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Mods in Deutschland - Anfang der 80er


floryam

Empfohlene Beiträge

vor 3 Stunden hat TroyLee folgendes von sich gegeben:

früher aus NBG

 

Gruß von einem gleichfalls ehemaligen Nürnberger. Start in den Freitag Abend Cafè Mohr und Montags-/Dienstagsnacht  Boot rules!

Bearbeitet von milan
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vor einer Stunde hat Beatnik66 folgendes von sich gegeben:

Bin Mod seit den Sommerferien 82 in London.

Grüße aus Düsseldorf Friedrichstadt!

 

Grüße zurück aus Gerresheim / ludenberg 

vor 46 Minuten hat milan folgendes von sich gegeben:

 

Gruß von einem gleichfalls ehemaligen Nürnberger. Satrt in den Freitag Abend Cafè Mohr und Montags-/Dienstagsnacht  Boot rules!

 

Genau Freitag Abend erst am Mohr und dann auf irgendwelche parties..... 

 

Boot, ofenrohr, dröhnland. War schon ne geile Zeit 

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  • 2 Wochen später...

Da gab es so einige Episoden in verschiedenen Ostseebädern, meistens einfach nur komplett aus dem Ruder gelaufene Strandversammlungen. "Gewisse Hamburger Proll-Mods" bezieht sich im Besonderen auf die beiden eigentlich rivalisierenden Hamburger Mod-Societies "Blizzards" und "Tudors", gab aber noch viele andere, die Palette hatte insgesamt eine sehr große Bandbreite und man hat sich teilweise auch offen untereinander verachtet, wie im Artikel angedeutet. Die Sache im Artikel war aber auch noch relativ harmlos. Das volle Potential der Reeperbahn war noch nicht entdeckt worden, da hat man später noch zusammen mit den Sharps ganze Kneipen im Rotlicht-Millieu zertrümmert, dann der Hinterhalt durch die ziemlich komplett versammelten Luden (Zuhälter) und Koberer (Türsteher) in der Grossen Freiheit, dazu die außergewöhnlich blutig-sinnlose Eroberung des "Türken-Scooters" auf dem Dom wegen einer umgetretenen PX, dann wieder erlebnisorientiertes Faschos-Klatschen im Hansa-Land Erlebnis-Park, weiters Revenge-Aktionen gegen Dorfproleten in Wilhelmshaven, Fassberg, Flensburg, Plön, wo im besten SEK-Stil auch mal unerwartete "Hausdurchsuchungen" bei "eingeborenen" Mod-Belästigern vorgenommen wurden (meist nach einem der regelmässigen und durchaus gut organisierten Einbrüche in die Elbschloss-Brauerei). Aber die Liste ist zu lang....

 

Dabei ging es eigentlich den Wenigsten um die Gewalt an sich, die war irgendwie zum notwendigen Übel geworden, während man eigentlich nur relativ ungestört seine Kultur ausleben wollte. Soweit ich mich erinnere haben wir immer nur re -agiert, ok, oft auch überreagiert, oft auch einfach nur eingesteckt.. Tanzen gehen war eben nicht immer ganz einfach damals. Und wie sang weiland schon der blonde Hans: ".....aber irgendwie war's trotzdem schön". ;-) 

 

 

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Mir hat vorhin ein Kollege erzählt, als sie (wohnhaft südlich von Wien) in den 80ern unterwegs waren (mit den Rollern) haben sie die Wiener Mods immer Henkel-Mods genannt. Die Erklärung, von den Wienern hatte kaum wer einen Roller und mussten immer mit der Bim (Strassenbahn) fahren, eine Hand an der Schlaufe hängend, dem Henkel. Ergo - > Henkelmods. :laugh:

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Naja... In Hamburg gab's die HVV-Mods, in Berlin die BVG-Mods... Bevor man das belächelt, sollte man aber bedenken: In den großen Städten waren (Mod-) Roller immer Stressmagneten. Fährste abends zum Konzert auf St. Pauli kannste nur 2 Bierchen trinken, kommste raus, liegt die Kiste auf der Seite, erwischt Du die Brüder ist der Anzug auch noch hin, fährste dann mitten in der Nacht nach Hause wirste von Manta-Prolls hart beim Fahren gestört und stresst, weil Du Dir keinen Bums leisten kannst, weil Du eben irgendwie doch 8 Bierchen hattest, und gleich hoffentlich nicht auf der B431 rausgewunken wirst, jetzt, wo der Lappen gerade mal wieder frisch am Start ist und der Polini immer noch nicht eingetragen und überhaupt hat die Jazzfluppe vorhin noch mehr Spaß gemacht als jetzt....

