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KATalysator: Rise of the Leistung


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Hallo zusammen sehr geehrte GSF Mitglieder :cheers:

 

ich habe mir vor ein paar tagen einen lange gehegten Wunsch erfüllt und mir eine 90 ccm³ "große" Vespa  aus Irland zugelegt, welche in diesem Topic schön langsam wider auf Vordermann und darüber hinaus gebracht werden soll.

 

Ursprünglich war geplant den rattigen Look beizubehalten, eventuell den Olack freizulegen und die gute Dame nur mithilfe einer Herztransplantation wider zu verjüngen und zu neuen Kräften kommen zu lassen.

 

Da sich beim zerlegen aber herausgestellt hat, dass das gute Stück erstens keinen O-Lack mehr besitzt, außer unterm Tank und unter der Schnarre, zweitens der Rost doch etwas sehr großflächig verteilt ist und drittens die ganze Kiste generell in einem sehr "fertigen" Zustand ist wird in den nächsten Monaten nun doch ein Komplettprojekt, mit allem drum und dran was mir so gefällt daraus.

Ziel ist, einen modernen, sauberen Touch mit netter Lackierung in das Gesamtprojekt zu bringen, gepaart mit ordentlich Dampf under der rechten Backe, sprich Tourer soll das ganze eher keiner werden....

Hauptaugenmerk wird deshalb auch speziell auf dem Motor und dem Fahrwerk liegen, die Optik aber sicher nicht vernachlässigt.

 

Da das mein erster Komplettumbau ist und ich mich bisher nur mit den Motoren beschäftigt habe, werde ich euch, außer dass ich hier den Umbaufortschritt dokumentiere, durchaus auch mit Fragen löchern wenn ich nichtmehr so recht weiter weiß ohne etwas am Fahrzeug zu ruinieren und die Suchfuktion bzw. die große (fast) allwissende Suchmaschine auch nicht die gewünschten Antworten liefert.

 

Zusätzlich möchte ich gleich von Anfang an vorweg nehmen, dass sich das Projekt durchaus über den ganzen Sommer, wenn nicht sogar noch Winter 2015/2016/2017... ziehen wird, da Freizeit  recht knapp bemessen ist.... (Umbaufortschritt wird Blau Rot markiert)

 

 

Was bisher geschah.... :gsf_chips:

 

 

...noch nicht recht viel.... . Bis jetzt wurde die Vespa erstmal ausgeweidet, wobei ich noch nicht ganz fertig bin, und die einzelnen Teile inspiziert, sowie eine Excel-Tabelle angelegt, mit so vielen Informationen wie möglich, um den Überblick über kleine und große Teile (Schrauben, Beilagscheiben, Lenker, etc.), zugehörige diverse anstehende Arbeiten (Polieren, Lackieren, etc.) sowie über neu zu besorgende Teile und deren Kosten nicht zu verlieren.

 

 

 

MfG Rennvespe

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Edit: Vorstellung des "Katalysators" siehe Seite 9 :-)

Bearbeitet von rennvespe
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die sieht doch herrlich aus! olack hin oder her, mir gefällt das ziemlich gut.

rahmen flicken, andre sitzbank, neue reifen, technik schier machen; züge usw, potenter motor rein - besser gehts nicht :)

 

strahlen und neu lacken lassen mag auch ganz nett sein, aber das kann ja jeder.

hat einfach charakter, so wie sie ist...

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Die Sitzbank war mir auch ein Dorn im Auge und deshalb als erstes abgebaut^^

 

Ich würde sie ja im Grunde eh ganz gerne so lassen wie sie ist, wenn der Vorbesitzer sie nicht Blankgeschliffen hätte und den hellblauen metallic Lack dann ohne Grundierung draufgesprüht hätte....

 

Ich will nämlich nicht alles Komplett neu aufbauen, den Rahmen jetzt so lassen wie er ist, und in ein paar Jahren wieder alles Zerlegen um sie neu zu Lackieren weil der Rost überhand ergriffen hat. Obwohl der rattige Look momentan noch echt geil aussieht.

 

 

 

 

 

 

Heute beim Zerlegen und Reinigen des vorderen Achskörpers an der Aufnahme des Stoßdämpfers ebenfalls ordentlichen Fraß entdeckt.....sollte aber kein großes Problem sein, oder?

 

 

 

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ein traumhaftes fahrzeug bis auf sitzbank und wartungsöffnung. zweiteres würd ich von aussen zuschweissen lassen und dann da etwas drübergeben im durchstieg (abdeckung, skatergriptape oder so), andere sitzbank drauf und stärkeren motor rein.

den zustand des lacks ansonsten find ich erhaltungswürdig, viel schöner als eine neulackierung. entsprechend aufbereiten damits so bleibt macht sicher sinn....

Bearbeitet von Motorhead
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der rost sieht nicht schlimm aus. solang keine tragenden teile durchgegammelt sind, ist das völlig unprobematisch. einfach versiegeln mit den üblich verdächtigen mitteln, dann sieht das toll aus und ist absolut beständig.
so eine patina bekommste nicht ohne weiteres wieder... kann nur nochmal mit nachdruck sagen, dass ich persönlich den zustand erhaltungswürdig finde :)

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Ich werds jetzt erstmal versuchen den Lack so zu erhalten wie er ist und den Rahmen nur Spengeln und die Löcher verschweißen, im O-Lack Topic hab ich mich da auch schon etwas eingelesen, und wenns nicht funktioniert und der Rost überhand gewinnt, mach ich halt das Komplettpaket später doch noch, von Strahlen bis Neulackieren. Mal schauen wie's wird :)

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Wenn ichs richtig verstanden habe, dann kapieren die 4-Rad-Falschtakt-Seggel auch grad, dass überjauchen 2te Wahl ist. Olack hat Konjunktur.

