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Grübeln statt googlen - Kirmes im Kopf


M210

Empfohlene Beiträge

vor 20 Minuten schrieb M210:

Okay.

Versetze ich mich in die Rolle desjenigen Juristen, der dafür herhalten muss, würde ich aber schnell an meine eigenen Grenzen stoßen. Eher könnte ich einen Mord behandeln, aber der genannte Fall ist für mich nicht zu betrachten. Ich wäre nicht im Stande, die Sachlage tiefergehend zu durchdringen, als nur oberflächlich zu streifen. Was also tun, wenn es einem der Besagten ähnlich ginge?

Das wurde alles bereits weiter oben geschrieben.

 

Ich denke, dass es immer auch (wenige) Juristen geben wird, die persönlich und emotional ggf. mit dem ein oder anderen zu behandelnden Delikt nicht klarkommen. Es wäre nur zu menschlich und kann bei der Anzahl an Juristen gar nicht sein, als dass es nicht auch solche gibt.

 

Wie bereits erwähnt wird der ein oder andere Jurist (und es kommt sicher darauf an in welcher Rolle dieser Jurist nun fungiert, ob nun als Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder Richter) im Rahmen seiner Möglichkeiten - der Rechtsanwalt mehr als der Staatsanwalt/Richter - ein Verfahren nicht zu übernehmen. Wurde alles weiter oben schon gesagt.

 

In der Regel werden diese Personen ihre persönlichen Empfindungen wie Ekel, Wut oder Abscheu etc. so weit kontrollieren können/müssen, als dass sie in der Lage sind, einen ganz bestimmten Sachverhalt (und die beteiligten Personen) auf den Grundlagen eines Rechtsstaats und den geltenden Gesetzen zu bearbeiten, zu untersuchen, zu würdigen (und im Falle des Richters) abzuurteilen. Dass dabei nie ganz die menschlichen Empfindungen ausgeblendet werden können, ist auch klar.

 

Gleiches gilt doch für unzählige andere Berufe auch. Da fragt man sich auch, wie ein Arzt es schafft, x oder y zu tun, wie ein Kanalarbeiter zwischen Ratten, Pisse und Scheiße sein Butterbrot essen kann und vor allem, wie z.B. ich es schaffe, jeden Tag trotz Ekel, Abscheu und Wut in meinen Job zu marschieren und tagtäglich hervorragende Leistungen für viel zu wenig Geld abzuliefern.

Bearbeitet von Dirk Diggler
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Klar sind Juristen auch nur Menschen (das ich das mal schreiben würde) aber ein wohl sehr großer Vorteil in diesem Umfeld ist die permanente Abstraktion hin auf das Gesetz und die Übersetzung der Vorgänge in die Schemata, die die Grundlage zur gesetzlichen Beurteilung sind. Da wird dann sehr schnell aus dem Konkreten Fall ein Vergleich gezogen, so nach dem Motto bei Müller gegen Maier war das so oder im Kommentar zu §§ XY steht das folgendes erfüllt sein müsste, usw. usw. Das hilft einigen sehr schnell den nötigen Abstand zur Sache aber auch für die eigene Psyche zu finden. 

Ich weiß nicht ob es heute noch gemacht wird, aber in den 80ern mussten Strafrechtler (darum geht es hier auch und die sind deutlich härter als der Wald und Wiesen Jurist) zu den Medizinern und diversen Obduktionen beiwohnen. 

Oft auch ein Mittel zum Zweck sich der vielen, zur Medizin berufenen aber wenig begabten Medizinstudenten zu entledigen. Na, und was beim Mediziner klappt, klappt auch beim (Straf)Juristen.
Was ich damit ausdrücken will ist, dass es Strategien gibt die man lernen kann um mit derlei Dingen umgehen zu können.