 

Irgendwann hat man sich dann lieber nachmittags auf dem Gänsemarkt zu Chips und Cola getroffen, ist anschließend zum Parken nach Hause und hat dann die Nacht kompromisslos per ÖPNV in Angriff genommen. 

 

Klar war das was anderes, als das ganze WE bierselig und unter sich und unbehelligt von der Welt im abgesperrten Gelände zweitaktbewehrt durch den Morast zu pflügen (und klar waren wir auch öfter da, war auch meistens ordentlich gut, aber wir gehörten damals abends eben in die Clubs und Bars und nicht auf Äcker neben Autobahnen. Heute sieht man's natürlich differenzierter, ein guter Run ist ein guter Run ist ein guter Run). Mod war generell eher ein City-Ding, Scooterboy mehr so (teils ländliches) Umland.

 

So unterschiedlich die Kulturen also waren hatte der Roller bei der Mehrheit von uns definitiv keinen niedrigeren Stellenwert. Aber Fahren war eben irgendwann Fahren und Ausgehen war Ausgehen.

 

Was uns mit anderen Fraktionen wiederum verbunden hat war allerdings das Posen im Alltag, da waren die Flat-Tops mit ihren Metalflake-Cuts doch kein Stück weniger selbstbewusst als wir French-Lines und Pilzköpfe mit unseren Pinstripe-und-Chromgelöt-Porno-Yachten...

 

 

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vor 3 Minuten hat reusendrescher folgendes von sich gegeben:

Naja... In Hamburg gab's die HVV-Mods, in Berlin die BVG-Mods... Bevor man das belächelt, sollte man bedenken: In den großen Städten waren Roller immer Stressmagneten. Fährste abends zum Konzert auf St. Pauli kannste nur 2 Bierchen trinken, kommste raus, liegt die Kiste auf der Seite, erwischt Du die Brüder ist der Anzug auch noch hin, fährste dann mitten in der Nacht nach Hause wirste von Manta-Prolls hart beim Fahren gestört....

 

Irgendwann hat man sich dann nachmittags auf dem Gänsemarkt zu Chips und Cola getroffen, ist anschließend zum Parken nach Hause und hat dann die Nacht kompromisslos mit ÖPNV in Angriff genommen. 

 

Klar war das was anderes, als das ganze WE bierselig und unter sich und unbehelligt von der Welt im abgesperrten Gelände durch den Schlamm zu wühlen. Deswegen hatte der Roller bei uns allerdings keinen niedrigeren Stellenwert. Aber Fahren war eben irgendwann Fahren und Ausgehen war Ausgehen.

 

 

Leider alle Likes verbraucht deswegen :thumbsup:

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Mochte ja immer gerne Hamburg, die gewisse Härte war mir immer sehr genehm. Hatte damals in Plön häufig Samstag Unterricht und bin dann gerne nach HH gefahren, weil Düsseldorf einfach zu weit war.

Treffpunkt in der Hansestadt war dann die Markthalle. 

Bearbeitet von Beatnik66
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  • 3 Wochen später...

The Prisoners...already a legend!

 

Über die Prisoners ist - mit dem Segen der Band - ein Buch aus der Sicht der Fans geplant. Nähere Details siehe hier:

https://www.facebook.com/groups/theprisoners/permalink/10158276281997106/

 

Es werden noch Beiträge aus dem deutschsprachigen Raum gesucht....seien es persönliche Stories rund um die Band oder Memorabilia aller Art (Fotos, Tickets, Poster etc.).

