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Aufbereitung Allstate 788-103


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Hi,

wollt euch mal teilhaben lassen an der "Restauration" meiner ´53 Allstate. "Restauration" deswegen, weil ich die Kiste im Grunde nur zerlegt, alles etwas aufbereitet und gangbar gemacht habe und dann wieder zusammengebaut. Neulackierung wollte ich aufgrund der geilen Patina und dem Einschussloch nicht...des kann man wenns einem danach is ja immer noch machen.

Also, gekauft in diesem Zustand beim S.E.SC. in Schwabach, die hatten sie von Amir aus Berlin, der sie auch Importiert hat.

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Wie man sieht, waren die Backen leider nicht dabei bzw waren Reproteile dabei. Dafür war der Rahmen mit Einschussloch, wie sollte es bei einem US Fahrzeug anders sein :whistling:. Würde ja gerne erzählen dass die Allstate 1957 bei nem Banküberfall als Fluchtfahrzeug benutzt wurde und daher das Loch kommt, es war aber wohl doch nur der Vorbesitzer kurz vor dem Export nach Deutschland :lookaround:. Desweiteren war der Original Motor hinüber und das richtig, mehrfach geschweißt, verbogen und oxidiert bis zum geht nicht mehr. Da der Einkanalmotor sowieso nicht die Offenbahrung ist, war eh schon ein anderer geplant.

Also erstmal alles zerlegen und den Rahmen putzen und dann mit Owatrol konservieren.

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Scheinbar war die Gute mal ne ganze Zeit in nem Fluss oder zumindets unter Wasser gestanden. im Vergaserraum, unter den Trittleisten und in der Bremstrommel waren Massen an Dreck...

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Gabel gereinigt, neu gelagert und wieder zusammengebaut.

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und scheisse....Gabel ist offensichtlich krumm, hat man vorher nicht so gesehen aber jetzt mit Rad und Koti wars doch recht deutlich. Das erklärt auch die Schleifspuren im Kotflügel, hatte erst die zu weiche Feder und evtl einen leicht verdrückten Alu Koti im verdacht, es war aber die Gabel...habse dann auf Arbeit in der grossen Drehbank mit viel Liebe (Gewalt) wieder ausgerichtet. Ist sicher net 100% aber hab bisher beim fahren nichts negatives gemerkt.

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Nächste grosse Problemstelle...der Lenker war vollkommen fest. Gas- und Schaltrohr ließen sich kein bisschen bewegen. Alle Versuche mit Rostlöserbad, Hitze und sonstigem Öl hatten keinen Erfolg. Hauptgrund war, dass man keine Kraft auf die Rohre ausüben kann ohne sie zu verbiegen. Ich hab dann zwei Buchsen gedreht, eine die in das Aussenrohr passt und sich am Innenrohr abstützt und eine mit nem M12er Gewinde, die dann in den Griff geschweisst wurde und als Abzieher fungiert hat. Hat dann aber auch nur unter Einsatz von ganz viel Hitze und nem Druckluftschrauber geklappt...Wahnsinn wie das zusammengegammelt war...

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Die Züge in den Röhrchen waren dann auch so ein Ding. Ordentlich festgegammelt und absolut unbeweglich. Hab die gleich nach dem Kauf immer wieder mit Rostlöser geflutet und dann als ich mich dem Projekt gewidmet hab (ca 5 Monate später)  gingen sie dann mit einer Grippzange und nem Schonhammer mehr oder weniger leicht raus. Seltsamerweise ging der erste Zug leichter als die anderen zwei...

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Dann aber mal wieder was Erfreuliches, alles andere wie Bremspedal und sonstige Schrauben ging recht problemlos auf und ab.

Der Tank sah von Innen bis auf den Schnodder aus wie neu...auch wenn da irgendwas drin war...:?!?!