 

P. S.

Seit dem ich einen Sohn habe regiere ich im Gesamtumfeld Kinder auch sehr deutlich anders als noch vor 10 Jahren und das muss wohl auch so sein, sonst hätte Mutter Natur was falsch programmiert. Das heißt aber nicht, dass ich im beruflichen Umfeld nicht abstrahieren kann oder mich Strategien bediene die Abstand schaffen - Nein, kein Jurist und kein Polizist ;-)

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Am 25.6.2018 um 20:13 schrieb PK-HD:

Bei größeren Fahrzeugen hat das wohl auch was mit der Blechherstellung zu tun, die Amis hätten es wohl lange nicht hinbekommen so große Dachflächen ohne Wellen hinzubekommen. Gilt wohl hauptsächlich für Stretchlimos. Vinyl spiegelt nicht so und kaschiert damit leichte Wellen und Unebenheiten.

Hab ich mal in ner Doku über amerikanische Oldtimer gesehen. Weiß nicht ob es stimmt.

Das kann ich mir fast nicht vorstellen, da ich mich zu erinnern meine, dass es vor Vinyldächern schon große Blechdächer gab.

Ganz früher war es dann teilweise so, dass die Mittelstücke der Dächer bespannte Holzelemente waren – da kommt das mit dem Blech und dem Aufwand bei der Fertigung schon eher hin.

 

Ja leck, wieso bekomme ich den 25.6. denn als letzten Beitrag angezeigt?

Bearbeitet von Motorhuhn
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vor 2 Minuten schrieb Motorhuhn:

 

Ja leck, wieso bekomme ich den 25.6. denn als letzten Beitrag angezeigt?

Du hast deinen Software-Supportvertrag vor vielen Jahren leider auslaufen lassen und erhälst seitdem keine Updates, Patches und Hotfixe mehr. Auch hast Du keine Hotline vom Software-Lizenzgeber mehr. Daher ist dein GSF nicht mehr aktuell. Das Ganze ist dramatisch zu nennen.

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vor 14 Minuten schrieb Dirk Diggler:

Du hast deinen Software-Supportvertrag vor vielen Jahren leider auslaufen lassen und erhälst seitdem keine Updates, Patches und Hotfixe mehr. Auch hast Du keine Hotline vom Software-Lizenzgeber mehr. Daher ist dein GSF nicht mehr aktuell. Das Ganze ist dramatisch zu nennen.

Ach was soll's – früher war vieles besser. Z.B. meine Figur. 

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vor 50 Minuten schrieb agent.seven:

Klar sind Juristen auch nur Menschen (das ich das mal schreiben würde) aber ein wohl sehr großer Vorteil in diesem Umfeld ist die permanente Abstraktion hin auf das Gesetz und die Übersetzung der Vorgänge in die Schemata, die die Grundlage zur gesetzlichen Beurteilung sind. Da wird dann sehr schnell aus dem Konkreten Fall ein Vergleich gezogen, so nach dem Motto bei Müller gegen Maier war das so oder im Kommentar zu §§ XY steht das folgendes erfüllt sein müsste, usw. usw. Das hilft einigen sehr schnell den nötigen Abstand zur Sache aber auch für die eigene Psyche zu finden. 

M210 meint sicherlich den Fall aus Staufen, bei dem heute die Plädoyers beginnen.

Da gibt jede Menge äußerst ekliges Beweismaterial zu sichten.

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Man darf gespannt sein, auf welchen Rechtsgrundlagen die Mutter ihr Kind aus der Obhut des Jugendamtes zurück "nach Hause" klagen konnte, die amtsbekannt mit dem in der Sache bereits vorbestraften Lebenspartner zusammenlebte. Offensichtlich konnte hier glaubhaft gemacht werden, dass er der Auflage, sich von Kindern und ihren Einrichtungen fernzuhalten, auch zu Hause nachkommen könne. Man muss nicht immer alles nachvollziehen können, was in der Welt auf legitimen Rechtswegen passiert, in dem Fall sind die Folgen katastrophal. 

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vor 8 Minuten schrieb sähkö:

Man muss nicht immer alles nachvollziehen können, was in der Welt auf legitimen Rechtswegen passiert, in dem Fall sind die Folgen katastrophal. 

