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Leistungsprüfstand - Wer bastelt mit...


MiNiKiN

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Hallo

ich möcht mal anbieten einen einfachen Leistungsprüfstand zu bauen den jeder bei sich zu Hause verwenden kann. Dabei soll nicht der tatsächliche Leistungswert im Vordergrund stehen sondern es sollen nur Leistungskurven zum Vergleich nach Änderungen erstellt werden.

Die Idee ist wie folgt: man beschleunigt den Motor von Leerlauf auf Maximaldrehzahl (bei gezogener Kupplung) erfasst dabei die Drehzahländerung über die Zeit und errechnet sich aus der Beschleunigungszeit der bewegten Massen (Schwungrad, Kurbelwelle [teilw. oszilierende teilweise rotierende Massen], Primärrad, Kupplung) die Leistungskurve.

Das Konzept steht soweit, Formeln hab ich - was ich brauche sind die Trägheitsmomente der einzelnen Komponenten und eine geeignete Schnittstelle die ich an den Laptop (RS 232 seriell ??) zur Drehzahlerfassung anschließen kann.

Helfen würden auch Maßzeichnungen der oben genannten Komponenten (Schwungräder, Primärrad, Kupplung, LHW, Lippenwelle, Standardwelle, etc)

So jetzt seid Ihr an der Reihe :-D

LG Marcus

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vergiss doch die Trägheitsmomente und mach ne Kallibrationsmessung auf nem käuflichen Prüfstand dann kannst du die selbstgemessenen Werte einfach skalieren.

Als Problem sehe ich aber das du ohne Last also Straße oder Rolle sehr verschiedene Bedingungen hast und somit keine praktischen Aussagen mehr hast. Ich befürchte einfach wenn du on the Road im 3. Gang 20 sec von Leerlauf bis max-Drehzahl brauchst und ohne Gang 1sec das das abgesehen vom Einfluss der Schwungmassen auch auf die ganze Spülung usw. etwas ändert.. (hoffe irgendjemand hat verstanden was ich sagen will)

Sebastian

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na dann werd ich heut´abend mal ein bisserl surfen....

ich dachte mir schon dass ich nicht der Erste bin mit der Idee weil in der Tuningschmiede in der ich mal arbeitete (vor 10 Jahren) hatten wir so ein Gerät in Profiausführung

LG Marcus

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Profiausführung? mit so wenig schwungmasse? :plemplem:

---- das Teil war wohlgemerkt für Automotoren und die haben eine ganz beachtliche Schwungmasse (selbst nach der Bearbeitung :grins: ).

Danke für den Tip mit der RS 232!

PS: ich hab mir jetzt auch den Beitrag mit dem "Streetdyno" mal angeschaut und festgestellt dass ich dieses Topic VÖLLIG umsonst geöfnet hab - kann man diese Beiträge vielleicht in jenes verschieben.

LG Marcus

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du könntest doch ein spezial Lüra bauen, mit so 0.2-0.4 kgm^2, dann würde die sache wieder realistisch sein, NUR müßte das LÜRA extrem feingewuchtet sein, damit du mehr als eine prüfung durchführen kannst.

bin aber selber gerade am starten mir einen normalen dyn. Prüfstand zu bauen.

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wäre halt mal cool, wenn ein elektro fuzi so teile zusammenstellen würde.

IO karte, gabellichtschranke oder drehgeber etc. als teileliste für den conrad oder elv katalog mit bauanleitung. die bauanleitung kann ja auch 10 euros kosten.

billig und gut. da sollte doch für max. 100 euros was zu kriegen sein.

die mechanik kann jeder selber basteln.

dann noch ein softi, der die anbindung an excel macht und fertich.

die parameter für die angleichung an verschiedene rollen soll natürlich funzen.

oder sind hier nur maschinenbauer unterwegs?