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Das "ETWAS" stellte sich dann als ein Dime (also 10 US Cent) heraus, der dann auch noch aus dem selben Jahr wie das Moped war. Ich vermute mal ganz stark, das der ehemalige Besitzer den als Glücksbringer da rein hat...auf alle Fälle geil. Hatte gehofft das die jetzt ein paar Tausender wert sei und ich somit die Kiste und die Restauration gleich mit hab, aber is laut Internet nur ca 2-7 euro wert. Dafür ist es einer der letzten echten Silber Dimes und ausserdem gehört er ja zur Geschichte des Rollers...

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Um die Münze nicht einfach wieder in den Tank zu werfen wo man sie nicht sieht, hab ich mir nen Schlüsselanhänger daraus gemacht 

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Somit stand dann jetzt dem Wiederzusammenbau nur noch die neuen Backen und der Motor im weg.

Backen hab ich zunächst mit der original Farbe lackiert (ähnlich der U Farbe) die war natürlich viel zu dunkel. Hab sie mit grau etwas aufgehellt aber leider nicht genau den Ton getroffen, fällt aber kaum auf.

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Nach dem die Dinger echt gut lackiert waren gings ans Patinieren. Also schrammen mit Schraubendreher, Beulen mim Hammer, Lack abschleifen und mehrfach übern Hof prellen wie der Franke sagt.

Ergebnis fand ich recht ansehnlich

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um dann das gammelige Heck zu imitieren hab ich mal Rostlack bestellt, kommt auch insgesamt ganz gut, wills noch etwas reifen  lassen bevor dann mit Owatrol der dunkle Ton an den Rest angeglichen wird.

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Beim Lenker Zusammenbau dann wieder ein Rückschlag, der Zughalter im Schaltgriff war verbogen und hat dann leider nachdem ich ihn mit nem Schraubendreher angeschaut hab, gänzlich die Biege gemacht.

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hab das Ganze dann plangefräst und einen Bügel angeschraubt, klappt perfekt.

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Hoffmann Bremslichtschalter von am Kumpel aufgearbeitet und eins der schon verbauten Bremslichter weiterverwendet...

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Wollte es so asymetrisch und aufgesetzt, auch wenn ich klar des Bremslicht weder gebraucht und dann auch ins Rücklicht hätte integrieren können. Wollt aber genau wie beim Tacho das es eher nach Zubehör aussieht. Tacho ist übrigens ein SIP Tacho für V50, der hat den Vorteil, das ich keine Tachowelle verwenden muss...Tachotrieb hat die Kiste nämlich nicht.

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Die Position ist dem Originalen Allstate Zubehörtacho nachempfunden...

Sensor hab ich mit ner kleinen Klammer am Hinterrad befestigt.

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Der Motor ist ein VN1 Motor der milde optimiert wurde...geht auf alle Fälle recht passabel und auch gut genug für die labberige Gabel.

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Erste Anprobe

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Adapter für nen Scootopia Auspuff gebaut.

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Dann noch nen ollen Schonbezug angepasst und montiert, weiss noch nicht ob ich den behalten soll...passt nicht wirklich, weil für nen anderen Sattel, aber schaut insgesamt ganz gut aus. Das Badge hinten ist eine Anstecknadel aus Ebay (Partnerlink) ;-)

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Und damit war sie eigentlich fertig

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Fehlte nur noch TÜV und Zulassung, was sich aufgrund des 125er Motors und des Baujahr beides als relativ leicht erwies...

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Eine richtige Probefahrt konnte ich bisher leider noch nicht machen, da dann das Wetter nichtmehr wollte. Läuft wohl noch etwas fett, aber insgesamt sehr zufriedenstellend. Das Fahrverhalten insgesamt, darf aber doch als abendteuerlich bezeichnet werden, die 8" Räder und der fehlende Dämpfer vorne sind echt keine Offenbarung. Auch die Ergonomie passt eher nicht zu meinen 185 Körpergröße, aber denk auch nicht dass ich in Zukunft meine VNB gegen die hier als Tourer eintauschen werde ;-)

 

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Bearbeitet von Cpt.Howdy
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vor 20 Stunden schrieb RATTENMOPPET:

Geil!

 

ich würde aber den Tachoring in Fahrzeugfarbe lackieren und das SIP Logo durch ein Allstate ersetzen.