Was z.B. fehlt ist insbesondere Material zu den Konzerten zwischen 1984 und 1986 in Berlin, Wien, Krefeld. Zu den Gigs in Berlin fehlen uns derzeit noch die genauen Datumsangaben.

Auch interessant Material zu den im September 1986 abgesagten Konzerten in Frankfurt, Neuss und Zürich. Wer etwas beitragen möchte nimmt bitte Kontakt mit uns unter [email protected] auf.

 

Wir hoffen, in Euren Archiven schlummert noch das ein oder andere darauf, wieder entdeckt zu werden.

 

Besten Dank.

 

Thomas

 

 

 

Bearbeitet von no.66
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  • 4 Wochen später...
On 11/12/2009 at 12:25 PM, einszufuffzig said:

Eine kleine Passage in "Dreiknopf.." hat mich wieder auf eine Frage gestossen, über die ich früher schon mal gegrübelt habe: ob es wohl deutsche Mods in den 60ern gab?

Spätestens 1964/1965, als die Sache in die Massenmedien kam, müsste ja auch etwas nach Deutschland geschwappt sein. Carnaby/Swinging London sind hier ja eingeschlagen, aber das war ja auch "breiter". Es kann in Deutschland eigentlich nur eine ganz kleine Insidergruppe gewesen sein...vielleicht in Hamburg (Traditionell britisch beinflusst), Düsseldorf (Modestadt, internationale Connections wegen CPD), Frankfurt (US Army -> Ivy league-Stil), München (ist eben München :)) ? Die frühen Haupteinflüsse gab es bei uns genauso. Ob deutsche Jazzfans sich von den Plattencovern inspirieren liessen? Die französischen Filme liefen auch bei uns im Kino. Die Klamotten dürften nur - wenn überhaupt - in Großstädten zu bekommen gewesen sein. Aber vielleicht kam nur in London alles zusammen?

Nicht gerade das weltbewegendste Thema, könnte aber ganz spassig und interessant werden. Weiss jemand etwas?

Guten Tag! Laut dem Bericht hier von 1965 gab es das wohl schon in Deutschland (hier zumindest in Hamburg) : https://www.youtube.com/watch?v=JDBQJw53Q64 (ca. 1:27)

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@KomMODe Ja, wir haben um 1990 noch welche davon auf Konzerten mit The Troggs u.Ä. getroffen. Deren Helden waren The Creation, Small Faces und Yardbirds, weißer Mod-Rock eben, allgemein ganz spezielle Sachen, die aber relativ leicht zu bekommen waren, wenn man wusste, was man suchte. Später dann auch Motown und Desmond Dekker. Achim Reichel haben sie angeblich irgendwann mal verkloppt, weil er ihnen zu poppig und zu arrogant war. Sie haben damals außerdem im Sommer die Moorweide am Dammtor zum Hyde-Park erklärt (schlauer als wir später mit unserer hässlichen Markthalle), angesagte Clubs gab es wohl nur in Eppendorf und auf St. Pauli. Allerdings war's anfangs doch ein gutes Stück weit weg vom Puls der Zeit in Soho oder auch z.B. Nottingham.

 

Inspirationen haben stattdessen bestimmte Bands wie erst die Remo Four und später The Smoke frisch aus London in den Star Club gebracht. Thomas I-Punkt in der Mö und bestimmte Läden in Pöseldorf waren dann ab ca. '67 ziemlich a jour mit den aktuellen Moden in Kensington, das war dann aber schon sehr exklusiv. Roller haben damals keine große Rolle gespielt, ging mehr um Musik, Kleidung, Literatur, und ganz wichtig Soziologie (eben gesellschaftliche Änderungen, die um die Zeit doch ziemlich extrem waren).

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  • 2 Wochen später...

Das waren die Jungs (oder die meisten von denen), die ca. ab 81/82

in Düsseldorf das Sagen hatten.

 

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Von Links: Phurdy, Nico (lebt in London, dreht Werbefilme und hat 

Dreiknopf und Dosenbier rausgegeben, Karsten Minter (später Sänger

der Psychotic Nightmares, er und seine Schwester Tanja leben wieder

in England), Bodo (später Sänger von Stunde X), Sugar Theißen.

