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Restauration P200E Original Bj. `81


Jogi67

Empfohlene Beiträge

Hallo ihr Lieben,

Nachdem ich hier schon seit geraumer Zeit eifrig mitlese, auch schon mal ein paar

mal meinen Senf zu einigen Themen dazugegeben und eigendlich immer nur meinen

Nutzen daraus gezogen habem möchte ich euch mal mein Projekt vorstellen.

Im Frühjahr 2008 habe ich von einem Arbeitskollegen diese etwas runtergekommende

und vernachlässigte P200E von Bj. `81 für eine Kiste Bier bekommen. Dieser nette

Kollege hatte das Schätzchen wiederum vor 11 Jahren von einem anderen

Arbeitskollegen geschenkt bekommen weil sie einen Kolbenfresser hatte. Ca. 10 km

nach dem letzten Tanken im Jahr 1998 bedankte sich das Triebwerk nach einer

Vollgasfahrt mit einem fürchterlichen Quitschen und Knirschen für das vergessene

Öl im Sprit, dumm gelaufen. Entgegen allen guten Vorsätzen ist der Kollege nie dazu

gekommen sie mal zu reparieren und hat sie leider die ganze Zeit draußen unterm

Carport stehen lassen.

:-D

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Dieser mehr als traurige Anblick erweckte den Beschützerinstinkt und Kämpfer in mir.

Ich beschloss, die vergessene und langsam verfallende ungepflegte Wespenkreatur

aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.

:-D

Nachdem ich also die stachellose Wespe stundenlang gewaschen und von geschätzten

3000 Spinnen, deren Nestern und Netzen befreite, ging es an das Zerlegen.

Dabei wurde mir schnell klar, mit mal eben abschleifen, neu lackieren und eben

kurz Kolben und Zylinder gewechselt ist es nicht getan.

Der Gilb und dessen widerliche Ausblühungen hatten bereits zu arg zugeschlagen,

gerade in den Falzen.

Also komplett auseinander, auch der Rahmen. Stundenlang habe ich alle

Schweißpunkte aufgebohrt und auseinander das Gerödel. Ist `ne Sache für Doofe

das ganze, aber anders hat es ja keinen Sinn. Man glaubt ja nicht wie hartnäckig und

widerspenstig die Rahmenteile zusammenhalten wenn man auch nur einen einzigen

Schweißpunkt übersieht. :-D

Beim anschließenden Sandstrahlen mit meinem Aldikompressor sind mir mindestens

1000 Hörner gewachsen, weil ihm nach ca. 15 sec. immer die Puste ausging. Mit 2

Schachteln Zigaretten und einer Kiste Bier ließen sich die Kesselauffüllphasen

jedoch gut überbrücken. :-D

Aber nach dem Zusammenschweißen sieht der Rahmen wieder richtig gut aus.

Momentan ist spachteln und schleifen angesagt.

Sämtliche Schrauben sowie etliche Kleinteile und den Hauptständer habe ich nach

einem Tipp aus diesem Forum mit Zitronensäure entrostet und anschließend bei

einem Galvanikbetrieb neu verzinken und passivieren lassen. Ergebnis ist Spitze

geworden.

Alle anderen Teile bekamen wochenlang eine liebevolle Zahnbürstenmassage und

konservierende Politur.

Besonderen Spaß hatte ich übrigens beim Auseinanderpflücken des Tachos, um das

von innen matte Tachoglas zu polieren. Den Aluminiumtachoring anschließend

wieder richtig zu bördeln war eine Arbeit, die mich an den Rand des Wahnsinns trieb.

Da kamen in mir Gefühle auf, für die man ein komplettes Dorf ausrotten könnte.