 

Im Grunde ging meine Frage in diese Richtung. Objektive Rechtssprechung ohne (subjektive) Anteilnahme - wie soll das gehen?

Der gesunde Menschenverstand sagt - auch ohne die widerwärtigen Details zu kennen/kennen zu wollen - dass diese erwachsenen Kreaturen auf Lebenszeit weggesperrt gehören. Nur vermute ich, dass es anders kommt und das Urteil für den Unstudierten tasächlich "nicht nachvollziehbar" ausfallen wird.

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vor 3 Stunden schrieb M210:

Nur vermute ich, dass es anders kommt und das Urteil für den Unstudierten tasächlich "nicht nachvollziehbar" ausfallen w

Da wirst Du zu 100 Prozent Recht behalten.

Wobei die Sozialprognose von ihm inzwischen aufgebraucht sein dürfte. Vermutlich bleibt er für seeeehr lange weg. Bei Ihr, na ja. Labil aber Kinder. Schwer.

Vermutlich werden sich auch erst mal die Gutacher die Klinken in die Hände geben. Übel wird es ausgehen in Sachen Ämter und Versagen der einzelnen Instanzen. Am Ende wurde nach Aktenlage entschieden. Dann trägt keiner Verantwortung - Das versteht am Ende wirklich nur der Jurist.

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Am 15.7.2018 um 21:45 schrieb nasobem:

Zitat: "psychopathische Züge"

Ohne würde es ja auch nicht funktionieren derartiges Kindern an zu tun. Muss ein absoluter Spezialist sein um das herausgefunden zu haben :wallbash:

 

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Sonnensystem

 

Wenn ich vom Nordpol der Erde aus auf unser Sonnensystem gucke, dann drehen sich - meines Wissens - alle Planeten gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. 

 

Die Erde selbst dreht sich gegen den Uhrzeigersinn um ihre eigene Achse. 

 

Die anderen Planeten auch? 

 

Falls ja, warum? 

Falls nein, warum? 

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vor einer Stunde schrieb Beo:

Sonnensystem

 

Wenn ich vom Nordpol der Erde aus auf unser Sonnensystem gucke, dann drehen sich - meines Wissens - alle Planeten gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. 

 

Die Erde selbst dreht sich gegen den Uhrzeigersinn um ihre eigene Achse. 

 

Die anderen Planeten auch? 

 

Falls ja, warum? 

Falls nein, warum? 

 

Ich verstehe nicht, wie du vom Nordpol aus auf unser Sonnensystem schauen willst. Meinst du, dass ein Beobachter auf den (geografischen) Nordpol der Erde schaut, bzw. eigentlich ja auf den Nordpol der Sonne.

 

Du beschreibst eine Beobachtung, die aus der geozentrischen Beobachtung heraus gar nicht so leicht zu machen ist, aber meinst eigentlich eine heliozentrische Beschreibung?

Bearbeitet von freibier
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vor 1 Stunde schrieb freibier:

 

Ich verstehe nicht, wie du vom Nordpol aus auf unser Sonnensystem schauen willst. Meinst du, dass ein Beobachter auf den (geografischen) Nordpol der Erde schaut, bzw. eigentlich ja auf den Nordpol der Sonne.

 

Du beschreibst eine Beobachtung, die aus der geozentrischen Beobachtung heraus gar nicht so leicht zu machen ist, aber meinst eigentlich eine heliozentrische Beschreibung?

Ich vermute er meint, dass wenn er vom Nordpol aus auf einer gedachten Achse in die Sterne guckt, dass diese in die eine und die Erdkugel in die andere Richtung drehen.

Sowas wird manchmal in Planetarien simuliert - schön mit Mukke von ELO.

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vor 27 Minuten schrieb agent.seven:

 

Sowas wird manchmal in Planetarien simuliert - schön mit Mukke von ELO.

Was, von ELO? Bist Du sicher? "Hold on Tight" und so einen Schrott ließen mich früher immer brechen.

