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Winterprojekte (seit 2002/2003 ... bald Saison 2023/2024)


lummy

Empfohlene Beiträge

Nun stelle ich mal mein Winterprojekt vor, waren zwar eher zwei Winter aber nunja. Basis war eine LI150 Serie1 deutsches Modell welches durch ein killercase Setup beatmet werden sollte. Die geographische Nähe zu den MMW Werken brachte es da mit sich, dass das Motorkonzept schon fertig war bevor die Zielkarosse überhaupt da stand. Eigentlich solltes das Ganze in eine Serie2 wandern, hab mich aber dann auf einem Run in die Serie1 geradezu verliebt. Das sollte noch die ein oder andere Überraschung bringen, aber letztendlich steht in meinen Augen ein schönes Tourenmopped in der Garage. Sicher kein Showroller sondern schön gemacht für die Strasse. So jetzt lass ich Bilder sprechen.

 

Motorsetup:

 

Urzustand als ich die Mopete beim Jockey abgeholt habe. Blech an sich gut, paar dusselige Löcher reingebohrt aber nix was man nicht fixen konnte. Die rote Jauche ist der echte Abtörner.

 

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Also erstmal nach Hause karren und den Eimer auseinanderreissen:

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Und zum Strahlen, dann zum Spengler und schliesslich der Drybuild (Kotflügel musste neu, der hatte nachm Strahlen nicht mehr so gut ausgesehen). Halt, dazwischen hat @rd racer den Voyager meisterlich angepasst, ein Virtuose am Schweissgerät.

 

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Verlegung ist top, 35cm Dämpfer schliesst bündig mit dem Heck ab:

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So, nun der Drybuild nachm Strahler und Spengler. Der Koti war ne korrekte Dengelarbeit. Für mich als unbegabten Blechbearbeiter gar kein so einfaches Ding:

 

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Dann ging die ganze Chose zum Lackierer. Die Farbgebung war schnell nach Recherche und letzten mikroskopisch grossen Olack-Resten klar. 2-tone verde nilo/weiss:

 

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Zum Vergleich Olack Serie2 (Haube S2 alt, Hupengrill S1 neu):

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Dann der Aufbau, begonnen mit der Gabel:

 

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Für die schwarzen Abdeckungen musste ich mir bereits Häme von @Stampede anhören (seines Zeichens Anorak), Wird bei Gelegenheit in Wagenfarbe lackiert.

 

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Die Verlegung der Bremsleitung durchs Loch der Lenkerklemme ist zwar fummelig aber geht:

 

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Weiter gehts. Mit offenem Luftfilter fahren ist krass laut. Das Ansauggeräusch ist dermassen brachial, selbst mit gedämmten Hauben fallen einem die Ohren ab. Umbau auf Airbox im Winter.

 

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Nach ein bisschen TÜV Gezeter dann schlussendlich auf der Strasse:

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Ein paar Namen möchte ich hier doch noch erwähnen, die dazu beigetragen haben:

- Statler und Waldorf aka @ace und @Stampede durch unermüdliches Piesacken und Besserwissen. Oft ärgerlich aber im Grunde hilfreich um nicht gar so viel zu pfuschen.

- @gravedigger (Zugang zu den heiligen Hallen und immer mit einem Bauchladen an technischen Raffinessen bestückt denen man nach 2-3 Bier nur schwer bis gar nicht widerstehen kann)

- @rd racer für die Schweisskünste und vor allem ohne mit der Wimper zu zucken mit dem Schweissgerät im Kofferraum eingetrudelt. Danke, Mo!

- @leichtzumerken für den Zylinder. Ohne den hätte es noch ne Zeit lang mit dem Prüfstandslauf gedauert

- @könich Maghousing und Getriebedeckel kugelverdichtet/gestrahlt? Sieht und fühlt sich 100x mal besser aus als der Inderguss zuvor. Ausserdem für die Halter für den Flyscreen, Top Qualität.

- @vnb1t manchmal wundere ich mich wie er einen zuweilen nervigen Kunden wie mich noch beliefert 😉

Sorry, für die die ich vergessen habe. Ihr seid auch gemeint.

 

Bearbeitet von Herr Gawasi
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Da seit letzter Woche auch angemeldet, hier mal mein "Winterprojekt": Ein Herz für Inder :-D

Indische GP, die aber Ihr Leben in Griechenland verbracht hat.

 

Zu mir gekommen vor gut einem Jahr, sollte das eigentlich ein Sommerprojekt werden. Durch private Umstände natürlich wieder nix gewesen und dann doch zum Winterprojekt mutiert. 

 

Zustand beim Kauf (Danke an Milan vom Los Cochinos SC, der mir die Bude abgetreten hat :cheers: )

 

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Dann das übliche Spiel: Zerlegen, alles raus was doof ist, alles neu was mies ist. Hinter dem alten Nummernschild hatte es das Heck weg gegammelt, daher ausgeschnitten und ein Stück Blech eingeschweißt.  Lack aufbereitet, Kotflügel war nicht mehr zu retten, daher Lack in Sprühdose anmischen lassen und 1x neu gemacht. Das doofe Repro Ding passt aber Kacke, daher liegt hier schon ein Originaler, der aber noch in Farbe getaucht werden muss.

