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ACMA 150 GL orléonaise


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Seit kurz vor Weihnachten 2015 habe ich nun auch eine GL :wheeeha: Danke dafür an André aus Lyon und MV S.A. für das Auftreiben, holen und an mich weiterreichen! Für mich als "ACMAtiker" eine Herzenssache :inlove:

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Mit der Nummer 1377 ist sie die 267te, die das Werk in Fourchambault verließ und wurde dann in Orléans im Departement Loiret vom Händler 'Gustave Alexis et ses fils' verkauft.

 

Einen kurzen Schreck bekam ich bei der Rahmennummer unter der Vergaserklappe, da die sich wie 1877 statt 1377 wie auf der Beinschildplakette und der Motorschwinge las. Sanftes polieren mit WD40 ergab dann aber einen schönen 3er :thumbsup:

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Mit den Kaufverträgen der Vor- und Vorvorbesitzer Bernd und André sowie einer „Carte Grise Collection“ der FFVE (Féderation Francaise des Véhicules d'époque), die mir André freundlicherweise besorgt hat, sollte die Zulassung einigermaßen reibungslos klappen. Notfalls gebe ich eben wieder eine eidesstattliche Erklärung ab, dass die reguläre Carte Gris verloren ist und bei Bedarf könnte ich vielleicht auch noch vom Vorvorvorbesitzer den Kaufvertrag anfordern. 

 

Der frP1150687-k.jpgühere Eigentümer hat offensichtlich fast alles verbaut, was der Arpel-Katalog hergab, daher gibt es viele Löcher im Rahmen. An der Gepäckfachbacke war noch ein verbeultes Luxus-Zierteil von Arpel, dass ich dieses vollständig für rechts sowie das fehlende Blinker-/Bremslichtglas jemals finde, ist aussichtslos.

Edit: Danke für die Tips und Angebote, aber ich suche diesen Backenchrom eigentlich nicht. Wenn, dann müsste es genau der von Arpel sein und einige Hundert Euro ist mir das auch nicht wert...

 

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Die 6 fehlenden „boules chromées décoratives“ über den Backen wurden kürzlich auf leboncoin angeboten, man sollte bei sowas echt nicht eine Nacht drüber schlafen :-(

 

P1160176-k.jpgDer Lack ist reichlich schlecht, bei den GL war über dem silbermetallic ja noch Klarlack, der recht vergilbt ist, und auch weil irgendjemand mal zahlreiche Decals heruntergeschabt hat. Ansonsten ist sie aber ziemlich vollständig und wichtige Teile wie das seltene Lenkeremblem und das Rücklichtglas (für diese 1. Serie noch das Maly Junior) sind dabei.

Anstatt der Zubehörsitzbank (Merat, aus dem Ardor-Katalog) werde ich wieder einen Schwingsattel verbauen, auf den Beifahrersattel verzichte ich erstmal. Nachdem die Suche nach einem kompletten Sattel erfolglos blieb, habe ich beim Rollerladen das Gestell, bei vintagescooter.fr eine Brown-Reprosatteldecke und über den grün bezogenen Haltebügel bekommen. Jetzt fehlt nur noch der Chokehebel.

 

 

 

 

 

Der Rahmen wurde zunächst zerlegt, wobei Motor und Fahrwerk vorne vorerst nur zur Seite gelegt wurden. Wie immer bei den Franzosen reichlich Schmutzkruste im Motorraum, dafür konserviert das und überhaupt ist nichts durch und die Streben sind in Ordnung – gut für mich als Nicht-Schweißen-Könner. :rotwerd:

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P1150580-k.jpgDer vorhandene Rost auf Trittblechober- und -unterseite sowie in der Gepäckfachbacke wurde mit Rostdelete entfernt, das den Lack nicht angreift/verfärbt und abgesehen vom hohen Verbrauch (ich bin dann dazu übergegangen, den „Baatz“ mehrfach zu verwenden) ein geiles Zeug ist. Die Trittblechunterseite (auf dem Foto zwei Felder noch nicht entrostet) wurde mit Multifilm gestrichen, Motorraum, Tank-/Vergaserraum und Kotflügel innen mit Rostegal gestrichen, die sichtbaren Rahmenflächen wurden/werden mit Rot-Weiss-Produkten poliert und dann mit Elaskon Aero 46 versiegelt und nochmals poliert.

 

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Die äußeren Sicken des Trittblechs wurden mit der GSF-Spezial-Gripzange gerichtet, die Trittleisten wurden aufgearbeitet und mit der genialen Zange wieder schön vernietet. Die fehlende Leiste links außen hatte ich mit einem unvollständigen Satz auf leboncoin.fr gekauft.