Gejaucht wird später. (oder so ähnlich)

 

Nur dass das kein O-Lack mehr ist, sondern älterer Neulack auf blankem Blech, ohne Grundierung. Was wohl die tolle Patina erklären dürfte.

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Ich werds jetzt erstmal versuchen den Lack so zu erhalten wie er ist und den Rahmen nur Spengeln und die Löcher verschweißen, im O-Lack Topic hab ich mich da auch schon etwas eingelesen, und wenns nicht funktioniert und der Rost überhand gewinnt, mach ich halt das Komplettpaket später doch noch, von Strahlen bis Neulackieren. Mal schauen wie's wird :)

Weise Entscheidung! ;-)

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@citydick: Die paar Euro für die Konservierung werden sich bezahlt machen, sofern das ganze klappt und dann immernoch geil aussieht. Und wenn nicht, waren die Kosten für die Lackkonservierung nicht hoch. Morgen gehts los damit.....

 

 

So, die hintere Felge hat sich nach dem Reinigen in gutem Zustand ohne extremen Rostbefall gezeigt, die vordere ist aber so zerfressen, dass ich das Teil garantiert nichtmehr fahren werde (Fotos kommen demnächst)(hab auch schon im "Suche"- Topic eine Suchanzeige geschaltet für eine passende Ersatzfelge).

Fotos der hinteren Felge angehängt.

 

 

Original waren 3.00x10 Reifen drauf....3.50x10 sollten aber problemlos auch passen, oder?

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Man sieht schon Fortschritte und das Hellblau metallic gefällt mir immer besser :thumbsup:

 

...auf den Fotos erkennt man es leider nicht soo gut, aber der Lack fängt wider richtig schön an zu glänzen.

 

 

Edit: @yafo: Du meinst eng beim Hinterrad? Oder vorne auch? Für mich siehts schon so aus als ob das passen könnte.

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Bearbeitet von rennvespe
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Auf meiner PK hab ich den 3.50x10er Michelin S1 drauf, und der passt ganz easy, deshalb dachte ich ja auch, dass auf der 90er die 3.50x10er Dimension ebenso passen sollte...

 

Edith: Sind doch 3.00er auf der PK...

Bearbeitet von rennvespe
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Sieht echt besser aus als gedacht;) Hab sie auch in Ried stehen gesehen und kurz überlegt. Ist dann aber doch eine PV geworden;)

Aufjedenfall hast ein cooles Projekt am start, welches ich sicher weiterverfolgen werde;)

Grüße aus NÖ

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  • 2 Wochen später...

Guten abend zusammen :)

 

man möchte vielleicht glauben es tut sich nichts mehr, dem ist jedoch ganz und garnicht so. Leider bin ich bisher noch nicht weiter zum Fotografieren der überarbeiteten und frisch konservierten Teile etc. gekommen.....werde ich aber im laufe dieser Woche noch nachholen.

 

 

 

 

Eine Frage ist auch wiedermal aufgetaucht und zwar: Kann ich die originale volle Stahlfelge samt Bremstrommel mit einer Antriebswelle eines 4 Gang Motors aus einer PK kombinieren? Grund: Der originale 3 Gang Motor soll erstmal so wie er ist ins Regal, und ein Quattrinimotorblock soll in die Vespa einziehen und ich würde gerne den Stahlfelgenlook beibehalten.....

 

MfG Rennvespe

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Soderla.... nun endlich die Bilder..... :satisfied:

 

so ziemlich alle Teile welche während der Fahrt "funktionieren" müssen, sprich Fahrwerkskomponenten und Motorkomponenten werdenwurden optisch neu gemacht. Sprich zu den neuen federungen kommen neu lackierte Bremskomponenten und Felgen. Einzig die Gabel wird so gelassen wie sie ist....

 

Ich will so wenige verschiedene Farben und Oberflächenvarianten verwenden um ein einheitlich sauberes (Achtung Ironie ;) ) Gesamterscheinungsbild zu erhalten. Darum wird auch gerade noch der Tank passend zum Lüfterrad geschliffen, ebenso soll die Fassung des Rücklichts und der Schalthebel das selbe Oberflächenfinish bekommen. Eventuell werden die kleinen felgenhälften auch noch Blank.

 

Die nächsten Tage werd ich das Loch im rahmen endlich verschweißen und die restlichen Kleinigkeiten abschließen, dann werden die ersten Teile eventuell schon wieder auf ihren altbekannten Platz zurückfinden ehe es mit dem Spaßigen Teil, dem Motor losgeht.

 

MfG Rennvespe

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    • Vielleicht habe ich es auch überlesen…welche BBS Version ist verbaut? BBS 1 oder BBS 2?
    • @Claudio Ging ja nicht darum, dass er die Eintragungen abschreiben soll, sondern da ich keinen Schein habe, wollte ich Ihm eine Grundlage geben, bezüglich Leergewicht, Reifen/Felgengröße usw.    Die Eintragungen muss er dann schon selbst verantworten können.
    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
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