitbandigkeit in der Wirkung, weshalb die Hersteller der Boostbottles vermutlich Membranen einbauen? Der Wirkungsgrad sinkt jedoch.

 

Umso größer die Bottle, umso tiefer die Resonanzfrequenz, umso geringer die Güte (also mehr Breitbandigkeit), der Wirkungsgrad bleibt gleich.Der Wirkungsgrad steigt mit zunehmender Anzahl von parallelen Tunneln, dabei steigt aber auch die Resonanzfrequenz und die Güte (schmalbandiger!)

 

Ich bin mir nicht sicher ob das Alles so genau auf die Motortechnik zutrifft, daher Klugscheissmodus wieder off ;-))), aber evtl hilft es dem/der Ein- oder Anderen bei der Planung weiter.

 

Eine gute Zeit und bleibts gesund!

 

xx

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von gogogadget5
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 6 Monate später...

Ich habe über den Winter auch eine Boostbottle montiert – keine Raketenwissenschaft – der Poliniklassiker und die Schlauchlänge ergab sich aus vorhandenen Platzverhältnissen. Die ist jetzt zugegeben auch nicht wirklich kurz, vermutlich etwas zu lang, aber ich wollte auch vorerst nur ein Ergebnis – egal welches. Ich habe nerviges Sprayback und wollte da mal mit der Bottle ansetzen.

Ich fahre grundsätzlich 1:30, also ordentlich Öl. Beim Zerlegen merkt man das auch an jedem Bauteil das ich in die Hand nehme – nur die Boostbottle samt Schlauch – nichtmal auf den ersten cm, sind staubtrocken. Kann ich davon ausgehen, dass mein bisheriges System quasi garnichts tut? Ich kann auch ansonsten keinen Unterschied bei der Sauerei feststellen, die mein Vergaser so veranstaltet. Der Anschluss selbst ist recht nah an der Membran – zum Vergaser hin ist da noch ordentlich Weg.

Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass mir die Bottle vollläuft, aber das ich wenigstens das Gefühl habe, dass sich im Schlauch etwas Gemisch bewegt hätte ich schon vermutet.

Gibt's was, dass ich wissen, bzw. unbedingt probieren sollte?

Gruß
Christoph

Bearbeitet von Motorhuhn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hast Du auf der richtigen Seite der Membran angeschlossen?

Ansonsten kann es auch noch sein, dass sich bei deinem Ansaugsystem verschiedene Resonanzen ungünstig überlagern. 

Um da Abhilfe zu schaffen, müsstest Du herausfinden, um welchen Drehzahlbereich es geht und dann lässt sich an der Schlauchlänge arbeiten. 

 

Ich habe in diesem Topic für die Bottle beschrieben, wie man das einfach berechnen kann ohne Ingenieur zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Monate später...

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.