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Moin

also es wurde mich ja auch mal reizen einen Prüfstand selber zubauen

ich arbeite in einer Elektronikfirma und komme an alles elektronikmaßiges ran

ich denke das unser techniker dann auch mal nen auge drauf werfen könnte

wenn er was festes in der hand hat (schaltpläne etc)

wenn ich helfen kann...gerne

robert

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Also, das alte Toppic war von mir und in der Software und Messerfassung sehe ich gar kein Problem. Das eigendliche Problem ist die Tatsache das man eine Art Bremse braucht, die vehinder, daß der Motor ohne Last läuft. Dafür gibt es prinzipiell 2 Möglichkeiten.

1. Eine wirkliche Bremse, sowas haben wir hier an der UNI, ist im Prinzip nix anderes als ein Propeller der im Wasser Läuft. Wenn man eine solche Bremse hat, kann man die Leistung sehr genau und exakt bestimmen. Bei uns hier haben wir den Motor drehbar gelagert und messen die Kraft und damit das Drehmoment das man braucht um den Motor festzuhalten, damit er sich gerade nicht dreht. Der Nachteil ist, das die Bremse umso stärker wirkt, je schneller sich der Motor dreht. Diese Methode ist eigendlich nur geeignet wenn man einzelne Werte bei bestimmten Drehzahlen ermittelt, weil die Bremse auf die jeweilige Drehzahl abgestimmt sein muß.

2. Bremsung über Trägheit, so funktionieren die erwerblichen Pfüfstände. Mann nimmt eine möglichst schwere Trommel, stellt sich mit dem Hinterrad drauf und beschleunigt sie. Messtechnik wäre sehr einfach, man rechnet sich das Trägheitsmoment der Trommel aus (Was für eine Zylindrische Trommel nicht sonderlich schwer ist) und mist einfach die Drehzahl über der Zeit. Das Trägheitsmoment der Trommel ist natürlich umso größer je schwerer die Trommel ist und je größer ihr Durchmesser ist. Theoretisch also gar kein Problem, aber, wo bekommt man so eine Trommel und wo bewart man sie auf? Gelager sollte sie natürlich auch noch sein und der Roller sollte sich auch draufstellen lassen. Nur an diesen Punkten bin ich bisher gescheitert, alles andere ist leicht zu lösen. Die Drehzahl des Motors über der Zeit kann jede Mess PC Karte erfassen, da habe ich im Insitut wahrscheinlich sogar noch eine (Ansonsten sind die Dinger glaube ich recht teuer)

Aber wenn ihr die Mechanikprobleme löst, werde ich euch mit dem Messtechnik know how beliefern, habe hier bereits 3 bis 4 Prüfstände aufgebaut

Ach so, das Trägheitsmoment des Rollermotors interessiert nicht, man muß nur die Trommel berechnen. Formeln kann ich euch wie gesagt auch gerne liefern

Bearbeitet von Millord
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Hi, die Idee ist sogar bereits Patentiert!

Das Problem besteht besonders bei Zweitaktern in den unterschiedlichen Verbrennungsgeschwindigkeiten.

Der Motor beschleunigt dann am besten wenn ein optimal zündfähiges Gemisch vorliegt.

Das muß aber nicht bei der Höchstleistung liegen!

Das heißt mit dieser Art Prüf-"Stand" mißt man lediglich wie drehfreudig ein Motor ist.

Das Problem mit dem PC ist auch nicht zu mißachten.

Die Datenn müssen auf jedem Falle vom Prüfstand zwischengespeichert werden, da der PC keinen kontinuierlichen Arbeitsrhytmus hat.

Ich hatte diese Idee vor knapp 15 Jahren und habe solange damit weitergemacht bis es jetzt endlich einwandfrei funktioniert.

