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Das Dellorto VHST Vergasertopic


Werner Amort

Empfohlene Beiträge

Ich verbaue gerade einen VHST an meiner Lambretta und habe mich im Zuge dessen ein bisschen mit dem Vergaser beschäftigt

 

hier der Link zum Topic im Lambrettabereich, http://www.germanscooterforum.de/topic/183263-dellorto-vhst/

Ist evtl auch für andere Interessant desshalb schreibe ich hier nochmal alles zusammen.

 

Der VHST ist ein moderner und kompakter Flachschieber von Dellorto. Es gibt ihn für die aus dem PHBL bekannten aq*** Mischrohre und für he***, hh***, hn*** Mischrohre. Nadeln passen von der D-Reihe.

Von Haus aus für aq Mischrohre ausgelegt ist meines wissens nur der rote Racing und der schwarze Stage6 VHST, alle anderen müssen wohl umgebaut werden.

edit: Anscheinend muss auch der rote wenn man AQ Mischrohre verwenden will umgebaut werden.

Man könnte den VHST zwar auch mit den h-Mischrohren für Zweitaktmotoren abstimmen, ich habe meinen aber umgebaut auf ein aq Mischrohr.

Dazu muss eine andere Messingbuchse in den Venturi verpresst werden.

Der Umbau ist hier beschrieben, http://www.germanscooterforum.de/index.php?app=core&module=attach&section=attach&attach_id=1043334 .

Die Buchse schaut so aus,

post-7-0-76454700-1431381091.png.

Es gibt sie in 2 Ausführungen, mit dem markiertem Kragen entweder 4 oder 7mm hoch, wobei die 7mm Version etwas fetter sein soll. adam meinte aber dass er beim Abstimmen keinen großen Unterschied feststellen konnte.

Es sollten also beide funktionieren.

Was sonst noch zu beachten ist.

Je nach Herkunft des Vergasers können die 2 Luftbremsen in den Kanälen vom Ansaugtrichter Unterschiedlich groß sein.

post-7-0-34569900-1432710408.jpg

Bremse 1 ist für die Nebendüse zuständig, Bremse 2 für den Nadelbereich und HD. Je größer die  Bohrung in der Bremse desto magerer wirkt die gewählte Bedüsung. Empfohlen wird bei Verwendung von aq Mischrohren, Luftbremse 1 mit 1mm und die mittige Bremse 2 ganz zu entfernen.

Meiner hatte bei der Bremse 1 bereits 1,2 mm, das habe ich dann so gelassen. Muss die ND halt ein bisschen fetter sein. Zum entfernen der Luftbremse habe ich einfach ein bisschen aufgebohrt bis eine Spax gegriffen hat und dann mit Seitenschneider rausgezogen.

post-7-0-56695400-1432664851_thumb.jpg

Die Nebenduse gibt es als U und als S Ausführung. Bei Zweitaktern ist wohl die S gebräuchlicher. Hier: http://www.germanscooterforum.de/topic/251941-vhst-28bs-nebendüsen-unterschied/?p=1067286274 schreibt der Rainer, dass die S ungefähr 2 oder 3 einheiten fetter wirkt bei gleicher Bedüsung.

Zu erwähnen wäre noch, dass als Choke-kit von den Shops das PHB Kit verkauft wird. das funktioniert aber nicht, weil der Kolben zu lang ist.

Dellorto führt ein eigenes Kit für den VHST. Man kann auch ein PHB Kit mit einem Kolben vom PWK-Keihin kit kombinieren, das funktioniert auch.

Von den Maßen ist der VHST ähnlich dem PWK nur ca. 7mm länger.

post-55895-0-55689400-1430769295_thumb.j

 

Der Benzinanschluss steht original fix nach oben. Das hat mir nicht gepasst bei der Lambretta, ist sicher auch nicht grad praktisch bei PX ohne Pumpe. Ich habe den Vergaserkörper gleichmäsig erhitzt und konnte den Anschluss dann lösen und mit einem Ringschlüssel drehen.

post-7-0-77714300-1432664862_thumb.jpg

Danach den Anschluss mit leichten Schlägen wieder sanft ins Gehäuse geklopft. Ist vorerst dicht.