Eine echte Herausforderung allerdings war das Aus- und Einpressen der

Schwingenlagerung der Gabel, wenn man es vorher noch nie gemacht hat. Das

klappte übrigens Dank meines geschmiedeten und großzügig dimensionierten

Schraubstocks und der helfenden Hände meines Vaters auch ohne 30-

Tonnenpresse. Im Nachhinein eigendlich ganz einfach. :-D

Die Sitzbank war leider nicht mehr zu retten. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle

für die neue Sitzbank an david12705, der mir für ne schmale Mark über dieses

Forum eine fast neuwertige überließ. Wenn alles gut läuft, können der Rahmen und

die Anbauteile nächsten Monat zum Lackierer.

Jetzt aber genug erzählt, Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Fortsetzung folgt

LG der Jörg

;-)

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Moin Moin,

also ich muß schon sagen, bis jetzt sieht die geleistete Arbeit wirklich sehr gut aus!!! Man sieht hier mit wie mit Herz und einer gehörigen Portion Arbeit eine Restauration durchgeführt wird.

Hut ab :-D

Was ich mich jetzt aber frage, hast Du eine Rahmenlehre für die Karosse gebaut (Geradeauslauf soweit man bei einer PX davon sprechen kann)??

Man bin ich auf die Fortsetzung gespannt!!

In diesem Sinne frohes Schaffen.

MfG Doctorchen

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Danke für die Komplimente! :-D

Eine Rahmenlehre hatte ich nicht, einfach die ausgebohrten Schweißpunkte wieder

exakt übereinander und feddich. Hab ich vor etlichen Jahren bei meiner mülltütenblauen PX

genauso gemacht, fährt geradeaus wie vorher auch.

Motor habe ich mit Bref Power- Fettlöser und Pinsel gereinigt (Tipp von meiner Frau)

Allerdings war er auch nicht richtig oxidiert weil jahrzehnte alter millimeterdicker Schmand drauf war, der offensichtlich

perfekt konservierte.

:-D

der Jörg

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Motor habe ich mit Bref Power- Fettlöser und Pinsel gereinigt (Tipp von meiner Frau)

Sehr geile Arbeit!!! Respekt!!! Des mit dem Bref probier ich aus... hast du des Zeug einwirken lassen und dann gepinselt? :-D

Bearbeitet von ModePX
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darf man schon nach der zukünftigen farbe fragen ?

ansonsten - tolle arbeit ! das teil dürfte nach der fertigstellung sicherlich als "fabrikneu" bezeichnet werden und dann ab in die galerie mit story weiteren fotos etc. !

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@Docmed der Motor ist nicht neu, lediglich Zylinder; Kolben und Simmeringe sind gewechselt worden.

Da ich über keinerlei Ersatzteile verfüge musste ich jedes noch so kleine Teil aufarbeiten.

ist mir allerdings nicht schwergefallen, da ich vor etlichen Jahren hauptberuflich Oltimer

restauriert habe.

Des mit dem Bref probier ich aus... hast du des Zeug einwirken lassen und dann gepinselt?

Bref aufsprühen, 10min. einwirken lassen, dann mit harten Pinsel oder Zahnbürste ordendlich schrubben

und mit viel warmen Wasser nachspülen. evtl. noch mal wiederholen das ganze. Klappt auch prima zum Kunststoff-

teile saubermachen. Ich war es leid mit dem ollen Waschbenzin oder mit der Nitoverdünnung, ist halt nicht so gesund

beim einatmen, und stinken tuts wie der Teufel.

Klasse, gibt doch noch welche mit Herz für die PX. Komisch, noch gar keine Kommentare wir "ne PX wäre mir der Aufwand nicht wert".

Weiter so (am besten natürlich mit originalem Farbton)...

Jeder von uns verrückten hat doch irgendwie sein Lieblingsmodell, bei mir ist es halt die PX.

Muss ja jeder für sich selbst entscheiden, ob einem der Aufwand das Wert ist. Selbstverständlich

bekommt die Kleine wieder ein originales silbernes Beinkleid. Sie soll hinterher genau so aussehen, wie sie

damals das Band verlassen hat, halt nur mit einem besseren Rostschutz. Ich steh halt auf Originaldesign,

ohne gecutteten Beinschild und gekutteten Seitenbacken.

Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ist halt alles Geschmackssache. Wohin der Trend geht habe ich im Juli

in Ochtrup gesehen, ich habe das Gefühl gehabt, dass ich mit meiner mülltütenblauen PX :-D

mit großem Windschild, Koffer Sturzbügeln und Original-Auspuff doch ein bischen belächelt worden bin.

:-D

Auch der Motor bleibt erstmal wie er ist, die Büffelcharakteristik und Haltbarkeit

sollte erst mal erhalten bleiben.

Langfristig gesehen soll aber ein tourentaugliches auf Drehmoment ausgelegtes

Motorsetup erfolgen.

:-D

der Jörg

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[Wenn das noch die alten Reifen sind, würde ich dir auf jeden Fall zu neuen Puschen raten. Wäre an der falschen Stelle gespart...

Na klar, Reifen werden selbstverständlich vor der TÜV-Prüfung erneuert, ich bin doch nicht lebensmüde.

Ich wollte mir nur noch keine neuen zulegen weil ich noch nicht weiß, wann ich endlich fertig bin.

Schließlich sind ja schon 1 1/2 jahre vergangen.

:-D

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Ich sehe nicht so ganz den Grund, warum der Rahmen zerlegt wurde. Auf den Bildern macht er einen guten bis sehr guten Eindruck. Hast ja, ausgenommen vom Spritzbereich des Vorderrades, nichts schweißen müssen, oder? Für mich zu viel des Guten.

Bin mir auch nicht sicher, ob man davon ausgehen kann, dass der Rahmen wieder gerade zusammen kommt, wenn man die Schweißpunkte wie vorher übereinander legt.

Trotzdem tolle Arbeit und das Ergebnis kann sich sicher sehen lassen!

Die PX ist auch in meinen Augen erhaltenswert! Hier meine, ist eine 79er:

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Ich sehe nicht so ganz den Grund, warum der Rahmen zerlegt wurde. Auf den Bildern macht er einen guten bis sehr guten Eindruck. Hast ja, ausgenommen vom Spritzbereich des Vorderrades, nichts schweißen müssen, oder? Für mich zu viel des Guten.

Im Nachhinein hätte ich bessere Detailbilder machen sollen. Auf den Fotos sieht es echt besser aus als

es in Wirklichkeit war. An einigen Stellen war das Blech löchrig wie ein Schweizer Käse.

Das Beinschild ist im Bereich des Mitteltunnels doppelt, was die wenigsten wissen. Gerade diese

Verstärkung war sprichwörtlich zerbröselt.

Um den Gilb anständig zu entfernen, gerade wo Bleche übereinander liegen sehe ich keine wirkliche Alternative

als das Zerlegen. Nur so konnte ich den Rost restlos entfernen und die Stabilität wieder herstellen.

Und einfach von außen ein Blech drüberzulegen ist gegen meine Schrauberehre.

Wenn das Teil beim ersten Schlagloch auseinanderbricht ist das genau so schlimm wie mit

uralten Reifen zu fahren.

@efendi sehr schöner Roller :-D

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@Jogi67

Klasse Arbeit. Ich hatte mir auch letztes Jahr eine P200E Baujahr 1981 geholt.

Zum Frühjahr diesen Jahres hatte ich Sie auch wieder für die Strasse fit gemacht.

Sie stand 9 Jahre in der Garage.

Ich hatte in den 80' er eine blaue PX80 (DR 139), die ich damals mit der Sprühdose Lila-Metallic/Weiß umlakiert hatte.

Nach zig Jahren hatte es mich wieder erwischt.

Mein Bestreben bei der Restaurierung war der Aufbau eines besonderen Rollers, von dem ich schon damals geträumt aber mir damals das Kleingeld fehlte.

Nun hab ich ihn:

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Als Lackierung habe ich eine besondere Farbe mit metallic und Perlmutt-Effekt ausgesucht.

