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Motor stottert: Vergaser vs. Falschluft vs. Pickup


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Hallo zusammen!!

 

Nach 3 jähriger Schrauber-Pause wegen nem Auslandsaufenthalt mache ich mich aktuell dran, meine damals komplett restaurierte PV mit nem neu aufgebauten Small-Frame Motor für den Frühling fit zu machen.

Nun bin ich seit 3 Wochen aktiv dran und wollte eigentlich "nur noch mal schnell den Vergaser richtig abstimmen"..... Aber nach unzähligen Nächten des umdüsens, Nadel tauschens, Leerlauf einstellens und probefahrens bin ich bissl frustriert und auch mit meinem Latein am Ende..
Würd mich über Tips und Hilfe bei der Fehlersuche sehr freuen!!

(und auch mein Nachbar würds euch danken, da der regelmäßig um 1 uhr Nachts für den kurzen "probekick" ausm schlaf gerissen wird.. :-D)

 

Kurz zu meinem setup:

 

PV 125 ccm smallframe

Malossi 136 Direktansauger

Überströmer, Auslass und Einlass gefräst / poliert
Auslass verbreitert, Steuerzeit nicht sonderlich verändert,

Kein Spacer am Zylinderfuß

Kolbenfenster angepasst

Vollwangenwelle
Drehschiebereinlaß aufgefüllt

VSP 2 Auspuff

Membranblock ist ein RD 350 mit 30mm Sebstbau-Ansaugstutzen

12V-Umbau mit El. Zündung

HP4 Lüfterrad

auf 18° v. OT geblitzt

KOSO 30mm PWK Vergaser

 

Nun zeigen sich die Symptome wie folgt:

 

Wenn ich den Motor kalt ankicke, Chocke gezogen, springt sie sofort weg. Sie läuft eingentlich genau so, wie ich es von Ihr im warmen Zustand erwarten würde.

Die Gasannahme ist sehr  direkt, sie dreht schön durch alle drehzahlbereiche hoch und hört sich vom Sound her auch gesund und agil an.

 

Nach einiger Zeit kommt sie dann aber nicht mehr auf touren und beginnt sich zu verschlucken. Sie läuft zwar im Standgas weiter gut vor sich hin, sobald ich dann aber in den Teillast oder Vollast bereich gehe, gibt es Zündaussetzer und sie hustet und spuckt.

 

Beobachte ich die Ansaugseite des Vergasers während des stotterns (abgenommener Luftfilter), so bemerke ich, dass sich doch ein erheblicher Treibstoffnebel vor dem Ansaugtrichter des Vergasers bildet.

Die Membrane hab ich erst vorgestern inspiziert und sie sind einwandfrei und schließen auch sauber.

 

Die Zündkerze (NGK B9HS) ist meist recht naß, so als würde sie gnadenlos überfetten.

 

Nun habe ich genau hier natürlich meine Vergaser-Abstimmerei begonnen. Ich habe mich von meiner fettesten HD (135) schrittweise zu meiner kleinsten (90) druchgearbeitet, habe unterschiedliche Leerlaufdüsen (35 bit 48),  Nadeln (HKJ bis KLK) und Clippositionen ausprobiert um gezielt den 1/8 bis 1/2  Teillastbereich abzustimmen (um ihn aus dem standgas rauszulocken und sie auf touren zu bringen).. Ich denke dass ich bestimmt schon 50-60 unterschiedliche Einstellkombinationen am Vergaser ausprobiert habe..

Leider führt keine davon wirklich zum Erfolg..

 

Nun habe ich je nach Vergaserbestückung unterschiedliche Unter-Syptome. Soll bedeuten, wenn ich mit kleiner Haupdüse und sehr dicker (also magerer) Nadel den Hahn voll aufreise, bekomme ich ein stottern, das mit lauten Fehlzündungen im Auspuff und Feuerstößen aus dem Schalldämpfer durchsetzt ist.
Gehe ich mit der Bedüstung langsam ins andere (fettere) Extrem, dann bekomme ich ein stottern, das geprägt ist von erhöhter qualmbildung und schmutzigen nassen Öl-Auswurf am Auspuff.
Ich würde das so interpretieren, dass meine Vergaserbedüsung also schon einen effekt auf den Motor hat, aber ein anderes Problem die ganze Charakteristik überlagert..