 

"Original" wäre Tachoring chrom und Gehäuse in Mopedfarbe...generell wäre des logo sicher besser, nur bin ich noch nicht gewillt einen 150€ tacho versuchsweise aufzumachen. bin mir aber auch über die position net ganz sicher, könnte ihn mir noch links hinterm beinschild vorstellen. also es hat sicher noch potential :thumbsup:

 

vor 19 Stunden schrieb thisnotes4u:

Und ich würde die verbauten Inbusschrauben gegen mindestens phosphatierte Linsenkopf-Schlitzschrauben tauschen ;-)(duckundwech)
 

wo siehst du denn da bitte inbusschrauben....?!!? schau du lieber mal das deine acma weiter als 3km ohne klemmer kommt :-P

Bearbeitet von thisnotes4u
war kein Klemmer, nur zu wenig Schepirit
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  • 3 Monate später...

so am samstag ne relativ grosse runde mit sozia gefahren. fährt sich gewöhnungsbedürftig bis gruselig weil das fahrwerk sehr schnell an seine grenzen kommt. is aber bei einem 63 jahre alten fahrzeug vielleicht auch nicht vollkommen unerwartet. lässt sich auf alle fälle mit etwas vorraussicht locker bewegen. der motor geht jetzt richtig gut...bissi abstimmung noch, aber durchzug wie ne grosse.

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Bearbeitet von Cpt.Howdy
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Danke danke, freut mich das sie gefällt.

Die bremsleuchten waren schon montiert. Sind von NAPA Autoparts. Leider macht der bremslichtschalter noch etwas ärger. Musste den ja öffnen und neu aufbauen. Jetzt macht er allerdings ab und an an Kurzschluss. Is aber auch recht aufwendig gemacht im Inneren mit diversen bakelit isolierscheiben.

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Ja auf sowas wirds denk ich hinauslaufen. Einmal werd ichs noch probieren, aber a Bremslicht is scho a Vorteil find ich. 

 

ach ja, falls jemand nen entsprechenden kicker, also den der vespa U für offene backe und mit v50 kickpedal über hat, bitte mal melden, vielleicht wird man sich ja einig ;-) 

Bearbeitet von Cpt.Howdy
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  • 3 Monate später...