Ich weiss ist nicht orginal aber die Basisfarbe ist aus Italien (FIAT).

Dazugelernt habe ich, dass man auch das alte Spezial-Werkzeug (Kupplung / Lüfterrad / Lager) die Zeiten nicht immer heil übersteht.

Und vor fehlerhaften Ersatzteilen ist man auch nicht gefeit. (Stichwort: Simmerring)

Dafür habe ich bei den Scooterläden hier im Internet den Umsatz angekurbelt.

Hier habe ich ein paar Bilder meiner Restaurierung abgelegt.

Restaurierung P200E

Gruß aus dem Norden.

Jens

:-D

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Ich find schon das er das Richtige getan hat, was bringts einfach den Rahmen zu strahlen, grundieren und zu lackieren wenn die gute im inneren weiter fröhlich vor sich hingammelt.

Wo Rost ist wirds auch mehr werden. egal ob nur leichter oder starker, wenn ich was aufbauen würde dann richtig.

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Ooh ha...da hast Du Dir wirklich ne Menge Arbeit gemacht. Respekt :-D Bin aufd das Ergebnis gespannt.

@Docmed der Motor ist nicht neu, lediglich Zylinder; Kolben und Simmeringe sind gewechselt worden.

Lager hast Du aber hoffentlich auch gewechselt, oder ?

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@ Joker

Logisch habe ich die Kurbelwellenlager, Kolbenbolzenlager und die 21 Nadeln

vom Tannenbaum mit neu, genau wie Sicherungsbleche und vernudelte Kronmutter,

Kickstarterritzel samt Anschlaggummi, Bremsbeläge, die üblichen Teile halt.

Darüber hinaus sind die Kupplungsreibscheiben, die Messingbuchse und Anlaufscheibe

ersetzt worden, der Korb war noch tadellos.

Ach ja, Schaltkreuz ist auch neu.

Polrad habe ich mit Glasperlen gestrahlt.

Bin übrigens dankbar für alle Fragen, vergessen kann man natürlich immer was,

ich bin ja nicht Doktor allwissend. :-D

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gabel trommeln und felgen selber glackt???

Gabel, Trommel und Felgen habe ich gesandstrahlt mit meinem :-D

Aldikompressor und dem Sand aus der Sandkiste von meinen Kindern,

anschließend 2 mal mit 2-K Grundierung grundiert, mit Felgensilber aus dem Baumarkt

gesilbert und schließlich mit 2 Schichten 2-K Klarlack versiegelt. Die Teile sehen echt aus wie neu :-D

:-D

der Jörg

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Weil das Thema scheinbar gut bei euch ankommt habe ich noch

ein paar Fotos geschossen und eingestellt.

An dieser Stelle erstmal ein riesiges Dankeschön

für die vielen Komplimente, das baut mich richtig auf und ist eine Bestätigung für die doch viele Arbeit.

Es macht mir jetzt doppelt so viel Spaß weiterzukommen. :-D

Ich bin sehr positiv überrascht von dem mehr als guten Feetback von Euch, ich hatte erst wegen der

doch zahlreichen Nörgler und Besserwisser Bedenken das Projekt vorzustellen.

Gleichwohl bin ich für sachliche Kritik und Verbesserungsvorschläge sehr empfänglich,

schließlich kann man selbst das vermeintlich gute noch verbessern.

Hier kann man übrigens gut die Spinnen und deren Nester und Netze erkennen

Fortsetzung Folgt

der Jörg :-D

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Wirklich grossartig...

Mich würd mal interessieren, wie man alte ranzige Kuststoffteile wieder wie neu aufarbeitet.

Z.B. Rücklicht, Zündbox, Blinkerschalter, Spannungsregler...

Besser sahen die Teile direkt ausm Laden sicher auch nicht aus!

Die Hupe sieht auch super aus. Hast du zum aufpolieren die Nieten aufgebohrt und neu vernietet? Mit welchen Nieten?

:-D

Bearbeitet von schrammelstein
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    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
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