Mein nächster Gedanke ging Richtung Falschluft. Daher habe ich den Ansaugtrakt neu abgedichtet und auch versucht mit Bremsenreiniger am Kopf, Fuß, Ansaugstutzen Falschluft zu detektieren.... Kein erfolg (also vermute ich dass alles dicht ist).
Wie würde sich denn ein undichter Simmering an der Kupplungsseite äußern? (eigentlich müsster dieser "neu" sein, da die Kiste außer das 3 jahre lange stehen nur ca. 30 km gefahren wurde..)

 

Nun ging mein Verdacht Richtung Zündung und Kerze. Ich hab die Kerze gegen eine neue (wieder NGK B9HS) getauscht. Keine Veränderung.

 

Meine nächste Vermutung dann: Pickup oder Zündspule.
Zündung abgeblitzt: 18°-19° v. OT und auch kein Doppel-oder Dreierbild beim blitzen.

Zündspule und Grundplatte Messen nach dem hier: http://www.vespaservizio.de/motorblech_zuendungmesswerte.php
Die Zündspule liegt nicht ganz in den Werten die hier angegeben sind, aber "recht nah dran"..

Die Grundplatte hat an der Ladespule (weiß / grün) knapp 500 Ohm, jedoch messe ich am PickUp (weiß / rot) garkeinen Widerstand. Auch kann ich diesen mit Durchgangsprüfung nicht durchpfeifen.

 

Nun bin ich also aktuell auf dem Trichter, dass mein Vergaser eigentlich schon tut was er soll, ich jedoch durch einen evtl. defekten PickUp (oder etwas anderes an der Zündgrundplatte) meine Zündaussetzer erzeuge.

Das macht meiner Meinung nach insofern Sinn, dass mir die Kerze immer zu nass erscheint und sich Treibstoffnebel vor dem Vergaser bildet jedoch will sich das garnicht mit der Tatsache decken, dass die Reuse im Kalten zustand wunderbar anspricht und quasi ohne Fehlzündungen problemlos auf 10 000 1/min dreht... nur nach einiger Zeit, beginnen die Probleme.
Wäre bei einem defekten PickUp der Effekt nicht auch im kalten zustand vorhanden??

 

Wie ihr seht, kein wirklich einfaches Problem vor dem ich stehe..

Ich hoffe Ihr habt ein paar gute Ideen, wie ich am besten weiter vorgehen soll..!?!?

 

vielen Dank im Voraus!

sonnige Grüße aus Ingolstadt,

Johannes


 

 

 

 

Bearbeitet von Dr. Jones
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Vielleicht hast du eine Paarung aus beiden Probs. Vergaser ist zu Fett abgestimmt und Zündung durch den Pickup schon etwas angeschlagen. Wenns kalt ist kommt der Motor gut mit dem zu fetten Gemisch klar, da brauch er ja eh etwas mehr. Die schwache Zündugn schafft es noch das Gemisch zu zünden. Umso wärmer umso "schlimmer" wirkt die zu fette Abstimmung und nun merkt man, dass die Zündung das nicht mehr packt. Also Pickup auf jeden Fall wechseln. Er muss um die 112 Ohm oder so haben wenn ich mich recht erinnere. Der Pickup ist auf jeden Fall defekt oder das Kabel dahin (oft schon gesehen, dass die an dem Knick wo sie von unten in die Grundplatte gehen ihre Isolierung abwerfen). Hol dir bei SIP einen gescheiten Ducati Pickup, rein damit und du hast von der Seite aus schonmal ruhe

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Ist das nicht das typische Überfetten beim 136er nach längerem Leerlauf, aufgrund der Doppel-S-Form des Ansaustutzens? Im Ansaugstutzen sammelt sich Gemisch an welches dann beim Gasgeben auf einmal angesaugt wird und den Motor zum Absterben bringt. 

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Hey rider!
In diese richtung dachte ich auch schon.. Mein Gedanke war, dass evtl. das Volumen von Membrankasten und Ansaugstutzen zu groß ist und sich quasi ein zu voluminöser Puffer zwischen Vergaser und Einlassfenster befindet. Das würd dann heißen, dass der Ansaugstutzen mit 30mm auch zu groß ist und sich bei dem 136 ccm zylinder einfach nicht die notwendige Strömungsgeschwindigkeit aufbaut..!?
Kann das dann vielleicht doch mit den Membranen zusammenhängen, dass der Volumenstrom des 136ers nicht ausreicht um die Membrane ordentlich zu öffenen? vielleicht andere Plättchen versuchen?
Membranblock ist ein RD 350.
Andererseits, wenn ich den ASS durchmesser und Membrankasten von ner KTM 125er SX Anschschau, dann ist mein Volumen sicherlich nicht zu groß.. Ich mein mal rein vom Ansaugvolumenstrom betrachtet..
Die komische Form des originalen Malossi ASS hab ich nicht mehr, da eben selbst geschweißt..