  • Beiträge

    • Das Pleuel hat unten einen Außendurchmesser von 36mm und ist 16mm breit. Normal ist 34,4mm und 14,8mm   Wie man die Wolfram Gewichte rausbekommt und wieder reinbekommt bei der Welle will ich wirklich nicht wissen, ich hatte keinen Weg dafür, außer um 180° verdrehen und dann wieder zurück schlagen.... Keine Ahnung    Die Welle hat fertig verpresst das Haus verlassen. Die Gewichte können nachträglich nicht mehr nach aussen rausgeholt werden, Durchpressen auf die andere Seite halte ich auch für ausgeschlossen, alles schon sehr komisch was hier an einer Welle nachträglich geschehen ist.   Wie würdest du die Gewichte entfernen ohne die Welle zu zerlegen?
    • War eben schon überrascht die Zeilen von @Rally 221zu lesen, wenn mich mein Auge um diese Uhrzeit nicht trübt, hat diese Kuwe für mich konventionale Maße, und zwar Pleuel Ø 26mm / HZ Ø 20mm  In dem Punkt des breiteren Pleuelfußes stimme ich zu!   Michael, eigentlich solltest Du deine "speziellen" Produkte kennen.   Fakt ist, die vom Hersteller nach dem verpressen gekürzten HZ, um die Fase der HZ als tragende Pressfläche zu bekommen, der Grat der beim ablängen im verpressten Zustand entsteht, war noch voll vorhanden.   D.h., diese Welle wurde nach Montage noch nie geöffnet!   pr
    • AS ist die Abkürzung für Anlaufscheiben, NA ist ne Abkürzung für Nacharbeit   Das hier angewandte Kragensystem sieht folgend aus, dort wo bei konventionellen Wellen die AS und das Pleuel axial an der glatten und ebenen Planfläche der Wange anliegt, steht hier ein Absatz, bei dieser Welle mit Ø25,95mm 1mm hoch   Bei diesem System läuft, wie schon erwähnt, das Pleuel "ohne" AS dazwischen an der Wange,
    • Etwas kann ich dazu sagen, was hier alles in einen Topf geworfen wurde ist so nicht richtig. Wir bauen Kurbelwellen für die üblichen Setups, die laufen sehr zufriedenstellend in unseren eigenen Motoren und in sehr vielen Kundenmotoren. Dann gibt es Kunden die wollen spezielle Dinge, hier sage ich dann alles was es dazu zu sagen gibt. Das Pleuel das hier angefragt wurde ist sehr speziell und wurde im Detail mit dem Kunden abgeklärt. Es handelt sich um ein Pleuel das 130mm lang ist, einen 18er Kolbenbolzen bietet aber einen dickeren Schaft hat und und unten einen größeren Plauelaugendurchmesser sowie breiter ist. Ich hab dem Kunden das alles mitgeteilt und gesagt, dass dann keine Anlaufscheiben gefahren werden können und der Schmierfilm zwischen Pleuel und Kurbelwelle ohne Anlaufscheibe auskommen muss. Die Welle dann innen schmäler geschliffen werden muss wegen breiterem Pleuelschaft (beim Schleifen kommt es dann zu kleinen Abplatzern). Mehr Bohrungen für Wolfram haben wir nicht im Programm, neue Vorrichtungen für 4 Bohrungen haben wir nicht. Der Kunde macht ja gerne viel selber. Ich hab einige Bilder hier im Chat zurückbekommen die mich schockiert haben, der Kunde aber auf seine Arbeit jedesmal sehr stolz war…. All die Bohrungen in einer fertigen Welle wurden nachträglich eingebracht, wie die Welle gespannt war oder dazu zerlegt wurde und dann selbst wieder montiert wurde weis ich nicht. Bei der ersten Welle wurden ebenfalls selbst Bohrungen nachträglich gefertigt, danach entschuldigte der Kollege sich dass er nicht aufgepasst hat…. Und wir haben die Welle nochmals gerichtet. Das schlimmste war ein Foto wo mir der Kunde schickte mit 4 Flexspuren umd den Hubbolzen zu verschweißen, dass die Hubbolzenbohrung dann die Spannung verliert ist glaub klar… Da es hier sicher keinen Sinn macht bei diesem speziellen Kunden weiter zu argumentieren, lass ich es bewusst und wünsche ein schönes Wochenende und viel Erfolg auf neuen Wegen PS: niemals wurde behauptet dass unsere Wellen immer 50 PS halten, dafür kann man sich gerne ein BFA306 kaufen mit breiter Welle – aber ich habe gesagt, dass in der DBM Wellen bisher 2 Fahrer mit 52 PS laufen mit 128mm Pleuel auf M232 – hier wurde aber nix rumgebohrt oder nachträglich abgeändert und optimiert !   Auch der Wuchtfaktor, "siehe Screenshot",  wurde alles angesprochen, und dass wir das für Rotax oder Simonini Zylinder nicht berechnet haben und auch nicht erproben werden....     Schon schade nach all den detaillierten Gesprächen dass das dann so endet. Du warst dir doch immer so sicher "den Rest mache ich selber" viel Glück bei deinen weiteren Projekten, werde keine weiteren Details meinerseits veröffentlichen und auch hier nicht weiter mitlesen 
    • Die HZ- Bohrung wird "vor" den ganzen Wärmebehandlungen, und da berichtet ja der Hersteller, das hier einige Nitrierdurchläufe nachgeschaltet sind, radial bearbeitet, CNC gefräst wäre noch schlimmer.   Evtl. kann der TE meine Makro Aufnahmen einstellen, ich bring seit Jahren trotz bezahlter Gebühr nicht's in's GSF eingestellt, Systemfehler bei mir??   Ich werde dann im Teil 2 meine weiteren Erkenntnisse zu dieser Kuwe und zum Kurbelwellenbau erläutern. Anmerken möchte ich nur nebenbei, das ich seit 1970 also seit 53 Jahren Kurbelwellen herstelle, revidiere, teil's extremen Umänderungen angedeihen lasse. Ich möchte hier nicht den Kotzbrocken raushängen lassen, aber meine Kurbelwellenerfahrung hab ich mir hart erarbeiten müssen, und Lehrgeld wird wohl jeder in diesem Segment bezahlt haben!!   Das würde zwar wunderbar in dieses extra dafür passende Kurbelwellen- Topic passen, aber hier geht's ja speziell um diese Kurbelwelle.   Gruß
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information