Wer die Frau ist, weiß ich nicht. 

 

 

 

 

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ich bin ja nun auch schon ein paar jahrzehnte dabei und es gab bei uns in darmstadt mal szene betrieb von mods scooterboys teds oi punks aber das war in den 90 gern seit dem gibt es leider nur noch studenten szene.  gibt es in düsseldorf oder hh noch aktiv mods oder mehr vespa fahrer mit outdoor bekleidung?

 

gruss sparry

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vor 7 Stunden hat Arthur folgendes von sich gegeben:

Das waren die Jungs (oder die meisten von denen), die ca. ab 81/82

in Düsseldorf das Sagen hatten.

 

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Von Links: Phurdy, Nico (lebt in London, dreht Werbefilme und hat 

Dreiknopf und Dosenbier rausgegeben, Karsten Minter (später Sänger

der Psychotic Nightmares, er und seine Schwester Tanja leben wieder

in England), Bodo (später Sänger von Stunde X), Sugar Theißen.

Wer die Frau ist, weiß ich nicht. 

 

 

 

 

 

Du beschreibst 4 Jungs und ein Mädel. Typ 5 auf dem Bild bist dann nicht zufällig du?

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Nein. Zähl nochmal. 1-Phurdy, 2-Nico, 3-Karsten, 4-Bodo, 5-Sugar.

Ich war nie ein Mod. Aber wir (Rude Boys und linke Skinheads) hingen

dann und wann mit ihnen rum.

 

Typ 5 hat Jam-Shoes an. Die gehen gar nicht! :mad: :-D

 

 

 

Bearbeitet von Arthur
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Dieses Bild (aus der Spex) aus dem allerersten Post zu dem Thema zeigt in der unteren

Reihe ein paar personelle Überschneidungen.

 

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Auf den Bildern unterste Reihe ganz links mit der Mütze ist wieder Bodo.

Und der dritte von links (Bild links) oder ganz rechts (Bild rechts) ist Sugar.

Die Bilder sind ein oder zwei Jahre später entstanden, schaut wie sich das

stilistisch in so kurzer Zeit entwickelt hat. Keine Parkas mehr, keine Schlipse,

viel mehr Sixties. Und auf gar keinen Fall Jam Shoes. ;-)

 

 

 

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vor 27 Minuten hat Arthur folgendes von sich gegeben:

Nein. Zähl nochmal. 1-Phurdy, 2-Nico, 3-Karsten, 4-Bodo, 5-Sugar.

 

O.K., im Ausgangspost las es sich für mich, als sei Phurdy der Nachname und Nico der Vorname. Komma fehlinterpretiert...:whistling:

 

btw, in Franken gab es meiner Erinnerung nach zwar eine lebhafte Vespaszene, Mods aber, zumindest Ende der 80er kaum. Oder lief das „im Untergrund“?

Bearbeitet von milan
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Soweit ich das erinnere, fuhren die Düsseldorfer mit dem Bus u.a. nach Bamberg.

Sicher nicht ohne Grund. Einer von der kleinen, hier noch aktiven Handvoll stammt

aus Coburg und kam als Student nach Düsseldorf. Alles spätestens Mitte 80er.

 

 

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  • 2 Monate später...