 

Hätte im Planetarium eher Pink Floyd-Sound o.ä. vermutet. Am geilsten waren im Planetarium doch die Sitze. Die konnte man doch zu so halben Liegesitzen mit Polstern für den Hinterkopp machen.

Bearbeitet von Dirk Diggler
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vor 3 Stunden schrieb Dirk Diggler:

Was, von ELO? Bist Du sicher? "Hold on Tight" und so einen Schrott ließen mich früher immer brechen.

Hier in Köln ist das Planetarium so, na irgendwie retro. Liegesitze gibt es nicht und die Studenten die die Show machen stehen offensichtlich auf Discomusik.

Das mit dem Brechen könnte aber passen, zumindest sehen einige Sitze so aus als wären sie schon mal bebrochen worden.

 

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vor 8 Stunden schrieb Lupo1:

Der Herr Beo wird sich das so gedacht haben, vermute ich jetzt einfach mal:

 

IMG_0073.thumb.JPG.2ab579aea86ce1c5f2f4aab64fee2fc1.JPG

einfach die skizze gegen den Uhrzeigersin drehen....:-D

 

Ja, so habe ich das gemeint. :thumbsup:

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Am ‎19‎.‎07‎.‎2018 um 10:22 schrieb Beo:

Sonnensystem

 

Wenn ich vom Nordpol der Erde aus auf unser Sonnensystem gucke, dann drehen sich - meines Wissens - alle Planeten gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. 

 

Die Erde selbst dreht sich gegen den Uhrzeigersinn um ihre eigene Achse. 

 

Die anderen Planeten auch? 

 

Falls ja, warum? 

Falls nein, warum? 

Soweit ich weiß, drehen sich zwar die meisten der Planeten unseres Sonnensystems gegen den Uhrzeigersinn um ihre eigene Achse, aber nicht alle. Habe jedoch vergessen, welche Planeten das sind, die sich nicht gegen den Uhrzeigersinn um die eigene Achse drehen.

 

Ich nehme mal an, ohne es ganz sicher zu wissen, dass die jeweilige Rotation eines Planeten (um die Sonne) aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems und der jeweiligen Planeten herrührt sowie in der Folge die Achsenrotation (und eine eventuelle Änderung derselben) ggf. von Zusammenstößen mit anderen, ausreichend großen "Himmelskörpern" (andere Planeten, Monde) beeinflusst gewesen sein könnte.

Bearbeitet von Dirk Diggler
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vor 1 Stunde schrieb Blue Baron:

Ich knüpfe da mal an:

 

Wird die Rotation der Erde langsamer?

Ich grüble statt zu googeln und sage ja. Vom Urknall aus sollte sich über die Expansion über die Zeit alles verlangsamen. So auch die Rotationen all über All. ;-)

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vor 2 Stunden schrieb PK-HD:

Woher kommt die Redewendung "Spitz auf Knopf"?

Ich tippe ja mal auf Textilverarbeitung, aber der Hintergrund interessiert mich.

 

Kein Test:

 

Nach dem Ausschlussprinzip gehe ich auch davon aus, dass die Redewendung aus dem Textil Bereich kommt - und nicht aus der Hundezüchter-Szene. 

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vor 11 Minuten schrieb Mad Marc:

Dafür müsste aber ein Widerstand in irgendeiner Form da sein, der die Erde bremst

 

Ist nicht die Gravitation der Sonne und somit die Zentrifugalkraft ein Widerstand? 

Bearbeitet von Beo
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  • Beiträge

    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
    • Ja, die Feder sollte auch sichtbar sein. Die drückt das Fach (normalerweise) auf, nachdem der Entriegelungshebel durch Reindrücken des Zündschlosses freigegeben hat. Hier zwei Bilder aus dem Schneider und dem alten rollershop-Ersatzteilkatalog (Teil 17):    
    • Kleiner Tipp: Lesen Denken Schreiben   In der Reihenfolge.
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