Bin mir aber nicht sicher ob das jetzt der Königsweg ist.

der Benzinschlauch sitzt jetzt aber für mich viel besser:

post-7-0-61559500-1432664865_thumb.jpg

Bearbeitet von Werner Amort
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ich habe den auch bei einer t5 verbaut -) 26'iger. wegen den teuren nebenduesen werde ich deinen Tipp an den Besitzer weitergeben.

das chokekit passt allerdings, wenn man es modifiziert, so eine halbe stunde habe ich rumgefrickelt, p & p passt es nicht, selbst ein auf anschlag gezogener bowdenzug gibt bei der tonne den kanal nicht frei

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ein ganz guter Vorteil ist ja, das man AQ-Zerstäuber und D/X-Nadeln verwenden kann, die hat man meist aus alten PHBH/PHBL-Beständen

 

mit HE/HH/HN Zerstäubern sich jetzt ein neues Sortiment zu zulegen, muss ja nicht sein

Bearbeitet von rollermicha
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ohne die ganzen umbauen wäre der nicht einstellbar gewesen oder hast das nur gemacht, weil du es kannst?

 

du bist ja vor dem umbau nicht wirklich damit gefahren?

 

also

mit den h mischrohren wird der von Dellorto als Hybridvergaser für Zwei- und Viertakter bezeichnet. Aprilia verbaut den zum Beispiel auch mit h Mischrohr in Zweitaktmotoren.

Alle Bedüsungstips die ich für getunte Rollermotoren auf et3.it oder hier von adam gefunden habe verwenden das aq Mischrohr. und zum anderen ist mir das AQ auch bekannt von meinem PHBL.

Original mit Aq mischrohr gibts den vergaser von stage6 in schwarz und von dellorto in rot. ich wollte aber keinen lackierten Vergaser, deshalb halt der Umbau.

 

ist ja schnell gemacht.

 

Auch mit aq mischrohr bleibt die D nadel, wie halt beim PHBL auch

Bearbeitet von Werner Amort
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  • 1 Jahr später...

Ist ja echt schon ein paar Tage her, dass hier was passiert ist.

Schade drum, eigentlich.

 

Ich mache gerade meine ersten Erfahrungen mit dem 24er VHST und bin recht begeistert.

Gut, OK, außer PHBH, PHBL und Konsorten hatte ich bislang noch nichts unter der Haube, da ich für diese Typen schon alles erdenkliche an Teilen in der Kiste habe und keinen Bock hatte, für den Japankram nochmal alles neu anzuschaffen.

Aber egal. Genug soweit.

 

Könnt ihr mir sagen, in welchem Bereich sich die Nebendüsen in den SF Motoren so bewegen?


Meinen Vergaser hab ich gebraucht gekauft, dem entsprechend war er wohl mal mehr oder weniger gut auf irgend einen Motor abgestimmt.

Mischrohr, Nadel und Schieber hab ich bisher nicht geändert, da der Motor fürs Erste wirklich gut damit läuft, die HD musste ich etwas größer machen, war aber auch in einem vernünftigen Rahmen.

 

Einzig die Nebendüse erscheint mir mit S44 deutlich zu fett.

In meinen PHBs bewegen sich die Nebendüsen eigentlich fast immer im Bereich 45-55, beinahe egal mit welchem Motor. Mit der S44 hab ich das Gefühl ich bin locker 10 Nummern zu fett unterwegs.

 

Kann das so jemand bestätigen?

 

Grüße,

Arne

 

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  • 4 Wochen später...
Am 25.9.2016 um 23:05 schrieb 750stefan:

Hi!

Die Nebendüsengröße ist von den PHBL/PHBH so nicht übertragbar, grob kann man die "S"-Düsen 25% kleiner ansetzen.

Normalerweise passen S35 - S40 ganz gut.

 

Oh. Ich dachte ich hätte die entsprechende Antwort aus dem "nur mal schnell Smallframe" Topic hier rüber kopiert.

 

Bin mittlerweile bei S36 gelandet und immer noch etwas zu fett unterwegs.

Da ich mit der Nadel aber wohl auch noch etwas runter kann werde ich es erstmal so lassen.

 

 

 

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  • 4 Monate später...

Der S6 ist für 2T, soweit richtig.