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    • Fahr ich auch seit Ewigkeiten, 10 BGM grün in der Lido (V2) auf M210 mit 26PS. ÖL MTX.
    • Hoffmann HB Restauration Beitrag 3:   Diesmal etwas mehr zu lesen...  🙂 Nachdem ich also alles optisch festgehalten und das Schlumpfmobil in Teile zerlegt hatte, ging es an das freilegen. Da ich an einigen Stellen damals schon Probestellen hatte, wusste ich, dass es Erstlack gibt, und dass es mehrere Farbschichten darüber gab. Ich sag jetzt bewusst Erstlack, da O-Lack auch der Original Farbton sein kann..., wie es auch noch vorkommt. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von folgendem Lackaufbau von aussen zum Erstlack aus. - Hellblau - Türkisblau/dunkelblau - weiß ->Erstlack Hoffmann Grün Wie ich später feststellen musste, kam es doch anders. Etliche Teile wurden aufgrund von Unfallspuren wohl wenige Monate/Jahre nach der Erstzulassung (1953 by the way) mit dem ansich korrekten Originalfarbton nochmals überlackiert. Da es ein Einschichtmetallic ist, ist dieser Farbton quasi nie gleich. Dazu gibt es sogar alte wie auch neuzeitliche Erfahrungsberichte, dass der Abstand zum Objekt beim lackieren mit ein und derselben Farbe schon Unterschiede erzeugen kann. Bei den damaligen Lacken zumindest. Zurück zum Roller hieß das, dass unter dem Weiß, was ich als letzte falsche Farbe zuerst deutete das falsche Hoffmanngrün war, was man aufgrund einer geringen Farbnuance erkennen konnte. Punktuell hätte man es auch lassen können,...an kleineren Stellen wie an der Kaskade ist es zT noch vorhanden, und kaschiert so zB eine nicht rausdrückbare kleinere Beule. Unter diesem Ü-Lack Hoffmanngrün war je nach Stelle nochmals rote Grundierung oder eben das Erstlackgrün. Bei Stellen mit der falschen roten Grundierung kam dann eben das erste, originale Hoffmann Grün, gefolgt von einem originalen taubenblau/grau als Zwischengrundierung und einem originalem Rot. An Stellen wie dem Beinschild rechtsseitig, wie auch an der Gepäckfachseitenhaube wurde zudem gespachtelt. Mit teils unterschiedlichen Materialien. „Normaler“ alter Spachtelmasse...ähnlich heutigem Feinspachtel..., wie auch vor allem am Beinschild mit einer Spachtelmasse, die mir bis heute unbekannt ist. Eine Art Graphitspachtel, quasi wie Flüssigmetall. Auch wie eine Bleistiftmine/Graphit ähnlich vom Glanz und der Konsistenz, so dass man regelrecht dort reinschnitzen konnte. Um es kurz zu sagen...es gab verschieden dicke und von der Anzahl falsche Farbschichten, die man erst einmal Stück für Stück zuordnen musste, um sie dann ebenso Stück für Stück...bzw Fläche für Fläche freizulegen. Im günstigsten Fall: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß ->Erstlack Oder Mittelmaß: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün (5.Schicht): Ü-Lack Grundierung Rot → Erstlack Worst Case: 1.Schicht :Ü-Lack Hellblau 2.Schicht: Ü-Lack Türkisblau 3.Schicht: Ü-Lack Weiß 4.Schicht: Ü-Lack Hoffmann Grün 5.Schicht: Ü-Lack Grundierung Rot 6.Schicht: verschiedene Spachtelmassen ->Erstlack Da kein Ü-Lack gleich ist, gibt es nicht das Eine Mittel zum freilegen....auch wenn das Netz sofort Abbeizer und Co schreit. Da ich beruflich mit alten Sachen handel,...Möbel, Interieur, Kunst, Designobjekte..., die je nach Material ebenfalls oftmals restauriert oder zumindest aufgearbeitet werden müssen hat man natürlich auch mal schlechte Erfahrungen gesammelt, wenn es um Lacke und Oberflächen geht. Vieles hat Vor-wie auch Nachteile. Und wie bei historischen Gemälden, welche ich auch oftmals restauriere, muss man sich an das Mittel der Wahl rantasten, kleinere Versuche machen. Und das bestenfalls nicht mittig auf dem Beinschild. Aus ersten damaligen Versuchen mit Verdünnung und Aceton wusste ich, dass das Hellblau sehr einfach abzuwaschen ist. Aceton klappt perfekt, aber auch die weniger agressive Verdünnung klappt ebenso, wäre also schonender.  