Siehe: www.SDC1.de

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@Millord:

Abgesehen davon dass es viel Arbeit ist iss es kein Problem mit der Rolle/Trommel. einige haben schon vorgeschlagen zb eine LKW Bremstrommel vom schrott zu nehmen. Die bekäme man auch problemlos gewuchtet und gelagert unsw. Aber das mit der Messwertaufnahme bedarf denn doch einer Schnittstelle, denn Du musst ja die Drehzahl der Trommel bzw des Motors aufnehmen. Dabei ist ja entscheidend die Drehzahländerung festzustellen und dafür ist das Inkrement "eine Umdrehung" zu gross, eine Drehzahländerung wird nur noch grob gerastert dargestellt, wichtige punkte können verlorengehen, zb ein Leistungsloch in einem kurzen Bereich. Wenn man un hingeht und etwa90 Inkremente pro Umdrehung hat (zB Lochscheibe mit Lichtschranke) wird die Datenmenge schon so gross dass jeder PC erstmal nicht mitkommt und hier wird schon mal eine ordentliche Schnittstelle benötigt......und soweit sind wir nun schonmal......wer baut die Schnittstelle mit Datenzwischenspeicherung ?? :-D

Greetz,

Armin

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Selbst wenn die Trommel alle 2° (also 180 mal pro Umdrehung) abgetastet wird hat man bei einem Trommelumfang von 50cm (und das ist SEHR klein) und 200 km/h Abtastraten von 20.000 Messpunkten pro Sekunde. Bei einem Timer mit 16 MHz ergeben sich 800 Takte pro Messpunkt. Sollte eigentlich genau genug sein... wobei die Messpunktdichte hier wirklich extrem gewählt ist...

Zum Zwischenspeicher: RAM ist billig und eine Schnittstelle zum PC auch kein grosses Problem... Ausgewertet kann ja auch nach dem Lauf werden und da ist die Übertragungsgeschwindigkeit nicht so wichtig. Ich bin mir sicher dass es da schon fertig zusammengelötete Mikrocontrollereinheiten gibt die die Anforderungen dafür erfüllen und nicht allzu teuer sind!

Bin aber auch kein E-Techniker...

Bearbeitet von karoo
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Und darum geht es ja.....das mit dem Billig ist relativ.....Für 250 Euro bekommt man auch ne Schnittstelle.....für 400 nen Winkeldrehgeber inkl. Schnittstelle......aber Ich find das is denn doch ne Menge Geld, da kann man so manchen Dynorun bezahlen!

Deswegen nochmal der Aufruf: wer kann ne Abtasteinheit inkl. Schnittstelle günstig zimmern?

Greetz,

Armin

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Richtig teuer wird ja eher die Fertigung einer geeigneten Trommel und deren Lagerung - was meinst du was dafür draufgehen würde? Die Trommel sollte jedenfalls genug Trägheit haben um auch 50 Hinterrad-PS genügend Widerstand zu bieten...

Achja, ich schau mich grad durchs Netz was günstige Mikrocontroller so drauf haben... ma schaun was es da so gibt...

Bearbeitet von karoo
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Richtig teuer wird ja eher die Fertigung einer geeigneten Trommel und deren Lagerung - was meinst du was dafür draufgehen würde? Die Trommel sollte jedenfalls genug Trägheit haben um auch 50 Hinterrad-PS genügend Widerstand zu bieten...

Achja, ich schau mich grad durchs Netz was günstige Mikrocontroller so drauf haben... ma schaun was es da so gibt...

Geb dann mal bitte Bescheid was du gefunden hast.

Ansonsten sind in diesem Forum doch einige Programmiere (meine Wenigkeit eingeschlossen) die dann mal auf nem Meeting "geschwind" die Schnittstellenprogrammierung in die Hand nehmen.

Und wenn wir dann eh schon dabei sind, wird das kleinste übel die Auswertung sein!

Gruss Flo

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@Ryder:

Jo....wie auf der Webseite angegeben sieht wohl ein Prüfstand aus !

Bist Du der Erfinder ?

Wenn ja.....hilf uns mal auf die Sprünge.....was für eine Schnitstelle nutzt Du ?

Greetz,

Armin

Laut HP nimmt er die RS 232

@ryder

wenn du der erfinder bist hätte ich da auch noch einige fragen.

wie z.b.:

nimmst du 2 Rollen(antriebsrolle - übersetzung - träge Rolle)?

was heißt "Die Massenträgheit entspricht mit ca. 410 kg der eines ?Großen?!"

wie groß ist deine reduzierte massenträgheit?

welchen umfang hat die angetriebene Rolle.

.

.

.

wäre dir dankbar wenn du uns helfen würdest.