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    • Ja da hast du schon recht, ich hab mir das am schluss dann auch gedacht. Es steckt schon auch viel Emotionen dahinter und ich kann das dann wohl doch nicht ganz trennen... Außerdem ist das eine Sau Arbeit für mich so einen Text zu erstellen !   Aber hey, scheiß drauf ! Es ist doch genau so wie ich es schreibe und dann machen wir eben mal ein Fass auf. Der Spass hat mich jetzt fast schon 2000€ gekostet und könnte nicht mal eine der Wellen mit gutem Gewissen weiter verkaufen.   Vom bekannten Kreis kommen auch schon ähnliche Schadensmeldungen, bin also definitiv nicht alleine 
    • Nur zur Anmerkung, man braucht bei den Ausführungen des @VbTuning"nicht" zwischen den Zeilen lesen, und wer meine kritische Art kennt, egal wem gegenüber, immer die Maßhaltigkeit der Bauteile, der Konstruktion usw. im Auge hat, sogar sehr oft den Hinweis auf das positive und natürlich auch die negative Seite "Ihrer" Bauteile vor Augen führt und beleuchtet.   Dabei braucht und darf man nie persönlich werden, und an diese Regel hat sich der TE vollstens gehalten, hierfür allen Respekt meinerseit's,   pr
    • würd mit diesem Satz auf einmal Sexuell l interessant für mich ..
    • Die oben von @VbTuningbeschriebene Kuwe liegt jetzt bei mir. Ich weiß jetzt schon, dies wird ein riesen Fass das ich hier aufmache, aber sei es drum.   Ich weiss auch das einige behaupten und denken, der pr kann nicht messen, aber weit gefehlt!   Eingangs- Rundlaufprüfung beidseitig knapp 1/100mm Schlag, aaaber, ne extreme Spreizung von 15-16/100mm gegenüber vom HZ.   Dann wie mir aufgetragen mit dem "Schonhammer", mein Schonhammer wiegt die Hälfte von dem meines Kunden, 250g! Ein schon kräftiger Schlag auf eine Wange, wie beim richten, schon war die Kuwe um etliche hunderstel mm verdreht, das war schon mal der erste Schock!   Bei einer "harten" Welle wie wir das benennen, musst dich mit dem 1000g Kupferhammer teils zu Tode schlagen! Dann nach Absprache des Kunden erst mal die Kuluwange ausgepresst, erst um's Axialspiel ganz zusammen um die scharfkantig geschliffenen HZ anfasen zu können um keine Riefen in der HZ- Bohrung zu ziehen.   "Meine Herren alles fachgerecht", die Makroaufnahmen belegen das es beim auspressen keine Kratzer oder Riefen gezogen hat!   Nach erstem Blick mit der Lupe kam Schock Nummer 2! Die HZ- Bohrung nicht mal fein, geschweige feinstgebohrt, vom schleifen hält ja dieser Wellenhersteller  überhaupt nicht's, ist ja zu teuer!   Dann ein paar super Makro Aufnahmen gemacht, um die "Gebirgslandschaft" zu dokumentieren. Nun ging ich ans messen, der Innen Ø der HZ- Bohrung wäre mit 0,115mm Untermaß ja nicht sooo schlecht, aber wenn der HZ nur auf einigen radialen Oberflächenlinien aufliegt, bzw. anliegt, kann keine vernünftige Presskraft entstehen. Warum gehen die Wangen immer in Richtung Spreizung, auch hier hab ich die Ursache gefunden. Auf die 12mm Wangenbreite inkl. 1mm Kragen, hängt die HZ- Bohrung gute 10-12mµ, d.h., der HZ sitzt nicht perfekt winklig, und dazu sagen wir in Bayern, das ist schon ein Bauernschuh!   Zu den Abplatzern auch an allgemeinen Stellen der Wangen, die Kuluwange hat an mehreren Stellen teils sehr grosse Abplatzer an dem Kragen wo das Pleuellager an nur mehr kleinster Fläche axial anläuft, die Bruchstellen der Abplatzer sind schon alt.   Das System mit den Kragen um eine längere Presslänge des HZ zu erreichen, wie es unser Meister Falc genial zeigt, sollte aber "bitte" auch dann 1:1 kopiert werden!! Falc lässt den Kragen 9/10mm überstehen, dann werden 1mm AS im Innen Ø auf den Kragen Ø angepasst und erreicht somit gesamt 1,8mm mehr Presslänge auf beide Wangen.   Der Vorteil, Falc hat die AS und mehr Presskraft! Bei dieser besagten Welle arbeitet der Hersteller mit 1mm Kragenlänge, "aber ohne AS"! Das Pleuellager liegt am Kragen an, das Pleuel an der Wange.   So ein System mit dem Kragen, dies vereinfachen zu wollen, keine teure NA der AS, man spart sich die AS usw. ist sehr riskant wenn das Pleuel nicht oben im Kolben geführt wird, vor allem braucht es dann unten "deutlich" mehr Axialspiel!   Fazit, das sündhaft teure Pleuel ist Schrott, von beiden Seiten ca. 4mm weit rein, blau angelaufen!   Das vorerst mal zu der Kuwe, nach Ostern kommt dann eine Messung der Oberflächenrauheit, der HZ- Bohrungen, da hab ich leider bei mir keine Möglichkeit,   pr   Edit: Die Erläuterung zu der Welle sind noch nicht zu Ende, da kommen schon noch ein paar Knüller.
    • ich kann deinen ärger darüber nachvollziehen.  du schreibst es solle kein persönlicher angriff sein. wenn du das wirklich sachlich diskutieren willst, dann würde ich da an deiner stelle nochmal drüberlesen und das n bisschen einkürzen. vermutlich entziehst du mit dem kram zwischen den zeilen die sachliche grundlage und stehst damit der von dir gewünschten prävention im weg. nixfürungut
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