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Fotolovestory: Wiederbelebung meiner 1. PX


holunderbaer

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Aber weiter:

 

Die Elektrik.

 

Wie oben bereits angedeutet, hatte der Vorbesitzer dieser Lusso eine Batterie verpasst. Dabei nicht gerade zimperlich gewesen: Batterie hinten rein, über eine Diode ans Bordnetz geschlossen und vorn interessant verkabelt:

65.JPG

Die Stomzufuhr für die Hupen dann lieblos unterm Zündschloss durch und dann von aussen ins Handschuhfach geführt:

65a.JPG

 

 

Da ich ja nun schon das Loch im Handschufach für die Steckdose drin habe, überlege ich erstmal, ob ich wieder eine Batterie einbauen oder andere Wege gehen soll.

 

Der alte Kabelbaum ist jedenfalls, so zerschnippelt wie der ist, so kaum mehr verwendbar. Außerdem löst der sich schon beim Ausbau in seine Bestandteile auf:

66.JPG

 

Na klar, das grüne Kabel!

 

 

Kabelbaum also neu.

67.JPG

 

Letzten Endes entscheide ich mich gegen die Batterievariante, ist immerhin schon mal ein Teil weniger, dass später zu warten ist.

 

Steckdose ist dennoch möglich: Ich habe mich hier für die Lösung aus dem GSF-Wiki mit dem BGM/Kokusan Regler und dem Elko entschieden. Der BGM Regler hat hier den Vorteil, nur halb so groß zu sein wie ein Original GGB+CM Regler. Der Kondensator lässt sich hervorragend an dem freigeworden unteren Gewinde im Rahmen befestigen.

68.JPG

 

Einen gebrauchten Hupengleichrichter konnte ich mir im GSFauch noch besorgen

69.JPG

 

Das zusätzliche Kabel vom Elko zur Steckdose hatte ich zuvor mit in den neuen Kabelbaum reingezogen, dass endet vorn gemeinsam mit dem rosa Kabel in der Hülle des linken Blinkerkabels:

71.JPG

 

 

Bislang funtioniert das ganze prächtig, die Feuerprobe war der Anschluss einer Blitzpistole, ging ohne Probleme und auch ein Mobiltelefon hab ich damit schon aufladen können.

 

Ein (Mini-)Projekt, dass bis heute noch ansteht ist, ist, mir eine kluge Navibefestigung auszudenken...

 

 

Ansonsten gibt es zur Elektrik ja nicht so viel zu sagen. Klar, dass noch der Lack an den Massepunkten (Seitenbackenfedern und Blinkerschraubenloch) wieder ab muss.

 

Ansonsten alles wie üblich angeschlossen, blinkt, leuchtet und hupt.

 

 

Fortsetzung folgt...

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Der Rest ist erstmal Lego.

 

 

 

Den Tank hatte ich irgendwann zuvor mal komplett entrostet

69a.JPG

69b.JPG

Sah zwar noch verhältnismässig gut aus, aber da wollte ich halt keine halben Sachen machen. Das ganze mit so einem Tanksanierungsset entrostet, entfettet und versiegelt (Fotos vor dem Entrosten).

 

Jetzt das Teil also wieder hervorgekramt, Benzinhahn mit neuen Dichtgummis versehen und das ganze wieder zusammengesetzt, neue Schläuche dran und rein damit

70.JPG

 

noch die Fußbremse eingebaut,

72.JPG

 

Lenker dran,

72a.JPG

(Tachokabelbaum fehlt noch)

 

Deckel drauf,

73.JPG

 

Motor eingehängt und "angeschlossen".

70a.JPG

 

 

So. Das sollte es eigentlich gewesen sein.

 

Erstmal ein Liter Gemisch in den Tank, ankicken, läuft.

 

 

 

 

 

 

 

Läuft aber beschissen.

 

 

 

Springt zwar sofort an und tuckert im Leerlauf auch friedlich vor sich hin. Will man aber losfahren, so fällt man sofort in ein derbes Anfahrloch. Zuviel Gas und die Karre geht aus.

 

 

Ok, denke ich, erstmal Zündung abblitzen und Vergaser ordentlich einstellen.

 

Beim Vergaser merke ich schon, dass da irgendwas nicht so ganz stimmen kann, denn durch Drehen an der Gemischschraube lässt sich die (erhöhte) Leerlaufdrehzahl nicht wirklich spürbar verändern.

 

Während ich also an der Vergasergeschichte so vor mich hin doktere gibt`s mit einem Mal einen derben Knall und die Kiste ist aus. Springt aber gleich wieder an.

 

Nächste Vermutung: Ein Problem mit der Zündung?

 

Neue CDI besorgt (deshalb ist oben auf dem Foto auch die blaue CDI und nicht, wie noch auf den Bildern der Motorrevision die originale Ducati CDI zu sehen):

 

Keine Änderung.

 

 

Zündgrundplatte im Sack?

 

Getauscht, ebenfalls keine Besserung.