Gruss Christoph

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Eine Steuerung mit Puffer wäre schon baubar aus einem AVR von Atmel + SRAM - z.B. der ATmega128 mit 16MHz für 16,45? + 4,60? für 64kByte SRAM die dieser direkt ansteuern kann. Vielleicht können das auch noch billigere Controller aus der Serie...

Diese 64kByte sind aber schon recht knapp, aber indirekt können auch grössere EEPROMs oder SRAMs angesteuert werden, billig sind die auch und der minimal langsamere Zugriff stört überhaupt nicht da zwischen den einzelnen Messungen mehr als genug Zeit bleibt um das anzusteuern! Macht programmiertechnisch minimal mehr Aufwand...

Dann fehlt nur noch ein Herausführen der integrierten RS232-Schnittstelle auf der die Daten in den PC gelangen können, ne Spannungsversorgung und der Anschluss an die Messvorrichtung...

Könnte das was taugen?

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@Millord:

Abgesehen davon dass es viel Arbeit ist iss es kein Problem mit der Rolle/Trommel. einige haben schon vorgeschlagen zb eine LKW Bremstrommel vom schrott zu nehmen. Die bekäme man auch problemlos gewuchtet und gelagert unsw. Aber das mit der Messwertaufnahme bedarf denn doch einer Schnittstelle, denn Du musst ja die Drehzahl der Trommel bzw des Motors aufnehmen. Dabei ist ja entscheidend die Drehzahländerung festzustellen und dafür ist das Inkrement "eine Umdrehung" zu gross, eine Drehzahländerung wird nur noch grob gerastert dargestellt, wichtige punkte können verlorengehen, zb ein Leistungsloch in einem kurzen Bereich. Wenn man un hingeht und etwa90 Inkremente pro Umdrehung hat (zB Lochscheibe mit Lichtschranke) wird die Datenmenge schon so gross dass jeder PC erstmal nicht mitkommt und hier wird schon mal eine ordentliche Schnittstelle benötigt......und soweit sind wir nun schonmal......wer baut die Schnittstelle mit Datenzwischenspeicherung ?? :-D

Greetz,

Armin

Gar kein problem! Ich habe hier einen drehzahlsensor an einem Zahnrad mit 60 Zähnen verbaut, gemessen wird die Frequenz zwischen 2 Flanken oder anders ausgedrückt ich messe 60 mal pro Umdrehung die Drehzahl. Bei meinem Prüfstand kann ich bis 10 000 1/min messen also für uns wohl ausreichend, aber die Messgenauigkeit kann ich noch deutlich steigern, maximal sind glaube ich messraten für die frequenz im MHz bereich, damit könnte man auch drehzahlen bis 100 000 messen. Die Zeitachse ist gar kein Problem, eine anständiges PC-Messystem hat eine eigene Zeitbasis mit mindestens 50 Hz meistens aber deutlich mehr, also mindestens alle 0,2 sekunden, mein Messystem kann bis 1 KHz, also alle 0,001 Sekunden. Es gibt aber auch bessere, man darf nur die Schnittstellengeschwindigkeit nicht überschreiten, aber selbst der Popel RS 232 anschluß alter PC's reicht von der Geschwindigkeit voll aus, soviel ich weiß können die 115.000 b/s. Vieviel wollt ihr denn für die Messtechnik ausgeben? Das ist der einzige Wunde Punkt! Selbst ein normaler Hall sensor für die Drehzahl ist mit rund 150 Euro schon nich gerade wenig. Ich habe hier ein sogenanntes Spider8 System. Das ist eine Messkiste die einfach an COM1 mit dem PC verbunden wird und die kann weit mehr als wir brauchen, kostet natürlich entsprechend, wäre aber dafür auch in 1 Stunde eingerichtet! (genauen Preis weiß ich aber nicht mehr)

Aber Kataloge mit Preisen habe ich hier in der UNI genug.

Also wieviel ist euch der Spaß Wert, wenn ihr mir das Material bezahlt, würde ich euch das einrichten und Programieren.

Bearbeitet von Millord
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    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
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