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Hatte mal gleiche Symptome,Standgas top, hohe Drehzahl Fehlzündungen und Stottern.

 

Test dann mit einem ori PK Lüfterrad==> perfekt. Also auch nicht der Pick Up.

Dachte dann an Versatz beim HP4 zum Pick Up. Ausdistanziert==> Keine Änderung.

 

HP4 zum neu magnetisieren gegeben ==> Volltreffer, perfektes Hochdrehen!

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Hey!!

vielen Dank bereits für die ganzen hilfreichen Tips!!

 

Ja, genau. Ich messe also einen Widerstand = Unendlich. Sorry, verwirrende Ausdrucksweise..
Ich habe gestern nen neuen Ducati Pickup und ne originale CDI bei SIP bestellt und werde mal in die Richtung weitertesten, sobald das Zeug da ist.

 

Vielleicht sollt ich dann mein Polrad auch gleich zum magnetisieren geben, wenn ich schon dabei bin. Schaden kannst wahrscheinlich nicht..

Kennt da jemand jemanden, der jemanden kennt, der sowas macht !? Irgendwo in Bayern. Ingolstadt und Umgebung vielleicht zufällig?? :satisfied:

 

Ich hoff ich bekomm den Fügeklebstoff an der Kurbelwelle wieder sauber ab, den ich damals verwendet hab... :wallbash:

 

Ich werde berichten wies mir weiter ergeht mit der Testerei. Danke schon mal!!

 

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    • Hallo, ich suche einen VNX5M Motor, bevorzugt komplett, besonders bevorzugt in originalem Zustand.   
    • Genau, Gleitlager und dadurch konnte mit deutlich mehr Lagerluft gefahren werden
    • Wenn es ganz safe sein soll: -vor der Probefahrt Fahrerlaubnis checken -nur abgemeldet übergeben -nur Bares ist Wahres -Standard Kaufvertrag vom ADAC, vollständig ausgefüllt 
    • @Sebi1111 Danke Dir!   Werde ich jetzt gezielter verfolgen! Ich habe da auch einige Gärten, wo es massive Probleme mit den Begrenzungs- und Leitdrähten gibt und ich nach günstigeren Alternativen suche. Nicht jeder ist gewillt in die Premium Klasse zu investieren. Ich muss mir aber auch selber eingestehen, dass mich bei manchen Herstellern das Preis- Leistungsverhältnis nicht mehr wirklich überzeugt. Technik die bereits längstens veraltet ist. Das autonome Fahren hat da sicherlich Zukunft und du bist auch nicht an irgendwelche Peilsender gebunden etc. Das Mähen bei feuchter Witterung stört mich auch gewaltig. Die Ablagerungen an Schnittgut im Bereich des Mähtellers sind gewaltig. Vom Schnittbild rede ich mal gar nicht. Mähen unter Einbeziehung von Wetterdaten wäre da sehr wünschenswert.   ....auch ich habe mal wieder ein wenig aufgerüstet und da wollte ich Euch zwei Maschinen vorstellen. Ich baue ja bereits seit langer Zeit Bewässerungsanlagen und da hat mir immer eine kleine kompakte Grabenfräse gefehlt, welche ich problemlos ins Auto verladen kann. Seit ca. 5 Jahren gibt es eine am deutschen Markt, allerdings haben mich da immer die hohen Anschaffungs- bzw. Instandhaltungskosten abgeschreckt.    Grabenfräse Geotrencher:  Antriebsmotor: Husqvarna K 970 (knapp 7 PS) Schwertlänge 50cm  Breite der Gräben mit entsprechender Kette 25mm, 38mm und knapp 60 mm Knappe 16kg   Die 38 und 60 Kette verwende ich für Bewässerungen. Die 25er Kette vorwiegend für das Verlegen von Stromleitungen. Da können Erdkabeln (5*1,5mm²) angenehm verlegt werden.       ..und den neuen Trennschleifer von Stihl (TS 500i) mit Einspritzmotor. Schnitttiefe: 125mm. Begeistert bin ich da (genauso wie bei der Kettensäge MS500i) vom Motor. Der Einspritzmotor ist bezüglich Gasannahme und Beschleunigung ein Traum! Wasserzufuhr lässt sich per per Knopfdruck dosieren bzw. zu- und abschalten.        
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