Das dunklere Blautürkis ist definitiv härter und nicht so leicht zu knacken. Das Weiß wiederum ist leicht zu lösen...mit Aceton im schnellen Schwung, so dass es nicht zu nass wird, wie auch mit Verdünnung. Selbst Spiritus mit feinster Stahlwolle klappte...sofern nicht zu lange , so dass der Erstlack ggf zu soft wird/wurde. Abbeizer ist bei dem sensilblen Hoffmannlack schwer zu regulieren und schied aus. Vor allem, wenn man ihn über Stunden einwirken lassen soll bin ich kein Freund davon. Zurück zu den alten Gemälden.., denn hier war eine Idee aufgekommen, die man beim Roller zum freilegen u.a. nehmen kann..., bzw war es eine erste Idee. Alte Gemälde haben i.d.R eine Schutzschicht, Firnis genannt , der aus Harz besteht. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte vergilbt dieser und verfälscht oftmals komplett ein Bild. Zusammen mit Nikotin, Dreck usw ist das wie ein dunkler Schleier. Etliche Gemälde restauriere ich selbst und entferne mit verschiedenen Mitteln diese Schichten. Nach ggf zu erledigenden Retuschen wird es dann neu gefirnist mit neuen Mitteln. Aber es gibt auch Schichten oder Bilder, die mir zu riskant sind. Für diese Fälle kann ich auf das Wissen und die Hilfe eines befreundeten akademischen Gemälderestaurators zurückgreifen der in der Nähe wohnt. Hier und da war er auch mal bei Bares für Rares zu sehen, wenn er ein Bild wiederbelebt hat...könnte der ein oder andere mal gesehen haben.  Als ich mal bei ihm war, und er an einem Bild des 18.Jahrhunderts war (um 1750) und ich ihn fragte wie er die Firnis abnimmt , sagte er , er würde sie abstrahlen. Quasi wie Sandstrahlen. Ich kenne Feinstrahlen bei Stein/Holzobjekten, aber bei Gemälden war es mir neu, so dass ich weiter nachhakte und er mir das Gerät und das Strahlmittel zum testen auslieh. Das Feinstrahlgerät kommt aus dem Dentalbereich und das Strahlmittel ist im kleinsten My Bereich....trägt wirklich dosierbar eine Schicht ab. Bei den Gemälden klappte das sogar....mit wenig Druck und etwas Übung, ohne dass die eigentliche Malschicht Schaden annahm. Im Endeffekt ähnlich einer modernen Zahnreinigung beim Zahnarzt, wo auch immer öfter gestrahlt wird. Daraufhin hab ich mir 3 Teile zum testen geschnappt. -Kotflügel V50 in Olack orange und grau überpinselt (70er Jahre) -Gepäckfachklappe GS3 in Silber und rot überpinselt (60er Jahre) -Hoffmann Felge in grün und bläulich überpinselt (50er Jahre) Erster Test am V50 Koti und es ging super. Der Olack blieb heile,...etwas matt...aber easy zu polieren. Die GS Klappe klappte auch gut...aber man musste schon aufpassen, sonst ist man schnell durch. Die Hoffmannfelge war ggf etwas falsch zum testen, da hier der Olack wohl am dünnsten aufgetragen wurde und auch keine große Grundierung verwendet wurde. Es ging aber etwas. Dennoch angefixt von dem Ding war die Überlegung damit den Roller komplett freizulegen, oder zumindest an verwinkelten Stellen. Da es ein mobiles Handgerät ist, muss man es draussen machen, da das Strahlgut nicht aufgefangen wird. So habe ich mir über Kleinanzeigen so ein Gerät gebraucht gekauft, und durch mein Gewerbe extra beim Dentalzulieferer das passende Srrahlmittel bestellt. Bis alles dann hier war, hatte ich aber bereits an einigen Stellen am Roller schon angefangen und war eingegroovt...und alles im Keller in der Werkstatt,....so dass es letztendlich gar nicht zum Einsatz kam bei dieser Kiste. Aber es wartet so eben auf die nächste Kiste, dann aber