 

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Den Tank habe ich trotz Abraten einiger Leute über 2-3 Wochen mit Silikonentferner/Schrauben und zwei Behandlungen mit heißer Zitronensäure gereinigt und dann mit dem KBS-Set vom Korrosionsschutz-Depot versiegelt. Leider hat der Tank nicht wirklich eine tiefste Stelle, so dass nicht aller überschüssiger Siegellack abgelaufen ist und stellenweise nun die Versiegelung ziemlich dick ist. Aber das Zeug hält trotzdem stabil und ich verliere halt ein paar Milliliter Tankvolumen.

Die Tankoberseite war irgendwie hellgrau gestrichen. Nach dem vorichtigen Entfernen mit Setta Graffitientferner kam drunter eine dunkelgraue Schicht, bei der Setta nichts bewirkte. Mit Aceton/Lappenauflegen ließ die sich dann aber gut entfernen und zum Vorschein kam das originale Silber in einer Fast-Wie-Neu-Optik. Jetzt passt das so gar nicht zum restlichen Ranzlack, trotzdem werde ich den O-Lack nicht nachpatinieren ;-).

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Am Ronis-Lenkerschloss wurde leider rumgebohrt, aber über Facebook konnte ich von einem netten Franzosen ein heiles mit Schlüssel finden. Der „Vespa“-Schriftzug auf der Reide wie bei meiner V52 fehlt zwar, aber vielleicht war das bei der GL ja so. Das Ausfädeln des alten, zugesperrten Schlosses ist ein Geduldsspiel, klappte aber nach 20-30 Minuten. Das neue, aufgesperrte geht dann leicht durch die untere Lagerschale im Rahmen.

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An der Motorbacke fehlte der Verschlusshebel, im Motorraum der Winkel für die hintere Angel und an der vorderen Angel das Gewinde und die verwundene Lasche. Ich habe die Teile gezeichnet und Cpt.Howdy hat sie mir gefertigt und wo nötig angeschweißt. :cheers:

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Inzwischen habe ich einiges an originaler alter „Décalcomanie“ wieder verklebt, für die Gepäckbacke suche ich noch eine Vespa Club de France-Plakette, die da vermutlich auch den sich abzeichnenden Umrissen nach dran war.

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Vergangene Woche habe ich das Fahrwerk vorne zerlegt, gesäubert und sortiert. Die Lager der Radachse (SKF/INA 6201 bzw. 6203), der Filzring unter der Nabe (könnte ich auch weglassen da ich ein radseitig gekapseltes 6203 verbaue) und die Nadeln der Schwingenachse kommen neu. In die große Messingdichtscheibe schwingenseitig über dem Nadellager habe ich einen Filzring selbst geschnitten, weil das Ding in neu gute 10 € kostet. Den Dämpfer vorne habe ich bis auf die Kartusche auseinandergenommen und mit Gabelöl befüllt (schöne Anleitung hier). Die O-Ringe am oberen Dämpferaugenteil sind neu. Wenn das Ganze nicht dicht ist oder schlecht arbeitet, kaufe ich eben einen neuen Dämpfer.

 

Um leistungstechnisch mit den Wideframe-Tuninggurus mithalten zu können, wird der Motor nach einigem Hin- und Herüberlegen nun wohl mit dem Pinascoprogramm, also Kurbelwelle, kommender 161er Zylindersatz und Flytech-Zündung ausgerüstet. Dazu ein SIP-Road-Derivat (mal sehen, was mir der Olli/SESC bis ich soweit bin empfiehlt) mit Adapterset und ein CP 23-Vergaser, der problemlos auf den serienmäßigen Ansaugrüssel mit Ø 24 mm der GL passen müsste (oder passt der CP21 besser, wie Ralph im ACMA-Topic geschrieben hat?). Da ich den Roller teils auf Pump finanziert habe, kommt es mir entgegen, dass der Pinasco-Zylinder erst für irgendwann Mai angekündigt ist.

 

Die 9-Zoll-Weißwandreifen für die GL sind leider so gut wie nicht und wenn, dann für ca. 100 Euro/Stück zu finden. Das tue ich mir nicht an, denn Reifen fahren sich eben ab. Deshalb baue ich auf 10 Zoll um. Dafür gibt es Sternfelgen von Pascoli oder Ricambi Rapido, die letzteren sind schon silbern, kosten bei guter Qualität 50 € je Felge weniger und wurden deshalb beim SESC gekauft. Hoffentlich komme ich im Stand mit den Füßen noch auf den Boden, ich bin eher ein Zwerg :-P

 

P1160151-k.jpg

 

Hierzu eine Frage: es gibt doch schon Leute, die die GL auf 10" fahren und in irgendeinem Topic hatte auch jemand geschrieben, ob und was man tun muss, damit das Rad beim einfedern nicht am Kotflügel angeht - ich finde den Beitrag aber nicht mehr. Was ist zu tun? Längere Feder?

 

Bearbeitet von thisnotes4u
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Ich hatte bisher noch nie Probleme bei leboncoin. Ich schreibe den Verkäufer auf französisch über das Kontaktformular an - mit englisch anzufangen mögen die Franzosen nicht so, glaube ich - und bekomme allermeist eine Antwort. Im Gegensatz dazu Phil vom Pariser Geschäft "Les années scooter", der sich auf zwei Mails und eine Nachricht auf FB zu keinerlei Antwort bewegen ließ, was mich vermuten lässt, dass er nur an Landsleute verkauft.