 

Scheibenbremse mit Teilhydraulik verbaut, passendes Aggregat verpflanzt und schon konnte das ganze zum TÜV und zur Zulassung :whistling: Verbaut ist ein 186er Imola mit 35er Keihin und TSR Pott. Der 35er passt sogar mit Knie und Luffi unter die Haube.

 

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Alles eingetragen und seit letzter Woche dann auch zugelassen. Kleine Dinge wie Embleme montieren stehen noch an, ansonsten macht das Ding schon was es soll. 

 

Vielleicht mach ich noch ein Aufbautopic, je nach Lust und Laune....

Bearbeitet von dorkisbored
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So dann stelle ich auch mal mein Winterprojekt im Lamybereich vor. DL 125 türkis Nr.2 dieses mal kein original Lack.

Fahrzeug wurde vor vielen vielen Jahren im Süden Italiens mal lackiert, stand im Anschluss wiederum einige Jahre in einem Olivenhain.

 

Anfangszustand, bei Lieferung Januar 2022

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im Anschluss einmal komplett zerlegt, gereinigt, aufgearbeitet und wieder montiert. 

Herausforderung waren wieder ein paar Ersatzteile bezüglich Qualität, schlussendlich hat sie noch Casa Forklinks inkl. BGM 6Ts Stoßdämpfer bekommen.

Motor werkelt ein Mugello 186 mit Ancilotti Box, 12v E-Zündung und 22 Jetex Vergaser --> Beatmung über bearbeitete Airbox + BGM Filter.

 

Finaler authentischer Zustand nach Fertigstellung, Lamy soll in Zukunft als Alltagshobel laufen..

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Danke nochmal @supermoto für deinen finalen Support und @Shlomo für das DL Sitzbankgestell (da bei mir ein seltenes Li4 Gestell verbaut war welches für 300€ nach Australien gegangen ist :wacko:)

Bearbeitet von vnb1t
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Wenn es eine italienische DL ist reicht die komplette Nummer....:-D

Warum sollte man nicht die ganze Nummer zeigen (wie in einem anderen Topic ) ?

Ich hätte da gar keine Bedenken.

Hier treiben sich doch nur ehrliche, nette Menschen rum.

  • Haha 2
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Naja, direkt ein Winterprojekt war/ist das nicht, eher ein kleines Frühjahrschräubchen. 
Das Fahrzeug ist eine Schwedin Serie2 die seit einiger Zeit (3,4 o. waren es sogar 5Jahre) bei meinem Kumpel, unvollständig, im Keller stand. Hatte schon ein Auge drauf geworfen und wollte sie eigentlich haben. Nur mein Spezi zog nicht so richtig, weil er sie selbst fertig machen wollte. Immer wieder mal drauf angesprochen, "was ist jetzt mit der Kiste…? Ich seh die noch in zehn Jahren hier unten im Keller stehen. Ich nehm sie und bring sie auf die Straße." Leider ohne Erfolg.

Jetzt Anfang des Jahres die Überraschung, du kannst sie haben. Ich hatte eigentlich schon garnicht mehr damit gerechnet. 
Ihm schnell die Kohle rüber geschoben, bevor er es sich wieder anderes überlegt. 
 

Also frisch ans Werk und erst mal Motor bauen mit dem was noch so in’er Werkstatt so rum lag. Ganz klassisch. TS1 mit 60er Welle gesteckt, linke Nummer, 30er Gaser, BGM SportBox. Scheibenbremse, BGM Fahrwerk war schon vorhanden. 
 

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  • lummy änderte den Titel in Winterprojekte (seit 2002/2003 ... bald Saison 2023/2024)
  • 5 Monate später...

Von der Winter Rotaxfront ein Update,

 

Posch Racing Resi 300 für BFA auf Vespa, umgestrickt für Lambretta auf Rotax 594 Skidoo vom Powes befingert und mit aktiven RAVE. Es geht in die richtige Richtung....

 

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  • 2 Wochen später...

Nach Jahren ohne Lammy ein Puzzle aus Kalkar mitgebracht.

Wo die Setup Reise hingeht bin ich noch unschlüssig, aber die Optik bleibt so.

Fang demnächst entspannt mit den Karosserie arbeiten an.

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Jo da hat Chuck Norris die Backe aufgemacht. Egal Blech kann ich .

Ärgerlich das ich nicht gesehen habe das der Lenker Schrott ist.

Doch mehr arbeit als ich mir vorgestellt habe, aber soll eh ein "Langzeit" Projekt sein. Also dieses Jahr muss die nicht fertig und angemeldet sein.

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    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
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