Du bist eher mager bestückt bei HD und MR, aber fett bei der ND. Ohne von deinem Setup Ahnung zu haben (mache nur mit SF rum), würde ich da mal auf AQ264, HD 135 (für den Start) und ND 38-40 anfangen. Nadel D29.

Filter oder nicht wäre noch wichtig zu wissen.

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Mit Filter kannst du bei allem eh etwas magerer werden, aber abdüsen musst du sowieso selbst, das geht über's Internet nur bedingt.

Und bedenke, dass es noch recht frisch ist. Im Sommer wird die Chose dann eher fett sein, wenn's jetzt passt. Die VHST sind wettertechnisch eh ziemliche Zicken und reagieren recht schnell auf Witterungseinflüsse, Temperaturänderungen etc.

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Am 27.5.2015 um 08:54 schrieb Werner Amort:

Je nach Herkunft des Vergasers können die 2 Luftbremsen in den Kanälen vom Ansaugtrichter Unterschiedlich groß sein.

vhst.jpg

Bremse 1 ist für die Nebendüse zuständig, Bremse 2 für den Nadelbereich und HD. Je größer die  Bohrung in der Bremse desto magerer wirkt die gewählte Bedüsung. Empfohlen wird bei Verwendung von aq Mischrohren, Luftbremse 1 mit 1mm und die mittige Bremse 2 ganz zu entfernen.

 

wie ist der Stage 6 bei den Luftbremsen ausgeführt?

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Hallo, hab ein Einstellungsproblem beim VHST 28 (2T), da er immer zu fett läuft.

Folgendes ist drin:

HD 128 (Parmakit TSV 09, 187ccm)

ND S42

Nadel D44

MR AQ 265

Schieber 45

Kein Luftfilter

Luftdüse 2 wurde entfernt

Leerlaufgemischschraube kann ich drehen, wie ich will --> keine Wirkung !

Mir geht es um den Leerlauf und Teillastbereich bis 3/4 Gas. Kleinere Nebendüse macht magerer, das ist klar, aber wie ist es mit den Nadeln ?

Momentan hab ich sie ganz runter gehängt (also Clip ganz oben) --> keine Wirkung, immer zu fett

 

Kann man pauschal davon ausgehen, daß eine D50 magerer ist als eine D44 ? Die Nadeltabelle von Dellorto enthält soviele Maße, da wird man ja wirr :-)

Werden die Nadeln mit aufsteigender Nummer magerer ?

 

Vielen Dank für Eure Meinungen, Antworten

 

Noch was: Hat der VHST nun eine Luftkorrekturschraube oder eine Gemischkorrekturschraube ???

Wenn Luft wäre ja reindrehen fetter, falls Gemisch wäre reindrehen magerer

Ich frage deshalb nach, da die Schraube nach dem Schieber angebracht ist und das eigtl. Gemischschrauben sind. Schrauben luftfilterseitig sind eigentlich Luftschrauben.

Im GSF Wiki ist allerdings die Rede von einer Luftschraube ---> ???

Bearbeitet von axolottl
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Hab' von deinem Setup keine Ahnung, aber:

die D44 ist arg fett (eigentlich bist du durch die Bank sehr fett, also beim Vergasersetup). Mach' da mal was zwischen D29-26 rein. Die ND scheint auch eher fett zu sein, der VHST mag es da gefühlt sehr mager (wenn man sonst mit anderen Vergasern ganz andere Größen kennt).

 

Du hast eine Leerlaufgemischschraube, wie du richtig erkannt hast.:thumbsup:

 

Edith schreit aus der Küche, dass abgesehen vom Schaftdurchmesser, der minimal magerer ist, eine D50 nochmal fetter wäre als die eh schon zu fette D44.

Bearbeitet von Spiderdust
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OK, vielen Dank!

Bekomme demnächst S35 und S38 und werde den Luftkanal 1 prüfen, ggf. vergrößern.

Zudem ein AQ 260 und 262, sowie ein Nadelset von D22-D33.

Das lässt derart viele Kombinationen zu, sodass ich einige Zeit zum Abstimmen brauch.

Werde dann mit Angabe meines genauen Setups berichten, was zum Erfolg geführt hat.

Bis dann...;-)

P.S. Bei meinem VHST handelt es sich um die Pinasco Edition (BS)

Bearbeitet von axolottl
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    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
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