draußen und nicht im Keller. Zudem ist das Strahlmittel nicht günstig. Aber das nächste Projekt wird mit Sicherheit darauf warten. Ggf ja auch, wenn es jetzt hier nicht zum Einsatz kam für jemanden interessant als Technikmittel. Meine Mittel zur Wahl waren für die grobe Freilegung letztendlich: -Feine Stahlwolle -Spiritus -Verdünnung -Aceton -Opinel Messer -Lappen -Wasser zum neutralisieren Die erste hellblaue Schicht konnte ich wie gesagt easy mit Aceton wie auch Verdünnung und Papiertüchern abwischen. Der Olack war durch die drüber liegenden Schichten noch bestens geschützt. Das dunklere Blau habe ich erst mit einem feuchten Schwamm aus Stahlwolle (feucht-nicht triefend nass) etwas „geschrubbt“. Optisch wurde das Blau dadurch erstmal sauberer, aber es hatte auch nach 1-2 Minuten die Eigenschaft von einer sehr harten Oberfläche etwas weicher zu werden. Dann kam das Mittel zur Wahl. Das Opinel. Das einfache französische Klappmesser . Mit seiner Klinge, die ich immer wieder nachschleifen musste, schnitzte ich das dunklere blau bis zum weiß und teilweise auch inkl.dem Weiß weg. Bzw war es ein ziehen/schaben....wie eine Ziehklinge bei der Holzrestauration.  Nach einer Zeit hatte man die beste Stelle und Kante an der Klinge gefunden und auch den passenden Move, ohne die gute Schicht zu zerstören. So ging es dann Stück für Stück weiter....Stunden über Stunden...so dass man zwischenzeitlich quasi trance-artig an dem Ding saß, die Zeit vergaß und einfach weitermachte. Die weißen Reste, die noch oberflächlich zuhauf vorhanden waren , konnte ich mit feinster Stahlwolle der Feinheit 0000 und Spiritus...oder bei härteren Stellen mit Aceton im schnellen Schwung wegwischen. Erst einmal ging es um das Grobe. Restliche weiße Nebel gingen mit einem nochmaligen Wischen mit Spiritus/Verdünnung/Aceton und Papiertüchern nahezu weg. 2000er Naßschleifpapier kam hier und da ebenfalls zum Einsatz. So war der Lack dann erstmal sauber und frei, wenn auch matt und scheckig zT. Auch habe ich ihn nach der Chemiekur auch erst mal wieder wirklich durchtrocknen lassen. Am Beinschild und der Gepäckfachbacke war wie gesagt einiges an Spachtelmasse. Hier genau zu entscheiden, ob es schon Erstlack oder Ü-Lack Grün über Spachtel ist war zT schon eine Sissifußarbeit wo man sich rantasten musse. Oft entdeckte ich an für mich ansich fertigen Stellen doch noch beim dritten und vierten Durchgang überlackierte Stellen. Dieses Graphitzeug schmierte zudem , so dass es einfach eklig war. Die falsche rote Grundierung löste sich mittels Lösungsmitteln auch, und so sah es oftmals aus, als wenn ich am verbluten bin. Irgendwann aber hatte man sich durch das Zeug durchgekämpft. So hieß es bei der Backe und Beinschild erstmal diese auszubeulen. Erste Arbeiten hab ich noch selbst durchgeführt, bin dann aber doch noch kurz zu Marc (Blech Raum) in die hoffmannsche Heimat gefahren, damit er mit seinem Können und dem English wheel die Backe und das Beinschild nochmals feinbügeln konnte. Da die Geburtsklinik der Kiste ja dann grad einmal nur 2-3 km entfernt ist, musste sie zwecks Heimatluft schnuppern mal kurz zuhause vorbeischauen. Das Freilegen erfolgte natürlich bei allen Teilen. Die Gabel hatte ich zwischenzeitlich zerlegt, die Felgen demontiert usw.
    • Merci. Das sollte dann die hier sein:   Dann hab ich auf gut Glück die richtige bestellt. Ich denke aber gelesen zu haben, dass man, um diese zu tauschen, das Handschuhfach ausbauen muss? Da man nur von innen rankommt?
    • hab eine 15€ billo Plastikhaube vom SC drauf. Kerzenloch zugemacht und neues gebohrt. Die untere Verschraubung geht etwas streng.
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