 

 

 

Oi, denk ich, das wird was größeres. Kolbenringe abgeraucht?

 

Zylinder gezogen, negativ.

 

 

Also Motor wieder raus, aufgemacht, Ergebnis:

 

Trennpilz hinüber und Kulu-Siri durch (Fotos oben).

 

Fehler behoben und alles wieder zusammen- und eingebaut.

 

 

 

Läuft jetzt schon besser, aber bei der ersten Runde über den Hof merkt man schon, die Karre zieht immer noch nicht so richtig. Vergaser falsch eingestellt? Wieder das Problem, dass rumfummeln an der Gemischschraube nix bringt.

 

Dafür fällt mir aber auf, dass der Gasschieber gerne mal in Vollgasstellung stecken bleibt und erst durch leichtes Anlösen der vorderen Vergaserhalteschraube wieder in die Grundposition zurückschnackt. Der Schieber hatte aber auch, was mir vorher bei der Vergaserrevision schon aufgefallen war, auf einer Seite leichte Schleifspuren.

 

Tja, da ist wohl der Vergaser krumm.

 

Vergaser also wieder raus, die Unterseite auf ner Glasplatte plangeschliffen und versucht, die Schieberführung im Gasergehäuse mit einer Schlüsselfeile etwas aufzuweiten.

 

Nö.

 

Bringt alles nix. Nicht zuletzt, weil mir die Gasschiebergeschichte dann doch etwas zu unheimlich ist, muss schlussendlich ein neuer Vergaser her.

 

 

Was da vom Shop kam, war auch nicht von schlechten Eltern:

76a.JPG

 

 Das war denen offenbar nicht  zu peinlich, das Teil so rauszuschicken.

 

Nicht verwunderlich, dass der Gaser, der drin war dann so aussah: :wow:

76b.JPG

 

Die verbauten Düsen waren auch verkehrt.

 

Ok, die haben den natürlich anstandslos zurückgenommen, ärgerlich halt nur die Rennerei, die man mit sowas hat...

 

Der zweite Vergaser war dann soweit optisch erstmal in Ordnung. Diesmal auch mit korrekter Bedüsung.

 

Eingebaut, Benzinhahn auf und schon läuft mir das Benzin munter den Block runter :wallbash: .

 

Vergaser wieder raus, Nadel getauscht, dabei gesehen, dass eine Reinigung des Vergaserinneren auch Sinn macht (noch Bohrspäne drin), Vergaser wieder rein.

 

Gemischraube Grundstellung (2 Umdrehungen), ankicken, läuft.

 

 

Und läuft endlich so wies sein soll. :wheeeha:

 

Springt an und zieht schön sauber hoch, jedenfalls soweit man das auf dem Garagenhof ausprobieren kann.

 

 

Jetzt aber ab zur Zulassung!

 

 

Fortsetzung folgt...

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Das ganze schreibt sich hier so schön fluffig runter, tatsächlich ist über diesen ganzen Aktionen auch wieder einiges an Zeit ins Land gegangen. Anfang 2015 steht nun der Roller endlich fahrbereit so da:

74.JPG

 

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75.JPG

Schon stellt sich die nächste Frage: "Wie komme ich denn jetzt zum TÜV?"

 

Da ich am Auto keine Anhängerkupplung habe und die nächste Prüfstation zum Schieben zu weit weg ist heißt die Lösung:

 

Kennzeichenvorabzuteilung.

 

Also Papiere geschnappt, eVB besorgt und mit Perso in der Zulassungsstelle angetreten.

 

 

"Guten Tag, ich möchte gern meine Vespa vorläufg zulassen. Ich habe allerdings noch kein TÜV-Gutachten."

 

"Ohne TÜV? Geht nicht!" ist die spontane Reaktion des freundlichen Zulassungsmitarbeiters.

 

Auf die Frage, wie ich denn sonst zum TÜV kommen solle, gerät er etwas ins Grübeln und kommt dann doch auf die vorläufige Kennzeichengeschichte. Täte ihm leid, so was käme nicht so oft vor. Mir ist`s Recht  und bald habe ich einen entsprechenden Wisch mit Kennzeichennummer und Versicherungsbestätigung in der Hand. Ab hier habe ich zwei Wochen Zeit, mich um den TÜV zu kümmern. Nur noch Kennzeichen prägen lassen, dran schrauben und schon sind Fahrten von daheim zum TÜV und zur Zulassungstelle zu Zulassungszwecken erlaubt.

 

Allein die Wunschkennzeichengeschichte war etwas blöd: Bei den schmalen Motorradkennzeichen sind in N nur Buchstabenkombinationen, die eine Handvoll bestimmter Buchstaben beinhalten müssen, erlaubt. Und das sind ausgerechnet so bekloppte Buchstaben wie "R", "I", "Q" und noch ein zwei weitere. Jedenfalls weder ein "P" noch ein "X" dabei. Na  ja, dann nimmt man halt, was da ist...

 

 

Am nächsten Morgen beginnt dann der Tag der Wahrheit:

 

Samstags morgens, schön um halb neun ohne Termin beim TÜV vorgerollt :-D .