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Teilepuzzle Schwinge vorne, die Nummern beziehen sich auf den Ersatzteilkatalog "Vespa G.L. 150 cc - Modèle 56" (z.B. hier erhältlich)

 

ACMA_150_GL_Schwinge_Text-k.jpgSeiten aus SpareParts_ACMA150GL.jpg

 

Bei der Schwingenachse fehlt mir irgendwie die Z 7075 (Rondelle d'épaulement) und die 1538 K (Rondelle entretoise) schwingenseitig; wenn die vorgefundenen Scheiben auf beiden Seiten die 1534 (Anneau d'épaulement) sind, müssten diese eigentlich gleich groß sein. Da bei mir nicht mehr Teile verbaut waren und nichts Luft hat, montiere ich die nicht - es sei denn, ich bekomme Aufklärung von euch :alien:

 

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Servus Rainer , 

 

ich finde es  Klasse das du das gute Stück so liebevoll hier präsentierst , werde gerne reinschauen. 

 

Schaut schon sehr  vielversprechend  aus . 

 

4-Gang  Motor ist  ne super Basis 

für dein Vorhaben , da fange ich auch demnächst an . 

 

Übrigens glaube ich das der Knopf am Lenkkopf  eine Magnet Halterung für eine Fahne darstellt . 

 

Danke nochmal für das gute Franken Bier ......

 

un Salut 

 

Bernd

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Danke Markus! Hast Du die alle 2 Jahre für mich für < 70 €? Dann ja, ich mag ja grundsätzlich schon originales. Ansonsten möchte ich mir einfach nicht antun, alle 2 Jahre auf die Suche nach 9"-WW-Reifen zu machen. Und die Kiste soll gefahren werden und nicht im Museum stehen.

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Am 25.3.2016 um 19:32 schrieb thisnotes4u:

Frage: es gibt doch schon Leute, die die GL auf 10" fahren und in irgendeinem Topic hatte auch jemand geschrieben, ob und was man tun muss, damit das Rad beim einfedern nicht am Kotflügel angeht - ich finde den Beitrag aber nicht mehr. Was ist zu tun? Längere Feder?

 

Hat niemand einen Tip zu meiner momentan drängendsten Frage? :lookaround:

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Nach einigem Schweiß und mit Hilfe einer Schraubzwinge sieht das fast aus, als gehört es so :-) Da die 1 cm längere Feder (165 mm) ja einfach stärker komprimiert ist, gehe ich davon aus, dass der Kotflügel dann nicht angeht, weil die Federung einfach härter ist. Sozusagen sportlich :-D

 

P1160192-k.jpgP1160193-k.jpg

 

Der Vollständigkeit halber zitiere ich das Topic im Forum des VCF:

Zitat

le tout petit bémol, c'est qu'au freinage en 10 pouces, le pneu frotte le plafond du garde boue avant. pour éviter cela il faut mettre une petite cale entre l'amortisseur avant et le support de fourche, et rallonger la vis de fixation supérieure, et tout rentre dans l'ordre.

Zitat

Mario tu dit:
"il faut mettre une petite cale entre l'amortisseur avant et le support de fourche, et rallonger la vis de fixation supérieure, et tout rentre dans l'ordre."
si tu rallonges le coté amortisseur tu rapproches la roue du pare boue mais si on rallonge le coté ressort on l'éloigne

Zitat

oui j'ai employé le mot amortisseur, mais je voulais dire "ressort" la cale va entre le ressort et le support de fourche oui !!
Au moins quelqu'un qui suit  icon_mrgreen

Zitat

a ce compte là, montez y un amortisseur de sprint/gtr....a peine 1 cm de plus que l'acma, ça devrait le faire.

 

Da das letzte Zitat von Olivier von vintagescooter.com ist, vertraue ich darauf, dass das so passt, was ich da mache :cool:

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Als Alternative besteht noch die Möglichkeit, eine straffere 155mm Feder zu verbauen (25% oder 33% härter).

So wie es auch bei den 8-Zoll VBAs, VBBs, etc. gemacht wird, damit der 10-Zoll-Reifen keinen Kontakt mit dem Kotflügel hat.

 

Bei meiner Frankenstein-ACMA GL habe ich die härtere Feder ebenfalls verbaut aber sie steht noch auf 8 Zoll. Was ich schon mal sagen kann ist, dass das Fahrwerk mit der härteren Feder leider doch recht hart und "hoppelig" ist.

 

Edit:

acma_gl.jpg

Gabel und Schwinge sind noch original. Bremstrommel, Dämpfer und Feder nicht mehr.

Kein O-Lack, kein orig. Motor mehr.

Bearbeitet von kruemml
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