 

"Haben Sie `nen Termin?"

Bevor ich Antworten kann läuft der Prüfer hinten durchs Bild, schaut raus und meint: "Ah, den Roller da hab ich in drei Minuten durch",  und ich sage zur Dame am Empfang: "Ich bin der mit dem Roller!".

 

Kann direkt losgehen. Der Prüfer fährt die Vespa vom Kundenparkplatz in die Halle, auf den 15 Metern gehupt und gebremst, geht, ok.

 

Licht, Blinker, Bremslicht gehen, dass an der Handbremse kein Bremslichtschalter ist, weiss er schon.

Fahrgestellnummer überprüft (schaut bei mir schon arg fadenscheinig aus), er meint aber, da habe er schon schlimmeres erlebt.

Einmal am Hinterrad gewackelt, dann geschaut, was da wohl für ein Zylinder verbaut ist; alles Original - Guß, ok. Ins Radhaus geschaut, ob der hintere Stoßdämpfer richtig verbaut ist, gut.

 

Lenklager sind in Ordnung, dann der Blick auf die Stoßdämpfer:

 

"Ach, die habe ich doch schonmal gesehen, sind nicht Original, gell?"

 

In diesem Moment schießt mir dieser ganze "YSS-Gutachten-mit-falsch-angegebener-Feder-für-den-hinteren-Dämpfer" - Schmarrn durch den Kopf und ich antworte etwas kleinlaut: "Die ABE für die Dinger hätte ich dabei".

 

Er winkt ab: "Kenne ich schon. Kein Problem". Er meint noch, Probleme könnte man bei `ner PX80 kriegen, weil da nicht alle Modelle in der ABE gelistet seien, und ich denke mir, Aha, wieder was gelernt...

 

Noch kurz geschaut, ob der Seitenständer auch schön von allein hochgeht und dann meint er, sind wir eigentlich fertig.

 

 

Ach Moment, einen kurzen Blick noch auf den Auspuff.... Ok, ist Original.

Ich: "Mit dem SIP-Road wäre ich jetzt wohl aufgeflogen, gelle?" - Er: " Yep, damit hätte ich Sie jetzt mit `nem Grinsen heimgeschickt". Ob ich mir überlegt hätte den dran zu bauen, und der würde beim Standartzylinder eh nicht so viel bringen...

 

Ich bin heil froh, bei der Auspuff- und Seitenständerfrage doch vorsichtig gewesen zu sein,

 

bedanke mich und bin letztlich tatsächlich keine Zehn Minuten nach Beginn der ganzen Geschichte mit

77.JPG

 

durch. :wheeeha::wheeeha::wheeeha:

 

 

Jetzt nur noch am Montag wieder zur Zulassungsstelle, Behördensiegel und TÜV-Plakette kleben lassen und:

78.JPG

F a h r e n !

Bearbeitet von holunderbaer
Fotos an die richtige Stelle geschoben
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Sehr schön be- und geschrieben, vielen Dank - war kurzweilig.

Habe mich in vielen Punkten wiedererkannt, beispielsweise beim Lackieren mit den aufgehängten Teilen und dieser Scheiß-Malerfolie. Sei froh, dass Du dieses Baumarktspritzdings ohne Power genommen hast, mit nem Baumarktkompressor kommt so viel Luft aus der Pistole dass dieses dünne Plastikzeugs überall hinweht. Auch auf frisch lackierte Teile...

Ging bei mir übrigens genau so los, weiße PX 200 in rostig aber gut gekauft, eigentlich den Preis eines 200er Motors für die Karre bezahlt und dann noch mal das Gleiche reingesteckt. Aber nu hab ich jede Schraube in der Hamd gehabt und weiß genau, womit ich meinen Lieblingssohn eigentlich durch die Gegend fahre.

Was Du in Deiner Gabel gefunden hast ist übrigens nur ein mit roher Gewalt rausgezogener Bowdenzug. Sozusagen abgeringelt und dann, weil er sich verkantet hat, mit Wut entfernt. Das ist der Rest :-)

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Bearbeitet von Deichgraf
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    • Guuude, Ich möchte mich von meiner PK 80 S trennen. Es ist meine und sie wird erstmal ausschließlich hier angeboten.  Sie ist seit ca. 2010 in meinem Besitz und lief damals auch. Allerdings haben sich meine Interessen verlagert, sodass die PK bei mir inzwischen nur als Dekoration dient(e).  Der Lack ist größtenteils original und bietet noch ordentliches Potential. Es sind keine Papiere vorhanden, einen ordentlichen Kaufvertrag gibt es natürlich. Der Kilometerstand liegt bei 13.620 km, was plausibel erscheint. Bei Interesse am besten einfach ne kurze PN mit Telefonnummer schicken, ich rufe dann zurück.  Das gute Stück steht in Frankfurt am Main und könnte im näheren Umkreis auch vorbeigebracht werden. Baujahr: 1983 Preisvorstellung: 1983,-         
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